
Piccolo Mondo Antico
Kleine alte Welt
von Antonio Fogazzaro
Dieser Titel war ehemals bei NetGalley verfügbar und ist jetzt archiviert.
Bestellen oder kaufen Sie dieses Buch in der Verkaufsstelle Ihrer Wahl. Buchhandlung finden.
NetGalley-Bücher direkt an an Kindle oder die Kindle-App senden.
1
Um auf Ihrem Kindle oder in der Kindle-App zu lesen fügen Sie kindle@netgalley.com als bestätigte E-Mail-Adresse in Ihrem Amazon-Account hinzu. Klicken Sie hier für eine ausführliche Erklärung.
2
Geben Sie außerdem hier Ihre Kindle-E-Mail-Adresse ein. Sie finden diese in Ihrem Amazon-Account.
Erscheinungstermin 25.03.2025 | Archivierungsdatum 07.06.2025
Sprechen Sie über dieses Buch? Dann nutzen Sie dabei #PiccoloMondoAntico #NetGalleyDE! Weitere Hashtag-Tipps
Zum Inhalt
Antonio Fogazzaros wahrscheinlich bedeutendstes Werk wurde erstmals 1895 veröffentlicht. Es ist ein bewegender Roman, der in den Jahren vor dem Zweiten Unabhängigkeitskrieg spielt. Vor der...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783947724543 |
PREIS | 26,00 € (EUR) |
SEITEN | 588 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

In diesem Buch wird die Geschichte der Familie des adligen Franco Maironi und seiner bürgerlichen Frau Luisa Rigey, erzählt. Ihre Ehe steht unter Spannung aufgrund sozialer und politischer Unterschiede. Die Geschichte spielt vor der schönen Kulisse des Luganer Sees und verwebt persönliche Konflikte mit politischen Kämpfen der Zeit. Antonio Fogazzaro gelingt es, die Themen Freiheit, Glaube und Loyalität auf eine Weise zu behandeln, die zeitlos und auch tiefgründig sind. Beindruckend sind die Darstellungen der inneren Konflikte der Protagonisten, die den Lesern einen tiefen Einblick in ihre Gedankenwelt gewährt. Die Geschichte wird sehr poetisch und detailreich erzählt. Als Leser kommt man damit schnell in die Geschichte rein. Ich bin der Meinung, dass dieses Buch keine so leichte Lektüre ist. Es sich aber lohnt sie zu Lesen. Die Handlung ist spannend. Dieses Buch kann ich Lesern empfehlen, die sich für italienische Lektüre und historische Romane interessieren. Das Buch regt zum Nachdenken an. Empfehlenswert.

Mein Lese-Eindruck:
Fogazzaro – mehrfach für den Nobelpreis vorgeschlagen - erzählt eine Geschichte aus einer Zeit, die dem heutigen Leser als tiefe Vergangenheit erscheinen muss. Zum Verständnis ist es vielleicht hilfreich, sich eine historische Karte anzusehen, die Italien vor der Gründung des Königsreichs Italien zeigt. Der Autor versetzt uns in die Zeit vor dem Zweiten Unabhängigkeitskrieg und in das umstrittene Gebiet der heutigen Lombardei, damals Österreich.
Die landschaftliche Kulisse der Tessiner Bergwelt ist malerisch, auch heute noch. Fogazzaro gelingen wunderbare Beschreibungen. Vor dem inneren Auge des Lesers entstehen die beschwerlichen Bergpfade, die dicht an dicht bebauten Siedlungen mit ihren unzähligen steilen Treppen und vor allem der Luganer See mit seinen Lichtspielen und seinen Wetterumschwüngen und der Blick auf die Bergkulisse. An den Beschreibungen erkennt man die Liebe des Autors zu seiner Heimat; sein Haus im Valsolda ist noch heute zu besichtigen.
Hier im Valsolda wohnt die Familie Maironi in einem großzügigen Haus direkt am See. Franco Maironi stammt aus adligem Hause und wird von seiner Großmutter wegen seiner Mesalliance und seiner politischen Ansichten enterbt. Seine Frau Luisa ist bürgerlich durch und durch, und hier entstehen die ersten Verwerfungen. Franco führt das untätige Leben eines Adligen fort und findet nichts dabei, vom Onkel seiner Frau finanziert zu werden, während er sich seinen Hobbies, v. a. dem Gartenbau widmet, während Luisa dem bürgerlichen Ethos der Tüchtigkeit anhängt. Andere Unterschiede religiöser und moralischer Art kommen hinzu, aber in einem sind sie sich verbunden: in ihrer Liebe zur Heimat und im Willen zur Rebellion gegen die Österreicher.
Fogazzaro entwirft zwei Welten: einmal die Kleine Welt der privaten Familiengeschichte, die durch ein gefälschtes Testament zusätzlich befeuert wird. Daneben steht die Große Welt, der sich Franco verbunden fühlt: der Welt der Aufständischen gegen die österreichische und französiche Despotie, die Gefährlichkeit ihrer Anstrengungen und ihre geheimen Zirkel in Turin. Beide Welten verwebt der Autor sehr geschickt zu einem dichten Handlungsgefüge.
Um das Paar herum gruppiert der Autor einen großen Reigen an äußerst lebendigen Figuren, von der hartherzigen Großmutter angefangen bis hin zum Dienstpersonal. Die oft augenzwinkernde, humorvolle Art der Dialoge und der Figurenzeichnung ist nach wie vor erfrischend. Voller Sympathie erzählt er vor allem vom Onkel Luisas, dem Ingenieur Ribera, einem Mann voller Güte, großzügig, warmherzig und immer loyal.
Fogazzaros Erzählkunst ist eher altertümlich und die einer versunkenen Zeit, aber nach wie vor bewundernswert und leicht zu lesen, auch wenn die Übersetzung an einigen Stellen neu bedacht werden könnte.
Für mich war der Roman die absolut lohnenswerte und begeisternde Entdeckung eines Meisters, der mir bisher unbekannt war.