Rezension

Cover: Schlafende Sonne

Schlafende Sonne

Erscheinungstermin:

Rezension von

Devona D, Rezensent*in

Wenn Literatur zur Supra-Kunstform mutiert...

Im Vorwort steht zu lesen: "In großen Bildern und packenden Geschichten entsteht ein überwältigendes Fresko dieses deutschen Jahrhunderts: tragisch, komisch, grotesk, und doch immer wieder ganz persönlich und intim.Thomas Lehr hat seinen größten Roman geschrieben. Schlafende Sonne ist Teil eines erzählerischen Großprojekts, das sich über mehrere Romane erstreckt.."

Das Buch steht auf der Longlist zum diesjährigen Deutschen Buchpreis und ich habe es nach 50 Seiten abgebrochen. Dem Autor scheint die künstlerische FORM seines Buches über die Vermittlung jedweden verständlichen oder zumindest Sinn ergebenden Inhalts zu gehen: mäandernde Worthülsen, kunstvoll drapiert um nicht minder unverständliche Sätze in Klammern vermochten es nicht, mich auf irgendeine Art und Weise zu fesseln oder mir auch nur ansatzweise etwas Bereicherndes zu vermitteln. Dies ist ein Feuilleton-Buch, welches geeignet ist, eine Experten-Runde in einer Fernsehsendung, die auch Niemand sehen will, zu geistigen Hoch- oder Tiefflügen anzustacheln. Als normaler Leser komme ich mir vor, als starrte ich auf den ausgekotzten Gedankenbrei eines Menschen, der sich selbst genügt und dem der Leser völlig egal ist. Das geht für mich in Ordnung, aber ob dieses Buch dann ein Anwärter auf den Deutschen Buchpreis sein sollte, der ja wohl auf seinem Fähnlein stehen hat, Menschen fürs Lesen zu begeistern, wage ich zu bezweifeln.

Ich persönlich habe nichts von dem, was Vorwort und Klappentext vollmundig versprechen, gefunden. Ich schließe nicht aus, dass das an mir und meinem intellektuellen Horizont liegt, vielleicht sind meine Ansprüche an ein gutes Buch auch einfach völlig konträr zu den Werken dieses Schriftstellers. Möge der Autor die passende Leserschaft finden, ich kann für dieses Buch keine Leseempfehlung aussprechen.

[Taubtrüber Hain im Musenginst! Krawehl! Krawehl!]

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