Sieben Versuche zu lieben

Familiengeschichten

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Erscheinungstermin 13.02.2020 | Archivierungsdatum 27.07.2020

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Zum Inhalt

Die gesammelten Familiengeschichten des großen Erzählers Maxim Biller.

Was hat das Heute mit dem Gestern zu tun? Warum wollen wir oft nichts von unserer Vergangenheit wissen, ohne die wir gar nicht die wären, die wir sind? Und wer waren unsere Eltern und Großeltern wirklich? Wer Maxim Billers Bücher kennt und liebt, weiß, dass ihm diese Fragen besonders wichtig sind, sie bilden den poetischen und auch sehr menschlichen Kern seiner Literatur. Dabei begegnen uns in seinem Werk bestimmte Figuren und Orte immer wieder in neuen, überraschenden Variationen: Gebrochene Väter, traurige Mütter und stolze Söhne genauso wie Stalins düsteres Moskau, das wilde Prag von 1968, das flirrende Berlin der Nachwendezeit, das stille, melancholische Hamburg und natürlich auch Tel Aviv, die weiße Stadt am Meer, in der man als Jude wenigstens manchmal vergessen kann, wie blutig die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts war, ohne ihr ganz entkommen zu können. Sogar noch weniger als seiner fröhlichen, lauten, traumatisierten, komplizierten Verwandtschaft. Dieser Band versammelt das erste Mal die besten Familiengeschichten des großen Erzählers Maxim Biller: eine Lektüre, die süchtig macht.

Mit einem Nachwort von Helge Malchow

Die gesammelten Familiengeschichten des großen Erzählers Maxim Biller.

Was hat das Heute mit dem Gestern zu tun? Warum wollen wir oft nichts von unserer Vergangenheit wissen, ohne die wir gar nicht...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462054378
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 368

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

In diesem Buch sind mehrere längere, aber auch einige kürzere Erzählungen gesammelt, die der Autor in den letzten dreißig Jahren veröffentlicht hat. So wie in seinem 2018 erschienenen Roman "Sechs Koffer" (Shortlist Buchpreis) geht es auch in vielen dieser Geschichten um dunkle Familiengeheimnisse, um "falsche" oder "gefälschte" Erinnerungen, unzuverlässige Erzähler, unterschiedlich inszenierte Anekdoten zum selben Ereignis. Kurz: Es geht um die Konstruktion von Welt und Wirklichkeit durch Erzählen und Erinnern.
Viele Stationen seines eigenen Lebens und aus dem Leben seiner Familie - das stalinistische Moskau, Prag während und nach dem Prager Frühling, Hamburg, München, Palästina, das Exil insgesamt - kommen in unterschiedlichen Varianten vor, werden neu collagiert, verfremdet, zu unterschiedlichen Figurenkonstellationen arrangiert. Themen wie Verrat (in der Familie oder unter Freunden), Antisemitismus, Betrug, enttäusche Liebe, Selbsthass, berufliche Erfolge/Misserfolge, familiäre Bindungen, die Bedeutung von Literatur und Filmen als Anker im Leben kommen ebenfalls in immer neuen, interessanten Variationen vor.

Auch wenn das Buch keineswegs eine "Fortsetzung" des Romans "Sechs Koffer" darstellt - was ja schon allein aufgrund des Entstehungszeitraums der Geschichten nicht möglich ist - liest es sich doch als wunderbare Ergänzung, als Möglichkeit wieder in den Biller'schen Figurenkosmos einzutauchen und neue Facetten kennen zu lernen.

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13 bereits veröffentlichte Geschichten von Maxim Biller: familiengeschichten in immer der gleichen Zusammenstellung— Vater, Mutter, Kind, hier immer der Sohn, manchmal gibt es auch die Schwester... es sind witzige, ernste, tiefgehende Erzählungen, welche sich immer an einen politischen, gesellschaftlich wichtigen Hintergrund anlehnen, die wohl alle frei erfunden sind und doch erscheinen, als könnten sie den damaligen Zeiten entsprungen sein. Schön zu lese.n. Ich mochte es nicht aus der Hand legen.

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Mir gefällt Billers Schreibstil. Er beobachtet scharf und erzählt tiefgreifend. Die Erzählungen lesen sich komisch, lustig, liebenswürdig und weniger liebenswürdig, hart und provokant, aber auch weich und gefühlvoll. Die Erzählungen wirken ganz unterschiedlich, jede an sich ist aber lesenswert. Mal mit leiser Pointe, mal mit lauter Pointe; mal sehr intensiv, mal eher ruhig. Verdichtet oder auch ausschweifend, mal eher in Andeutungen, mal sehr direkt, zwingen sie in jedem Fall zur Auseinandersetzung. Sie berühren und hallen nach.

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Dreizehn jüdisch-russische Familiengeschichten

Erst kürzlich las ich Billers Roman "Sechs Koffer", der 2018 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreis stand. Er gefiel mir sehr gut, so dass es sich anbot, den vorliegenden Erzählband zu lesen. Hier sind 13 Erzählungen, die allesamt schon veröffentlicht wurden, unter dem (Unter-)Titel "Familiengeschichten" zusammengefasst. Sie beschäftigen sich mit Themen, Konstellationen und Motiven, mit denen sich auch "Sechs Koffer" auseinandersetzt. Dies geschieht sehr facettenreich, so dass es nie langweilig wird, ganz im Gegenteil, aufgrund der thematischen Dichte und der wiederkehrenden Motive gerät der Gesamtblick dadurch sehr eindrucksvoll und einprägsam.

Letztendlich sind dies zwar fiktionale Geschichten, Biller verwebt hier jedoch autobiographisch gefärbte Stoffe, immer auch im Kontext ganz konkreter politischer, gesellschaftlicher oder kultureller Begebenheiten. So nimmt er oft auch Bezug zu anderen Schriftstellern oder Journalisten, wie Kafka, Ehrenburg, Zatewa, Schultz – Gerstein uva.

Im Kern geht es oft um Familiendynamiken. Die (jüdisch- russische) Familie besteht dabei zumeist aus Vater, Mutter und Sohn, wobei der Sohn häufig der Ich-Erzähler ist. Manchmal ist noch eine Schwester mit dabei, manchmal sind die Eltern getrennt, manchmal zusammen, manchmal schon verstorben.
Der Sohn versucht Familiengeheimnisse zu lüften, geht verschwommenen Erinnerungen oder auch Lügen auf den Grund. Auf der Suche nach der einen "alles erklärenden" Wahrheit, nicht zuletzt auch deshalb, um sich selbst besser zu verstehen. Familienstreitigkeiten, Grenzüberschreitungen, Verrat, Kindheitserlebnisse und natürlich die Beziehungen untereinander spielen immer wieder eine Rolle. Es gibt Krisen, es gibt Brüche, Schwierigkeiten im Beruf und in der Liebe sowie Schwierigkeiten dabei, den eigenen Weg zu finden.
Dies alles wird in einem historisch- politischen Kontext und immer auch aus einer jüdischen Perspektive betrachtet. So geht es um den Holocaust, um die Judenverfolgung in Russland/ Sowjetunion, es geht um den Prager Frühling, den Einmarsch der Russen, um eine erneute Flucht nach Deutschland. Der Verlust von Heimat, die Frage nach Herkunft, die Suche nach Wurzeln, das Ringen um Sprache und Kultur werden wiederkehrend thematsiert.
"[...D]er Wahnsinn dieses ganzen Jahrhunderts und der Wahnsinn und Unsinn meines eigenen Lebens..." korrelieren miteinander. Zudem wird deutlich, wie prägend die Erlebnisse der Vorfahren sind und so politische Schrecknisse noch Jahrzehnte später Wirkkraft haben.

Ich mag Billers Schreibstil. Er beobachtet scharf und erzählt tiefgreifend. Die Erzählungen lesen sich komisch, lustig, liebenswürdig und weniger liebenswürdig, hart und provokant, aber auch weich und gefühlvoll. Die Erzählungen wirken ganz unterschiedlich, jede an sich ist aber lesenswert. Mal mit leiser Pointe, mal mit lauter Pointe; mal sehr intensiv, mal eher ruhig. Verdichtet oder auch ausschweifend, mal eher in Andeutungen, mal sehr direkt, zwingen sie in jedem Fall zur Auseinandersetzung. Sie berühren und hallen nach.

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Billers großes Thema war in verschiedenen Formen immer schon die Liebe, auch hier wunderbar gesammelt zu lesen.

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In diesem Erzählband finden sich 13 tiefsinnige und facettenreiche Familiengeschichten, denen Biographisches zugrunde liegt und deren Rahmen politische, gesellschaftliche und kulturelle Geschehnisse bilden.

Autobiographisches und Reales in Fiktion eingebettet.

Es geht „im Kleinen“ immer um die zwischenmenschlichen Beziehungen und Verwicklungen innerhalb des familiären Netzes und dabei im Besonderen um Familiengeheimnisse, Familienkonflikte, Lügen, Verrat, Grenzüberschreitungen, Krisen, Brüche, Heimat, Herkunft und Sehnsucht.
Aber auch berufliche Schwierigkeiten und die Liebe kommen nicht zu kurz.

- das alltägliche Leben eben. Gleichermaßen unspektakulär wie außergewöhnlich.

„Im Großen“ spielen politische Ereignisse wie Judenverfolgung, Holocaust und Prager Frühling eine nicht unbedeutende Rolle.

Feinfühlig und mit knappen und präzisen Worten gelingt es Maxim Biller jeweils in Windeseile, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen.

Er präsentiert mit seinen z. T. skurrilen und selbstironischen jüdisch-russischen Familiengeschichten ausgewogene und unterhaltsame Mischungen zwischen Handlung und Reflexion sowie Witz und Provokation und vermittelt die jeweilige Atmosphäre gekonnt und im Handumdrehen.
Die Geschichten kommen sehr unterschiedlich daher.
Mal wuchtig, mal unaufgeregt.
Mal emotionaler, mal sachlicher. Mal weitschweifiger, mal knapper.

Ich empfehle diesen kurzweiligen und abwechslungsreichen Erzählband des scharfsinnigen Beobachters und brillanten Sprachkünstlers sehr gerne.

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