Der Hunger der Lebenden

Kriminalroman

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Erscheinungstermin 25.01.2019 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

Der Sommer 1947: heiß und tödlich

Köln, Juni 1947. Eine Hitzewelle plagt die von Krieg und Hunger gezeichnete Stadt. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei untersucht den Mord an einer früheren Kollegin. Die Beamtin überwachte während des Nationalsozialismus die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Polizeilichen Jugendschutzlagern. Die Zustände dort gehen Friederike nahe, Erinnerungen an ihre Flucht aus Ostpreußen werden in ihr wach. Der Fall bringt sie und Richard Davies von der Royal Military Police wieder zusammen. Der Offizier Richard schwankt zwischen beruflichem Ethos und seinem Hass auf die Deutschen. Friederike überschreitet einmal mehr ihre Befugnisse, um den Fall aufzuklären.

Der zweite Fall für Friederike Matthée

Der Sommer 1947: heiß und tödlich

Köln, Juni 1947. Eine Hitzewelle plagt die von Krieg und Hunger gezeichnete Stadt. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei untersucht den Mord an einer früheren...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783548291215
PREIS 13,00 € (EUR)
SEITEN 432

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Spannender Krimi

Der zweite Fall für Polizeiassistentin Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln und Richard Davies von der Royal Military Police. Wir schreiben das Jahr 1947. Der deutschen Bevölkerung steht ein Jahrhundertsommer bevor. Friederike Matthée lebt mittlerweile mit ihrer Mutter in einer Schrebergartensiedlung und Richard Davies kehrt aus England zurück, da im Bergischen drei Leichen britischer Soldaten gefunden werden. Derweil ermittelt Friederike Matthée am Fall von Ilse Röder – sie wurde in ihrem Haus, ebenfalls im Bergischen, brutal ermordet. Dann zeigt sich, dass die beiden Fälle wohl zusammengehören.

Mir hat dieser Kriminalroman gut gefallen. Die Zeit – der Krieg ist vorbei, die Siegermächte herrschen über die Bevölkerung, welche großen Hunger leidet – wurde sehr gut beschrieben und es kam sehr authentisch rüber. Der gesamte Hintergrund zu diesem Kriminalfall wirkt gut recherchiert. Das zeigt sich auch im Anhang, in welchem historische Fakten aufgezählt werden, welche hier verwendet und auf welche Weise sie an die fiktive Geschichte angepasst wurden. Von der Handlung her war es recht spannend. Es gibt anfangs zwei Fälle, bei denen man als Leser mitermitteln und -rätseln kann. Als sich dann die Zusammenhänge auftun waren es mir ein bisschen zu viele Zufälle – nicht bei der Ermittlungsarbeit, sondern unter den Tätern und der Tat. Die Welt ist zwar ein Dorf, aber das war wohl etwas zu viel. Das war dann aber auch schon das einzige Manko, welches das Buch für mich hat. Gefallen hat mir, dass der Leser Friederike Matthée bei ihren Ermittlungen und ihren Gedanken begleitet. Schön ist auch, dass Friederike sich nicht unterkriegen lässt. Die weibliche Polizei wird ja meist eher belächelt, doch Friederike ist davon überzeugt, dass sie die Fähigkeiten zu einer Ermittlerin hat – was sie dem Leser auch beweist!
Ich habe den ersten Fall dieser Reihe nicht gelesen und dennoch habe ich wunderbar in die Handlung hineingefunden. Meiner Meinung nach wird auch genug über die Charaktere erzählt, um hier keine Wissenslücken aufzuweisen. Friederike Matthée als Charaktere war mir sympathisch. Sie leidet noch sehr an ihrer Flucht und der Tatsache, dass ihr Bruder seit Jahren verschollen ist. Schön finde ich, die innige Beziehung zwischen Friederike und ihrer Mutter. Sie stützen sich gegenseitig und helfen sich so zu überleben. Richard Davies hingegen war mir unsympathisch. Er wirkte mir zu zynisch und eingeschnappt.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Handlung ist in kurze Kapitel geteilt, in denen die Erzählperspektive immer wieder wechselt. Jedes Kapitel hat eine Überschrift, in der Ort und Datum vermerkt sind. Das war ganz hilfreich, da die Handlung zwischen Köln und dem Bergischen hin und her springt. Am Ende des Buches ist ein Personenverzeichnis abgedruckt, in welchem der Name und eine Kurzbeschreibung stehen. Das ist nett, hätte es meinetwegen aber nicht gebraucht. Für mich war die Personenfülle übersichtlich, auch wenn es sicherlich 30 handelnde Personen waren.

Mir hat dieser Kriminalfall gut gefallen. Ich wurde unterhalten, es war spannend und man konnte selbst miträtseln, deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

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Krimireise in die Nachkriegszeit mit spannenden Charakteren

Köln im Jahre 1947. Die Stadt liegt nach dem Krieg in Staub und Schutt. Die Menschen leider unter einer Hitzewelle und der schlechten Lebensmittelversorgung. Es passiert ein eiskalter Mord und eine junge Frau, die scheinbar glasklar eine Mörderin sein soll, wird verhaftet. Wird es gelingen, die Schuld oder Unschuld zu beweisen ?

Zum Inhalt:
Ein brutaler Mord an Ilse Röder, einer ehemaligen Kriminalkommissarin bei der Weiblichen Kriminalpolizei, ruft Friederike Matthée im heißen Sommer 1947 im Kölner Raum auf den Plan. Sie ist an den Untersuchungen beteiligt und zweifelt sofort an Franziska Wagners Schuld, die bei dem Mordopfer mit einer Pistole in der Hand vorgefunden wird. Im Rahmen der Ermittlungen sieht sich Friederike sowohl mit in einer Ruine lebenden elternlosen Kindern und Jugendlichen konfrontiert, als auch mit den schlimmen Zuständen in polizeilichen Jugendschutzlagern während des Nationalsozialismus.
Ein anderer Fall führt Richard Davies von der Royal Military Police in die gleiche Gegend und zurück zu Friederike. Im Umland von Köln wurde in Kriegstagen offenbar die Besatzung eines Jagdbombers ermordet und Davies ist beauftragt, die Hintergründe aufzuklären und den oder die Täter zu finden.

Mein Eindruck:
Beate Sauer versetzt den Leser in die schwierige Zeit direkt nach dem Krieg, in der Hunger und Hitze im Jahr 1947 den Alltag bestimmen. In diesen Hexenkessel schmeisst sie die sensible und doch starke Friederike Matthée. Dieser Charakter scheint auf den ersten Blick etwas zwiespältig, aber bei genauem Hinsehen sehr gelungen und tiefgründig. Friederike empfindet und denkt oft emotional, immer aber auch mit der für ihre Polizeiarbeit notwendigen Logik und Sachlichkeit. Auch Richard Davies bekommt von Beate Sauer ein eindringliches und tiefes Inneres, so dass der Leser ihn durch die verschiedensten Stadien und Facetten seines Charakters begleiten kann. Beide kennen und lieben sich aus dem Vorgängerband "Echo der Toten", der ebenfalls im Jahr 1947 angesiedelt ist.
Die Geschichte erzählt von zwei eigentlich getrennten Ermittlungen, deren Zusammenhang nach und nach an die Oberfläche gespült wird. Friederike zeigt sich bei ihrer Arbeit sehr hartnäckig und ihre Handlungen gehen oft über die zu erwartenden Grenzen hinaus. Das gibt ihr und der Geschichte einen gewissen Charme. Ein besonderes rasantes Tempo und damit eine extrem hohe Spannung konnte ich diesem Kriminalroman nicht zuschreiben. Die Bindung des Lesers wird durch Friederikes unkonventionelle Arbeitsweise und dem Ausblick auf eine besondere Gefahr getragen.
Beate Sauers Schreibstil ist sehr angenehm und passt sich der beschriebenen Zeit an. Die Orts- und Alltagsbeschreibungen habe ich als sehr bildhaft und realistisch empfunden. Spannend zu beobachten ist auch der Umgang der Charaktere untereinander. Insgesamt ein sehr glaubhaftes Bild, dass hier dem Leser vermittelt und beschrieben wird.

Fazit:
Beate Sauer hat hier eine Geschichte in das Jahr 1947 gesetzt und sehr lesenswert umgesetzt. Spannende Charaktere und eine klassisch umgesetzte Kriminalgeschichte mit moderater Spannung geben in allem eine unterhaltsame Lektüre ab.

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Köln, Im Sommer 1947 . Auf einem Gutshof im Bergischen wird die Gutsbesitzerin ermordet aufgefunden. Für die örtliche Polizei ist auch gleich eine Tatverdächtige gefunden. Nur die Polizistin Friederike Matthee ist nicht überzeugt und versucht genaue Ermittlungen anzustellen. Als in eiem Waldstück auf dem Land die Leichen dreier britischer Piloten geborgen werden, wird der britische Militärpolizist Richard Davies mit den Ermittlungen beauftragt. Er und Friederike haben schon mal zusammen ermittelt und so fordert Davies diese wieder an. Friederike bittet Davies auch in ihrem Fall mit zu helfen und bald stellt sich eine Verbindung heraus.
Ein spannender Krimi mit historischem Hintergrund . Lebensnahen Beschreibungen der Lebensumstände der Bevölkerung Kölns und Umgebung. Der Kampf um Recht, mit dem um die Nachwehen des Krieges. Die Not der Bevölkerung, Hunger, die Suche nach Gerechtigkeit machen diesen Krimi lebendig und sehr überzeugende Charaktere zeigen ein umfassendes Bild der damaligen Zeit.

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Zum Inhalt: 

Friederike Matthee ermittelt im Mordfall an einer ehemaligen Beamtin der Weiblichen Kriminalpolizei. Dieser Mordfall bringt sie und Richard Davies von der Royal Military Police wieder zusammen.  

Meine Meinung: 

Hier handelt es sich um den zweiten Teil um Frederike Matthee, wobei ich den ersten Teil tatsächlich nicht kenne, was aber überhaupt kein Problem darstellt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Fall ist spannend. Die Zeit, in der es spielt, macht die Geschichte interessant. Die Protagonisten gefallen mir richtig gut. Der Schreibstil ist sehr eingängig und ungeheuer gut lesbar. Ich würde sofort einen weiteren Band mit Frederike Matthee lesen, weil mir Frederike auch ungeheuer sympathisch ist und das Buch einfach richtig gut lesbar war. 

Fazit: 

Sehr interessant geschrieben.

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Spannender Mix aus historischem Roman und Krimi

Im Sommer 1947 ermittelt Friederike Mathée von der Weiblichen Kriminalpolizei zum Mord an einer ehemaligen Kollegin. Die Täterin scheint festzustehen, wurde doch eine junge Frau mit einer Waffe in der Hand bei der Toten aufgefunden. Friederike vermutet, dass diese Beweisführung zu kurz greift, sie ahnt, dass hier ganz andere Beweggründe vorliegen und die angebliche Täterin bereits viel zu früh in ihrem Leben abgestempelt wurde. Überrascht ist Friederike, als Richard Davies wieder in Köln erscheint, wollte er doch in England den Dienst bei der Royal Military Police kündigen. Werden die beiden zusammen die Lösung in diesem verzwickten Fall finden? Wie wird überhaupt ihre Zusammenarbeit sein, wenn sie beide ihre Liebe zueinander nicht gestehen können?

Bereits der Vorgänger dieser Geschichte, „Echo der Toten“, hat mich als Leserin sehr schnell in die von Hunger geprägte Atmosphäre des Winters 1947 entführen können. An diese Geschichte knüpft die Autorin Beate Sauer in dieser Fortsetzung an, und auch hier fühlt man sich sofort in den bedrückend heißen Sommer 1947 versetzt, wo Bruchstücke aus der kriegsbedingten Vergangenheit bei einem scheinbar klaren Mordfall hineinwirken. Sehr authentisch erscheint die Darstellung der örtlichen und zeitlichen Gegebenheiten, als Leser findet man sich gut zurecht in der Erzählung. Deshalb rätselt man gern mit den beiden Ermittlern über die wahren Schuldigen. Auch wenn ich nicht immer die Motivationen der Protagonisten nachvollziehen konnte, erscheinen sie sehr authentisch und in die damalige Zeit eingebettet. Ein gut vorbereiteter Showdown rundet den Spannungsbogen dieser Erzählung hervorragend ab.

Erneut konnte mich die Autorin mit diesem Mix aus historischem Roman und Krimi faszinieren, deshalb empfehle ich das Buch gerne weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

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Juni 1947: Im Bergischen Land, unweit von Köln, wird die Hofbesitzerin und ehemalige Polizistin Ilse Röder ermordet. Vier Schüsse direkt ins Gesicht haben ihre Schönheit zerstört, die viele Männer bewundert haben. Franziska Wagner, ein junges Mädchen mit einem langen Vorstrafenregister und viel Wut im Bauch, wird mit einer Pistole in der Hand neben der Toten gefunden. Für Hauptkommissar Heimerzheim, der die Ermittlungen leitet, ist der Fall klar, vor allem, als herauskommt, dass Ilse Röder für die Einweisung von Franziska Wagner in ein Polizeiliches Jugendschutzlager verantwortlich war. Zudem wurde Franziska Tage vor der Tat in der Nähe des Hofes gesehen. Doch Friederike Mathée von der weiblichen Polizei in Köln beginnt bald daran zu zweifeln. Sie fängt an – teilweise auch auf eigene Faust – Informationen über Franziska und über Ilse Röder zu sammeln. Bei einer Polizeiaktion lernt sie die kleine Elli kennen, die gemeinsam mit Franziska in einer verfallenen Fabrik Unterschlupf gefunden hat und Friederike ganz neue Facetten der jungen Frau zeigt. Und als die Obduktion ergibt, dass Ilse Röder vor Kurzem ein Kind geboren hat, obwohl ihr Mann in Russland vermisst wird, kommen neue Verdächtige ins Spiel.

Währenddessen bereitet Richard Davies sich in England auf den Abschied aus der Royal Military Police vor. Nur noch wenige Monate, dann kann er seinen Traum verwirklichen und Medizin studieren. Eine Rückkehr nach Deutschland kommt für ihn nicht in Frage, auch wenn er Friederike, mit der er im letzten Winter gemeinsam in Köln ermittelt hat, nicht vergessen kann. Er kann nicht verzeihen, was „die Deutschen“ seiner Familie angetan haben. Doch dann werden nicht weit von Ilse Röders Hof entfernt drei Leichen geborgen, die im Wald verscharrt waren. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um drei vermisste Piloten der Royal Air Force handelt, deren Flugzeug im November 1944 abstürzte. Allerdings starben sie nicht an den Folgen des Absturzes, sondern wurden erschossen. Richard übernimmt den Fall und trifft dabei auf Friederike. Nach und nach wird deutlich, dass es eine Verbindung zwischen beiden Fällen gibt.

Friederike und Richard beginnen wieder zusammen zu arbeiten. Doch die Harmonie ist brüchig, denn die Vergangenheit steht zwischen ihnen und stürzt Friederike bald in ein moralisches Dilemma.

Wie im ersten Band von Beate Sauers Reihe um Friederike Mathée (Echo der Toten, Link zur Rezension vom 9.2.18), stehen die Folgen des Krieges im Mittelpunkt der Szenerie. Armut, Hunger, gebrochene Menschen und zerstörte Gebäude, aber auch Aufbruch und neuer Mut prägen die Atmosphäre. Die Kriegsverbrechen sind noch längst nicht aufgearbeitet, Kinos spielen wieder Filme, Kinder stehlen Gemüse, der Schwarzmarkt blüht und in den Ruinen eröffnen Geschäfte. Die Leserinnen und Leser können den Alltag im Jahr 1947 hautnah und plastisch beschrieben miterleben.
Den Kriminalfall prägen zahlreiche Wendungen, die für Spannung sorgen, aber mir persönlich gibt es dabei mindestens einen Zufall zu viel.

Nichtsdestotrotz ist für mich „Der Hunger der Lebenden“ ein äußerst lesenswertes Buch, das seine Stärken in der detaillierten Schilderung der Nachkriegszeit und der inneren und äußeren Kämpfe der Figuren hat. Die Krimihandlung ist darin gut eingebettet, scheint mir aber nicht an allen Stellen ganz plausibel. Auch wer Friederike Mathée und Richard Davies noch nicht aus dem ersten Band kennt, kommt gut zurecht, aber um tiefer in die psychologisch fein ausgearbeiteten Protagonisten einsteigen zu können, ist es empfehlenswert, auch „Echo der Toten“ zu lesen.

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Im Juni 1947 wird Köln von einer Hitzewelle heimgesucht. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei wird bei einem Mordfall an einer ehemaligen Kollegin als Unterstützung angefordert. Der Fall scheint klar, da die vermeintliche Mörderin mit der Tatwaffe am Tatort angetroffen wurde. Doch Friederike fallen Ungereimtheiten auf. Deshalb überschreitet sie ihre Kompetenzen und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Diese werden erleichtert, als Richard Davies von der Royal Military Police wieder nach Deutschland zurückkehrt, um die Ermordung britischer Soldaten aufzuklären....

"Der Hunger der Lebenden" ist nach "Echo der Toten" der zweite Fall für Friederike Matthée. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Wichtige Hintergrundinformationen zu beruflichen und privaten Nebenhandlungen fließen so in die Handlung ein, dass alles gut verständlich und nachvollziehbar ist.

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet und ist in einzelne Kapitel unterteilt. Da diese mit Handlungsort und Datum gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Handlungsorte und Personen problemlos vorstellen und so ganz in die kniffeligen Ermittlungen eintauchen. Es gelingt der Autorin außerdem hervorragend, nicht nur die Hitzewelle, sondern auch die Sorgen und Nöte, die in der damaligen Nachkriegszeit herrschten, in die Handlung einzuflechten, sodass die Hintergrundkulisse authentisch wirkt.

Der Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos, da das Interesse am Fall sofort vorhanden ist. Man kann Friederikes Zweifel an der Schuld der vermeintlichen Täterin nachvollziehen und verfolgt deshalb gespannt Friederikes Bemühungen, mehr über diese Frau und ihren Hintergrund zu erfahren. Friederike wirkt sehr sympathisch und ihre Handlungen nachvollziehbar. Man kann beim Lesen spüren, wie beschränkt ihre Kompetenzen sind und mit welcher Hingabe sie dennoch versucht, Licht ins Dunkle zu bringen. Dabei kommt es zu einigen Wendungen, die dafür sorgen, dass man erst spät erfährt, was wirklich geschehen ist. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.

Ich habe mich beim Lesen dieses Krimis sehr gut unterhalten, da ich von Anfang an in den Sog der Geschichte geriet und unbedingt erfahren wollte, was hinter dem Mord steckt und wer dafür verantwortlich ist. Die historische Hintergrundkulisse wirkte auf mich so authentisch, dass ich mühelos in die damalige Zeit und den spannenden Kriminalfall eintauchen konnte. Obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe, konnte ich der Handlung mühelos folgen und die spannenden Ermittlungen genießen.

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Nicht ganz so gut wie Band 1

Im Jahrhundertsommer `47 muss Friederike Matthée den Fall der ermordeten Ilse Röder lösen. Die ist auf ihrem Hof tot aufgefunden worden; pikanterweise hat sie früher bei der Polizei gearbeitet. Zwischen sengender Hitze und Staub macht sich Matthée auf Spurensuche.
„Der Hunger der Lebenden“ ist der zweite Band mit Friederike Matthée und spielt ca. ein halbes Jahr nach Band eins. Die Lage in Köln hat sich nur unwesentlich verbessert, Mangel an allem außer Trümmern ist nach wie vor Gang und Gäbe. Die Autorin gibt diese Situation ganz gut wieder, man kann sich nicht nur die Entbehrungen, sondern auch die unbarmherzige Hitze sehr gut vorstellen. Auch anhand des Anhangs kann man sehen, dass in diesem Krimi auch viel Recherchearbeit steckt. Friederikes Fall entwickelt sich recht spannend, so richtig fesseln konnte er mich aber nicht. Kleine Unstimmigkeiten haben mich sehr viel mehr gestört als sie das in Band 1 getan haben. Auch fehlte mir gerade zu Beginn das Wechsel spiel zwischen Friederike und Richard, sodass ich lange das Gefühl hatte, dass die Geschichte noch nicht richtig in Fahrt gekommen ist. Der Krimi ist sehr angenehm geschrieben, kurze Kapitel und Perspektivwechsel sorgen für ein flüssiges Lesen. Auch wenn mir „Der Hunger der Lebenden“ nicht 100%ig gefallen hat, bin ich doch auf weitere Fälle gespannt.

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Die Geschichte nimmt uns mit nach Köln ins Jahr 1947 während der britischen Besatzung. Nach dem Mord an der Gutbesitzerin Ilse Röder, ist die Neugierde von Friedericke Matthée geweckt, die es mit ihren Vorgesetzten bei der weiblichen Polizei nicht leicht hat, da sie nur eine Polizeiassistentin ist, und nicht selbst ermitteln darf. Ihr Instinkt sagt ihr, dass die verhaftete Franziska Wagner unschuldig ist. Entgegen ihren Anweisungen, begibt sie sich auf die Suche nach Hinweisen. Als ihr guter Freund der britische Militärpolizist Richard Davies wieder nach Köln kommt, um den Mord an 3 piloten aufzuklären, fordert er sie als Hilfe an, und unterstützt sie somit bei ihren Nachforschungen. Nachdem Friedericke und Richard ihre Ermittlungsergebnisse wie ein Puzzle zusammensetzen, begreifen sie, dass beide Fälle zusammengehören.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Autorin erzählt authentisch, realistisch und warmherzig das Leben 2 Jahre nach dem Krieg. Sehr einfühlsam beschreibt sie die Schicksale und Nöte der Bevölkerung, die verlorene Heimat durch die Flucht vor der Gefahr, der Schmerz der Hinterbliebenen, den Verlust von Hab und Gut und die Hoffnung auf ein besseres Leben in der Zukunft. Die menschlichen Aspekte aus dieser Zeit, die zarte Liebe zwischen Friederike und Richard, und die Stärke der Menschen, die nach den schrecklichen Jahren nicht aufgeben, und für einen Neuanfang kämpfen, hat mich sehr berührt.
Die Protagonisten sind mit ihren Hintergrundgeschichten gut beschrieben. Durch den angenehmen Schreibstil lässt sich die Geschichte leicht lesen.
Ich kann das Buch sehr empfehlen.

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Friederike Mathée hat sich mit ihrer Arbeit bei der weiblichen Polizei mittlerweile angefreundet, als sie zu einem Tatort gerufen wird, an dem eine ehemalige Kollegin umgebracht wurde. Die Mörderin ist auch schon gefasst, es soll eine junge Frau gewesen sein, die von der Ermordeten während des Krieges in ein Jugendschutzlager eingewiesen wurde. Doch Friederike hat den Eindruck, dass hier etwas anderes passiert ist und der schlechte Ruf der jungen Frau nur ausgenutzt werden soll.

Währenddessen wird Richard Davies in England gebeten, einen letzten Fall im Rheinland zu übernehmen, bevor er seinen Dienst bei der Military Police beendet. Widerstrebend kehrt er nach Köln zurück um dort den Mord an drei britischen Soldaten zu klären. Dort trifft er wieder auf Friederike und ermittelt gemeinsam mit ihr in beiden Fällen, die wohl auch miteinander zu tun haben.

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Friederike mittlerweile erkannt, dass ihr die Arbeit bei der Polizei durchaus liegt, auch wenn sie oft an den Restriktionen und den Vorgesetzten scheitert. Auch privat hat sich einiges zum Besseren gewendet, ihre Mutter ist wieder auf dem Damm und sie leben jetzt gemeinsam in einer Schrebergartenkolonie.

Richard hingegen hadert sehr mit sich und seinem Lebe. Er schafft es nicht Friederike den versprochenen Brief zu schreiben, als er in England ist. Er schafft es nicht als überlebender Jude sein Verhältnis zu den Deutschen zu klären. Oft fragt er sich was wohl die Leute, mit denen er zu tun hat, während des dritten Reichs getan haben. Sind die schuldig oder haben sie einfach nur ihr Leben gelebt.

Friederike hat mir wieder sehr gut gefallen, auch wenn sie sich immer noch oft einschüchtern lässt, andererseits ist sie aber auch sehr hartnäckig und handelt manchmal auch bewusst gegen die Vorschriften. Besonders, wenn ihr etwas wichtig ist.
Mit Richard hab ich mir ein wenig schwer getan, aber er schafft es im Laufe des Buches doch wieder mich zu beeindrucken.

Beate Sauer gelingt es auch in diesem Buch wieder die Zeit einzufangen. Die Beschreibungen der Entbehrungen nach dem Krieg und der Doppelmoral, die oft herrschte, werden gut rübergebracht. Es gelingt ihr auch immer wieder die unterschiedlichen Positionen der Überlebenden des Krieges gut darzustellen. Da gibt es die ausgebombten Kölner, die im Schrebergarten über die Runden kommen und die Flüchtlinge aus dem Osten, die es wegen ihrer Herkunft und ihres protestantischen Glaubens im katholischen Rheinland nicht einfach haben. Das Leben auf dem Land, dass sich komplett von dem in der Stadt unterscheidet und dann natürlich die, die den Krieg dank ihrer Beziehungen gut überstanden haben und auch jetzt wieder ganz oben stehen.
Auch das Thema Gräuel der Wehrmacht im Osten und der Jugendschutzlager wird beleuchtet.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen, ich fand es wieder sehr spannend und die persönlichen Entwicklungen haben mir gut gefallen. Ich hoffe sehr, dass es ein weiteres Buch aus der Reihe geben wird.
Von mir eine Leseempfehlung!

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Der Titel ist doppeldeutig - einmal im wörtlichen, dann im übertragenden Sinn. Das Buch handelt in Deutschland der Nachkriegsjahre und spielt in Köln. In der Zeit gab es kaum genug zu essen. Die Rationen, die es auf die Lebensmittelmarken gab, konnten nur den Hungertod verhindern, aber satt werden konnte man davon nicht. Auf der anderen Seite hatten die Menschen nach den Entbehrungen durch Krieg und Nachkriegszeit Hunger nach Leben, nach Vergnügungen, nach Normalität. Während dieser Zeit arbeitet Friederike Matthèe bei der Weiblichen Polizei in unterster Hierarchie. Wie auch im ersten Teil ist Friederike eher schüchtern, im Beruf unerfahren. Auf der anderen Seite hat sie einen fast untrüglichen Spürsinn bei den Ermittlungen, ist beharrlich, hasst Ungerechtigkeiten und überschreitet auch gerne mal, um die Wahrheit zu ermitteln, ihre Kompetenzen. Diese Hauptfigur kann man mögen oder auch nicht. Auf jeden Fall ist sie sehr emphatisch. Im Privaten, was ihre Gefühle betrifft ist sie sehr unsicher. Manchmal habe ich mir bei ihr mehr Durchsetzungsvermögen gewünscht, aber direkt unsympathisch war sie mir nicht.
Der Krimi lässt sich gut lesen. Wechselt doch die Autorin kapitelweise zwischen den Handlungsorten und davon abhängig die handelnden Personen, um so einen Spannungsbogen aufzubauen. Spannung ja, aber von kribbelnder Spannung konnte ich nicht viel spüren. Dafür waren die vielen sehr gefühlvoll ausgeschmückten Rand- und Gefühlsbeschreibungen in meinen Augen etwas zu umfangreich. Insgesamt betrachtet vergebe ich für diesen Krimi 4 Lese-Sterne.

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Sommer 1947. Es ist heiß im Nachkriegsdeutschland, als eine wunderschöne Gutsherrin grausam ermordet wird. Die Täterin ist schnell gefunden - eine junge Frau, die sich für etwas Vergangenes rächen wollte. Friederike Matthee, die Polizeiassistentin wird eigentlich nur der Form halber zum Tatort geschickt, um das Mädchen zu verhören. Doch tatsächlich kommt ihr einiges merkwürdig vor und sie beginnt sich umzuhören. Zur gleichen Zeit werden die sterblichen Überreste einer englischen Bomberbesatzung gefunden und Richard Davis lässt sich ein zweites Mal überreden, nach Deutschland zu gehen und dort zu ermitteln. Unvermutet scheint es, als ob aus zwei Fällen einer wird und Friederike und Richard treffen wieder aufeinander.

Die Pluspunkte bei diesem, mittlerweile zweiten Band des Ermittlerpaares, sind eindeutig die Fähigkeit der Autorin, uns in die Nachkriegsjahre zurückzunehmen. Man konnte sich den ewigen Hunger, die ständigen Entbehrungen gut vorstellen, genauso wie das Großbürgertum und den Faschismus, den man einfach nicht so leicht aus den Köpfen der Menschen herausbekommt. Der Fall selbst hat mich zumindest teilweise stark an den ersten erinnert; auch hier wieder spielt ein kindlicher Zeuge eine starke Rolle und die Szenen in den Gutshäusern kamen mir bekannt vor. Davon abgesehen hätte ich keine Liebe zwischen dem "Engländer" und der Deutschen gebraucht, denn wirklich Chemie rüber kam eigentlich nicht. Mir hat das Buch trotzdem gefallen, es war wie eine Rückkehr in altvertraute Gefilde, man fühlt sich mit den Personen mittlerweile wohl.

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Aus dem Klappentext

Köln, Juni 1947. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei untersucht den Mord an einer früheren Kollegin. Der Fall bringt sie und Richard Davies von der Royal Military Police wieder zusammen. Der Offizier Richard schwankt zwischen beruflichem Ethos und seinem Hass auf die Deutschen. Friederike überschreitet einmal mehr ihre Befugnisse, um den Fall aufzuklären.

Bei dem Buch handelt es sich um den 2. Teil rund um die sympathische Polizistin Friederike und den Offizier Richard.
Man muss aber nicht zwangsläufig den ersten Teil gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.
Die Autorin streut immer wieder kurze Erklärungen ein, so dass man als Leser nie das Gefühl hatte, es würden einem wichtige Informationen fehlen.
Bedingt durch den flüssigen Schreibstil war man direkt in der Handlung und wurde in den Sog der Ermittlungen gezogen.
Das Buch ist von Anfang an spannend und der Bogen wurde im Laufe des Kriminalfalls immer wieder nochmal angezogen.
Die bildliche Beschreibung und die gut recherchierten geschlichen Daten, haben dazu beigetragen, dass man in sich tatsächlich nach Köln in das Jahr 1947 zurück versetzt fühlte.
Besonders hervorzuheben ist die liebevolle Ausarbeitung der einzelnen Charaktere.
Die Autorin hat ein jedem Leben und ein Gesicht gegeben.
Ich habe mit ihnen gelebt, geliebt und auch gelitten.
Wie auch bei dem ersten Band, ist auch hier wieder ein Buch entstanden, dass das Elend und das Grauen des Krieges und der Nachkriegszeit gut eingefangen hat.
Es regt zum Nachdenken an.
Ich vergebe 5 Sterne und bedanke mich bei der Autorin für ihr Werk.

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Von Beate Sauer habe ich schon einiges gern gelesen. Der Roma „Der Hunger der Lebenden“ ist der zweite Fall mit der Polizeiassistentin der weiblichen Kriminalpolizei Friederike Matthée. Ich habe den ersten Fall nicht gelesen, aber das stört nicht, man kommt problemlos in die Geschichte hinein.

Der Krieg ist noch nicht lange vorbei und er wirkt grausam nach.
Es ist im heissen Juni 1947 als eine Frau bestialisch ermordet wird. Als Mörderin wird eine Obdachlose Frau mit einer kriminellen Vergangenheit aus der Kriegszeit verhaftet. Friederike hat Zweifel. Dann wird sie von Richard Davies von der Royal Miliräry Police noch zu einem anderen Fall angefordert. Friederikes Einsatz fordert viel Kraft, aber sie lässt nicht locker.

In diesem Krimi wird die Nachkriegszeit wunderbar authentisch beschrieben. Die große Hungersnot der Bevölkerung ist real mitzuerleben. Friederike und ihre Mutter leben in einer Nissenhütte, in einem Schrebergarten. In Trümmergrundstücken hausen Kinder, die ihre Eltern verloren haben.

Dann kommen noch ein fürchterlicher Verdacht.

Die Autorin bringt uns zum Nachdenken und miträtseln, sie macht es uns nicht einfach. Ich erfuhr von viele Tatsachen, die ich so noch nicht gelesen hatte. Der Krimi war spannend und hat mich ungemein gefesselt.

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Meine Meinung:

Der Roman setzt einige Monate nach den Ereignissen von "Echo der Toten" ein. Da Richard eigentlich nicht vorhat nach Deutschland zurück zu kehren und Friederike dies mehr oder weniger klar ist, hat sie mit diesem Wissen stark zu kämpfen. Überhaupt liegt schon ein stärkerer Fokus auf der komplizierten Beziehung zwischen den beiden. Trotzdem gelingt es Sauer eine Balance zwischen den Ermittlungen und dem Privatleben der beiden zu finden.

Der Mordfall wirkt insgesamt stimmiger als dies in Band 1 der Fall war. Ich hatte hier den Eindruck die Autorin hat sich nun richtig in ihre Handlung eingefunden, sich quasi warmgeschrieben^^ Auch wenn ich fand, das eine bestimmte Verbindung zu den beiden Fällen etwas übertrieben war. Mir gefiel aber, das die Autorin wieder versucht, verschiedene Aspekte der Verbrechen wärend der NS-Zeit aufzuzeigen. Vor allem die Verbrechen der Wehrmacht und die Zustände in den damaligen Jugendanstalten, in die als schwererziehbare eingestufte Teenager eingewiesen wurden, stehen dabei im Fokus.

Die Erlebnisse die die Mordverdächtige Franziska aus ihrer Zeit in einer dieser besagten Heime schildert, sind unfassbar. Das traurige dabei in der Realittät (und auch im Roman) , der Vermerkt in den Akten blieb bestehen und die Einweisung wurde auch von den Beamten nach der NS Zeit nicht hinterfragt. Oft genug waren sie es ja noch selbst gewesen, die diese überhaupt erst befohlen hatten.


Wärend Friederike sich nach wie vor mit ihrer eigenen politisch passiven Rolle beschäftigt ist und plötzlich mit einem Teil der Familiengeschichte konfrontiert wird, der sie fast verzweifeln lässt, hat Richard nach wie vor damit zu kämpfen, ob er als Jude in Deutschland sein möchte und kann.

Ich finde gerade bei Richard ist es Beate Sauer sehr gut gelungen seine wiedersprüchlichen Gefühle in Worte zu fassen. Auf der einen Seite sind da diese schrecklichen Erinnerungen, auf der anderen aber auch Glückliche. Und dann ist da noch Friederike. Gerade was die Beziehung der beiden angeht, entsteht nach und nach eine ziemlich nervenaufreibende Spannung.


Die Ermittlungen enden dann doch etwas reißerisch, dafür aber in sich trotzdem logisch. Ich fand das Ganze wartete immer wieder mit glaubwürdigen Wendungen auf. Sie zeigen auch, das passiert, wenn man Aufgrund eigener Vorurteile in nur eine eigene Richtung ermittelt und dabei vergisst, das es möglicherweise noch andere Verdächtige gibt. Franziskas Schicksal zeigt zudem, wie die alten Denkmuste natürlich nicht nach Ende des Krieges sofort verschwunden sind. Im Grunde hätte sie ohne Friederikes Beharrlichkeit überhaupt keine Chance gehabt.

Die historischen Hintergründe wirken meiner Meinung nach auch stimmiger in die Handlung integriert als das noch bei Band 1 der Fall war. (Das meine ich mit dem warmgeschrieben oben)

Dennoch hätte ich mir - wie auch schon bei "Echo der Toten" einen etwas stärkeren Fokus auf die Weibliche Polizei gewünscht. Wieder erscheinen Friederikes Kolleginnen als einzige etwas lahmes Hintergrundrauschen. Tauchen im Grunde kaum auf. Schade. Wenigstens Friederikes Vorgesetzte hätte ich mehr als nur ein paar Worte gegönnt. Zu Mal es bei der Ermordeten ja um eine ehemalige Kollegin geht. Da hätte ich mir eine stärkere Einbeziehung schon erwartet. Auch wenn es andererseits schon der historischen Warheit entspricht, das die Weibliche Polizei nicht in Mordermittlungen eingebunden wurde, außer um Vernehmungen durchzuführen, wenn es um Frauen, Jugendliche und Kinder ging.


Fazit:

Ínsgesamt gelingt Beate Sauer ein spannender Roman, der sich nicht scheut unangenehme Wahrheiten in den Blick zu nehmen und die Verbrechen zwischen 1933 und 45 klar zu benennen.

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Inhalt: Nur wenige Monate nach ihrer ersten Mordermittlung wird Friederieke Matthée von der Kölner weiblichen Polizei in ihren zweiten großen Fall verwickelt. Eine Gutsbesitzerin und ehemalige Polizisten wurde erschossen aufgefunden. Neben der Leiche die junge, vorbestrafte Obdachlose Franziska Wagner, die eine Waffe in der Hand hält. Doch ist die junge Frau wirklich die Täterin?
Friederieke hat ihre Zweifel und beginnt auf ihre einfühlsame Art Nachforschungen anzustellen. Auch Richard Davies wird wieder von England nach Köln beordert um in einem Mord an britischen Soldaten zu ermitteln.

Meine Meinung: Auch der zweite Band um Friederieke Matthée hat mir wieder sehr gut gefallen. Beate Sauer fängt die Sorgen und Nöte der Bevölkerung und auch die Ansichten und Stimmung der Nachkriegszeit gekonnt ein.
Der tägliche Kampf ums Überleben, etwas zu essen und ein Dach über dem Kopf zu haben, ist das dringendste Problem großer Teile der Bevölkerung. Heimatlose Kinder und Jugendliche sind sich selbst überlassen und haben ihre eigenen Strukturen entwickelt.
Aber auch die alten Hierarchien und das Obrigkeitsdenken sind in den Köpfen der Menschen noch deutlich vorhanden und erschweren Friederiekes Ermittlungen.
Sehr gelungen erzählt fand ich auch die schwierige Beziehung zwischen Richard und Friederieke. Besonders bei Richard spürt man die innere Zerrissenheit, kann er wirklich eine Deutsche lieben?
Doch auch Frederike ist verunsichert und hin- und hergerissen. Richard ist im Frühjahr auf eigenen Wunsch nach England zurückgekehrt und ein neuer sympathischer Verehrer sucht nun ihre Nähe. Doch ihre Gedanken kreisen immer wieder um den britischen Offizier...
Dazwischen eingebettet der Kriminalfall um die erschossene Ex-Polizistin, der in mühsamer Kleinarbeit aufgearbeitet wird und den Friederieke mit der ihr eigenen Hartnäckigkeit und Empathie löst.

Fazit: Ein gelungener Krimi aus der Nachkriegszeit, glaubwürdig und gut recherchiert, mit einer sympathischen Ermittlerin!

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Nachdem ich von "Echo der Toten" schon so begeistert war, habe ich mich unwahrscheinlich auf den zweiten Band um Friederike Matthee gefreut. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Ich wurde nicht enttäuscht.
Beate Sauer hat eine tolle Gabe, sie hat einen unglaublich Bilder erschaffenden Schreibstil, sehr atmosphärisch und dicht. Eindrücklich bekommt man das Leben in der Nachkriegszeit geschildert.
Auch der Kriminalfall unterhält ausgezeichnet, so dass ich auf weitere Fälle für Fräulein Matthee hoffe!

Unbedingt lesen!

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Das Cover des Buches ist wirklich gelungen. Es ist absolut passend zum Buch und auch zur Nachkriegszeit, in der das Buch spielt.

Inhalt: In ihrem zweiten Fall ermittelt Friederike Matthe im Mordfall der Gutsbesitzerin Ilse Rödel. Schnell ist eine Verdächtige gefunden. Doch Friederike glaubt nicht an Franziskas Schuld. Bei ihren Ermittlungen steht ihr wieder Richard Davies zur Seite. Die Ermittlungen führen die beiden zurück in die Zeit des NS-Regimes und wird gerade für Friederike zur Belastungsprobe.

Meine Meinung: Ein Buch das mich, wie schon der Vorgängerband, von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Der Schreibstil ist flüssig, interessant und spannend. Friederike und auch Richard sind Beides ganz tolle Ermittler mit einem ganz eigenen Charakter. Die Beiden ergänzen sich im großen und ganzen wirklich perfekt, auch wenn das Vertrauen in diesem Band auf eine harte Probe gestellt wird. Besonders hat mir hier wieder gefallen, das die einzelnen Szenen und Schauplätze sehr detailliert beschrieben werden. Man hat beim Lesen regelrecht das Gefühl als würde man sich in den Jahren um 1947 befinden. Auch die einzelnen Ermittlungsschritte sind sehr realistisch dargestellt und man bekommt einen recht guten Eindruck, wie damals ermittelt wurde.
Mich konnte auch der zweite Band um Friederike wieder voll überzeugen und ich hoffe auch weitere Fälle der beiden so unterschiedlichen Ermittler.

Mein Fazit: Ganz klare Leseempfehlung.

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Das Cover hat mich sofort angesprochen.
Das Buch spielt 1947. Nach einem fürchterlichem Winter im Nachkriegsdeutschland folgt ein glühend heißer Sommer. Die Versorgungslage der Bevölkerung ist immer noch sehr schlecht.
Friederike Matthée arbeitet bei der Polizei. Sie untersucht den Mord an einer Kollegin. Je tiefer sie in die Ermittlungen vordringt, je mehr erschreckende Erkenntnisse erhält sie über die ermordete Kollegin. Sie soll im Krieg Mädchen in ein "Polizeiliches Jungendschutzlager" der Nazis eingewiesen haben.. Was hat es damit auf sich: Friederike dringt immer tiefer in diesen "Sumpf" ein.
Ein tolles Buch. Auch wenn es sich hier um einen Roman handelt, wird die Kriegs- und Nachkriegszeit authentisch geschildert. Lesenswert!

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Der zweite Teil der Nachkriegskrimiserie dreht sich um die Mordermittlung an einer getöteten ehemaligen Polizistin. Friederike Matthèe wird als weibliche Polizistin zu dem Fall abgeordnet, da es um eine junge Frau als Täterin geht. Die Polizistin vertraut ihrer Intuition und beharrt darauf, dass die Verdächtige nicht die Täterin sein kann. Doch erst als Richard Davies aus England zurückkehrt und im Fall dreier getöteten Soldaten gegen Ende des 2. Weltkrieges ermittelt, kommt sie dank seiner Unterstützung voran.

Ich mag die Schreibweise der Autorin, denn der Fall ist spannend, aber nicht blutrünstig. Viel Raum nimmt dabei auch das Leben im Nachkriegsdeutschland ein. Die Ressentiments der Besatzer, aber auch der Einheimischen gegenüber den Flüchtlingen, die Gefühle der Besiegten und manchmal auch nur Leidenschaft, Eifersucht und Rachegefühle. Dazu kommt die Hitze des Jahrhundertsommers und der allgegenwärtige Hunger sowie die Trümmer, die immer noch überall Zeichen des Krieges sind. Sehr anschaulich beschrieben.

Friederike ist einfach klasse, sie hat ein gutes Bauchgefühl und die Ermittlungen sind spannend zu verfolgen. Ich kann diese Krimireihe sehr empfehlen und hatte unterhaltsame Lesestunden.

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Köln in der Nachkriegszeit im Jahre 1947: Polizeiassistentin Friederike Matthée wird ins Bergische Land geschickt um in einem Mordfall zu ermitteln. In einem Gutshaus wurde die Gutsbesitzerin Ilse Rödel tot aufgefunden, die potentielle Täterin in Haft. Richard Davies von der Royal Military Police und in London stationiert, kehrt nach Deutschland zurück und ermittelt zusammen mit Friederike.

Nach "Echo der Toten" ist dieses Buch der zweite Fall von Matthée und Davies. Privates, wie die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen den beiden, geht nahtlos weiter. Der Fall und die Ermittlungen sind in sich abgeschlossen. Vorwissen ist für Neuleser daher meiner Meinung nach keine Bedingung. Die Zeit, die Nachkriegszeit in Deutschland, ist geprägt von Entbehrungen, Hunger und den Folgen des Krieges. Hier werden auch die Schicksale von Kindern und Jugendlichen, die zu Waisen wurden oder deren Familien unauffindbar sind, thematisiert. Gerade dieser Aspekt hat mich doch tief berührt, denn im Hintergrund ist das Wissen, dass es genau so für Tausende Kinder und Jugendliche zu der Zeit in Deutschland Realität war.
Überhaupt spürt man die hervorragenden Recherchen von Beate Sauer. Filme, Schauspieler, das karge Leben der Menschen, sowie die Angst, der Hunger, ja die ganze Atmosphäre sind authentisch beschrieben.
Der Schreibstil ist einfach und klar. Ab und zu hatte ich Probleme, den vielen Figuren und den regelmässigen Perspektivwechseln folgen zu können. Gerade letzteres machen die Geschichte teilweise doch unruhig und unübersehbar. So weiss ich nicht, ob ich wirklich allen Ermittlungsansätzen und den daraus gezogenen Ergebnissen lückenlos folgen konnte.
Emotional mitgerissen hat mich, wie Gefangene und vor allem weibliche Gefangene, mit brutalen Methoden zu Geständnissen und Aussagen gezwungen werden. Auch die Unterbringung von Kindern in Jugendschutzlagern und ihr Leben dort, das, wie ich befürchte, nicht nur fiktiv beschrieben sein könnte, ist mir unheimlich nahe gegangen. Etwas, was auch Friederike Matthée zugesetzt hat. Meiner Meinung ist sie eine sehr gelungen charakterisierte Figur. Man spürt sehr gut, dass sie sich nach den Regeln der damaligen Zeit zu richten versucht. Und gleichzeitig ihr Ding durchzieht. Und das mit Empathie, Willen und Ausdauer. Bei ihr könnte sich wohl so mancher männlicher Ermittler eine Scheibe abschneiden.

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Wie es immer so ist, wenn man mit dem 2. Teil einer Romanreihe beginnt., hatte ich etwas Schwierigkeiten mit der Geschichte, da die Autorin immer wieder kurze sehr kleine Einblicke aus dem ersten Buch wiedergibt. Sie schafft es aber trotz allem einen Spannungsbogen auf zu bauen, so dass ich das Buch zum Schluß kaum aus der Hand legen konnte.
Ich habe mir nachfolgend jetzt der ersten Teil gekauft und hoffe auf einen weiteren Teil um das Ermittlerpärchen.

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Meine Meinung:
Hier haben mal wieder Cover und Kurzbeschreibung dafür gesorgt, dass ich neugierig auf das Buch wurde und es gerne lesen wollte.
So lernte ich Friederike Matthée kennen, eine junge Frau, die bei der Weiblichen Polizei in Köln arbeitet. Schon ihre Tätigkeit und die damit verbundene Arbeitsweise und Hierarchie fand ich sehr interessant und gut beschrieben. Nebenbei habe ich das auch einiges über die damaligen Zustände rund um Köln erfahren. Im Laufe der Geschichte habe ich ebenfalls erfahren, dass dies der zweite Fall ist, an dem Friederike mitgearbeitet hat. Ich hatte allerdings kein Problem mich in die Geschichte rein zu finden, wichtige Begebenheiten wurden kurz erwähnt und brachten mich auf einen guten Wissensstand. Wir können uns heute so gar nicht mehr vorstellen, wie es damals gewesen sein muss, zu Tatorten oder zu Zeugen musste Friederike oft mit der Straßenbahn fahren, wenn sie nicht ausfiel. Telefone gab es nicht an jeder Ecke und die heutige Technik gab es natürlich nicht. Ich lernte reichlich Personen kennen, manche waren mir sympathisch und andere gar nicht. Ich fand die Geschichte spannend, sowohl dienstlich als auch privat.


Fazit:
Wer gerne Krimis liest und gleichzeitig einiges mehr aus der jüngeren Vergangenheit erfahren möchte, sollte dieses Buch lesen. Mir hat es sehr gut gefallen und gerne empfehle ich es weiter.

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Zweiter Fall für Friederike Matthée, aber auch einzeln gut zu lesen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Stimmung und Atmosphäre des Nachkriegs-Köln fand ich toll beschrieben, das Thema an sich ist hart und fordert nicht nur der Ermittlerin sondern auch den LeserInnen einiges ab!

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1947: Eine Hitzewelle und die Hungersnot plagen die Bewohner von Köln, als ein Mord geschieht. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei ist an der Aufklärung des Mordes an einer ehemaligen Kollegin beteiligt. Die vermeintliche Mörderin ist schnell gefunden, denn eine junge Frau wurde mit einer Pistole in der Hand bei der Leiche gestellt. Doch Friederike entdeckt Ungereimtheiten und ermittelt auf eigene Faust. Unterstützung bekommt sie dabei von Richard Davies von der Royal Military Police, der sich beruflich in der Gegend aufhält.

Dieser zweite Fall für Friederike Matthée hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich den ersten Teil noch nicht gelesen habe, kam ich bestens in die Geschichte rein. Wichtige Aspekte, sowohl beruflich als auch privat, wurden passend eingeflochten.
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und konnte mich sofort fesseln und in die Geschichte ziehen.
Die Charaktere wirkten authentisch auf mich und entsprechend der Zeit, in der der Roman spielt, gezeichnet. Friederike fand ich sofort sympathisch, weil sie mutig war und die Dinge hinterfragte. Ihre Handlungen endeten nicht an ihrer Kompetenzgrenze, sondern gingen darüber hinaus. Ich habe sie bei ihren Ermittlungen sehr gerne begleitet und konnte ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen. 
Der Plot, den ich als klassischen Kriminalfall wahrnahm, gefiel mir gut. Es gab interessante Entwicklungen und überraschende Wendungen, die die Spannung auf einem guten Niveau hielten. Sehr gelungen fand ich die Darstellung der Nachkriegszeit samt Nöte und Ängste der Menschen. Das wirkte sehr authentisch und ließ mich die Zeit hautnah erleben.

Ein spannender historischer Krimi mit tollen Charakteren, der mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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Selten hat ein Titel so gut zum Inhalt gepasst. Toller Roman über eine schwere Zeit. Ohne zu beschönigen mit positiven Ausblicken. Sehr gut.

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Nach "Echo der Toten" erscheint mit diesem Buch der zweite Teil um Friederike Matthée, die wieder in Zusammenarbeit mit Richard Davies von der Royal Military Police ermittelt. Dieser Fall spielt im heißen Sommer 1947, Deutschland und natürlich auch Köln liegen noch immer in sprichwörtlichem Schutt und Asche, die Aufbauarbeiten sind längst nicht abgeschlossen, der Bevölkerung mangelt es an vielem. Die junge Franziska hat im Bergischen Land eine Gutsbesitzerin ermordet und bleibt neben dem Opfer mit gezogener Waffe stehen. Gibt es hier einen Zusammenhang mit Franziskas Vergangenheit in einer Erziehungsanstalt? Und wer hat die drei britischen Soldaten ermordet, deren Leichen in der Nähe dieses ersten Tatorts gefunden werden?
Die Zusammenarbeit von Friederike Matthée und Richard Davies wird auf eine harte Probe gestellt, denn die Vergangenheit drängt sich immer wieder in den Vordergrund.
Beate Sauer hat es auch mit diesem Buch geschafft, Kriminalfälle und historischen Kontext gelungen mit einander zu verbinden und hat eine unterhaltsame, spannende und lehrreiche Unterhaltung geschaffen.

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Gelungene Fortsetzung

Eigentlich geht die Geschichte nahtlos an den ersten Fall "Echo der Toten" weiter. Friedericke Matheé ist in dem heißen Sommer 1947 immer noch bei der weiblichen Polizei in Köln beschäftigt. Sie wird zu einem brutalen Mordfall an einer jungen Frau gerufen. Tatverdächtig ist Franziska Wagner, die mit einer Waffe in der Hand bei der Toten angetroffen wurde. Franziska weigert sich zu sprechen und schnell ist allen Ermittlern klar, sie muss die Täterin sein. Verstärkt wird der Verdacht als sich herausstellt, dass das Opfer auch bei der weiblichen Polizei beschäftigt war und dafür gesorgt hatte, dass Franziska in ein polizeiliches Jugendschutzlager eingewiesen wurde. Friedericke gelingt es das Vertrauen von Franziska zu erlangen und glaubt an ihre Unschuld. Jedoch steht sie mit ihrer Meinung allein da. Erst als Lieutenant Richard Davies von der Royal Military Police wieder auftaucht und ihre Hilfe in einem anderen Fall benötigt, sieht sie eine Chance doch noch Ermittlungen zu dem brutalen Mordfall durchzuführen und Franziskas Unschuld so zu beweisen.

Friederike gefällt mir als Protagonistin ausgesprochen gut. Sie wirkt verschüchtert, auch die Vorgesetzten behandeln sie eher von oben herab. Und doch hat sie diese Stärke, lässt sich nicht von anderen beeinflussen. Im Gegenteil, sie nutzt jede Gelegenheit um doch in den Ermittlungen vorwärts zu kommen.

Auch die Handlung des Geschehens, so kurz nach dem Krieg in Deutschland, unterscheidet sich von anderen Krimis. Die Menschen haben viel mit sich selbst zu tun, das Überleben ist immer noch schwer. Die permanente Beschaffung von Lebensmitteln ist neben der Arbeit mit das Wichtigste. Da sind dann Ermittlungen in einem Mordfall auch besonders schwer.

Schon allein die Handlung zu dieser Zeit macht das Buch so lesenswert. Das Schicksal der Protagonisten und der ungewöhnliche Kriminalfall in dieser Zeit geben diesem Buch das besondere Etwas. Für das spannende Buch vergebe ich gerne fünf Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Die Einwohner Kölns leiden im Jahre 1947 unter der starken Hitzewelle und den immer vorherrschenden Hunger. Friederike Matthee hat sich mittlerweile mit ihrer Anstellung bei der Weiblichen Polizei angefreundet und untersucht den brutalen Mord an einer ehemaligen Kollegin. Der Fall scheint relativ schnell geklärt zu sein, da die Tatverdächtige bei der Leiche mit der Mordwaffe entdeckt wurde. Friederike stößt aber auf Ungereimtheiten und will das schnelle Schließen der Akten nicht akzeptieren. Ihr Gerechtigkeits-sinn lässt sie auf eigene Faust ermitteln, was sie schnell auch selber in Gefahr bringt...

"Der Hunger der Lebenden" ist der zweite Band um die engagierte und sympathische Ermittlerin Friederike Matthee. Ich bin mit diesem Band in die Reihe gestartet und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Die Autorin Beate Sauer versteht es aus meiner Sicht hervorragend, mit ihrer bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise den Leser die damalige Zeit lebendig vor Augen zu führen. Schnell war ich in der clever konzipierten Geschichte gefangen und es fiel mir zunehmend schwerer das Buch aus der Hand zu legen. Den Spannungsbogen baut Beate Sauer mit der grausamen Tat und der Verhaftung der vermeintlichen Täterin gut auf und hält sie mit immer neuen und überraschenden Wendungen auf hohem Niveau. Sehr gut gefallen hat mir die Schilderung des besonderen historischen Hintergrunds der Nachkriegszeit. Die niedergeschlagene und verzweifelte Stimmung dieser Zeit wird deutlich und sorgt für den besonderen Charme in diesem Buch.

"Der Hunger der Lebenden" war für mich eine spannende und packende Reise in die Vergangenheit. Die gut und interessant charakterisierten Hauptprotagonisten machen Lust auf mehr und lassen auf weitere Fälle für die sympathische Ermittlerin hoffen. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

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Sommer 1947 in und in der unmittelbaren Umgebung von Köln


In Odenthal wird die Leiche der Gutsbesitzerin Ilse Röder gefunden. Der Tat war mit vier Schüssen ins Gesicht äußerst brutal, neben der Leiche wird eine junge Herumtreiberin mit der Mordwaffe aufgefunden. Friederike Matthée von der weiblichen Polizei wird von ihrer Vorgesetzten mit der Vernehmung der Mordverdächtigen betraut. Da sie selbst keine Fahrerlaubnis besitzt bringt sie ein Streifenwagen ins Bergische. Hauptkommissar Heimerzheim ist nicht sonderlich begeistert von der jungen Frau, erst recht nicht, als sie bei der Tatortbegehung schwächelt. Doch wider Erwarten findet Friederike Zugang zu der jungen Tatverdächtigen, die auch sofort ihre Unschuld beteuert, doch kann Friederike beweisen, dass sie ihr Baugefühl nicht trügt?
Ungefähr zur selben Zeit werden drei Leichen einer englischen Jagdbomberbesatzung aufgefunden. Richard Davies von der Royal Military Police, der als Kind noch rechtzeitig nach England emigrieren konnte, wird wieder in sein verhasstes Heimatland geschickt, um die Vorfälle zu untersuchen. Er fordert Friederike wieder als Unterstützung an, obwohl er seine ehemaligen Landsleute hasst, hat es ihm die junge Frau angetan.

„Der Hunger der Lebenden“ - eine ausgezeichnete Wahl für diesen Krimi. Beate Sauer zeigt nicht nur die (fast) verzweifelte Suche der Überlebenden des 2. Weltkrieges nach Nahrungsmitteln und Wohnraum, sondern auch den Hunger nach Normalität und Leben. Die Situation im Nachkriegsdeutschland beschreibt die Autorin in all ihren unterschiedlichen Fascetten. Das Zurechtfinden in einer „neuen“ Welt, obwohl man doch fast zwei Jahrzehnte die Ideologie der Nazis indoktriniert bekommen hat, der Hass der wenigen Überlebenden dieser Schreckensherrschaft, unzähligen Waisen für die kein Platz ist in einer Pflegfamilie ist und die deshalb zwischen den Trümmern einer Großstadt zu überleben versuchen. Diese wirklich realistische Darstellung hat mir sehr gefallen. Der eigentliche Kriminalfall ist ebenso vielschichtig und wartet mit vielen Wendungen auf. Spannung ist bis zum Ende garantiert.
Ich habe die Serie um Friederike Matthée und Richard Davies mit diesem Buch begonnen, der Einstieg war jedoch problemlos. Die beiden Protagonisten sind sympathisch, obwohl die Figur der Friederike wesentlich nahbarer ist, als die des Richard.


Fazit: Ein packender Krimi der in der Nachkriegszeit spielt und eine Fülle an historischen Details aufweist..

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Ein super spannende Mischung aus historischem Schmöker und Krimi, wirklich gelungen.
Der Stil gefällt mir gut, recht sachlich, gut recherchierte Details und die Hauptpersonen sind mir sympathisch.
Anhand der Personen werden auch die ganz unterschiedlichen Lebensweisen und Probleme anschaulich aufgezeigt, abgesehen vom Hunger, den alle haben.
Außerdem habe ich noch einiges gelernt, z.B. wusste ich nicht, dass es eine „weibliche Kriminalpolizei“ gab.
Da ich den ersten Band nicht kenne, kann ich die Qualität nicht vergleichen, aber mir fehlten keine Informationen – und ich bin jetzt neugierig, auch den ersten Teil zu lesen.

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Es geschieht ein grausamer Mord an einer Frau im Bergischen Land außerhalb von Köln im Sommer 1947. Da es eine Tatverdächtige gibt, schickt man Friederike Matthée von der Weiblichen Kriminalpolizei zur Vernehmung dorthin. Die junge Friederike hat ein besonderes Gespür und traut ihrem Gefühl einigen Spuren nachzugehen und stößt auf Unglaubliches.
Dieser Nachkriegs-Krimi ist spannend und liest sich locker weg. Ich fand mich schnell in die Geschichte ein und auch in die äußeren Umstände der Zeit. Beate Sauer hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Das historische Setting wird passend beschrieben und hier im Sommer 1947 herrscht noch immer große Not und vor allem Hunger. Daher der Titel der das immer wiederkehrende Motiv des Hungers im Namen trägt: „Der Hunger der Lebenden“. Mir gefiel vor allem das ausgewogene Verhältnis von historischen Elementen und dem Kriminalfall. So erkundet man Köln im britischen Sektor der Nachkriegszeit auf eine spannende Weise.
Wer Fan ist von Frank Goldammer mit seiner Reihe um den Kommissar Max Heller im Nachkriegs-Dresden ist (Der Angstmann bis Roter Rabe), wird auch die Reihe um Friederike Mattée in Köln mögen! Eine weitere Nachkriegs-Krimireihe, die aber einen anderen Blickwinkel auf diese Zeit hat durch die weibliche Perspektive und den britischen Sektor.
Ich kannte den ersten Fall „Echo der Toten“ nicht und ich konnte der Handlung trotzdem folgen was beispielweise die Beziehung zu einem britischen Royal Military Police Officer Richard Davies angeht. Aber natürlich werde ich Band 1 auch noch lesen, da mich „Der Hunger der Lebenden“ überzeugt hat.
Beate Sauer hat es auf meine Liste der Autor*innen geschafft, die ich gerne im Auge behalte und gerne weiteres von ihr lesen werde. Lucky me, dass „Der Hunger der Lebenden“ nicht ihr erstes Buch war!
Fazit: Spannender Nachkriegs-Krimi aus Köln im Sommer 1947 im britischen Sektor. Nicht nur ein unterhaltsamer Krimi sondern auch erhellend über die Nachkriegszeit zu lesen.

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Auch im zweiten Band um Friederike Mathee geht es wieder spannend zur Sache. Wieder ein guter und spannender historischer Kriminalroman. Leicht zu lesen und viel geschichtlicher Hintergrund.

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Auch der zweite Fall mit der couragierten Polizistin im Köln 48/49 ist wieder ein Stück Zeitgeschichte , spannend und informativ erzählt. Mir gefallen die Protagonisten sehr mit all ihren Ängsten und Fehlern . Ich hoffe auf weitere Fälle . Klasse.

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Eine spannende und bewegende Geschichte aus der Nachkriegszeit

Dieser bewegender und spannender Roman handelt von der Nachkriegszeit im Raum Köln.
Die junge Friederike gehört zur weiblichen Polizeieinheit und versucht den Mord an einer Kollegin aufzklären. Eine schwere, gefährliche und fast unlösbare Aufgabe, die alles von ihr verlangen wird..... in einer Zeit des Hungers, der Not und der teils noch herrschenden Hoffnungslosigkeit.
Wird sie es schaffen?

Die Geschichte ist spannend, hoch interessant und richtig gut geschrieben. Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit und führt ihm die Nachkriegszeit detailliert und realistisch vor Augen.
Das ist eine Leseempfehlung wert.

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*Gelungene Fortsetzung der Reihe um Friederike Matthée*
Der fesselnde, historische Kriminalroman »Der Hunger der Lebenden« von der deutschen Autorin Beate Sauer ist bereits der zweite Band der Reihe rund um die junge Friederike Matthée bei der Kölner Weiblichen Polizei, kann aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem Vorgängerband "Echo der Toten" problemlos gelesen werden. Dank des sehr angenehmen und flüssigen Schreibstils habe ich sehr schnell in die Geschichte hineingefunden.
Mit ihrem zweiten Fall versetzt die Autorin den Leser gekonnt ins Köln der Nachkriegszeit und vermittelt ein sehr stimmiges, authentisches Bild der damaligen Zustände. Sehr anschaulich und facettenreich portraitiert die Autorin die ausgebombte Stadt unter britischer Besatzung, in der Hunger, Armut, knapper Wohnraum und Kriminalität den Alltag bestimmen, der Schwarzmarkt floriert und die notleidende Bevölkerung durch die unglaubliche Hitze eines Jahrhundertsommers in Atem gehalten wird. Für ein interessantes Lokalkolorit sorgen auch die sehr lebendig geschilderten Schauplätze im ländlich geprägten Bergischen Land. Die vielfältigen Einblicke in die Arbeit der Weiblichen Polizei in Köln und ihre Akzeptanz bei der Bevölkerung sind äußerst aufschlussreich und haben mir gut gefallen.
Geschickt lässt Sauer uns auch an der Stimmungslage der Menschen im besetzten Nachkriegsdeutschland teilhaben, die dem Wiederaufbau mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen und mit der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit noch längst nicht abgeschlossen haben.
Die spannende, geschickt in den historischen Kontext eingebettete Krimihandlung zieht den Leser rasch in ihren Bann und ist äußerst vielschichtig gestaltet. Die Ermittlungen zum grausamen Mord an der Hofbesitzerin und zudem der Leichenfund von drei britischen Soldaten, der auf ein Kriegsverbrechen hindeutet, bieten viele Ansatzpunkte zum Miträtseln. Zudem hält die Autorin zahlreiche überraschende Wendungen für uns bereit. Geschickt verwebt die Autorin die unterschiedlichen Handlungsstränge, verdichtet die beiden Fälle zu einer komplexen Geschichte und lässt schließlich alle Fäden zusammenlaufen. Die Auflösung ist zwar für meinen Geschmack etwas arg konstruiert, aber rundum schlüssig und nachvollziehbar.
Beate Sauer versteht es, die meisten ihrer Figuren, vielschichtig und lebensnah zu zeichnen. Hervorragend hat mir ihre sympathische weibliche Hauptfigur - die clevere, sympathische Friederike gefallen, die wir bei ihrer engagierten, nicht immer einfachen Ermittlungsarbeit begleiten. Der Mordfall stellt eine neue Herausforderung für sie dar und ihrer Intuition vertrauend überschreitet sie bald schon ihre Kompetenzen. Doch auch im privaten Bereich muss sie sich der Vergangenheit stellen und einige schwierige Entscheidungen treffen. Ebenfalls Richards Charakter mit seiner inneren Zerrissenheit hat mir gut gefallen, auch wenn er deutlich hinter Friederikes Part zurücktritt und mit seiner zurückhaltenden Art sehr unnahbar wirkt. Insgesamt hat die Autorin alle ihre Charaktere entsprechend ihrer Rollen ausreichend glaubwürdig und lebendig gezeichnet, so dass ihre Handlungen nachvollziehbar waren. 
Ich würde mich sehr freuen, wenn es bald einen neuen Fall für Friederike Matthée – vielleicht sogar wieder in Zusammenarbeit mit Richard Davies gäbe.
Wie man dem ausführlichen Nachwort der Autorin entnehmen kann, ist der historische Hintergrund zu diesem Fall mit vielen interessanten Fakten von ihr hervorragend recherchiert worden und sehr gelungen und fesselnd in der fiktiven Geschichte umgesetzt worden. Am Ende des Krimis findet sich zum besseren Überblick auch noch ein Personenverzeichnis mit entsprechender Kurzbeschreibung.
FAZIT
Ein spannender und unterhaltsamer historischer Kriminalroman mit einer sympathischen Ermittlerin im Kölner Nachkriegsdeutschland und einem stimmig eingefangenen Zeitkolorit!

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Ich vergebe 4 Sterne.

Unterhaltsam, gut gemacht, gut recherchiert. Kommt aber nicht ganz an die Qualität von z. B. Mechtild Borrmann ran. Aber die Reihe ist ja erst am Anfang, da ist noch Luft nach oben!

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