Was aus uns geworden ist

Roman

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Erscheinungstermin 09.11.2018 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

»Wenn ich die Stärke habe, mich meinem Schicksal zu überlassen, nur dann gibt es das Glück wieder für mich, wie ich es nur von meiner fernsten Kindheit, von meinen frühsten Erinnerungen kenne.«

Richard, Eike, Anton, Michaela, Peter und Jakob, der Erzähler. Sechs Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die aber eins gemeinsam haben: sie alle sind Kinder jüdischer Eltern, die in der DDR aufgewachsen sind. Ihre Kindheit war geprägt von den Nachwirkungen der Kriegserlebnisse, den Toten der Familie, den Traumata und dem Schweigen, Angst und Verdrängung. Ihre wirkliche Identität konnten sie alle nicht leben, nicht in der Familie, nicht in ihrem Staat. Als nach der Wende die Lebensentwürfe einer nach dem anderen zusammenfallen, müssen sie jeweils eigene Antworten finden auf die Fragen, die die Geschichte in ihnen aufgeworfen hat. Ein berührender, tief emotionaler Roman über die großen Fragen nach Sinn und Zugehörigkeit im Spiegel der jüngeren deutschen Vergangenheit.

»Wenn ich die Stärke habe, mich meinem Schicksal zu überlassen, nur dann gibt es das Glück wieder für mich, wie ich es nur von meiner fernsten Kindheit, von meinen frühsten Erinnerungen kenne.«

...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783550081644
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 240

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Erinnerung
Die Beschreibung von Andre Herzbergs Roman „Was aus uns geworden ist“ machte einen interessanten Eindruck.

Richard, Eike, Anton. Michaela, Peter und Jacob sind Söhne jüdischer Eltern, die in der DDR aufwuchsen. Die Väter waren jüdische kommunistische Parteimitglieder. Die Politiker werden nie mit Namen erwähnt, obwohl Eikes Vater mit ihnen zu tun hatte und er es gerne gesehen hätte, wenn der Sohn sein Nachfolger geworden wäre..
Nach der Grenzöffnung gibt es wieder neue Probleme.

Es ist die Geschichte der 6 Personen und deren Kinder aus der Erinnerung, ihrer Vergangenheit und Zukunft.
Es ging in dem Roman ziemlich viel hin und her. Immer wieder ging es um eine andere Person, die mal in der Gegenwart, dann wieder in der Vergangenheit war. Ab und an war der Stil etwas trocken, aber dann wieder interessant.

Trotz allem hatte mich dieser Roman doch gut unterhalten.

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Mosaikartig erzählt André Herzberg in seinem Roman von sechs Menschen, aufgewachsen in der DDR. Der Grund, warum mich dieses Buch sofort neugierig gemacht hat - Herzberg erzählt die Geschichten von sechs Menschen mit jüdischen Eltern. In der Literatur ein bisher kaum behandeltes Thema.
Was bedeutete es, in der DDR, jüdisch zu sein? Wie erklärt es sich, dass viele Menschen ihre jüdische Identität versteckt haben? Weshalb war die DDR-Regierung Israel gegenüber nicht freundlich gestimmt?

Glücklicherweise hatte ich viel Zeit, um das Buch in drei Tagen durchzulesen. Beim Lesen strömten unzählige Bilder und Geschichten auf mich ein. Man muss wirklich dran bleiben an der Story, um den Überblick nicht zu verlieren. Herzberg erzählt zwar chronologisch (es beginnt mit dem Kriegsende/der Nachkriegszeit und endet in der Jetzt-Zeit), doch seine sechs Figuren kommen nur kapitelweise zu Wort.

Ich musste oft zurück blättern - wer war nochmal Jakob oder Eike oder Anton? Tatsächlich hätte ich mir gewünscht, Herzberg hätte jeder der sechs Figuren einen in sich geschlossenen Teil des Romans gegönnt.
Die Geschichte von Jakob (Herzbergs Geschichte) habe ich dann einfach nochmal komplett gelesen, indem ich von Kapitel zu Kapitel quer durch das ganze Buch gesprungen bin.
Dieser andere Blick auf die DDR ergab dennoch ein extrem spannendes Bild mit vielen berührenden Momentaufnahmen. Dazu empfehle ich den gleichnamigen Song "Was aus uns geworden ist" aus dem neuen Album von André Herzberg.

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Am Anfang stehen die Mütter und die Väter: Horst, der Karriere in der Politik macht, von seinem Sohn Richard bewundert und verehrt; Harry, Arzt und strenggläubiger Vorsteher einer jüdischen Gemeinde, der seinen neugeborenen Sohn Eike beschneidet und so versucht, seinem Gott ein Stück näher zu kommen; Paul, der Affären hat und seine Frau Lea, die ihn mit Bob betrügt bis sie sich letztendlich trennen und vor allem ihren Sohn Jakob in tiefe Verwirrung stürzen; Lutz, das Heimkind, das auch seinen Sohn Anton und dessen Schwester in Moskau in ein Heim gibt, um der Partei besser dienen zu können; Jacques, der belgische Musiker, dessen Bruder im Lager in seinen Armen starb und der seiner Frau Gudrun in den neuen Staat folgt.

Sie alle sind jüdischer Abstammung, leben nach dem 2. Weltkrieg in Ostberlin, sind früher oder später zurückgekehrt oder neu angekommen und setzen Kinder in die Welt. Ihre Leben sind geprägt von Krieg, Verfolgung, Flucht, Angst, Emigration, Haft und Verlust. Sie flüchten sich in Schweigen über diese Zeit. Aufbruch ist angesagt. Ablenkung. Der Blick in eine bessere Zukunft.

Doch alle tragen die Vergangenheit, die Toten, die traumatischen Erlebnisse in sich. Das bekommen auch die Kinder zu spüren. Leas Schwanken zwischen Wut, Kälte und seltener Nähe. Bobs Resignation. Horsts Ehrgeiz und Einsatz für „die Sache“. Wenn die Jugend aufbegehrt führt das oft in eine Sackgasse, Ausbrüche ins Nichts, selten von Dauer. Die Bindung an Väter und Mütter fesselt sie. Anpassung scheint für manche ein Weg. Struktur, etwas, an das man sich halten kann. Sie werden Musiker, Erzieherin, Jurist, Arzt. Gründen selbst Familien.

Doch die Zeit deckt die Wunden auf. Die Eltern werden alt, die Mauer fällt, Lebensentwürfe bröckeln. Ist Israel ein Ausweg? Die Rückkehr zum Glauben der Vorfahren? Die Abkehr von allem, was sicher schien? Die Suche nach neuen Wegen beginnt.

Lakonisch und schnörkellos ist die Sprache in André Herzbergs neuestem Roman. Dennoch oder gerade deshalb weckt sie starke Emotionen, lässt die Leserinnen und Leser tief in die Seelen der Protagonisten blicken. Man blättert und liest sich wie in einem Album durch die Leben von Menschen, die sich selbst suchen, etwas finden, verlieren, vielleicht auch wiederfinden. Die Szenen wirken exemplarisch, wie Bruchstücke, manche wie herausgegriffen aus dem Alltag, manche wie Ausschnitte aus großen, wichtigen Tagen und Stunden. Im Ganzen ergeben sie ein facettenreiches Bild vom Menschsein unter erschwerten Bedingungen.

Das Buch zu lesen erfordert einige Konzentration. Viele Personen und Namen, oft nur angedeutete Orte, Zeiten und Zusammenhänge, Sprünge in der Handlung, wenig Orientierungspunkte. Doch das Lesen lohnt sich und diese Erzählweise passt haargenau zum Inhalt, spiegelt die Unsicherheit, die Suche, den fehlenden Halt. Universelle Themen in unserer Zeit.

Der Autor und Musiker André Herzberg ist selbst in Ostberlin geboren und jüdischer Herkunft. Wie viel von seiner persönlicher Geschichte in diesen Roman eingeflossen ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich habe gespürt, dass er weiß, wovon er schreibt. Ich bin weder Jüdin, noch Ostdeutsche, trotzdem hat mich „Was aus uns geworden ist“ in seinen Bann gezogen und berührt.
Klare Empfehlung für alle, die Bücher mit Anspruch mögen, die Geschichte und bewegende Geschichten unkonventionell erzählen.

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Jüdisches Leben in der DDR - darüber liest man nicht oft. In André Herzbergs Roman "Was aus uns geworden ist" ist es Thema. Über die Elterngeneration, ihre traumatischen Erfahrungen und Ängste, nähern wir uns den Kindern - den Kindern des jungen deutschen Staates. Den Kindern, die die jeweilige Geschichte ihrer Eltern in sich tragen und also mit ihr leben müssen, ob sie wollen oder nicht. Quo vadis? Weg von allem? Oder doch nach Israel?

"Was aus uns geworden ist" lässt ein buntes Mosaik entstehen, ein Mosaik mannigfaltiger Lebensentwürfen. Offen, unverstellt und dennoch einfühlsam. Der Leser - und das fordert ihm gelegentlich etwas Mühe ab - mäandert durch die Leben der im Buch versammelten Personen. Dabei spielen die zeitlichen und örtlichen Sprünge dem Inhalt des Buches durchaus in die Hände, indem sie das Hinundhergerissensein, ja das wortwörtlich Haltlose der Protagonisten widerspiegeln.

Ein sehr empfehlenswertes Buch mit Tiefgang.

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Sehr berührend, sehr "lehrreich". "Was aus uns geworden ist" macht deutlich, wie wenig wir doch noch immer über die gesellschaftlichen Gegebenheiten in der DDR wissen.

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In seinem neuen Roman „Was aus uns geworden ist“ erzählt Musiker und Schriftsteller André Herzberg die Lebensgeschichten von sechs grundverschiedenen Menschen, die durch ihre Herkunft verbunden sind: Sie alle sind jüdischer Herkunft und leben in der DDR.
Herzberg zeichnet sechs ganz unterschiedliche Werdegänge – einer macht Karriere in der Partei, der Andere wendet sich dem Glauben zu, ein Dritter wendet sich gegen die Diktatur – und erzählt in einem zurückgenommenen, klaren Ton von sechs Schicksalen, die das jüdische Nachkriegsleben im Osten in kurzen, szenischen Kapiteln skizzieren. Immer wieder kreuzen sich auch die Wege von Herzbergs Figuren, und immer wieder kommt es auch zum Konflikt mit der Elterngeneration. Die sechs Protagonisten sind auf der Suche nach ihrer Identität, ihrem Platz in der Gegenwart und nach einer Perspektive für die Zukunft.
„Was aus uns geworden ist“ ist nicht nostalgisch, viel mehr melancholisch, kurzweilig und berührend: ein lesenswerter Roman über jüdischen Alltag in Ostdeutschland.

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