Rezension

Cover: Barbara stirbt nicht

Barbara stirbt nicht

Erscheinungstermin:

Rezension von

Die D, Rezensent*in

Wenn nach fünf Jahrzehnten auf einmal alles anders ist

Barbara und Walter Schmidt sind ein altes Ehepaar, und sie leben wie viele ältere Ehepaare vor sich hin. Doch eines Morgens ist auf einmal alles anders, denn Barbara bereitet nicht wie sonst das gemeinsame Frühstück vor, sondern sie liegt im Badezimmer auf dem Boden, und es geht ihr gar nicht gut. Irgendwie schafft sie es zurück ins Bett, und dort bleibt sie dann einfach liegen.

Walter weiß zunächst nicht, wie er mit dieser Situation umgehen soll. Barbara war in ihrem ganzen Leben doch nie ernsthaft krank! Abgesehen von seinen Sorgen um Barbara weiß er auch sonst nicht, wie er mit klarkommen soll.
Denn er ist alt geworden, ohne sich jemals mit dem Thema Haushalt zu beschäftigen. Selbst die Kaffeemaschine kann er nicht bedienen.
Etwas muss sich ändern, Walter muss seine übliche Komfortszene verlassen. Und irgendwann weiß er nicht mehr, auf wen er sich überhaupt noch verlassen kann.

Cover, Schreibstil, etc.:
Das Cover passt sehr gut zum Buch, denn das Thema Kaffeekochen ist in „Barbara stirbt nicht“ tatsächlich ein zentrales Thema;) Alina Bronskys Schreibstil ist gekennzeichnet durch relativ einfache kurze Sätze.

Fazit und Leseempfehlung:
„Barbara stirbt nicht“ ist das erste Buch von Alina Bronsky, was ich gelesen habe, und ich bin ziemlich fasziniert davon, wie die Autorin diese Geschichte gleichzeitig so liebevoll und so sarkastisch erzählen kann. Beim Lesen von „Barbara stirbt nicht“ habe ich immer wieder Parallelen zu Ingrid Nolls, aber auch zu Loriots Schreibstil gesehen. Man ist auf der einen Seite schon ziemlich gerührt von dem älteren Ehepaar und der Hilflosigkeit des Herrn Schmidt, aber dennoch gefallen einem der Sarkasmus und das Morbide an der Geschichte irgendwie doch.

Das Schlimme und gleichzeitig Komische daran ist: es gibt solche Männer wie Walter tatsächlich noch – sie sind unter uns.

Das Ende des Buches ist leider relativ offen. Man weiß nicht, was an welcher Krankheit Barbara nun wirklich leidet und ob sie überhaupt wieder gesund wird.

Ich empfehle „Barbara stirbt nicht“ in erster Linie natürlich allen, die sich bereits in einer ähnlichen Lebenssituation wie das Ehepaar Schmidt befinden und (hoffentlich!) noch darüber lachen können, und natürlich auch allen, die befürchten, sich irgendwann in einer solchen Situation zu befinden.

5 Sterne von mir!

Die Dauerleserin

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