Die militante Madonna

Gesprochen von Jens Wawrczeck
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Erscheinungstermin 05.10.2021 | Archivierungsdatum 01.11.2021

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Zum Inhalt

Diese unglaubliche Geschichte von Männern und Frauen, Täuschungen und Intrigen, unwahrscheinlichen Affären, heimlichen Fluchten und dramatischen Triumphen ist die Geschichte des Chevalier d’Eon de Beaumont, den es wirklich gab. Er war Diplomat, Soldat, Bibliothekar, Freimaurer, Degenfechter, Schriftsteller und Spion – und verbrachte den größten Teil seines turbulenten Lebens als Frau. Bis zu seinem Tod rätselte ganz London, wer die militante Madonna, die in öffentlichen Degenkämpfen alle Männer in die Knie zwang, wirklich war.

Irene Dische wurde in New York geboren. Die mehrfach ausgezeichnete Bestsellerautorin gehört zur »Speerspitze der zeitgenössischen Prosa« (The New York Times). Sie lebt in Berlin und Rhinebeck, New York.

Diese unglaubliche Geschichte von Männern und Frauen, Täuschungen und Intrigen, unwahrscheinlichen Affären, heimlichen Fluchten und dramatischen Triumphen ist die Geschichte des Chevalier d’Eon de...


Eine Anmerkung des Verlags

Das Hörbuch wird von Jens Wawrczeck gesprochen, der bei ??? Peter Shaw spricht.

Das Hörbuch wird von Jens Wawrczeck gesprochen, der bei ??? Peter Shaw spricht.


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hörbuch, Ungekürzt
ISBN 9788726930146
PREIS 21,99 € (EUR)
DAUER 5 Stunden, 56 Minuten

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Irene Dische erzählt uns hier die absolut faszinierende Geschichte des Chevalier d’Eon de Beaumont, der im 18. Jh. in Frankreich zur Welt kam und lange Zeit in London und St. Petersburg lebte. Seine Person ist historisch belegt, ebenso die Tatsache das er sowohl als Mann wie auch als Frau lebte. Bis heute ließ sich allerdings nicht klären, mit welchem Geschlecht er/sie geboren wurde. D’Eon war als Diplomat, Soldat, Bibliothekar, Freimaurer, Degenfechter, Schriftsteller und Spion tätig. Mal genoss er die Gunst des Königs mal musste er im sein Leben bangen.

Der Ton, mit dem Irene Dische den Chevalier zu uns sprechen lässt, ist mit soviel Ironie und Schmunzeln durchwoben, dass es köstlich ist, dieses außergewöhnliche Leben zu verfolgen.

Darüber hinaus ist die Lesung ein Ohrenschmaus.

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Irene Dische ist immer für eine gute Geschichte gut, mit viel Humor und Temperment werden die Geschichten erzählt. Und die Geschichte von Chevalier d'Éon hat ja einiges zu bieten, der Mann der immer mal wieder als Frau lebte, ein Spion des Königs war und wohl ein fleissiger Intrigant.
Und hier erhält man die ganzen Intrigenreihe aus erster Hand, da Disch Chevalier d'Éon selbst erzählen lässt.
Wer Spass am Ränkeschmieden hat, sich in der Zeit des militanten Madonna wohlfühlt wird hier auf seine Kosten kommen und sich amüsieren.
Mir hat das keinen Spass gemacht, wer man mit wem zu welchem Zeitpunkt wann und gleichzeitig und irgendwie, Beleidigungen Possen etc. nicht mein Metier.
Ich hätte gerne mehr über die Persönlichkeit erfahren und nicht die Klatschspalten vergangener Tage gelesen

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Ich habe ein wenig gebraucht, um mich an den Erzählstil zu gewöhnen, aber dann fand ich es wirklich faszinierend. Es ist eine unglaublich beeindruckende Geschichte, die manchmal zu abgedreeht scheint, um wahr zu sein. Man möchte auf jeden Fall direkt mehr über diese außergewöhnliche Person erfahren, die Emanzipation ganz neu definiert.

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Ich habe den Roman schon vor Tagen zu Ende gehört und ich weiß immernoch nicht so ganz, was ich davon halte.
Sicher weiß ich, dass mir Jens Wawrczeck wieder ausgesprochen gut als Sprecher gefallen hat. Und ich bemerke da durchaus Unterschiede zu der Art, in der er Jugendbücher einliest. Das hat mich sofort an 'Belphégor' erinnert, obwohl ich vielmehr Poznanski und auch Kinderbücher ('Graveyard-Buch') höre.

Jedenfalls mag das Buch wichtig sein um zu zeigen, dass die Genderdebatte keine Erfindung der Neuzeit ist, aber wirklich abgeholt hat es mich nicht. Eventuell ist das 18. Jahrhundert nicht meins, aber mir sind eher diverse Aussagen sauer aufgestoßen. So argumentiert die genderfluide Person D'Eon, die sich gerne direkt an die Leser*Innen von heute wendet, an einer Stelle, dass es egal sei und sie zu ihrer Zeit nach Lust und Laune Mann oder Frau sein könne. Ohne Probleme und Gerede. Und doch wurden Wetten auf das Geschlecht abgeschlossen. Außerdem wird D'Eon sobald sier als Frau auftritt nicht mehr Ernst genommen, die Rechte aberkannt etc. Es war und bleibt eben nie leicht als Frau!
Es gab einen durchaus interessanten Einblick in die gehobenen Kreise Englands und Frankreichs zu dieser Zeit, aber als Frau der heutigen Zeit kleide ich mich lieber heute in ein Kostüm und morgen in ein Anzug, reite NICHT im Damensattel, trage heute die Haare lang und morgen vielleicht raspelkurz. Das alles erlaubt mir heutzutage die gleichen Privilegien, die D'Eon sich damals herausgenommen hat indem sier mal selbstgewählt - und mal von Gericht beschlossen - sowohl als Mann als auch als Frau gelebt hat.
Deshalb kam mir der anklagende Zeigefinger, den sier als Erzähler*in in einem fort an den Tag legt ziemlich überflüssig und anmaßend vor.
Dennoch selbstverständlich eine beeindruckende Person die ich schon gerne mal Degen schwingend im Kostüm erlebt hätte.

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Das Leben des Chevalier d'Éon ruft geradezu danach, literarisch bearbeitet zu werden und es ist erstaunlich, dass dies nicht in breiter Manier geschieht. Daher ist Irene Dische sehr zu danken, diesen großartigen Stoff entdeckt zu haben. D'Éon wechselte als öffentliche Person immer wieder zwischen einer Rolle als Mann und Frau - sei es aus opportunistischen Gründen oder weil sein Auftrag als Agent der französischen Krone es erforderte. Diese Unklarheit über sein »wahres Geschlecht« ist eine tragende Säule des Romans und Geschick, diese Frage auch unklar zu lassen, gehört zu den bewundernswerten Aspekten in Disches Ausgestaltung ihrer Figur.

Irene Dische legt den Roman als Autobiographie an, die noch dazu mit dem Abstand von Jahrhunderten geschrieben wird. Das ermöglicht dem lyrischen Ich, immer wieder aus der Erzählung auszusteigen und die heutigen Leser:innen direkt anzusprechen. Das geschieht immer wieder, besonders genn, wenn in moralischen Fragen die Überlegenheit des 21. Jahrhunderts gegenüber dem 18. Jahrhundert bestritten wird (was, zumindest in den höheren Kreisen, in denen die Romanhandlung nahezu ausschließlich spielt, auch durchaus plausibel ist).
Und es ist natürlich auch eine simple Lösung für einige störende Anachronismen (der historische d'Éon hätte beispielsweise wohl niemandes Kleidung und Putz mit einem Weihnachtsbaum verglichen).

Die herrliche Arroganz, die immer dann großartig ist, wenn sie mit Esprit verbunden wird, mit der die Autorin ihren Helden Zeitgenossen und Lesepublikum beurteilen lässt, ist ein echtes Vergnügen und ich bin gerne den vielfältigen Abenteuern des Chevaliers gefolgt. Wagemutige Aktionen, gefolgt von Rückschlägen und immer wieder neuem Lavieren und Ausspielen gegenläufiger Interessen, während er sich selbst für allen überlegen wähnt - verbunden mit einer scharfen Zunge, die vor gewitzten Beleidigungen nicht zurückschreckt: Da ist Irene Dische eine wirklich grandiose Figur gelungen. Nicht unbedingt sympathisch, aber durchaus einnehmend. Seine nur allzu menschliche Vernarrtheit lässt ihn immer wieder offenkundig nicht sehr wohlmeinende »Freunde« besser behandeln als wahre Unterstützer - aber auch dies ist ja gerne eine Kehrseite eigenen Überlegenheitsgefühls.

Die verlagsseitig versprochene »Neuverhandlung des brandaktuellen Themas der Identität« sehe ich hier nicht und hier tut das Marketing dem Buch keinen Gefallen. Denn Dische verhandelt hier nichts, bestenfalls hält sie uns einen Spiegel vor. Einen Spiegel, in dem wir erkennen können, dass wir sooo viel toller als frühere Menschen nun auch wieder nicht sind, wie wir gerne tun. Auf jeden Fall aber gibt es hier einen sprachlich genussvoll zu genießenden, abenteuerlichen historischen Roman zu entdecken.

Und wie bei jedem guten historischen Roman gilt auch hier das Tucholsky-Zitat »Jeder historische Roman vermittelt ein ausgezeichnetes Bild von der Epoche des Verfassers.«

Jens Wawrczeck ist eine exzellente Sprecherwahl. Er liest den Roman mit genau der richtigen Tonalität, die sowohl den Esprit d'Éons wie auch dessen Ungestümtheit hervorragend einfängt.

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