Beethoven bewegt
von Hrsg. Andreas Kugler, Jasper Sharp, Stefan Weppelmann, Andreas Zimmermann
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Erscheinungstermin 04.04.2020 | Archivierungsdatum 06.10.2020
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Zum Inhalt
Ludwig van Beethovens universelle und einzigartige Rezeption, die epochale Bedeutung seiner Musik, aber auch die Wahrnehmung seiner ikonengleich stilisierten Person erlauben eine Unmenge von Anknüpfungspunkten. Dieses Netz interdisziplinärer Möglichkeiten und Assoziationen entwickelt das vorliegende Buch, indem es faszinierende Gedankenräume zu Beethoven eröffnet. Gemälde von Caspar David Friedrich, die Skizzenbücher William Turners, Grafiken von Francisco de Goya und Jorinde Voigt, Skulpturen von Auguste Rodin, Rebecca Horn und John Baldessari werden ins Gespräch und in Beziehung mit der Musik und Person Beethovens gebracht. Ergänzt werden diese Kunstwerke durch eine Vielzahl an Stimmen aus der ganzen Welt: Texte, die zwischen Wissenschaft und Literatur, Nähe und Distanz, Expertise und Schwärmerei changieren. Sie zeigen, dass der unvergleichliche Musiker auch 250 Jahre nach seiner Geburt die Menschen immer weiter auf ganz unterschiedliche Art und Weise zu bewegen vermag.
BETEILIGTE KÜNSTLER John Baldessari, Jan Cossiers, Ayşe Erkmen, Caspar David Friedrich, Francisco de Goya, Rebecca Horn, Idris Khan, Anselm Kiefer, Auguste Rodin, Tino Sehgal, J.M.W. Turner, Jorinde Voigt, Guido van der Werve
LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827) gilt als der meistgespielte klassische Komponist. In den Jahren zunehmender Taubheit, die sich ab seinem 31. Lebensjahr bemerkbar machte, entstanden seine berühmtesten Werke, darunter acht Sinfonien, sein Meisterstück Fidelio und die Musik zu Goethes Egmont.
Ludwig van Beethovens universelle und einzigartige Rezeption, die epochale Bedeutung seiner Musik, aber auch die Wahrnehmung seiner ikonengleich stilisierten Person erlauben eine Unmenge von...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783775747486 |
PREIS | 32,00 $ (USD) |
SEITEN | 224 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Beethoven bewegt ist eine Ausstellung in Wien anlässlich des 250. Geburtstags von Beethoven. Da man derzeit nicht in ein Museum gehen kann, dachte ich mir, dass dieses Buch ein kurzweiliger Ersatz für einen echten Museumsbesuch sein kann.
Und ich wurde nicht enttäuscht. Es gibt Texte, es gibt Bilder, man hört sich automatisch die Musik zu den Bildern und Texten an. Man beschäftigt sich mit der Musik.
Ich finde es interessant, dass gar nicht das Leben von Beethoven im Vordergrund steht, sondern was er inspiriert hat. Seine Musik lebt immer noch und bewegt weitere Künstler. Diese Idee finde ich gut umgesetzt und ich habe jetzt wirklich Lust die Ausstellung auch noch zu besuchen.
Es ist wenig verwunderlich, dass das Beethovenjahr 2020 ganz anders ausfällt als von vielen Stellen angedacht. Nahezu alle Veranstaltung, die anlässlich des 250. Geburtstags angedacht waren, wurden entweder abgesagt oder wie im Falle der Ausstellung „Beethoven bewegt“ verschoben. In Zeiten, in denen die Kunst einer der größten Leidtragenden ist, kann das vorliegende Buch zur Ausstellung die Durststrecke zumindest ansatzweise helfen zu überbrücken.
Die Ausstellung (und somit auch das Kunstbuch) möchte nicht nur einfach die Biografie Beethovens zeigen, sondern setzt sich ganz anders mit seinen Werken auseinander. Es stellt sich nämlich die Frage, wie Beethovens Musik Einfluss auf andere Menschen und Künstler genommen hat. In diversen Interviews wird natürlich auch auf sein Leben eingegangen und mit welchen widrigen Umständen Beethoven zu kämpfen hatte und welchen Einfluss dies auf seine Musik hatte. Es werden aber auch Parallelen zu anderen Künstlern gezogen, selbst wenn die sich nicht begegneten oder gar voneinander wussten, wie z.B. Francisco de Goya.
Es sind interessante Gedankenspiele, die die Kuratoren der Ausstellung zustande gebracht haben, die zuweilen auch sehr abstrakt werden. Die Bezüge zu Beethovens Musik sind in diesem Fall nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, erschließen sich allerdings durch die Texte. In anderen Fällen wird der Betrachter einfach nur zum Innehalten und Nachdenken angeregt, wie z.B. dass es vor gar nicht all so langer Zeit nicht selbstverständlich war, zu jeder Zeit Musik hören zu können, sondern diese nur live zu haben war.
Der Brückenschlag zu anderen künstlerischen Disziplinen ist in jedem Fall sehr anregend, wenn die Einflüsse auf die bildgebende Kunst, Skulpturen oder dem Schauspiel gezeigt werden. Mit passenden Internetangeboten kann zudem auch jetzt schon das ein oder andere Musikstück genossen werden.
Fazit
Die Ausstellung des Kunsthistorischen Museums wird in jedem Fall nachgeholt (aktuell bereitet sich das Museum auf die Wiedereröffnung Ende Mai vor). Der Leser kann aber schon jetzt in Form dieses Buchs Impressionen sammeln und die interessanten Zusammenstellungen und Zusammenhänge bewundern. Dass das Beethovenjahr ganz im Zeichen der Coronakrise vollkommen anders wahrgenommen wird, tut dem Gesamtwerk des großen Künstlers sicherlich keinen Abbruch.
Mit Beethoven bewegt habe ich die schwierige Aufgabe, ein Buch zu besprechen, das zugleich Ausstellungskatalog zu einer Ausstellung ist, die ich nicht gesehen habe. Allerdings: Kein klassischer Ausstellungskatalog, der die Ausstellung nacherzählt, sondern ein Bildband, der auch sehr ausführlich in Texten viele Facetten des Werkes und der Verbindungen Beethovens beleuchtet, die wiederum in loser Verbindung zu Ausstellungsgegenständen stehen.
Da findet sich viel hochgradig Lesenswertes. Etwa der vergleichende Essay zwischen dem Schaffen Beethovens und Goyas, der sehr deutlich macht, wie ein zeitgemäß arbeitender Künstler die politische und soziale Situation auf sein Werk durchschlagen lassen muss, ohne dabei zu einem dieser langweiligen Prediger zu werden, die man “engagierte Künstler“ nennt. Oder die Untersuchung der Bildsprache von Beethoven-Portraits, von Kindheitsportraits ausgehend, die gern als Messias-Abbildung inszeniert wurden, bis hin zu den bekannten Bildern des abweisend in sich gekehrten Meisters. Ein weiterer Essay etwa untersucht die Veränderungen, denen die Waldsteinsonate unterworfen war und wie Beethoven, dem nachgesagt wird, dass er nicht mal auf die Spielbarkeit seiner Stücke Rücksicht genommen habe, durchaus auch Kritik von außen annahm.
Ich gebe hier nur Schlaglichter, das Buch enthält wirklich viele lesenswerte Texte. Schwächer ist ausgerechnet die Eröffnung, die sich mit der Ausstellung selbst auseinandersetzt. Hier reden Kuratoren über das, was sie gemacht haben, wo doch einiges an Selbstbeweihräucherung mit einfließt und am Ende an Erkenntnis doch nicht allzu viel gewonnen ist.
Das Ausstellungskonzept selbst jedoch scheint mir durchaus eines der besseren im modernen Kunstbetrieb. Weder hat man sich auf eine Ausstellung festgelegt, die mit Bildern das Leben des Künstlers nacherzählt, noch hat man rein nichtssagender moderner Kunst, die man praktisch zu allem und nichts montieren kann, das Übergewicht verliehen. Stattdessen eine kluge Selektion aus zu Beethoven zeitgenössischer Kunst und solcher, die thematisch mit dem Werk verbunden werden kann, ob es sich nun um moderne Werke handelt oder solche von Goya oder Turner. Auch das Moderne besteht in mehr als nur zufälligem Bezug zu Beethoven und erarbeitet etwas von dessen Notaten und Klängen aus abstrahierende Formen, die sich erfolgreich dem Trend weiter Teile des Kunstbetriebs zum Schwanken zwischen Beliebigkeit und Aktionismus widersetzen.
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