Sommergeflüster im Olivenhain

Der Olivengarten auf Capri von Kerstin Garde entführt seine Leser in eine Welt voller mediterraner Leichtigkeit und innerer Umbrüche. Capri, sonnendurchflutet, farbenreich und duftend nach Oliven und Blüten, wird zum perfekten Schauplatz für eine Geschichte, die sich sanft und glaubwürdig entfaltet.

Juna, mit Sorgen aus dem Alltag in Deutschland im Gepäck, findet auf der Insel nicht nur einen Neuanfang in einem verwunschenen Garten, sondern auch neue Perspektiven, trotz Widerstand und verschlossener Herzen. Dabei sorgt besonders der wortkarge Insulander Gino für Reibungspunkte, die bald in Spannung und Nähe umschlagen. Ihre Begegnungen sind lebendig, manchmal rau, aber nie kitschig, stattdessen durchzogen von schönen Emotionen. Die Geschichte punktet mit authentischen Figuren, viel Wärme und einer Atmosphäre, die sofort Urlaubssehnsucht weckt. Auch der Garten wird nicht nur zur Kulisse, sondern zum Sinnbild für Wandel und Hoffnung. Mit liebevollen Details und einem Gespür für das Besondere erzählt Kerstin Garde eine leise, aber tiefgehende Sommerromanze, die lange nachhallt.

Ein kleiner Kurzurlaub in Buchform, herzlich, bildhaft und voller italienischer Lebensfreude.

Juna arbeitete in einer Gärtnerei. Sie war Studentin im letzten Semester des Studiums der Landschaftsarchitektur. In letzter Zeit war es stressig und sie wurde an allen Ecken und Enden gebraucht. Auch für eine Rosenzüchterin.
Zwei Jahre später war alles anders. Juna hatte eine kleine Gartenbau–Firma nach der erfolgreichen Beendigung des Studiums gegründet, doch die stand kurz vor dem Aus.
Doch dann meldete sich Maria, die Rosenzüchterin, bei Juna. Sie hatte einen großartigen Auftrag für Juna – der Olivengarten auf Capri sollte umgestaltet werden. Das war die Lösung für Juna. Italien! Juna liebte Italien.
Und dann war da noch Gino, der Großneffe von Maria.
Irgendetwas war zwischen Juna und ihm.
Jedenfalls sollten die beiden zusammenarbeiten – Gino war Bildhauer. Juna hatte schon einen genauen Plan, wie alles werden sollte und Maria war begeistert.
Doch mit Maria stimmte irgendetwas nicht.

Und dann passierte etwas, womit wirklich niemand gerechnet hatte…

Was war es? Lest selbst.

Dieses Buch ist wundervoll und in liebevoller Arbeit verfasst worden. So wirkt es jedenfalls, wenn man dieses Buch liest. So detailliert und bildlich geschrieben. Richtig toll. Das Buch wird aus der Sicht von Juna und aus der Sicht von Gino geschrieben. Dadurch wirkt alles viel lebendiger.

Ich kenne das Gefühl, wenn einen ein Schicksalsschlag ereilt und plötzlich alles anders ist. Man muss mit der Situation klarkommen und neu anfangen, neu denken, sich arrangieren, so wie auch hier in dieser Geschichte. Ich kann für dieses Buch eine klare Leseempfehlung abgeben. Es ist toll.

Junas "Eine Frau Gartenbetrieb" läuft nicht, sie ist quasi pleite. Während des Studiums lernte sie Maria kennen, eine Italienerin mit großem Garten auf Capri, und die kontaktiert sie nun als bei Juna alles auf Aufgeben hinausläuft. Sie soll auf Marias Anwesen einen Renaissancegarten anlegen. Vor Ort begegnet sie Marias Neffen und man merkt, mit wem sie zusammenkommen wird. Aber es ist nicht alles total vorhersehbar sondern ein gut verfasster kleiner Urlaub in Romanform. Die Geschichte ist gut und liefert Mittelmeer-Atmosphäre. Hätte allerdings auch irgendwo am Mittelmeer spielen können. Denn auf neapolitanische Besonderheiten wird nicht extra verwiesen, es menschelt sehr. Kein Kitsch, lockerleicht verfasst und ideal zum Abtauchen ohne jeglichen Anspruch. Man taucht geistig erholt wieder auf.

Juna ist am Verzweifeln. Ihre Gärnerei steht kurz vor der Pleite. Der Anruf ihrer Freundin Maria kommt gerade recht. Sie soll den Olivengarten auf ihrem prachtvollen Anwesen auf Capri neugestalten. Freudig nimmt sie den Auftrag an, obwohl der Neffe Gino von Maria nicht begeistert ist. Der Garten gerät in Gefahr und die beiden Juna und Gino müssen zusammenarbeiten, um das Erbe von Maria zu wahren und den Garten zu retten. Juna erkennt, dass hinter der rauen Schale von Gino sich ein charismatischer Mann verbirgt. Kerstin Garde hat einen sehr einfühlsamen und von Erinnerungen und unerwarteter Nähe geschaffen. In der Geschichte werden Natur und Gefühle als gute Mischung verarbeitet, was das Lesen spannend gestaltet. Juna hat mir sehr gefallen, wie sie mit dem grummeligen Gino umgeht. Hier wird eine wunderbare sich entwickelnde Liebesgeschichte erzählt, von der man gefesselt wird. Man liest eine ans Herz gehende starke Geschichte über eine zweite Chance, familiäres Erbe und neu anzufangen. Ein Buch für Leser die gerne mediterranes Flair und Romantik geniessen möchten. Ich kann das Buch sehr empfehlen.