zum Hauptinhalt springen
Buchcover für Wir Krisenakrobaten

Wir Krisenakrobaten

Psychogramm einer verunsicherten Gesellschaft

Sie müssen sich anmelden, um zu sehen, ob dieser Titel für Anfragen zur Verfügung steht. Jetzt anmelden oder registrieren

NetGalley-Bücher direkt an an Kindle oder die Kindle-App senden.


1

Um auf Ihrem Kindle oder in der Kindle-App zu lesen fügen Sie kindle@netgalley.com als bestätigte E-Mail-Adresse in Ihrem Amazon-Account hinzu. Klicken Sie hier für eine ausführliche Erklärung.

2

Geben Sie außerdem hier Ihre Kindle-E-Mail-Adresse ein. Sie finden diese in Ihrem Amazon-Account.

Erscheinungstermin 09.10.2025 | Archivierungsdatum 31.03.2026


Sprechen Sie über dieses Buch? Dann nutzen Sie dabei #WirKrisenakrobaten #NetGalleyDE! Weitere Hashtag-Tipps


Zum Inhalt

Stephan Grünewald legt die Deutschen auf die Couch – sie ticken anders, als viele denken.

Die Krisen unserer Zeit setzen die Menschen unter enormen Stress. Viele ziehen sich vordergründig in ihr privates Schneckenhaus zurück. Doch das Erstaunliche: Während das Vertrauen in die Gesellschaft einen Tiefpunkt erreicht hat, bleiben die Menschen privat optimistisch.

Denn mitten in der Krise haben die Deutschen verblüffende Strategien entwickelt, um mit den Veränderungen umzugehen und neue Zuversicht zu gewinnen. Lassen sich die persönlichen Strategien auf die Gesellschaft übertragen?

Stephan Grünewalds augenöffnende wie überraschende Analyse zeigt: Die Zeitenwende macht uns zu Krisenakrobaten – ein Drahtseilakt voller Risiken, aber auch mit großen Chancen für jeden Einzelnen und die Gesellschaft.

Stephan Grünewald legt die Deutschen auf die Couch – sie ticken anders, als viele denken.

Die Krisen unserer Zeit setzen die Menschen unter enormen Stress. Viele ziehen sich vordergründig in ihr...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462009064
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 256

Auf NetGalley verfügbar

NetGalley-Reader (EPUB)
NetGalley Bücherregal App (EPUB)
An Kindle senden (EPUB)
Download (EPUB)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

4 stars
4 stars
4 stars
4 stars
4 stars

Konzentriert man sich nur auf das Vorwort, könnte man meinen, mit der allerletzten Wetten-Dass-Sendung (treffend die Analyse: "Michelle Hunziker übernahm an der Seite von Thomas Gottschalk die Rolle der Co-Moderatorin; manchen kam es wie betreutes Moderieren vor. In seiner letzten Sendung ging Gottschalk noch einmal ohne sie auf die Bühne, um so zu zeigen, dass er es auch allein kann.") im Jahr 2023 sei in Deutschland die heimelige Zuversicht eines Landes der Tüftler und Highend-Baggerfahrer, aber auch die Sicherheit einer Kindheit im Bademantel auf dem Sofa verlorengegangen.
Natürlich ist es komplexer, aber ein kleiner Kern dürfte darin stecken. Grünewald analysiert sehr treffend.

Zuversichtsstudie[2] bekunden 87 Prozent der repräsentativ Befragten, dass sie optimistisch auf ihr persönliches Umfeld mit Familie und Freunden und den eigenen Wirkungskreis in Beruf, Ausbildung oder ehrenamtlichem Engagement blicken. Wie lassen sich diese überraschend hohen Zuversichtswerte verstehen?

Es ist nichts Neues, was wir dort lesen, sondern vielleicht ein deutsches Phänomen? Wir bewerten die Welt um uns herum als im Abwärtssog, aber unsere persönliche Lage und Stimmung durchaus als positiv. Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch schon solche Anwandlungen gehabt.
Es ist ähnlich wie die Ängste vor Überfremdung, die in den Gegenden mit der geringsten Ausländerquote oft am ausgeprägtesten sind.
German Angst? Oder vielleicht eher eine Aufspaltung: wenn ich den Mist "draußen" nicht beeinflussen kann, mache ich es mir "innen" schön und gemütlich.

Natürlich ist Stephan Grünewald Analyst, aber bei der Analyse bleibt er nicht stehen. Denn die besagt: wenn wir unsere persönliche Wohlfühloase maximieren, hat das den unangenehmen Nebeneffekt, dass im Außenbereich die Bedrohung ebenso anzuwachsen scheint. Und dann können wir nichts ändern, nicht aktiv werden, sondern suhlen uns in unserem "Drinnen". An der bedrohlichen Situation ändert sich nichts. Veränderung zum Guten braucht Aktion, Anpacken, die Erfahrung von Selbstwirksamkeit.
Laut empirischer Untersuchungen haben die Menschen am meisten Angst vor Autonomie- und Kontrollverlust. Paradoxerweise stellen sie sich aber mit dem Rückzug ins Private eine nur scheinbare Lösung dieses Problems vor, das die Autonomie im Endeffekt noch mehr einschränkt.

Da ich ja nun nach der Lektüre des Buches weiß, dass ich mich weder beim Putzen noch bei Verschwörungserzählungen wiederfinde, gehöre ich vermutlich (hoffentlich) zu den Menschen, die wie Akrobaten auch mal ins Ungewisse springen und sich darauf verlassen, dass der Akrobat am anderen Trapez mich auffängt.
Allein das hinzuschreiben, verleiht mir zusätzlichen Mut.
Wie man diesen Mut finden kann, davon handelt das letzte Kapitel. Hier zeigt Stephan Grünewald anhand einiger Beispiele, die uns möglicherweise gar nicht als gemeinsame Kraftanstrengung vorkommen (weil wir eigentlich das Selbstverständliche getan haben), aber durch die kollektive Einsicht genau das waren.
Kurz gesagt: statt mehr "Drinnen" brauchen wir mehr "Draußen", statt uns abzusondern hilft es, in die Öffentlichkeit zu gehen. Statt nur zu reden sollten wir einander zuhören, gemeinsame Ziele finden, die unser Bedürfnis nach Gerechtigkeit erfüllen.
Nicht alles von dem, was er schreibt, klingt neu. Aber manchmal brauchen wir jemanden, der uns schwarz auf weiß vormalt, wohin die Reise gehen sollte.

4 stars
4 stars
4 stars
4 stars
4 stars
War diese Rezension hilfreich?