Inside Islam

Was in Deutschlands Moscheen gepredigt wird

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Erscheinungstermin 28.03.2017 | Archivierungsdatum N/A

Zum Inhalt

Millionen Muslime leben unter uns, doch wir wissen fast nichts über sie. Wie viele Muslime gibt es eigentlich in Deutschland und wie und wo gehen sie ihrem Glauben nach? Constantin Schreiber hat sich dafür auf die Suche gemacht und liefert den ersten deutschen Moschee-Report: Wo gibt es überall Moscheen und was predigen Imame beim Freitagsgebet? Wie wird über Deutschland gesprochen, wenn keine Kamera dabei ist und man sich unbeobachtet fühlt? Schreiber recherchiert in einer für viele unverständlichen Realität, die unsere Gesellschaft prägt wie nie zuvor.

"Der Weltenerklärer" - Süddeutsche Zeitung

"Unter deutschen Journalisten ist Schreiber zurzeit der Integrationsminister" – Süddeutsche Zeitung

Millionen Muslime leben unter uns, doch wir wissen fast nichts über sie. Wie viele Muslime gibt es eigentlich in Deutschland und wie und wo gehen sie ihrem Glauben nach? Constantin Schreiber hat sich...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783430202183
PREIS 18,00 € (EUR)
SEITEN 256

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Das Sachbuch des Islamkenners und Tagesschau-Journalisten Constantin Schreiber steht zurzeit auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und das zu Recht.

In „Inside Islam“ bekommt der interessierte Leser einen Einblick in die Welt der deutschen Moscheen. Die genaue Anzahl der islamischen Gotteshäuser in Deutschland kann nicht einmal der deutsche Verfassungsschutz angeben, weil es einerseits keine verbindliche Liste gibt und sich andererseits einige Moscheen in unscheinbaren Gebäuden und damit im Geheimen befinden. Was man allerdings weiß, dass es ca. 4 Millionen Muslime in Deutschland gibt.

Als Nahostexperte spricht Constantin Schneider fließend Arabisch, was ihm bei seiner achtmonatigen Recherchereise durch Deutschland eigentlich zum Vorteil gereichen sollte – tut es aber nicht. Denn die Imame der besuchten Moscheen in Berlin, Leipzig, Magdeburg und Karlsruhe sind wenig auskunftsfreudig. Gern vertrösten sie den engagierten Journalisten auf später – doch wann wird dieses Später wohl sein? Darüber hinaus beherrschte nur ein einziger der befragten Prediger die deutsche Sprache so gut, dass er auf Deutsch interviewt werden konnte. Die Mehrheit lebt zwar seit Jahren in Deutschland, aber predigt in Arabisch oder Türkisch. Nichtsdestotrotz ließ sich Schneider nicht entmutigen und befragte anstelle der Prediger renommierte Islamforscher – so viel zum Thema, es gäbe einen Dialog der Religionen…

Im Fokus des informativen wie interessamten Sachbuchs stehen die Freitagsgebete in deutschen Moscheen. Der Autor hat zig dieser religiösen Veranstaltungen besucht, um sich ein Bild des Islams in Deutschland zu machen. Doch der Islam ist alles andere als eine glasklare Angelegenheit. Die verschiedenen Konfessionen (Sunniten, Schiiten, Aleviten etc.) gehen mit verschiedenen Ansichten und Schwerpunkten einher. Eines war allerdings bei allen Predigten, denen der Autor, gelauscht hat gemein, sie beschreiben Deutschland als gefährlichen und freiheitlichen Staat, vom dem man sich als Muslim eher abkapseln und so den Islam in der Welt verbreiten sollte. Ich sehe diese negativen Tendenzen kritisch und plädiere auf einen offenen Dialog. Doch wie soll es zu einem solchen kommen, wenn nicht einmal Imame bereit sind, ihre Lehre bzw. Predigt der Presse oder den interessierten Deutschen zu erklären?

FAZIT
Ein spannendes Sachbuch, das die Ohnmacht des deutschen Staates vor der Wirkmacht des Islam offenbart und zeigt, dass sich das Phänomen der Parallelgesellschaften nicht nur auf Berlin beschränkt.

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Der Autor dieses Buches ist Constantin Schreiber, Jahrgang 1979. Er ist Journalist, Grimmepreisträger 2016, und spricht fließend arabisch. Über acht Monate lang besuchte er in willkürlich ausgesuchten Orten, zum Beispiel in Berlin, Hamburg oder Karlsruhe das Freitagsgebet der Muslime in Moscheen der vorgenannten Orte. In dreizehn Moscheen war er zu Besuch. Er zeichnete die Predigten auf, besprach sie mit Übersetzern und Islamexperten. Er trat immer offen auf, sagte freimütig, er würde für ein Buch recherchieren und bat im Anschluß der Predigten um einen Gesprächstermin mit den verkündenden Imamen. In acht von dreizehn Fällen wurde ihm ein solches Gespräch verweigert. Ausreichend Deutschkenntnisse für derartige Konversationen waren selten vorhanden, auch nicht bei Imamen, die schon jahrelang in Deutschland lebten. Überall in den jeweiligen Moscheen wurde er jedoch sehr freundlich aufgenommen.

Was berichtet Constantin Schreiber in „Intern Islam?“ Was ist so brisant, dass er bei seinem Besuch in der Talkshow „Markus Lanz“ am 5. April 2017 von Herrn Lanz recht unfreundlich, wie ich fand, angegangen wurde? Ob er mit seinem Buch nicht Unfrieden stiften würde? Und ob er seine Erstellung nicht bereut? Mir anderen Worten, es sei nicht political correct. Ich möchte, weil ich diese Sendung gesehen habe, anmerken, dass als Gegengewicht extra ein deutscher Imam namens Husamuddin Meyer eingeladen wurde, dem gefühlt (ich habe es nicht nachgemessen) doppelt so viel Redezeit zugestanden wurde und der nicht immer wieder von Herrn Lanz unterbrochen und angegangen wurde, wie es bei Herrn Schreiber der Fall war.

Der Aufbau dieser dreizehn im Buch wiedergegebenen Eindrücke seiner Moschee-Besuche ist immer derselbe. Vor der eigentlichen Predigt stellt Constantin Schreiber die wesentlich politischen Ereignisse der Woche (meist Deutschlands) dar. Dann beschreibt er die Moschee selbst bzw. den Ort, an dem sie sich befindet und welches Publikum er antrifft. Danach ist die Predigt wörtlich wiedergegeben. In Anschluß diskutiert er deren Inhalt mit Experten, macht eigene Anmerkungen und fügt erläuternde Fussnoten an.

Die Lektüre der Predigten ist zumindest für jemanden, der keine geistlichen Texte gewöhnt ist, ermüdend. Es gibt viele wiederkehrende Formeln und Redewendungen. In die ersten Sätze der Predigten gehört die Formel: „Wer auch immer Gott recht bittet, den kann niemand irreführen, und wen auch immer Gott irreführt, den kann niemand rechtleiten.“ Die Predigten sind lang und zum Teil blumig. Ich habe nicht alle zu Ende gelesen, aber den größten Teil. Sie sind uns westlich geprägten Menschen auch nicht so schnell zugänglich, nicht nur, weil sie sich auf den Koran beziehen, was ja selbstverständlich ist, sondern auch, weil es kaum Auslegung gibt, die sie klar auf die heutige Zeit anwendbar und praktikabel im Alltag machen.

Die Diskussion Constantin Schreibers mit den Experten und seine eigene Meinung darüber, was er gehört und erlebt hat, sind dagegen sehr interessant.

Sowohl in der Einleitung wie auch im Nachspann erfährt man Mancherlei, was man/ich noch nicht über den Islam wußte. Die fünf Pfeiler des Islam sollte aber jeder am besten schon vorher kennen. So wie auch jeder die Grundzüge des christlichen Glaubens kennen sollte.

Einige Zitate aus Einleitung und Nachwort.

„Wir wissen eigentlich nichts Verläßliches darüber, wie viele Muslime bei uns leben, wie viele Moscheen es gibt und wie sich muslimisches Leben bei uns in seiner Vielfalt darstellt.“

„Moscheen sind politische Räume“.

„Wenn über die Besteuerung von Kamelen und Kichererbsen referiert wird, dann werden die Besucher in einer anderen Welt gehalten. Diese eigentlich unpolitischen Äußerungen haben also durchaus eine politische Wirkung.“ Hierzu möchte ich anfügen, dass es durchaus üblich ist, mit einem Bespiel aus den Zeiten, in denen ein geistliches Buch entstanden ist, anzufangen, aber es wäre hilfreich, solche Beispiele ins Heute zu übertragen, was aber (scheinbar) hier nicht geschehen ist, abgesehen von dringlichen Aufrufen zur Armensteuer an die Moschee.

„Die Warnung vor dem Leben in Deutschland war ein roter Faden, der sich durch viele der Predigten zog.“

Seltsam ist es, dass allein die Erhebung von Zahlen über in Deutschland existierende Moscheen oder wie viele Muslime diese besuchen oder der Wunsch danach schon als Misstrauen gegenüber den Muslimen gewertet wird. Schließlich erheben wir sonst auch über alles eine Statistik.

Mein Fazit: Eine Reportage bzw. ein Erlebnisbericht über dieses Thema war überfällig.

Kategorie: Sachbuch
Verlag: Econ, 2017

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