Die Skelfs führen seit Generationen ein Beerdigungsunternehmen in Edinburgh. Heute betreiben die verwitwete Matriarchin Dorothy, Mutter Jenny und die adoptierten Familienmitglieder Indy und Archie die Kombination aus Bestattungsfirma und Detektei. Enkelin Hannah lebt außerhalb des Skelf-Hauses mit Ehefrau Indy und geht als Postgraduate in Astronomie beruflich eigene Wege. Der vierte Band der Serie stellt die aktuelle Situation im Drei- Generationen-Haus vor. Dorothy unterrichtet mit über 70 Jahren noch immer Schlagzeug und ist mit dem Tod von Weggefährten konfrontiert, die sie einmal unterrichtet hat. Hannah scheint sich in ihrer Therapie nach dem Ende ihrer Ehe mit dem psychopathischen Gewalttäter Craig vom Regen in die Traufe bewegt zu haben. Sie bräuchte dringend eine Therapie zur Verarbeitung ihrer Therapie.

Alle Skelf-Frauen müssen sich mit dem drängenden sozialen Thema Einsamkeit befassen, wenn Verstorbene keine Angehörigen haben oder die einzige hinterbliebene Person offensichtlich professionelle Hilfe in einem psychischen Ausnahmezustand benötigt. Ob das Unternehmen Aufträge ablehnen darf, die weit über die Organisation der Beisetzung hinausgehen, steht aktuell zur Debatte, ebenso, dass die Skelfs sich ihrer persönlichen Gefährdung durch die stets für Kunden offene Tür bewusst werden. Erst der japanisch-stämmige ehemaligen Kunde Udo bringt die Frauen auf den Bedarf in Edinburgh an einem „Windtelefon“ nach japanischem Vorbild, das zu allererst die Skelf-Frauen selbst für vertraulichen Gespräche mit ihren Verstorbenen nutzen werden. Last but not least bewähren sich (der inzwischen mit Medikamenten eingestellte) Archie und der schwedisch-stämmige schwarze Polizist Thomas Olsson als zuverlässige Stützen im Familienunternehmen.

Fazit
Doug Johnstone, der sich selbst zu Jenny Skelfs Generation zählt, punktet in seinem „Tartan-Noir“ am Schauplatz Edinburgh einmal mehr mit makabrem Humor und slapstickartigen Begräbnisszenen. Für die drei Frauen-Generationen ziehen in diesem Band privat und beruflich tiefschwarze Tage herauf, so dass ich erleichtert über die Ankündigung der Fortsetzung der Serie bin. Die Skelfs bekommen es zu tun mit ungeklärten Todesfällen , transgenrationalem Trauma und eigenen Problemen, Grenzen zu setzen. Deutlich wird erneut die Schutzbedürftigkeit aller im Clan gegenüber der Außenwelt. Da Probleme selten mit dem Tod einer Person enden, zeigt sich die Kombination aus Detektei, Beerdigungsunternehmen und dem erfrischend vielseitigen Team am Ende wieder als schwer zu schlagen.

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Serieninfo: Band 4 von bisher 6