Was Populisten wollen

Wie sie die Gesellschaft herausfordern – und wie man ihnen begegnen sollte | Das Buch für das Superwahljahr 2024

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Erscheinungstermin 08.05.2024 | Archivierungsdatum 05.04.2025

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Zum Inhalt

Marcel Lewandowsky beschreibt die Methoden der Populisten, analysiert ihre Strategie – und zeigt erfolgreiche Gegenstrategien. 

Giorgia Meloni in Italien, Donald Trump in den USA, die FPÖ in Österreich und nun auch die AfD in Deutschland: Der Aufstieg des Populismus scheint unaufhaltsam – und die bisherigen Gegenstrategien gescheitert. Was also tun?

Seit vielen Jahren nimmt die Zahl der Menschen zu, die populistisch wählen, doch bislang reagieren Politik und Zivilgesellschaft hilflos. Der Politikwissenschaftler Marcel Lewandowsky erklärt das damit, dass ein wesentlicher Aspekt bislang kaum beachtet wird: Viele Wähler sind nicht deshalb so schwer zu gewinnen, weil sie die Demokratie ablehnen, sondern weil sie sich selbst für die wahren Demokraten halten – alle anderen jedoch für Feinde der Demokratie.

Der Autor erklärt diesen Konflikt mit der Ideologie und den Methoden des Rechtspopulismus. Populisten erheben ihre Anhänger zur »schweigenden Mehrheit«, geißeln die Eliten und zeichnen das Bild einer Demokratie in der permanenten Krise. Sie versprechen ihren Wählern »echte« Demokratie: Wo sie regieren, soll das Volk ungehindert herrschen. 

Ausgehend von dieser Analyse skizziert das Buch Gegenstrategien, die auf mehreren Ebenen funktionieren. Klar, anschaulich und mit vielen Beispielen aus dem In- und Ausland, zeigt »Was Populisten wollen«, wie man der großen populistischen Welle begegnen kann.

»Lewandowsky lesen, Populismus verstehen.«  Jan Skudlarek

Marcel Lewandowsky beschreibt die Methoden der Populisten, analysiert ihre Strategie – und zeigt erfolgreiche Gegenstrategien. 

Giorgia Meloni in Italien, Donald Trump in den USA, die FPÖ in...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462006728
PREIS 20,00 € (EUR)
SEITEN 336

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Marcel Lewandowsky hat mit „Was Populisten wollen - Wie sie die Gesellschaft herausfordern - und wie man ihnen begegnen sollte“ ein Sachbuch zum Thema Populismus vorgelegt. Erschienen ist das Buch im Mai 2024 bei Kiepenheuer & Witsch.

Populismus, insbesondere der Rechtspopulismus, scheinen unaufhaltsam auf dem Vormarsch zu sein. Giorgia Meloni in Italien, Donald Trump in den USA oder auch Victor Orban in Ungarn sind nur einige Namen. Bisherige Gegenstrategien scheinen kaum Wirkung zu zeigen. Marcel Lewandowsky ist Politikwissenschaftler und befasst sich in diesem Buch ausführlich mit dem Thema. Er klärt über die Grundlagen der Ideologie auf, zeigt die Methoden der Rechtspopulisten und analysiert wer die Wähler dieser Parteien sind. Im abschließenden Kapitel geht der Autor auf Gegenstrategien ein, die auf mehreren Ebenen funktionieren. Auch Beispiele aus dem In- und Ausland werden genannt.

Auf Marcel Lewandosky wurde ich aufmerksam durch Twitch. Dort war er im Format „nachsitzen“ auf dem Kanal von WildMics zu sehen. Seitdem folge ich ihm und bin so dann auch auf dieses Buch aufmerksam geworden.
Dies ist nicht mein erstes Sachbuch zum Thema Populismus und Demokratie. Ich besitze daher schon ein gewisses Vorwissen. Ich empfand dieses Buch allerdings grundsätzlich als recht ausführlich, von daher kann es denke ich durchaus auch als Einstieg genutzt werden. Ich würde allerdings vermuten, dass man sich danach noch weiter mit bestimmten Aspekten im Buch auseinandersetzen möchte.
Marcel Lewandowski behandelt unterschiedliche Aspekte von Populismus und fängt hier mit dem Demokratieverständnis der Populisten an. Dabei werden auch grundsätzliche Begriffe erklärt und die kleinen Nuancen, die etwas populistisch werden lassen. Das hat mir gut gefallen, denn ich empfinde den Grat manchmal als recht klein und das wurde hier gut erfasst. Auch die Spannungsfelder, die unsere Demokratie aushalten muss, werden gut erklärt.
In den weiteren Kapiteln geht es um den Begriff des Volkes, die Inszenierung des Populismus, wie Populisten das System verändern, wenn sie an der Macht sind und wer die Wähler*innen sind. Durch das gesamte Buch ziehen sich konkrete Beispiele und ich merke schon jetzt, dass ich Populismus noch besser erkenne. Dies empfinde ich als eine große Stärke des Buches.
Durch diese Beispiele habe ich auch viel über Populismus in anderen Ländern gelernt. Das Hauptaugenmerk lag auf Rechtspopulismus, aber auch Linkspopulismus wird kurz erklärt. Es waren da viele interessante Fakten dabei, die ich vorher so nicht wusste. Die USA werden viel herangezogen, aber auch Großbritannien, Ungarn, Schweden, Spanien und Griechenland.
Insgesamt hat mich das Buch viel zum Nachdenken gebracht. Es hat vieles bestätigt, was ich vorher schon wusste, an manchen Stellen hat es mir Dinge noch deutlicher begreiflich gemacht oder einen Zusammenhang hergestellt, wo ich vorher keinen gesehen habe. Wahrscheinlich wird das Buch auch noch längere Zeit in mir arbeiten.
Bei einem Sachbuch kommt es noch mehr vor als bei historischen Romanen, dass ich zu bestimmten Dingen im Internet recherchiere. In Sachbüchern gibt es grundsätzlich deutlich mehr Quellenangaben und Fußnoten. Zu einigen der genannten Beispiele habe ich selber ein wenig recherchiert oder mir eben auch die Quellen angeschaut. Das hilft mir auch nochmal dabei das Gelesene zu verarbeiten und besser einzuordnen.
Vom letzten Kapitel, wie man denn nun Populisten begegnen sollte, hatte ich mir ein bisschen mehr erwartet. Ich hatte gehofft, dass da vielleicht etwas bahnbrechend Neues dabei ist. Ich konnte Vieles nachvollziehen, es war aber eben mehr auf Medien und Politik bezogen. Wahrscheinlich kann ich Beiträge in den Medien oder in den sozialen Medien besser einordnen, aber die Erkenntnis bleibt, dass es sehr schwer ist, dem Populismus beizukommen und dass es dafür eben auch langfristige Strategien braucht.

Fazit: Ein gutes Sachbuch zur Ideologie und den Strategien des Populismus. Es zeigt gut den schmalen Grat, ab wann etwas populistisch wird. Es sind viele Beispiele aus den letzten Jahren und anderen Ländern dabei, die die Thesen des Buches unterstützen. Es ist gut verständlich und gibt einen guten Überblick zum Thema.

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Populisten haben Aufwind in Europa. Das liegt auch an der Art und Weise, wie Medien heute funktionieren (ich habe das in meinem Buch «Die Aufmerksamkeitsfalle» ausführlich beschrieben). Mit Populisten umzugehen, ist nicht einfach. Denn «Populismus ist nicht ‹Faschismus light›», schreibt Marcel Lewandowsky in seinem klugen Buch über Populisten. Es gebe einen wesentlichen Unterschied: «Populismus stellt sich –zumindest vordergründig –nicht gegen die Demokratie, sondern will sie verteidigen. Nach Ansicht der Populisten wird die Demokratie durch die politischen Eliten abgeschafft; sie selbst jedoch treten an, sie zu retten.» Allerdings vertreten Populisten dabei eine Vorstellung von Demokratie, die unseren liberalen Verfassungsstaaten in vielerlei Hinsicht widerspricht. Trotzdem präsentieren sie sich als die wahren Demokraten im Land. Warum sind sie dennoch so erfolgreich? Lewandowsky schreibt: «Die Parteien und Bewegungen, die als populistisch gelten –etwa die AfD, der Rassemblement National in Frankreich oder die Schweizerische Volkspartei (SVP) –, leben davon, dass sie sich inhaltlich von allen anderen Parteien unterscheiden. Und sie werden gewählt, weil diese Inhalte gefragt sind.»

Was sind diese Inhalte? Eigentlich sollten sich diese Parteien, die alle auch nationalistische Ziele haben, voneinander doch stark unterscheiden. Lewandowsky nennt als Gemeinsamkeit das Gefühl, das sie adressieren: «Dass man nichts mehr sagen dürfe, dass ‹die da oben› allen, die die ‹Wahrheit› sagen, den Mund verbieten». Den Eindruck hätten tatsächlich viele. Das sei ein «reales Gefühl der Hilflosigkeit, der Ohnmacht, aber auch des Im-Recht-Seins. Es ist kein Grummeln über Politik, sondern eine tiefe Unzufriedenheit, verbunden mit dem Wunsch nach Kontrolle. Nach Widerstand. Nach Befreiung von den Zwängen, die eine abgehobene politische Klasse und die sie tragenden Milieus in der Gesellschaft den ‹normalen Menschen› auferlegt haben.» Diese «Klasse Politique», wie sie die SVP in der Schweiz verächtlich nennt (obwohl ihre Exponenten genauso dazugehören), sie regiere bis ins «Privateste, bis in den Körper hinein». Sie wolle zur Impfung zwingen, verdamme bestimmte Lebensstile zum vermeintlichen Schutz des Klimas. «Viele sind davon überzeugt: Die linken Eliten haben eine moralische Knechtschaft errichtet.»

Populisten beschreiben die Welt so, wie ihre Anhänger sie oftmals sehen und wie sie sich selbst in dieser Welt wahrnehmen: Als Teil einer schweigenden Mehrheit, die nichts mehr zu sagen hat. Und sie «bieten ihnen die Antworten, auf die sie warten», schreibt Lewandowsky. «Populisten kreieren eine Schicksalsgemeinschaft. Das haben sie den anderen Parteien, die sich der Loyalität ihrer Stammwähler immer weniger gewiss sein können, voraus.» Auch wenn sie unterschiedlichen Ideologien folgen, haben all die Parteien von der AfD bis zur SVP und ihre Politiker eines gemeinsam: «das populistische Prinzip des ‹Wir-hier-unten gegen Die-da-oben›. Sie nehmen für sich in Anspruch, für das ‹wahre Volk› zu sprechen. Sie zeichnen das Bild einer kaputten Demokratie, die zur Beute korrupter Eliten wurde. Und sie geloben, dem Willen dieses Volkes wieder Geltung zu verschaffen.» Im Wahlkampf um das US-Präsidentenamt habe Amtsinhaber Trump 2019 ein düsteres Schwarz-Weiss-Bild seiner selbst auf Twitter geteilt und dazu geschrieben: «Sie sind nicht hinter mir her, sondern hinter euch. Ich bin nur im Weg.»

Populistische Parteien geben vor, diesem «einfachen Volk» den Weg an die Macht zu ebnen. Demokratisch ist für sie nur die Verwirklichung des «wahren», einheitlichen Volkswillens. «Alle Beschränkungen dieses Willens hingegen demonstrieren für sie einen Mangel an Demokratie, und alle gesellschaftlichen Gruppen, die sich ihm entgegensetzen, sind Feinde des Volkes.» Das kommt Schweizer Lesern bekannt vor: Etwa so argumentieren so manche Politiker der SVP. Doch jede Demokratie braucht Spielregeln, sie nennen sich «Verfassung». Das aber interessiert Populisten nicht: Für sie gilt der Volkswille absolut. Deshalb, schreibt Lewandowsky, «sind Populisten – manche mehr, manche weniger – illiberal: Rechtsstaatlichkeit und Pluralismus ordnen sie dem Willen des ‹wahren› Volkes unter. In ihrem vermeintlichen Kampf um die ‹echte› Demokratie sind Politiker, (Verfassungs-)Richter und Medienvertreter Teil einer selbstsüchtigen politischen Kaste. Sie sind Schauspieler in einer Kulissendemokratie, in der sie sich ihre Pfründe sichern.»

Nur, wer wie das Volk denke, wer seine Vorstellungen von Normalität, Anstand, Moral teile, könne auch für das Volk sein. Und aus dieser gemeinsamen Identität des Volkes und seiner Vertreter können dann politische Entscheidungen erwachsen, die wirklich auf dem beruhen, was ‹die Leute› wollen. «Der Politiker muss mit dem Willen des Volkes eins sein. Und was dieser Volkswille ist – das bestimmen die Populisten selbst. Und sie behaupten von sich, dass nur sie ihn auch wirklich kennen.» Ganz so einfach ist es in der Schweiz nicht, weil «das Volk» über Sachabstimmungen direkt mitreden kann – und das beileibe nicht immer im Sinn der SVP tut.

Marcel Lewandowskys Buch ist eine kluge Analyse populistischer Politik und ihrer Funktionsweise. Er seziert präzise Parolen und Strategien und zeigt, wie ähnlich sich SVP und AfD, Trump, Le Pen und Melloni sind. Den Abschluss seines Buchs bildet ein Kapitel mit Rezepten gegen den Populismus. Kleine Vorwarnung: Einfache Rezepte gibt es nicht. Denn: «Parteien und Medien muss bewusst sein, dass der Erfolg der Populisten nicht für sich steht, sondern ein Warnsignal zum Zustand der Demokratie ist», schreibt Lewandowsky. «Es gibt Menschen, die wollen eine andere Demokratie; manche wollen gar keine, anderen ist die Demokratie egal. Das hat Ursachen, die die Politik nicht von heute auf morgen beseitigen kann. Aber sie muss anerkennen, dass der Erfolg der Rechtspopulisten nur die Spitze des Eisbergs ist.»

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Nach der Europawahl 2024 gehörte auch ich zu den Menschen die sich fragten: warum haben populistische Parteien so einen Zulauf? Marcel Lewandosky dachte sich wahrscheinlich, dass diese Frage aufkommen wird und so ist sein Buch zum genau richtigen Zeitpunkt erschienen und ich hoffe, es findet regen Anklang, denn den hat dieses Buch wirklich verdient.

Es ist mein erstes Buch zu diesem Thema und natürlich hatte ich ein wenig Sorge, ob ich mich darin zurechtfinde, oder ob es mich ein wenig überfordert und ich mich richtig reinarbeiten muss, um es zu verstehen. Dem Autoren ist es aber gelungen, ein auch für Anfänger gut verständliches Buch zu schreiben.

Mir hat der rote Faden des Buches sehr gut geholfen und sehr gefallen. Zuerst lernen wir, was Populisten unter Demokratie verstehen, wie sie „die da oben“ von sich selbst abgrenzen. Dann wird erläutert, wer „das Volk“ ist und auch wer dem Feindbild entspricht, bevor darauf eingegangen wird, wie sie sich inszenieren und das System verändern wollen. Zu guter letzt lesen wir, wer Populisten wählt und was man gegen sie tun kann.
Jedes Kapitel ist voller Beispiele aus In- und Ausland, die wirklich helfen, das ganze Thema besser zu verstehen. Ich kann die Anzahl meiner Markierungen im Buch kaum noch zählen. Auch die Quellenangaben sind, soweit ich sie mir angesehen habe, sehr hilfreich. Auch hier habe ich mir einiges markiert. Mir ist wirklich einiges klargeworden und ich habe dank dieses Buches Ideen und Argumente für all jene Diskussionen gefunden, bei denen man das Gefühl hat, gegen eine Wand zu reden.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

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Die Wahl zum Europäischen Parlament 2024 hat gezeigt, dass rechte Populisten auf dem Vormarsch sind. Neben Giorgia Meloni in Italien, Herbert Kickl (FPÖ) in Österreich, Marine Le Pen (Rassemblement National), Viktor Orbán (Fidesz) in Ungarn und die AfD in Deutschland: Der Aufstieg des Populismus scheint unaufhaltsam und die bisherigen Gegenstrategien gescheitert. Doch nicht nur Europa ist davon betroffen. Auch die USA mit Donald Trump und Argentinien mit Javier Milei lehren die Welt das Fürchten.

In sechs großen Kapitel, die noch weiter unterteilt sind, beschreibt die Methoden der Populisten, analysiert ihre Strategie und zeigt erfolgreiche Gegenstrategien.

Was Populisten unter Demokratie verstehen: Wahre Demokraten
Wen Populisten für das Volk halten: Identitäten und Scheinkonsens
Wie Populisten sich inszenieren: Widerstand
Wie Populisten das System verändern: Wir Alleinherrscher
Wer Populisten wählt: Wir hier unten
Was wir gegen Populisten tun können: die Stunde der Pluralisten


Anhand zahlreicher Beispiele, die uns verdeutlichen, welche Methoden die Populisten anwenden, um ihre potentiellen Wähler hinters Licht zu führen. Teilweise sind die Strategien aus dem Lehrbuch der Propaganda entnommen. Wie bei der Propaganda gilt auch für den Populismus: Erkenne die Methoden und Mechanismen, dann kannst du sie entlarven und ihnen etwas entgegen setzen.

Ein plakatives Beispiel ist Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán. Einst hat er von genau jenem Establishment und jenem Mann profitiert, das und den er jetzt mit einem Hass verfolgt, der schon an Paranoia grenzt: George Soros.

Als Österreicherin beschäftige ich mich schon lange mit den Themen Propaganda und Populismus. Als nach den Wahlen zum Nationalrat von 1999 die erste schwarz-blaue Regierung unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel gebildet wurde, war der empörte Aufschrei in ganz Europa laut und deutlich zu hören. Österreich wurde seitens EU mit Sanktionen belegt.

Und heute, 2024? Rechte Regierungen erfreuen sich beim Volk (?) größter Beliebtheit. Der Aufschrei der Medien ist verstummt, weil sie zum Teil von Inseraten der Regierungen abhängig sind oder die staatlichen Rundfunkanstalten überhaupt gleich abgeschafft und durch willfährige Helfer ersetzt werden/worden sind. Kommt einem das bekannt vor? Damals hieß das „Gleichschalten der Medien“.

Die Rechtspopulisten versprechen das sprichwörtliche Blaue vom Himmel. Doch wenn sie dann an der Macht sind, entwickeln sie genau jene Attitüden, gegen die sie zuvor gekämpft haben: Da werden Ministerien und staatsnahe Firmen mit Günstlinegn, Vertrauten und Parteigängern besetzt. Bei uns in Österreich heißt das lautmalerisch „umfärben“. Kollateralschäden wie die Zerschlagung des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BVT) waren gewollt oder billigend in Kauf genommen.

Auch mit der „Politik für den kleinen Mann“ (Wo bleiben eigentlich die Frauen, die in Österreich die Mehrheit sind?) ist es schlagartig vorbei, wenn Populisten an die Macht kommen. So werden Sozialleistungen gekürzt, obwohl zunächst mehr Wohlstand für alle versprochen wurde. Wobei „alle“ wohl im Sinne der eigenen Parteigänger verstanden werden muss.

Wie sieht das Wahlprogramm einer populistischen Partei aus? Die meisten Wahlvorschläge enthalten „gegen etwas zu sein“. Konkrete Alternativen werden nur selten aufgezeigt.

Ob die im letzten Kapitel aufgezeigt Gegenstrategien Erfolg haben werden? Ich befürchte Schlimmes. Österreich wählt am 29. September 2024 zum 28. Mal seine Abgeordneten zum Nationalrat.

Rechtspopulismus ist leider salonfähig geworden.

Fazit:

Gerne gebe ich dieser glasklaren Analyse, wie es zum Erstarken und zur Akzeptanz der Populisten gekommen ist, und welche Gegenmaßnahmen dringen erforderlich sind, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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