Violet

Roman

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Erscheinungstermin 04.01.2020 | Archivierungsdatum 04.02.2020

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Zum Inhalt

England, dreißiger Jahre. Die Abende, an denen Violet mit einer Gruppe ungewöhnlicher Frauen wunderschöne Stickereien für die Kathedrale in Winchester anfertigt, sind der Aufbruch in eine neue Welt. Sie zeigen Violet, dass sie mit ihrem Auszug aus dem mütterlichen Zuhause die richtige Entscheidung getroffen hat. Schnell lernt und schätzt sie die Kunst des Stickens und lässt sich von Arthur in die des Läutens der Kirchturmglocken einweihen.

Violet gewinnt durch das starke Band der Freundschaft zwischen den Frauen und die wachsende Nähe zu Arthur an Lebensmut und überwindet die Lebenskrise infolge des Ersten Weltkriegs. Und die Kirchturmglocken könnten wahrhaftig ihr neues Leben in Winchester einläuten ...

Chevaliers neuer Roman ist episch, warmherzig und lebendig – eine Hommage an die weibliche Kunstfertigkeit und ein Buch darüber, wie Schönheit auch ein bescheidenes Leben erfüllen kann.

England, dreißiger Jahre. Die Abende, an denen Violet mit einer Gruppe ungewöhnlicher Frauen wunderschöne Stickereien für die Kathedrale in Winchester anfertigt, sind der Aufbruch in eine neue Welt...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783455007473
PREIS 16,00 € (EUR)
SEITEN 352

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Die allmähliche Emanzipation einer Frau in den 30er-Jahren

Die alleinstehende 38-jährige Violet lebt in Winchester, im Süden Englands. Im ersten Weltkrieg sind ihre Brüder gestorben, zu ihrer Mutter hat sie keine enge Beziehung und in ihrem Job als Stenotypistin wird sie schlecht bezahlt, weil eine Frau üblicherweise nur etwas dazu verdient und nicht für sich selbst sorgen muss.

Als sie in der Kathedrale von Winchester kunstvoll bestickte Sitzkissen entdeckt, entsteht in ihr der Wunsch, der Nachwelt ebenfalls etwas zu hinterlassen.

“Wenn sie sich an Miss Austen messen wollte, blieben ihr nur noch drei Jahre, um etwas von bleibendem Wert zu schaffen. Nun versink bloß nicht gleich in Selbstmitleid, schimpfte sie mit sich. Jane Austen hätte sich dem auch nicht hingegeben.”

In der Stickgruppe findet sie neue Freundinnen. Langsam lernt sie sich gegenüber ihrer vereinnahmenden, grausamen Mutter durchzusetzen, und sie behauptet sich gegenüber ihrem Chef. Sie lernt Arthur kennen, der in der Kirche die Glocken schlägt und fühlt sich aus unerklärlichen Gründen zu ihm hingezogen.

Chevalier zeichnet in diesem literarischen Roman das Bild einer unverheirateten kinderlosen Frau, die mit rollentypischen Erwartungen und Vorurteilen der Gesellschaft konfrontiert wird, die wir auch heute noch kennen. Sei es auf der Arbeit oder in der Familie, wo der Bruder erwartet, dass sie die kranke Mutter pflegt.

“Ist Mum nicht wichtiger als Stickarbeiten?” fragt sie der Bruder.

Über die Nebenfiguren erzählt die Autorin von homosexuellen Frauen und dem heuchlerischen Verhalten der Gesellschaft. Ein lesbisches Paar möge ja noch als Freundinnen durchgehen, aber bei einer schwangeren, unverheirateten Frau könne man dann wirklich nicht mehr wegsehen.
Chevalier spricht weitere vielfältige Themen an, den aufkommenden Nationalsozialismus, die fortdauernde Belästigung durch einen Mann und in der Stickerei verwendete Symbole.

Äußerst interessant fand ich die ausführlichen Beschreibungen der Stickerei und der Kunst des Glockenläutens. Beides erschafft Dinge, die streng genommen überflüssig sind und nur der Schönheit und Muße dienen. Aber sie erfordern eine hohe Kunstfertigkeit schenken den Menschen Entspannung und Stolz.

Es hat etwas gedauert, bis ich richtig in die Geschichte eingestiegen war. Die Autorin baut die Handlung sehr langsam auf. Die Stimmung habe ich anfang als melancholisch empfunden. Später traten die Konflikte immer stärker hervor und berührten mich sehr.

Bei Romanen ärgert es mich, wenn realistische Probleme beschrieben, aber keine Lösungen aufgezeigt werden und die Figur in ihrer Situation verharrt. Man bleibt als Leser deprimiert zurück.
Violet dagegen entwickelt sich und grenzt sich immer stärker ab. In einer Szene mit intensiver körperlicher Gewalt, setzt sie sich vehement zur Wehr.

Eine zauberhafte, langsam erzählte Geschichte über ein selbstbestimmtes, sinnvolles Leben.

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Violet ist eine Geschichte über eine Frau, die nach den Verlusten des Ersten Weltkrieges versucht wieder ins Leben zu finden. Sie zeigen Violet, dass sie mit ihrem Auszug aus dem mütterlichen Zuhause die richtige Entscheidung getroffen hat. Schnell lernt und schätzt sie die Kunst des Stickens und lässt sich von Arthur in die des Läutens der Kirchturmglocken einweihen. Die Geschichte behandelt so viele unterschiedliche Themen. Und keines der Themen ist langweilig. Ich möchte hier jetzt nicht vorgreifen, dass sollte jeder selbst entdecken. Mit der Ausdrucksweise wird die Beziehungen untereinander eindrucksvoll dargestellt. Es ist ein sehr ruhiges Buch, indem vielleicht nicht viel passiert, aber wichtige Themen werden angesprochen. Ich kann es allen empfehlen, die Bücher über Verlustbewältigung, Freundschaft und starkem Frauen nach dem Ersten Weltkrieg mögen. Mein Fazit ist das, es regt zum Nachdenken an. Empfehlenswert.

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Wieder ein toller Roman der Autorin. Spannende Geschichte mit tollem Hintergrund. Die Geschichte zeigt, wie schwer die Emanzipation in der damaligen Zeit war.

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In den Dreißigern
Tracy Chevaliers Roman Das Mädchen mit dem Perlohrring hat mir schon gut gefallen.
Ihr neuer Roman „Violet“ spielt in den dreißiger Jahren in England.
Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil.
Die Protagonistin Violet leidet noch unter dem Verlust ihres Verlobten und ihres Bruders im ersten Weltkrieg. Ihr Verhältnis mit ihrer Mutter ist schwierig, so zieht sie zu Hause aus und arbeitet als Schreibkraft. Man erlebt, wie die Hauswirtin sich um das Wohl ihrer Mieterinnen kümmert und beaufsichtigt.
Violet tritt in einen Stickkreis ein, der Kniekissen für die Westminster Kirche arbeitet.
Tracy Chevalier versteht es gut die Stimmung in den Dreißigern einzufangen. Wenn ich über die Runde der Stickerinnen lese, fühle ich mich eingebunden.
Der Roman ist wieder eine glänzende Lektüre.

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Violet ist eine der vielen "übrig Gebliebenen". Das sind die Frauen die im ersten Weltkrieg ihren Liebsten verloren haben, oder nun keinen Mann mehr finden.
Weil es für diese Frauen einfach zu wenig Männer gibt, hat selbst die englische Regierung ein Wort dafür gefunden: "Frauenüberhang".
Violet hat genug davon, als alleinstehende Frau bei ihrer Mutter zu wohnen und sich von ihr herum kommandieren zu lassen. Ihren ganzen Mut nimmt sie zusammen und zieht ins zwölf Meilen entfernte Winchester, für Violet ein riesiger Schritt in die Unabhängigkeit.

So begleitet man als Leser Violet in ein neues Leben.
Von der Kathedrale in Winchester ist sie gleich ergriffen. Zufällig stolpert sie in eine der Segenungsfeiern, die regelmäßig in der Kathedrale für die neuen Stickarbeiten der Broderinnen-Gruppe abgehalten werden. Tief beeindruckt von den Werken der Frauen, möchte sie selbst auch der Gruppe beitreten.
Es ist nicht nur schön Violet dabei zu erleben wie sie versucht aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen. Es gefiel mir auch bei dieser Gelegenheit, den Frauen bei ihren Stickarbeiten über die Schultern zu schauen.
Unter der Leitung von Louise Pesel, die es wirklich gegeben hat, erschaffen die Frauen für die Kathedrale unter anderem wunderschöne Knie- und Sitzkissen. Diese soll man übrigens noch heute in der Kathedrale bewundern können und sie werden angeblich sogar noch benutzt.

Außerdem hat die Autorin ein weiteres interessantes Thema eingebaut, nämlich die Arbeit der Glöckner. Zusammen mit Violet darf man Winchesters Läutestube betreten und den Männern beim Wechselläuten zusehen. In einigen Passagen wird genau erklärt wie so etwas vonstatten geht. Man glaubt gar nicht wie kompliziert das Glockenspiel ist und wie Violet, habe ich auch nicht immer alles genau verstanden. Spannend ist das Thema trotzdem.

Mal abgesehen von den Stickereien und dem Glockenspiel fand ich es unheimlich spannend zu lesen, wie das Leben für die Frau, wenige Jahre nach dem ersten Weltkrieg, so war. Wie sie sich vor dem Familienvorstand rechtfertigen musste. Die schiefen Blicke der Leute wenn die fanden, eine Frau lebe nicht nach den üblichen gesellschaftlichen Regeln. Wie eine verheiratete Frau die ledige Frau plötzlich von oben herab behandelte, obwohl beide vorher Freundinnen waren. Und lauter solcher Details...
Das alles erzählt Tracy Chevalier mit sehr ruhigen Tönen.
Besonders bei den Figuren kommt die Detailverliebtheit der Autorin zum Vorschein. Ob es nun die neugierige Vermieterin ist, die keinen Männerbesuch in ihrem Haus duldet, oder die immer nörgelnde Mutter, die an allem und besonders an Violet ständig etwas auszusetzen findet. Ob es die gemeinen ewig schnatternden Bürokolleginnen sind oder die emsigen, manchmal hinter den Rücken der anderen Frauen tratschenden Stickerinnen. Immer hatte ich die Figuren deutlich vor Augen.

Am Ende hatte ich ein paar Tränchen in den Augen und auch wenn das Jahr gerade erst angefangen hat, und es sich bei dem Buch um einen Roman der besonders leisen Töne handelt, ist es jetzt schon eines meiner Jahres-Highlights. Violet muss man als Romanfigur einfach nur lieben.

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#Violet ist eine junge Frau, die mit schmerzvollen Verlusten zurechtkommen muss. Nicht alleine ihr Bruder kam im Ersten Weltkrieg ums Leben, auch ihr Verlobter wurde Opfer der Kämpfe. Das Leben bei ihrer Mutter wird zunehmend schwieriger und sie entschließt sich, dass sie endlich auf eigenen Füßen stehen und umziehen möchte. Das Schicksal verschlägt sie nach Winchester. Sie kann hier weiter für ihren Arbeitgeber tätig sein, da er auch in diesem Ort eine Zweigstelle des Versicherungsbüros unterhält. Was für damalige Verhältnisse selten und für viele Menschen absolut nicht normal war, Violet hatte einen Beruf gelernt und arbeitete als Sekretärin. Ja, sie hätte lieber geheiratet, aber durch den Krieg gab es einen „Frauenüberschuss“ und sie war mit 38 Jahren noch immer Single. In Winchester lernte sie einen Stickklub kennen, der sich regelmäßig in der Kathedrale von Winchester traf. Sie fand Freude an dieser Handarbeit und knüpfte Freundschaften. Ganz langsam kam sie über ihre Traumen hinweg und mit der Zeit verstand sie es auch, auf eigenen Füßen zu stehen und für sich selbst zu kämpfen.

Es waren die Broderinnen, welche Violet beim ersten Besuch in der Kathedrale zu Winchester dort antraf. Sie versammelten sich zum Gottesdienst, um ihre Stickereien segnen zu lassen. Es sind Knie- und Sitzkissen, die in mühevoller Kleinarbeit geschmückt wurden. Und diese Frauen gab es tatsächlich. Auch ihre Kunstwerke können heute noch in der dortigen Kirche betrachtet werden. Die Broder, das war im Mittelalter eine Gilde der Sticker und die Tätigkeit wurde von etlichen Frauen Winchesters weitergeführt. Für sie gilt: Ars longa, vita brevis. (Die Kunst ist lang, das Leben kurz.) Viele Fakten stehen in dem Roman, die sich nicht nur um das Sticken drehen. Auch die Beschreibung der Kathedrale ist gelungen und das gilt ebenfalls für die Darstellung der Tätigkeit von Glöcknern. Schon das macht dieses Buch so lesenswert.

Die Hauptfigur Violet wird so beschrieben, wie es für die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg normal war. Auch die im Roman gewählte Sprache deckt sich damit und dafür gilt der Übersetzerin ein großes Lob. Ja, mir gefiel das Buch, weil es realistisch geschrieben wurde und die Autorin viel Arbeit in die Recherche steckte. Oder wussten Sie, dass Jane Austen in der Kathedrale zu Winchester ihre letzte Ruhe fand und welche Symbolik das Hakenkreuz tatsächlich hat? #NetGalleyDE

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1932 England. Nach dem ihr Verlobter und ihr Bruder im ersten Weltkrieg gefallen sind, bietet sich der 38-jährigen Violet Speedwell nun endlich die Möglichkeit, ihr Elternhaus in Southampton und damit der verletzenden und verbitterten Art ihrer Mutter zu entfliehen. Violet nimmt ein Stellenangebot als Schreibkraft im benachbarten Städtchen Winchester an und kann sich von ihrem Gehalt zwar kaum ernähren, jedoch besitzt sie endlich ihre Unabhängigkeit. Da es ihr an der Gesellschaft von Freundinnen mangelt, schließt sie sich einer Gruppe Stickerinnen an, die ihr Handwerk in den Dienst der örtlichen Kathedrale gestellt haben. Bei ihnen findet Violet endlich die Aufnahme in eine Gemeinschaft und in der Stickerei auch einen Ausgleich zu ihrem Beruf. Die Begegnung mit dem verheirateten Glöckner Arthur weckt in Violet zudem Gefühle, die sie eigentlich aus ihrem Leben verbannt hatte und auch nicht sein dürfen…
Tracy Chevalier hat mit „Violet“ einen tiefgründigen, gefühlvollen und atmosphärisch-dichten Roman vorgelegt, der mit einem detaillierten, bildhaften und teilweise sogar poetischen Erzählstil den Leser in den Bann zu ziehen weiß. Mit leisen Tönen beginnt die Geschichte und lässt den Leser Violets Lebenssituation kennenlernen. Als ledige 38-jährige Frau sieht sie sich einem Leben gegenüber, in dem sie sich um eine Mutter kümmern muss, die sie tagaus tagein mit Beleidigungen und Kränkungen überhäuft, bis das Maß gestrichen voll ist und sie endlich den Mut fasst, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Auch wenn die neue Anstellung sie an den Rand des Existenzminimums bringt, ist dies ihr doch allemal lieber als sich weiterhin bevormunden und kränken zu lassen. An das Alleinsein muss sich Violet erst gewöhnen, oder vielleicht könnte man sagen, dass sie ihren neu gewonnenen Freiraum noch nicht so richtig zu füllen weiß, denn allein war sie auch mit ihrer unerträglichen Mutter, die ihr Selbstvertrauen regelrecht erstickt hat. Chevalier lässt den Leser an Violets Entwicklung teilhaben, zeigt ihren Weg auf wie eine Befreiung, während sie dies alles mit den Beschreibungen der Kathedrale, einigen Ausflügen, einer Einführung ins Stickhandwerk und dem Klang von Glocken verbindet. Aber die Autorin verbindet auch reale Personen mit ihrer fiktiven Handlung und gibt die damals herrschenden Standesdünkel und gesellschaftlichen Konventionen in ihrer Geschichte gut wieder.
Die Charaktere sind mit individuellen Eigenheiten lebendig und glaubwürdig inszeniert, der Leser folgt ihnen nur zu gern während der Handlung und ertappt sich dabei, gerade mit Violet zu hoffen und zu fühlen. Violet ist eine Frau in den besten Jahren und ein Kind ihrer Zeit, von dem man erwartet, dass es sich um seine Eltern kümmert. Da sie nicht verheiratet ist, kommt ihr Ausbruch überraschend, doch eigentlich hat sie sich schon viel zu viel von ihrer Mutter gefallen lassen. Violet beweist vor allem Mut und Stärke, denn sie will wieder atmen können und sich von dem Korsett befreien, dass ihre Mutter immer enger geschnürt hat. Im Verlauf der Geschichte darf man als Leser miterleben, wie sie langsam aufblüht, an Selbstvertrauen gewinnt und sich Dinge zutraut, an die vorher nicht zu denken war. Ihre Mutter ist eine unzufriedene Frau, die vor allem anderen die Schuld für ihr Schicksal gibt. Niemand kann es ihr recht machen und schon gar nicht ihre Tochter. Violets Bruder Tom weiß alle um den Finger zu wickeln und sich seine Vorteile zu sichern. Louisa Pesel ist eine starke Frau mit großem Herzen und einem ansteckenden Optimismus. Aber auch die weiteren Protagonisten wie Arthur, Gilda, Majory oder Maude tragen ihren Teil dazu bei, dass die Geschichte immer im Fluss bleibt.
„Violet“ ist ein wunderbarer historisch angehauchter Roman, der sich wie eine Stickerei erst nach und nach entfaltet und ein Frauenschicksal erscheinen lässt, dass den Leser unvergesslich mitten ins Herz trifft. Absolute Empfehlung für ein wahres Lesekunstwerk!

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Winchester 1932. Violet ist gerade in diese Stadt gezogen, um selbständiger zu werden und sich von ihrer Mutter zu distanzieren, die ihr nach dem Tod des Vaters das Leben schwer macht und die immer noch um ihren Sohn trauert, der 1916 im Krieg gefallen ist. Doch ein Leben auf eigenen Füßen als alleinstehende Frau mit über 30 Jahren ist nicht einfach. Violet arbeitet als Schreibkraft bei einer Versicherung und lebt zur Miete bei Mrs Harvey, die ein hartes Regiment führt und neugierig alles kontrolliert. Violet verdient nicht viel und wenn sie mal ins Kino gehen möchte, dann muss sie dafür auf Essen verzichten. Um neue Leute kennen zu lernen kommt sie zu den Stickerinnen von Miss Pesel, die farbenfrohe Sitzkissen für die Kathedrale herstellen. Doch auch hier muss sich Violet erst behaupten und ihren Platz finden. Violet zieht es immer wie magisch in die Kathedrale und schon bald erfährt sie mehr über das Läuten von Glocken und entdeckt viele Kleinigkeiten in der Kathedrale.
Ein Roman, geschrieben in einem wunderbaren Schreibstil und einer schönen Geschichte, die nicht in Kitsch abdriftet.

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Ein sehr schöner Roman, mit viel Wehmut, Schmerz und unerfüllter Liebe. Eine bewegende Geschichte um einer jungen Frau die keine Hoffnung mehr hat, da durch den ersten Weltkrieg ihr das Liebste genommen worden ist. Ihre Mutter ist keine Unterstützung, da sie nur ihr eigenes Leid sieht und so macht sich Violet frei von ihr, in dem sie nach Winchester zieht. Hier baut sie sich allmählich ein neues Leben auf. Knüpft neue Freundschaften und lernt einen viel älteren Mann kennen zu dem sie sich hingezogen fühlt. Hier wird sie im Lauf der Zeit zu einer selbst bewußten Frau die endlich weiß was sie will und wagt einen Schritt, den sie nicht bereut.

Die Charaktere sind einmalig und werden gut beschrieben. Ausführlich wird jede Handlung und Begebenheit beschrieben und man kann alles gut nachvollziehen. Man bekommt einen guten Einblick in das Leben und in die Geschichte zwischen den ersten und zweiten Weltkrieg.

Selten habe ich mal wieder ein so schönes Buch gelesen, was mir gut gefallen hat und ich bin begeistert über so viel Einfühlsamkeit, was man zwischen den Zeilen lesen kann.

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Ein großartiger Roman über eine Frauengeneration, die durch Krieg und Verlust neue Lebenswege finden mussten. Ein Buch der leisen Töne, das noch lange nachwirkt.

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Warmherzig, lebendig und mit viel Einfühlungsvermögen erzählt die Autorin von der Suche einer Frau nach Selbstbestimmung und ihrem eigenen Platz in der Welt im England der 1930er Jahre. Violet hat ihren Bruder und ihren Verlobten im Ersten Weltkrieg verloren; sie ist ihrer herrschsüchtigen, unglücklichen Mutter und ihrer Rolle als aufopferungsvolle Tochter entflohen, lebt nun in einer Pension für alleinstehende Frauen und arbeitet als Schreibkraft - zum Teil für einen Hungerlohn. Dennoch will sie ihre mühsam errungene Selbständigkeit und Unabhängigkeit nicht wieder aufgeben. Sogar auf eine mehrtägige Sommerwanderung allein durch die englische Landschaft lässt sie sich ein. Die Begegnung mit einer Gruppe von Frauen, die außergewöhnlich kunstfertige Stickereien für die Kathedrale von Winchester anfertigen, und die wachsende Freundschaft zu einem älteren, aber verheirateten Mann, der als Glöckner kunstvolle Melodien erzeugt, verstärken Violets Wunsch, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Ein schönes Buch, das von Schönheit und dem Glück der kleinen Dinge erzählt, aber auch die traditionellen weiblichen Künste hochleben lässt und ihren Wert und ihre Bedeutung aufzeigt.

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"Violet" hat mir richtig gut gefallen. Es liest sich so angenehm und leicht. Der Stil der Autorin ist fesselnd und lebhaft. Violets Alltag besteht aus mehr als nur dem Sticken und der Leser wird in einen intensiven Abschnitt ihres Lebens mitgenommen, erlebt Violet im Umgang mit den anderen Stickerinnen, aus denen Freundinnen werden, mit ihrer Familie, in der vor allem ihre Mutter es ihr oft nicht leicht macht, und dem einen oder anderen Vertreter des männlichen Geschlechts. Besonders toll finde ich, dass der Roman auf historischen Persönlichkeiten beruht und es der Autorin ganz wunderbar gelingt, die Erzählung mit spannenden historischen Fakten zu untermauern. So erlebt der Leser die Geschichte viel intensiver und wird in das England der Dreißigerjahre mitgenommen.

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