Wie schön wir waren

Roman

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Erscheinungstermin 07.10.2021 | Archivierungsdatum 02.04.2022

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Zum Inhalt

»Imbolo Mbue ist eine überragende Erzählerin.« Jonathan Franzen.

Nach ihrem gefeierten Debüt »Das geträumte Land«, für das sie den PEN/Faulkner-Preis erhalten hat, beweist Imbolo Mbue mit »Wie schön wir waren« erneut ihre erzählerische Brillanz gepaart mit einem Gespür für die großen Themen unserer Zeit.

Die Bewohner von Kosawa leben in Angst, denn ein amerikanischer Ölkonzern droht das kleine afrikanische Dorf auszulöschen. Öllecks haben das Ackerland unfruchtbar gemacht; Kinder sterben, weil das Trinkwasser vergiftet ist. Den Menschen aus Kosawa werden Versprechungen über Aufräumarbeiten und finanzielle Reparationen gemacht, die nie eingehalten werden, aber die korrupte Regierung bedient nur ihre eigenen Interessen. Die Dorfbewohner beschließen, sich zu wehren. Ihr Kampf soll Jahrzehnte andauern. Erzählt aus der Perspektive einer Generation von Kindern, allen voran Thula, die zu einer Revolutionärin heranwächst.

Mbues zweiter Roman ist eine meisterhafte Untersuchung dessen, was passiert, wenn die Profitgier des Westens gepaart mit dem Gespenst des Kolonialismus auf die Entschlossenheit einer Gemeinschaft trifft, an ihrem angestammten Land festzuhalten – und auf die Bereitschaft einer jungen Frau, alles für die Freiheit ihrer Mitmenschen zu opfern.

»Imbolo Mbue ist eine überragende Erzählerin.« Jonathan Franzen.

Nach ihrem gefeierten Debüt »Das geträumte Land«, für das sie den PEN/Faulkner-Preis erhalten hat, beweist Imbolo Mbue mit »Wie schön...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462054705
PREIS 23,00 € (EUR)
SEITEN 448

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Klapptext: Die Bewohner von Kosawa leben in Angst, denn ein amerikanischer Ölkonzern droht das kleine afrikanische Dorf auszulöschen. Öllecks haben das Ackerland unfruchtbar gemacht; Kinder sterben, weil das Trinkwasser vergiftet ist.
Fazit: Es ist ein Buch, welches sich mit den Konflikten von Profitgier, Kolonialismus auf die Entschlossenheit einer Gemeinschaft trifft. Das Dorf leidet unter den Verunreinigungen, die durch die Ölbohrungen entstehen. Viel Kinder sterben an Husten und Fieber. Die Geschichte wird aus der Perspektive einer ganzen Familie erzählt.- Als drei Männer verschwinden, weil sie bei Pexton vorsprechen. Sie wollen die Regierung zur Rechenschaft ziehen. Im Dorf werden drei Mitarbeiter von Pexton als Geiseln festgehalten. Das Buch ist sehr aufrüttelnd und wird viele Leser zum Nachdenken anregen. Es werden alle sich bietenden Möglichkeiten in einem afrikanischen Dorf angesprochen. Das Lesen bietet viel Emotionen und soll auch aufrütteln und es gibt einen Einblick in eine uns fremde Kultur. Für mich keine leichte Kost.

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Die Autorin befasst sich in ihrem Buch mit dem topaktuellen Thema Umweltverschmutzung und Firmen, die nur Profit im Sinn haben, wofür sie über Leichen gehen. Anschaulich wird das afrikanische Dorf Kosawa beschrieben, wie schön es dort einmal war und wie es nun unter einem amerikanischen Ölkonzern leidet und überhaupt nicht ernst genommen wird. Bis die Lage eskaliert.

Ich denke, das kleine Dorf soll als Beispiel dienen, was in vielen Dörfern der Welt passiert ist, die den raffgierigen Konzernen zum Opfer gefallen sind. Wo anfangs noch Hoffnung auf ein Gespräch stattfindet, schleicht sich immer mehr die Erkenntnis ein, dass den Konzernen die Menschen und die Natur egal sind, Hauptsache das Geld fließt. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, was mir das Lesen sehr erschwert hat. Mir fehlten Zeitangaben und mehr Informationen, wer gerade zu mir spricht. Ich fand die Art des Erzählens auch etwas distanziert, weshalb mich die Schicksale der Charaktere nicht so ganz berührt haben, aber auch nicht kalt gelassen haben. Es wurde alles ins kleinste Detail erzählt, was sehr ausschweifend war. Mir hat aber der Grundgedanke und auch das Beispiel anhand des Dorfes gefallen, denn dieser Raubbau an Mensch, Tier und Erde findet an so vielen Stellen der Welt statt, dass man gar nicht mehr darüber nachdenken möchte. Ein sehr wichtiges Thema und ein tolles Buch, genau richtig für unsere jetzige Zeit!

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Ein Dorf wehrt sich.

Die amerikanische Autorin Imbolo Mbue ist in Kamerun geboren.
Ihre Romane lässt sie dort geschehen.
In dem Roman „Wie schön wir waren“ behandelt sie Themen der heutigen Zeit.
Das kleine Dorf Kosawo leidet unter schlechtem Wasser, das durch die Profitgier der eines amerikanischen Ölkonzerns, verschmutzt wird.
Das Dorf beginnt sich zu wehren, das Jahrzehnte dauert. Die junge Tula entwickelte sich zu einer Rebellin.
Die Geschichte hat verschiedene Protagonisten.

Die Autorin versteht es gut diese Krise darzustellen.
Mit brillantem Stil führt sie uns durch diese Geschichte. Sie ist nicht immer ganz leicht verständlich. Es gibt die amerikanische Firma und die korrupte Regierung Kameruns.

Das Buch liest sich gut und man wird in dem Roman mit vielen Rätseln und Tragödien hineinneigen.

Es ist ein Stück Zeitgeschichte Kameruns., die es in vielen Ländern gibt.

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Das fiktive Dorf Kosawa liegt irgendwo in Afrika. Normalerweise würde ich "africa is not a country!" protestieren, wenn wieder einmal ein ganzer Kontinent mit mehr als 50 Staaten und einer Milliarde Menschen verallgemeinert wird. Aber das ist in Imbolo Mbues Roman "Wie schön wir waren" ja gar nicht der Fall. Zum einen, weil die in Kamerun geborene und in den USA lebende Autorin sicherlich genug eigene Erfahrungen mit diesem Blick auf Afrika hat und nicht vorhat, ihn zu spiegeln. Zum anderen, weil Kosawa in so vielen Ländern liegen könnte, für die reiche Öl- und andere Rohstoffvorkommen Reichtum und Fluch zugleich sind - Nigeria oder Südsudan, Kongo oder Niger und auch in der Heimatregion Mbues wurde Öl gefunden.

Die Entdeckung und Förderung von Öl durch einen ebenfalls fiktiven amerikanischen Konzern verändert das Leben in Kosawa. Zwar setzen die Bewohner ihren traditionellen Lebensstil fort, geprägt durch die Jagd, Ahnenkult, Landwirtschaft. Doch dann werden die Menschen krank und sterben, im Fluss sterben die Fische, Öl tropft auch leckenden Pipleines auf Felder, auf denen Mais und andere Lebensmittel angebaut werden. Vergeblich beschweren sich die Menschen von Kosawa bei ihrem Oberhaupt, der selbst von der Ölförderung profitiert, da seine Söhne dort gutbezahlte Arbeit bekommen haben. Bis eine Gruppe von Männern, angeführt ausgerechnet vom Dorfidioten, beim Besuch dreier Vertreter der Ölfirma zur Tat schreiten Doch die Entführung der Männer hat schreckliche Folgen.

Die Handlung beginnt in den 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, liegt also nur etwas über eine Generation zurück. Und dennoch wirken die Menschen von Kosawa wie aus einer viel länger zurückliegenden Zeit, mit ihrem Nabelknäuel, mit dem Glauben an den Großen Geist und ihren Sitten. Der rasante Wandel auf dem Kontinent hat mittlerweile auch solche Dörfer verändert, das macht auch der weitere Verlauf des Buches deutlich. Mit vielen Details und bildreichen Beschreibungen gibt es trotzdem einen faszinierenden Einblick in die alte Gesellschaft und Lebensweise, die mittlerweile auch in entlegenen Dörfern schon stark gewichen ist.

Vor allem das Mädchen, später die erwachsene Frau Thula steht im Mittelpunkt der Handlung, die aus veschiedenen Pespektiven geschildert wird. Ihr Vater ist aufgebrochen, um in der Provinzhauptstadt das Problem der Ölverschmutzung anzusprechen und nie zurückgekehrt. Ihr Onkel, der zu den Männern gehört, die die Entführung de Ölfirmenmitarbeiter initiieren, wird hingerichtet. Seine Bücher inspirieren das schweigsame Mädchen, das Bildung regelrecht hungert und die Chance bekommt, in Amerika zu studieren.

Auch von New York aus hält Thula den Kontakt zu den "Kindern", wie sie in dem Buch bezeichnet werden, aufrecht - diejenigen, die im gleichen Jahr wie sie geboren sind, gemeinsam aufgewachsen, die schon als Kinder den Tod von Mitschülern und Geschwistern verkraften mussten und sich geschworen haben, für ihr Dorf und gegen den Ölkonzern zu kämpfen. Thula lernt in den USA über Protestbewegungen und Widerstand, teilt ihre Erkenntnisse in langen Briefen mit ihren Freunden. Einige der jungen Leute werden ungeduldig, greifen zur Gewalt. Über der Frage, mit welchen Gruppen gekämpft wird zerfällt die Gruppe der Altersgenossen. Auch Thula will nach ihrer Rückkehr in die Heimat nur gewaltlosen Widerstand.

In ihrem Buch untersucht Mbue, wie manche Menschen um jeden Preis weiterkämpfen, andere resignieren oder ihre Familie in den Vordergrund rücken. Sie wirft die Frage auf, ob ein gerechter Kampf auch jedes Mittel rechtfertigt. Und sie zeigt die Machtlosigkeit von Menschen, die in einer von Korruption und Machtgier geprägten Gesellschaft ohne verlässliche Gesetze, Umweltauflagen und transparente Regeln Willkür ausgesetzt sind. "Ich habe keine Antworten - ich ziehe es vor, Fragen zu stellen", wurde sie in einem Bericht der "New York Times" über ihr Buch zitiert.

Genau das ist - neben dem Einblick in über Generationen hinweg gepflegte Traditionen - das große Plus dieses Buches. Es wäre sehr leicht, plakativ über den bösen Ölkonzern und die guten Dorfbewohner zu schreiben. Doch auch die, die unter dem Öl leiden, handeln grausam und ungerecht, und selbst bei der Ölfirma gibt es Menschen, die Einsicht zeigen, selbst wenn sie die Verhältnisse nicht ändern (können). Die Kritik an Despotismus und big men - für den ebenfalls fiktiven Herrscher fallen von Mobutu bis zu Idi Amin etliche Parallelen auf - und die Enttäuschung auch über das demokratische Rechtswesen, bei dem die Einwohner von Kosawa mit einer Klage scheitern, macht "Wie schön wir waren" komplexer und vielschichtiger.

Kosawa mag Fiktion sein. In vielen afrikanischen Ländern - und nicht nur dort - sind ähnliche Probleme und Themen bis heute aktuell. Klare Leseempfehlung.

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Wie schön wir waren von Imbolo Mbue in der Übersetzung von Maria Hummitzsch ist die herzergreifend erzählte Geschichte eines Dorfes am Rande des Abgrundes.

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Kosawa, so heißt das Dorf in Afrika, welches im Buch #Wieschönwirwaren die „Hauptrolle“ spielt. Hier lebten die Menschen einträchtig zusammen und hatten eine ruhige Gemeinschaft. Bis ein Unternehmer aus dem reichen Amerika, dieser Ruhe ein Ende setzte. Menschen, die das Land rund um Kosawa für ihre eigenen Zwecke missbrauchten, brachten Leid und Elend über das Dorf. Der Boden ist so verseucht, dass nichts mehr darauf wächst. Kinder erkranken und sterben bald, da das Trinkwasser verseucht ist. Niemand hilft den Menschen, die Regierung hat nur ihren eigenen Vorteil im Sinn.

#Wieschönwirwaren ist wie ein Weckruf an alle, die über Geflüchtete urteilen. Dabei ist es doch vornehmlich der Westen, der ihnen das Leben vor Ort unmöglich macht. Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von jungen Leuten, die für ihr Dorf kämpfen wollen. Gegen die Ausbeuter in Gestalt des Unternehmens Pexton. Das ist schwierig, da zuvor etliche Männer verschwanden, die sich gegen das Imperium stellten. Problematisch ist auch, dass ein Mann des Dorfes auf die Versprechungen Pextons reinfällt und sich von denen bestechen lässt.

Kein Buch, das im Vorbeigehen gelesen werden kann. Der Stil ist außergewöhnlich aber nicht schlecht. Halt anders als jener, den europäische Autoren bevorzugen. Bildhaft, aber auch brutal, so lässt er sich skizzenhaft zusammenfassen. Das Thema berührt und mich hat es nachdenklich gemacht. Warum beutet der reiche Westen die armen Landstriche Afrikas derart aus? Und nicht nur das. Wollen die ausgenutzten Menschen nach Europa fliehen, dann werden sie an den Grenzen abgewiesen. Ein sehr wichtiges Buch aus der Sicht eines Betroffenen geschrieben. #NetGalleyDE

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Zum Inhalt:
Die Bewohner von Kosawa haben Angst. Der amerikanische Ölkonzern macht das afrikanische Dorf kaputt, die Acker und das Trinkwasser sind verseucht. Die Versprechungen werden nicht eingehalten und die Bewohner beginnen sich zu wehren. Aber ihr Kampf wird lange dauern.
Meine Meinung:
Die Geschichte ist irgendwie brandaktuell und greift brisante Themen auf. Es hat eine besondere Erzählweise, die das gesamte Buch zu etwas besonderem macht. Es zeigt schonungslos, was falsch läuft, hat aber auch eine liebenswerte Seite. Kein Buch, dass man mal eben so liest, es wird auch nachhaltig im Kopf bleiben.
Fazit:
Beeindruckend

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"Wie schön wir waren" von Imbolo Mbue ist eine sehr zu Herzen gehende Geschichte, die in einem afrikanischen Dorf spielt und beim Lesen einfach unglaublich Spuren bei dem Leser hinterlässt. Zumindest erging es mir so.
Ich schwankte beim lesen ein bisschen zwischen der Nüchternheit, mit der hier erzählt wird und dem Schmerz, der dennoch absolut bei mir ankam.

>>Die Bewohner von Kosawa leben in Angst, denn ein amerikanischer Ölkonzern droht das kleine afrikanische Dorf auszulöschen. Öllecks haben das Ackerland unfruchtbar gemacht; Kinder sterben, weil das Trinkwasser vergiftet ist. Den Menschen aus Kosawa werden Versprechungen über Aufräumarbeiten und finanzielle Reparationen gemacht, die nie eingehalten werden, aber die korrupte Regierung bedient nur ihre eigenen Interessen. Die Dorfbewohner beschließen, sich zu wehren. Ihr Kampf soll Jahrzehnte andauern. Erzählt aus der Perspektive einer Generation von Kindern, allen voran Thula, die zu einer Revolutionärin heranwächst.<<

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Auch wenn mir das erste Buch der sprachgewaltigen Autorin, Das geträumt Land, noch besser gefallen hat, fand ich dieses auch großartig. Der Kampf eines kleinen afrikanischen Dorfes gegen die amerikanische Firma und die korrupte Regierung, beide verantwortlich für einen Umweltskandzl, der das Dorf zerstört und seine Kinder tötet, ist beeindruckend zu lesen. Eine wunderbare Sprache, die die verschiedenen Sichtweisen verdeutlicht, ein aktuelles Thema, empfehlenswert!

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So gerne hätte ich dieses Buch lieben wollen. Aber es hat mich nicht packen können. Ich glaube, es liegt an der Erzählweise amerikanischer Autor*innen, mit welcher ich oft Mühe habe. Das soll keine Kritik am Buch an sich sein, es ist einfach nicht meins.

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Ein kleiner Ort in Afrika. Eigentlich war alles in Ordnung, die Einwohner hatten nicht viel, aber was sie auf den Feldern ernteten, reichte, um die Familien zu ernähren. Dann baute eine amerikanische Firma Ölbohrtürme und verlegte Pipelines. Auf einmal mehrten sich seltsame Krankheiten und Todesfälle, vor allem bei Kindern. Zusammenhänge mit geplatzten Pipelines und ölüberfluteten Feldern, stritt der Konzern vehement ab. Vorsichtshalber könnte man ja das Wasser abkochen………..
Es regt sich Widerstand unter den Einwohnern. Eine Gruppe Männer fährt vor Ort, um die Verantwortlichen zur Rede zu stellen. Sie kamen nicht wieder. Doch der kleine Ort Kosawa gibt nicht auf.
Imbolo Mbues ersten Roman Das geträumte Land habe ich verschlungen. Bei diesem habe ich mich etwas schwer getan. Zwischendurch zieht er sich in die Länge.. Ich hatte Mühe, am Thema zu bleiben.
Sprachlich prima, er wird seine Leser finden.

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Die Kinder von Kosawa sterben. Vor einiger Zeit hat sich der amerikanische Ölkonzern Pexton auf dem Land des afrikanischen Dorfes niedergelassen, um nach Öl zu graben. Seitdem vergiften Gase aus den Fabrikschloten Regen und Trinkwasser, Lecks in den Pipelines zerstören die Ernten.
Als wieder ein Kind seinen Vergiftungen erliegt, beschließen die Männer von Kosawa, etwas zu tun. Fünf von ihnen fahren in die nächste Stadt, um die Regierung um Hilfe zu bitten. Keiner von ihnen kehrt zurück. Einem Suchtrupp wird erklärt, niemand hätte die fünf je gesehen.
Als das Überleben schwieriger und schwieriger wird, kippt eines Tages die Stimmung im Dorf, die Einwohner greifen zur Gegenwehr. Eine Gegenwehr, die in einem schrecklichen Massaker enden wird. Und das ist erst der Anfang eines langen Kampfes um Gerechtigkeit, der den Dorfbewohnern noch bevorstehen wird.

Imbolo Mbues Roman „Wie schön wir waren“ erschüttert vor allem durch seine ewige Aktualität und Realität. Eine Realität, vor der wir, die davon profitieren, gerne die Augen verschließen. Erzählt wird Kosawas Geschichte in alternierenden Kapiteln, in denen abwechselnd „die Kinder“ zu Wort kommen, womit jene Generation gemeint ist, die mit der Zerstörung ihrer Heimat und dem Tod als ständigen Begleiter aufwächst, und von denen sich einige später radikalisieren werden, und die Mitglieder von Thulas Familie. Thula, deren Vater zu den fünf Verschwundenen gehört. Thula, die von einer Hilfsorganisation ein Stipendium für einen Schulbesuch in den Staaten bekommt, dort den Marxismus und Ideen der zivilen Gegenwehr kennen lernt, und diese in langen Briefen mit ihren in der Heimat gebliebenen Altersgenossen teilt.

Mbue schreibt dabei wenig sentimental. Ihre Sprache bleibt unaufgeregt und klar, auch wenn sie auf selbstverständliche Weise mystische Elemente, die ein nicht angezweifelter Teil des Dorflebens darstellen, einarbeitet. Dabei mangelt es ihren Stimmen aber leider an Individualität. Hätte ich das Buch an irgendeiner Stelle aufgeschlagen, ich hätte nicht sagen können, wer gerade das Wort hat. Ob das Absicht ist, um die Einheit der Dorfbewohner zu betonen, vermag ich nicht zu sagen. Mir hätte etwas mehr eigene Charakteristik besser gefallen.

Trotzdem fand ich das Buch ausgesprochen lesenswert und habe es nur selten aus der Hand gelegt. Mbues erster Roman, „Das geträumte Land“, für den sie 2017 den PEN/Faulkner Award gewann, liegt deswegen schon auf meinem Bücherstapel bereit.

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Ein mutiger Kampf

Äußerst eindrucksvoll beschreibt Imbolo Mbue einen David gegen Goliath Kampf, eines afrikanischen Dorfes gegen einen amerikanischen Ölkonzern. Über viele Jahre hinweg, nicht immer ganz chronologisch. Ein Roman, der sich aus vielen kleinen Stückchen langsam zusammensetzt. Immer wieder gibt es die ganz allgemein gehaltene Perspektive der "Kinder" des Dorfes, dann wechselnde Perspektiven. Aber die Hauptperspektive ist die von Thula, eines der Mädchen aus dem Dorf, dessen Vater verschwunden ist, als er sich für die Angelegenheiten des Dorfes einsetzen wollte. Auch ihr Onkel Bongo kommt zu Wort. Thula wächst heran und man begleitet sie auf ihrem Weg. Ein äußerst eindringliches Buch, das über die Zerstörung von Brunnenwasser und fruchtbarem Ackerland durch den Ölkonzern spricht, der jedoch keinerlei Verantwortung übernehmen möchte und auch die Ärzte nicht die Dorfbewohner behandeln lässt. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft mit vielen Ungerechtigkeiten. Ich habe hier viel gelernt und habe viele Denkanstöße bekommen. Ein Buch, das mich in Gedanken sicherlich noch länger beschäftigen wird und eine Autorin, die ich mir merken werde.

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Ein amerikanischer Ölkonzern droht das afrikanische Dorf Kosawa auszulöschen. Das Land ist durch das Öl unfruchtbar gemacht worden, Menschen sterben und werden krank durch vergiftetes Trinkwasser. Da die Regierung nur ihre eigenen Interessen bedient, wollen sich die Einwohner des Dorfes wehren-doch der Kampf dauert Generationen. Der Leser begleitet vor allem das Mädchen Thula, das eine wichtige Rolle im Kampf spielen wird...

Dieses Buch ist wirklich unglaublich wichtig und geht einem als Leser sehr nah. Die Geschichte ist zwar fiktiv, aber so ähnliche Schicksale finden überall auf der Welt statt.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und gut verständlich, das ganze Dorf in Afrika hatte ich bildlich vor Augen. Als Leser der westlichen Welt lernt man im Buch eine ganz andere Kultur kennen und auch verstehen. Man ist teilweise entsetzt und fassungslos über die Ausbeutung die diese Menschen erfahren müssen.

Thula ist die Protagonistin der Geschichte und nur durch Glück ist es ihr als Mädchen machbar die dortige Schule zu besuchen. Sie ist aber ein sehr schlaues Kind und schafft es sogar in den USA zu studieren. Dort kämpft sie weiterhin für ihr Volk und um bessere Lebensbedingungen für ihre Verwandten. Ich konnte Thulas Gedanken und Wünsche sehr gut nachvollziehen, wäre ihr aber gern noch einen kleinen Tick näher gekommen.

Außerdem lernt man im Buch einiges über die Vor-und Nachteile der westlichen Entwicklungshilfe in Afrika. Nicht alles was gut gemeint ist verstehen die Dorfbewohner und man sieht Teile der Entwicklungshilfe einmal mit ganz anderen Augen.

Fazit: Eine sehr wichtige Geschichte, die einen sehr nachdenklich stimmt. Ich kann ich das Buch wirklich nur weiter empfehlen!

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Vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges wird gerade hitzig darüber diskutiert, welchen Preis die UkrainerInnen dafür bezahlen, dass wir uns weiter Gas und Öl aus Russland liefern lassen. Was das mit Imbolo Mbues "Wie schön wir waren" zu tun hat? Jede Menge. Denn auch hier geht es um den Preis, den Menschen dafür bezahlen, dass unsere Autos fahren und die Häuser warm sind. Von der Menge an Erdölprodukten mal ganz zu schweigen. Um es kurz zu machen: Der Preis ist und war auch schon immer hoch, den andere für unseren Komfort und unsere Gewinne zahlen. Sie bezahlen ihn mit ihrer Freiheit, mit ihrer und der Gesundheit ihrer Kinder. In einem Wort: mit ihrer Zukunft.
Doch was hier so absolut politisch und radikal anklingt, ist ganz virtuos und auch bewegend erzählt. Es ist eine traurige, tragische Familien- und Dorfgeschichte, die noch lange nachhallt, wenn der letzte Satz gelesen ist.

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