Putins Krieg gegen die Frauen

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Erscheinungstermin 08.02.2024 | Archivierungsdatum 01.10.2024

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Zum Inhalt

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine ist in hohem Maße ein Geschlechterkrieg: Russland setzt sexuelle Gewalt in der Ukraine als Waffe ein, aber Frauenfeindlichkeit ist auch ein Instrument der internen Zentralisierung der Macht in Russland. Und sie ist ein Werkzeug des Imperialismus. Das Grauen, das Familien des Baltikums bereits einmal erleben mussten und das bis heute Wunden in den Familien hinterlassen hat, Deportationen, Besetzungen, Terror, Folter, Nazibeschuldigungen, Vergewaltigung, wiederholt sich, aber wie nie zuvor können Kriegsverbrechen dokumentiert werden, weil Journalistinnen, Richterinnen, Staatsanwältinnen und Anwältinnen beteiligt sind. Die Hoffnung besteht, dass die Straffreiheit Russlands ein Ende haben wird.

In diesem sorgfältig recherchierten Essay zeigt sich Sofi Oksanen erneut als absolute Kennerin Russlands, seiner Geschichte und seiner strategischen Frauenfeindlichkeit.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine ist in hohem Maße ein Geschlechterkrieg: Russland setzt sexuelle Gewalt in der Ukraine als Waffe ein, aber Frauenfeindlichkeit ist auch ein Instrument der...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462006919
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 336

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Gleich vorweg, dieses Buch schildert die extreme Brutalität, die russische Soldaten mit Wissen und Billigung von Wladimir Putin gegen die ukrainische Bevölkerung einsetzt und ist daher nichts für Zartbesaitete. Dabei geht es vor allem um die Zivilbevölkerung, also Kinder, Frauen und alte Menschen, die tagtäglich unvorstellbaren Kriegsverbrechen ausgesetzt sind.

In folgenden Kapiteln schreibt Sofi Oksanen über die extreme Gewalt gegen Frauen und Kinder:

Der Einsatz sexueller Gewalt als Waffe
Von Soldaten zu Kriegsverbrechern
Homo putinicus
Crashkurs in russischem KoloniaIismus
Exportartikel

Sofi Oksanen berichtet über Vergewaltigungen von Frauen, Kindern und auch Männern, die an der Tagesordnung stehen. Extreme Brutalität durch russische Soldaten werde auch und vor allem gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt, um sie in den neu besetzten Gebieten einzuschüchtern. In den russisch besetzten Gebieten werden die Menschen vertrieben oder, wer sich wehrt, getötet, die ukrainischen Sprache verboten und Russen werden neu angesiedelt. Wir lesen über das Déjà-vu in den baltischen Staaten, die Terror und Russifizierung sowie Deportationen erleben mussten.

Sofie Oksamen zählt zahlreiche Beispiele vom Einsatz sexueller Gewalt gegen Kinder und Frauen, die ein „übliches Mittel“ zur Einschüchterung der Zivilbevölkerung durch feindliche Armeen ist, auf. Es darf hier nicht länger der Mantel des Schweigens über diese Kriegsverbrechen gebreitet werden. Heute ist es möglich, die Gräueltaten zu dokumentieren. Die Hoffnung und die Chancen, dass Russlands Straffreiheit ein Ende haben wird, bestehen. Die Kriegsverbrecher von Bosnien oder in Afrika sind letztlich verurteilt worden.

Welche Folgen die sexuelle Gewalt an Frauen und Kindern hat, kann u.a. in „Meine Stimme für das Leben“ des Friedensnobelpreisträgers Denis Mukwege sowie in anderen in dem ausführlichen Literaturverzeichnis angegebenen Werken nachgelesen werden.

Fazit:

Niemand sollte nach der Lektüre dieses Buches der finnisch-estnischen Autorin Zweifel an den Kriegsverbrechen von Putins Armee haben. Gerne gebe ich diesem erschütternden und aufwühlenden Buch 5 Sterne.

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Die Lektüre dieses Buches ist kaum zu ertragen und dennoch sollten alle Menschen diese Berichte lesen. Unfassbar wie Frauen und Männer misshandelt werden um Völker zu besiegen und auszulöschen. Anscheinend ist vielen Diktatoren jedes Mittel recht um ihre obskuren Rechte durchzusetzen. Im Gedenken an alle lebenden und toten Opfer aller Diktaturen die es jemals gab und heute weiter gibt.

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Im Krieg in der Ukraine setzt Russland gezielt Gewalt gegen Frauen ein. ​Das ist eine starke Waffe, denn damit trifft sie nicht nur das Opfer, sondern auch die Angehörigen. Aber wie kann es dazu kommen, dass diese systematische Gewalt nicht nur an der Front gelebt wird, sondern auch von zuhause unterstützt wird, hauptsächlich von Frauen und Müttern der Soldaten?

Um diese Frage zu beantworten, beginnt Sofi Oksanen mit ihrer eigenen Familiengeschichte. Sie erzählt von ihrer Großtante, die die Erlebnisse während der estnischen Besetzung durch die Sowjetunion stumm gemacht haben. Lange hat sie nicht verstanden, warum das so war, dass manches so furchtbar ist, dass man nie wieder darüber reden will und lieber stumm bleibt, als ein Wort darüber zu verlieren. Aber das Schweigen ist auch Schutz, denn wenn man darüber redet, wird das Erlebte wieder lebendig und verfolgt die Menschen, die man liebt.

Es war schwer zu lesen, wie die Gewalt gegen die Frauen gerechtfertigt wird. Die Bevölkerung der Ukraine wird in den russischen Medien systematisch entmenschlicht, so wird der Krieg die Gräueltaten gegen sie fast schon leichtgemacht. Trotzdem war es für mich keine Erklärung, dass Frauen und Mütter der Soldaten an der Front sie in ihrem Tun auch noch bestärkten. Diesen Punkt konnte mir die Autorin nicht schlüssig erklären.

Sofi Oksanen beschreibt, dass der Krieg gegen die Frauen nicht nur an der ukrainischen Front gekämpft wird, sondern auch in Russland selbst. Schritt für Schritt wird den Frauen die Selbstständigkeit aberkannt und ihre Welt immer kleiner gemacht. Gewalt gegen sie ist fast schon selbstverständlich und die Aussage, dass ein Mann seiner Frau durch Schläge seine Liebe zeigt, ist nicht leider nicht zynisch gemeint. Aber wenn schon die Gewalt gegen die Frauen, die man(n) angelblich liebt, selbstverständlich ist, ist der Schritt zu Vergewaltigung und Folter von Frauen, bei denen man beigebracht bekommen hat, sie nicht als menschliche Wesen zu sehen, nur ein kleiner.

Die Themen, die die Autorin in ihrem Buch anspricht, sind durchweg schwer. Aber sie hat es geschafft, sie im richtigen Ton zu erzählen. Sachlich, ohne dabei unempathisch zu wirken, aber auch ohne anzuklagen. Das hat sie nicht nötig, denn die Tatsachen sprechen für sich. Dass das Buch von mir die volle Punktzahl bekommt, bedeutet hier nicht, dass es mir so gut gefallen hat, ganz im Gegenteil. Aber ich halte es für wichtig, darüber zu sprechen bzw. zu scheiben. Denn wenn man schweigt, stellt man sich auf die Seite der Schuldigen.

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