Zwischen Herz und Thron

In dieser leicht mystisch angehauchten Fantasy-Geschichte erwartet euch die gefühlvolle Story von Etienne dem Thronerben von Fuchsfels. Ich war wirklich sehr beeindruckt von dieser Geschichte, da sich die Autorin jede Menge Zeit nimmt, die Gefühle von Etienne darzustellen bzw. dessen Schwierigkeiten mit diesen. Von einem angehenden König wird natürlich eine Eheschließung und Nachwuchs zur Sicherung der Thronerbe erwartet, doch hingegen seiner Bestimmung, auf die er sein Leben lang vorbereitet worden ist, fühlt Etienne anders. Man darf sich in diesem Buch keinen actiongeladenen Kampf um den Thron erwarten oder dass mit etwas anderem als Worte gekämpft wird, was ich sehr erfrischend fand, da sich selten ein Werk auf einen möglichst gewaltfreien Weg konzentriert. Obwohl ich das als Pluspunkt anführe, war es auch zugleich der einzige kleine Kritikpunkt, denn ich habe, da sich die Geschichte dadurch stellenweise etwas in die Länge zog. Die vielen Gedankengänge und Gefühlswechsel waren zwar wie gesagt eindrucksvoll, doch irgendwann fingen sie sich an zu wiederholen, weswegen ich das Buch etwas gekürzt oder noch einen weiteren Gegenspieler auf den Plan gebracht hätte. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, da mir die Geschichte sehr gut gefallen hat und ich auch die Mysterien, welche hier dargestellt werden, sehr interessant fand. Wer auf eine ruhige, zum Teil dramatische wie traurige, aber überaus emotionsgeladene Geschichte steht, sollte sich dieses Werk auf keinen Fall entgehen lassen. Neben Etienne und Noel gibt es zahlreiche Nebencharaktere die ausreichend Zeit und Raum erhalten, um sich zu entfalten und somit äußerst wertvoll für die Geschichte werden. Neben dem Fantasy Aspekt bringt die Autorin viele wichtige Themen auf den Tisch, welche uns durchaus auch in der Realität leider noch viel zu häufig beschäftigen. Ich finde es gut, dass sie mit ihrem Werk darauf aufmerksam macht und jede Menge Fingerspitzengefühl in dieser Hinsicht beweist. Die Zitate, die Gedichte und die vielen anderen Details in dem Buch passten stets perfekt zur Stimmung und konnten mein Herz erreichen. Ob sich Etienne letztendlich für sein Herz oder für den Thron entscheiden wird und ob es ein Happy End gibt, werde ich euch natürlich nicht vorab verraten und ihr dürft es gerne selbst herausfinden, wenn ihr nun neugierig geworden seid. Haltet am Schluss auf jeden Fall Taschentücher bereit, denn mir ist auch die eine oder andere Träne bei diesen Szenen gekommen und die Autorin schaffte es in meinen Augen einen wundervollen Abschluss zu finden. In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute Unterhaltung und viele aufwühlende sowie mitreißende Lesestunden.

Rezension:
„Zwischen Herz und Thron“ von Christin Thomas aus dem Drachenmondverlag ist die Neuauflage vom bereits 2020 erschienen Fantasyroman „Die Last der Krone“. Ich würde es zwar eher unter Romantasy einordnen, denn Fantasy ist daran recht wenig für meinen Geschmack.
Ich muss sagen, das Cover hat mich so dermaßen neugierig gemacht, dass ich es unbedingt lesen musste. Die Story handelt von Etienne, einem 17 jährigen Prinzen aus dem Königreich Fuchsfels, der sein Herz auf verbotene Art und Weise verloren hat: Nämlich an den Sohn der Kammerzofe, Noel.
Der Schreibstil lässt einen tief in die Geschichte und auch die Handlung eintauchen. Etienne und sein Schicksal, den Thron übernehmen zu müssen, hat mir teilweise wirklich das Herz gebrochen. Gerade was den Umgang betraf mit seinem Vater, dem König. Aber klar, so war das früher ganz bestimmt, denn irgendwer muss ja die Erben bringen. Die Zerrissenheit und die Gefühle von Etienne, seine Verzweiflung und auch der kleine Hoffnungsschimmer, tragen einen durch die Geschichte.
Am meisten begeistert hat mich dabei sein Lehrer Pierre, der so viel mehr für ihn war.
Es gab spannende Wendungen, tief emotionale Szenen und große Gefühle. Wobei ich da bemerken muss, dass ich mir zwischen Noel und Etienne mehr greifbares gewünscht hätte.
Eine queere Geschichte, die einen zum Nachdenken einlädt und spannende Lesestunden beschert.
4 von 5 Fuchsfelsen

Etienne ist der einzige Thronfolger in Fuchsfels, da sein jüngerer Bruder Nathanael bereits versstarb. Er wird von Pierre, einem Freund seines Vaters ausgebildet und hat sich in Noel verliebt, den Sohn einer Magd. Sein Vater gibt ihm die Schuld an dem Tod seines Bruders und hält ihn für schwach, als er aber herausfindet, wen er liebt, sorgt er dafür, dass er sich mit Prinzessin Katharina verlobt. Und nun fängt der innere Kampf an. Wer möchte er sein, kann er sein Erbe ausschlagen oder wird das Volk ihn akzeptieren. Sein Vater tut es nicht. Einzig Pierre ist ein wahrer Freund und möchte, dass er glücklich wird, aber wie?
Wir folgen ausschließlich Etienne und seiner Zerrissenheit. Er wird unglaublich klug für ein en 17jährigen dargestellt, was die Sprache auch etwas anspruchsvoller macht als andere Jugendbücher, aber es ist trotzdem sehr jugendlich. Nur eben philosophisch jugendlich. Hier wird die Auseinandersetzung mit der Selbstfindung und der äußeren Erwartung wunderbar umgesetzt. Ich finde es schade, dass man es als queere Literatur ankündigt, denn es ist allgemein ein gutes Buch für alle, deren Gefühle nicht zur Erwartung anderer passen. Natürlich ist es für nicht Heteros immer noch etwas schwieriger, da ihr die Gesellschaft das größte Problem darstellt, doch ist es für Jugendliche im Allgemeinen nicht leicht. Ich möchte das nicht herunterspielen, aber das Buch ist so viel mehr als nur queer!
Ja, das ist das einzige Manko, daher 5 von 5 Sternen.

Mit dieser Geschichte habe ich für mich eine richtig tolle erwischt.
Etienne habe ich von Beginn an in mein Herz geschlossen. Ich habe seinen Zwiespalt innerlich gefühlt und auch einige Tränen vergossen. Auch Pierre, seinen Lehrer, mochte ich von Herzen gern. Mir ging die Story richtig nahe. Der Spagat zwischen Pflichtgefühl und dem Herzen klappt hier nämlich gar nicht, denn mit Noel hat Etienne seine andere Hälfte gefunden und alles, was ihn voneinander trennt, bricht ihm das Herz und seine Seele.
Aber was soll er tun, wenn er erstens sich selbst im Weg steht und zweitens und am wichtigsten, sein Vater vergessen hat, in ihn seinen Sohn zu sehen. Als Thronfolger hat er einen Erben zu zeugen. Es sind noch einige andere Worte gefallen, die sich in Etiennes Inneres gebrannt haben und es ihm umso schwerer macht, zu sich selbst zu stehen. Hier wird einem vor Augen geführt, was Worte alles anrichten können, aber auch welch wohltuende Wirkung sie haben können.
Ich würde nicht direkt sagen, dass die Story ein Highlight war, aber auf alle Fälle eine absolute Herzensgeschichte.

Erstmal vielen Dank dafür, dass ich ein Rezensionsexemplar bekommen habe und die Chance hatte, dieses Buch zu lesen. Zudem kommt hinzu, dass ich Füchse liebe. Sie zählen zu meinen 2 liebsten Tieren und demnach hat mir das Cover super gefallen.
Das Buch ist ein wirklich tolles Stück. Der Schreibstil der Autorin bringt einen dazu, in eine Fantasywelt einzutauchen und diese auch zu genießen. Es ist eine ruhige und leise Welt, nicht so gehetzt und Actionreich wie andere Bücher, das mochte ich ganz gern. Der Stil der Autorin ist etwas besonderes. Die Atmosphäre und die Gespräche zwischen Etienne und Pierre sind ausgefreift und ausgearbeitet und bieten auch hintergrund und regen zum Nachdenken an. Viel wird in anderen Büchern auf schnelle Schlagabtausche wertgelegt, die den Leser zum Lachen bringen sollen, hier fande ich sie mehr lehrreich, als humorvoll.
Auch die Charaktere selbst sind etwas besonders. Die Autorin konzentriert sich auf den inneren Konflikt von Etienne. Um diese Zerrissenheit baut sich auch die Spannung der Geschichte auf. Ich konnte seine Probleme sehr gut mitfühlen und nachvollziehen. Außerdem passen sie in die aktuelle Welt eben perfekt hinein.
Die 4 Sterne gibt es, weil ich mir an manchen Ecken mehr Tiefgang gewünscht hätte, manchmal haben die Charaktere für mich nicht ganz schlüssig gehandelt und auch die Nebencharaktere hätten ein wenig präsenter sein können.
Aber alles in allem ein wunderbares Buch mit einer absoluten Leseempfeglung von mir.

Berührende Geschichte mit Denkanstößen

Das Cover, der Klappentext, dieses Buch hat mich sofort angesprochen.
Prinz Etienne hat sein Herz an den Bediensteten Noel verloren, doch als Thronerbe muss er gewisse Erwartungen erfüllen.
Die Autorin Christin Thomas greift in dieser Erzählung mit viel Feingefühl die innere Zerrissenheit von Etienne aus. Er versucht seiner Pflicht und der Vorstellung seines Vaters gerecht zu werden und kämpft gegen seine Liebe an. Besonders gelungen finde ich die komplizierte Beziehung zu seinem Vater dargestellt. Doch hat Etienne zum Glück seinen Lehrer Pierre, der ihm mit Rat und Tat zur Seite steht. Die Beziehung zu Pierre ist mein Highlight der Geschichte. Selten habe ich eine so hervorragend herausgearbeitete Lehrer-Schüler-Freundschaft gelesen.
Für meinen Geschmack hätte die emotionale Beziehung zu Noel noch etwas intensiver ausgebaut sein können. Die Liebe zwischen den beiden existiert von Anfang an, doch ich konnte zu Beginn die Gefühle nicht so gut aufgreifen.
Die Autorin konzentriert sich auf den inneren Konflikt von Etienne. Um diese Zerrissenheit baut sich auch die Spannung der Geschichte auf. Ich konnte seine Probleme sehr gut mitfühlen und nachvollziehen. Christin Thomas bietet Denkanstöße und es ist leicht die Thematik in den heute Alltag zu transferieren.
Das Ende fand ich sehr gelungen und ich freue mich auf weitere Bücher aus der Feder der Autorin.