Der Reisende

Island Krimi

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Erscheinungstermin 26.01.2018 | Archivierungsdatum 02.02.2018

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Zum Inhalt

Ein Handelsreisender wird in einer Wohnung in der Innenstadt ermordet aufgefunden. Der gezielte Schuss in den Kopf, der ihn getötet hat, erinnert an eine Hinrichtung. Der Verdacht der Polizei fällt sofort auf die ausländischen Soldaten, die während der Kriegsjahre die Straßen Reykjavíks bevölkern. Thorson, kanadischer Soldat mit isländischen Wurzeln, und Flóvent von der Reykjavíker Polizei nehmen die Ermittlungen auf. Hat der Mord etwas mit Aktivitäten der Nationalsozialisten auf der Insel zu tun? Flóvent und Thorson müssen schnell Ergebnisse vorweisen, da das US Militär droht, ihnen den Fall zu entziehen ...

Ein Handelsreisender wird in einer Wohnung in der Innenstadt ermordet aufgefunden. Der gezielte Schuss in den Kopf, der ihn getötet hat, erinnert an eine Hinrichtung. Der Verdacht der Polizei fällt...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783785725979
PREIS 23,60 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Ein Handelsreisender wird in einer Wohnung in der Innenstadt ermordet aufgefunden. Der gezielte Schuss in den Kopf, der ihn getötet hat, erinnert an eine Hinrichtung. Der Verdacht der Polizei fällt sofort auf die ausländischen Soldaten, die während der Kriegsjahre die Straßen Reykjavíks bevölkern. Thorson, kanadischer Soldat mit isländischen Wurzeln, und Flóvent von der Reykjavíker Polizei nehmen die Ermittlungen auf. Steht der Mord mit Spionagetätigkeiten auf Island in Verbindung?

Autor (Quelle: Verlagsseite)
Arnaldur Indriðason, 1961 geboren, graduierte 1996 in Geschichte an der University of Iceland und war Journalist sowie Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung Morgunbladid.
Heute lebt er als freier Autor mit seiner Familie in Reykjavik und veröffentlicht mit sensationellem Erfolg seine Romane. Arnaldur Indriðasons Vater war ebenfalls Schriftsteller.
1995 begann er mit Erlendurs erstem Fall, weil er herausfinden wollte, ob er überhaupt ein Buch schreiben könnte. Seine Krimis belegen allesamt seit Jahren die oberen Ränge der Bestsellerlisten. Seine Kriminalromane "Nordermoor" und "Todeshauch" wurden mit dem "Nordic Crime Novel’s Award" ausgezeichnet, darüber hinaus erhielt der meistverkaufte isländische Autor für "Todeshauch" 2005 den begehrten "Golden Dagger Award" sowie für "Engelsstimme" den "Martin-Beck-Award", für den besten ausländischen Kriminalroman in Schweden.
Arnaldur Indriðason ist heute der erfolgreichste Krimiautor Islands. Seine Romane werden in einer Vielzahl von Sprachen übersetzt. Mit ihm hat Island somit einen prominenten Platz auf der europäischen Krimilandkarte eingenommen.

Allgemeines
Erster Band der Reihe um die Kommissare Flóvent und Thorson
Titel der Originalausgabe: „þýska húsið“, ins Deutsche übersetzt von Anika Wolff
Erscheinungstermin: 26. Januar 2018 bei Bastei Lübbe als HC mit 432 Seiten
Gliederung: 54 Kapitel
Erzählung in der dritten Person, abwechselnd aus den Perspektiven von Flóvent und Thorson
Handlungsort und -zeit: Reykjavík, 1941

Zum Inhalt
Der Handelsreisende Eyvindur wird tot in der Wohnung seines ehemaligen Schulfreundes und jetzigen Kollegen Felix aufgefunden, er wurde gezielt mit einem Kopfschuss hingerichtet. Da die Kugel aus einer amerikanischen Waffe stammt, vermutet die Polizei zunächst, dass amerikanische Soldaten, die sich ebenso wie ihre britischen Kollegen als Besatzer in Island aufhalten, für die Tat verantwortlich sind. Am Tatort finden sich Hinweise, die die Annahme rechtfertigen, der Tote könnte für Deutschland spioniert haben, dies hätte er als berufsmäßig „Reisender“ unauffällig tun können.
Allerdings tut sich auch ein anderer Ermittlungsansatz auf. Kurz vor seinem Tod wurde Eyvindur von seiner leichtlebigen und kaltschnäuzigen Lebensgefährtin Vera für einen britischen Soldaten verlassen. Das wollte er nicht ohne Weiteres akzeptieren, es könnte sich also auch um einen Mord aus Eifersucht oder zur Beseitigung eines „abservierten“ Ex-Partners handeln…
Die Kommissare Flóvent und Thorson teilen sich die Ermittlungsaufgaben: Flóvent geht der Spionagespur nach und stößt dabei auf Machenschaften der Nazis, die ein weiteres Tatmotiv plausibel machen, Thorson geht der konfliktträchtigen Liebesbeziehung des Toten mit der leichtlebigen Vera nach.

Beurteilung
„Der Reisende“ ist ein ruhig erzählter Krimi, wie man ihn von Arnaldur Indriðason kennt, von mäßiger Spannung und wenig Blutvergießen geprägt, dafür aber intelligent konstruiert und im Verlauf nicht zu früh vorhersehbar. Es ergeben sich mehrere sehr unterschiedliche Theorien in Bezug auf das Tatmotiv, dabei werden nicht nur die privaten Beziehungen des Ermordeten zu einer sehr berechnenden Frau und Spionagetätigkeiten während des Zweiten Weltkriegs thematisiert, sondern auch interessante Einblicke in das unheilvolle Wirken der Nazis gegeben, die in Island quasi „den Ursprung des Arischen“ und das Erbe der Wikinger verorteten und dort bereits vor Kriegsausbruch inoffiziell gewisse Untersuchungen an Schülern vornahmen. Einige der Hauptfiguren im aktuellen Mordfall waren vor Jahren in diese Geschehnisse verwickelt.
Die Ermittlungen werden auf ebenso traditionelle wie unspektakuläre Weise durch Verhöre geführt, wobei der Szenenwechsel zwischen den Aktivitäten Flóvents und Thorsons mit kleinen Cliffhangern dafür sorgt, dass der Leser das Buch schwer aus der Hand legen kann.
Der anschauliche Erzählstil vermittelt einen guten Einblick in die Lage in Reykjavík während des Zweiten Weltkriegs, als sich dort sowohl britische als auch amerikanische Soldaten aufhielten. Da sich die meisten (deutschen) Leser mit der Geschichte Islands nicht so gut auskennen dürften, hätte ein Nachwort des Autors hier eine Bereicherung dargestellt.

Fazit
Ein ruhig erzählter, inhaltlich anspruchsvoller Kriminalroman, der interessante Einblicke in die jüngere isländische Geschichte vermittelt – lesenswert!

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Ein historischer Roman mit einem rätselhaften Kriminalfall und sehr viel Interessantes aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges auf Island!
Historische Fakten, die sehr gut recherchiert wurden, sind überzeugend in die fiktive Geschichte eingeflochten. Der Autor geht auf Wissenswertes über die Auswirkungen der britischen und amerikanischen Besatzung auf Island anschaulich ein! Auch die Nazis hatten Pläne für Island. Die nationalsozialistische Partei wurde aufgelöst, aber wie verhielt es sich mit den Sympathisanten?... Informatives über die Historie von Island, die noch weiter zurückliegt…. Themen wie beispielsweise Spionage, Gegenspionage, geheime abscheuliche Studien, Rassismus und Nationalsozialismus wurden beeindruckend eingearbeitet.

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Schauplatz Reykjavik im Jahr 1941

In der Wohnung von Felix Lunden wird ein Toter gefunden, der aus kurzer Entfernung erschossen wurde. Das Ganze gleicht einer Hinrichtung und bei der Waffe handelt es sich um ein Modell, das von den amerikanischen Soldaten verwendet wird. Eine Geldbörse fehlt und auf der Stirn des Toten kann man ein Hakenkreuz erkennen, das mit seinem Blut gemalt wurde. Olafia wollte die Miete kassieren und hat stattdessen einen Toten entdeckt. In der Pathologie kann Olafia den Toten nicht identifizieren, denn es handelt sich nicht um den Mieter Felix Lunden. Flóvent muß zuerst herausfinden, um wen es sich handelt. Thorson, ein Kanadier, wird ihm von der Militärpolizei als Übersetzer zur Verfügung gestellt. In die Reisetasche eingenäht finden die Beiden zuerst eine Blausäurekapsel. Deshalb fragen sie sich sofort, ob Lunden eventuell Spion des Deutschen Reichs war. Anschließend finden sie heraus, daß es sich bei dem Toten um Eyvindur handelt, einen früheren Schulkameraden von Felix Lunden Beide haben als Handlungsreisende ihren Lebensunterhalt verdient hat. Eyvindur wurde gerade von seiner Freundin verlassen, die nun mit einem britischen Soldaten liiert ist und eine Wäscherei für die Soldaten betreibt. Mehr Details zur Handlung möchte ich nicht verraten, nur soviel - es wird in verschiedene Richtungen ermittelt.

Von dem Autor hatte ich bereits begeistert die Erlendur-Serie gelesen und bin deshalb gleich neugierig geworden auf seine neuen Ermittler in einer ganz besonderen Zeit. Für mich besonders interessant, denn über Island während des 2. Weltkriegs hatte ich noch nichts gelesen. Indridason hat seinen alt bewährten Schreibstil beibehalten – ruhig, realistisch und interessant. Das neue Gespann Flóvent und Thorson sind abseits des derzeitigen Mainstreams. Sie sind solide, ermitteln ruhig, überlegt, ohne viel Action und Blutvergießen. Ihre Arbeitsweise wird sehr anschaulich und authentisch geschildert. Allerdings erfahren wir in diesem Band noch sehr wenig über ihre Persönlichkeit. M. E. steckt in ihnen noch viel Potential und ich gehe davon aus, daß der Autor die beiden gemeinsam Erfahrung sammeln lässt und wir sie bestimmt noch in etlichen Bänden weiter verfolgen können. Dieser Krimi liest sich flüssig, spannend und komplex. Der Fall an sich ist facettenreich, denn es geht um Spionage, Führereigenschaften, Macht, Nationalsozialismus, medizinische Studien, Erpressung, aber auch um Anerkennung und am Ende führt Indridason alle Stränge schlüssig zusammen.

Für mich ein gelungener Auftakt einer neuen Reihe!

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