Die Launen des Teufels

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Erscheinungstermin 11.10.2010 | Archivierungsdatum 21.06.2018

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Zum Inhalt

Ulm, Oktober 1349: Nachdem die schweren, bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen den Handwerkszünften und dem städtischen Patriziat beigelegt sind, herrscht dank der Unterzeichnung des Kleinen Schwörbriefes wieder Frieden in der mächtigen Handelsmetropole an den Ufern der Donau. Um den Reichtum der Stadt zu mehren und Gott ein Denkmal zu setzen, wird mit dem Aushub einer riesigen Baugrube begonnen, die schon wenige Jahre später den Grundstein zum Bau des gewaltigsten und himmelstürmendsten Kirchenbaus der Welt empfangen soll.
Als der habgierige und grausame Glockengießermeister Conrad beschließt, sowohl das Bauvorhaben als auch die damit einhergehende Korruption zu missbrauchen, um Reichtum und einen Sitz im Rat der Stadt zu erlangen, findet sich seine vierzehnjährige Tochter Anabel plötzlich mitten im turbulenten Stadtgeschehen wieder. Begehrt vom Abt der Barfüßerabtei, in der sie als Helferin im Hospital arbeitet, erfährt sie die ungeschminkte Wahrheit über ihren Vater, als dieser sie an den Klostervorsteher verpfändet.
Dunkel und spannungsgeladen taucht der Roman den Leser in eine Zeit, die von Gier, Aberglaube und der Furcht vor Gott und dem Schwarzen Tod geprägt ist.

Ulm, Oktober 1349: Nachdem die schweren, bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen den Handwerkszünften und dem städtischen Patriziat beigelegt sind, herrscht dank der Unterzeichnung des...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Paperback
ISBN 9783937357416
PREIS 16,95 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

1349 Ulm. Die Stadt baut ein neues Münster und ermöglicht damit vielen, an diesem zu verdienen. Das will auch der Glockengießermeister Conrad, der gleichzeitig plant, seine Macht im Rat der Stadt zu erweitern. Conrad ist ein skrupelloser Mann, der auch seine Familie mit harter Hand regiert. Tochter Anabel, die mit ihrer Freundin Vren im Hospital der Beginen arbeitet, bekommt dies schmerzhaft zu spüren, verkauft ihr Vater sie doch mit Berechnung dem Abt als Liebesdienerin, um dadurch mehr Unterstützung im Rat zu bekommen. Zudem kauft er Bertram für die Arbeit in der Glockengießerei, dessen Vater hat die Zunftrechte verloren. Zwischen Anabel und Bertram entspinnen sich zarte Liebesbande, doch dann wird Bertram des Mordes angeklagt und in den Kerker gesteckt, dabei hat Anabels Vater Conrad den Mord begangen und will mit der Denunzierung Bertrams von sich ablenken. Anabel ist völlig verzweifelt und wendet sich an die Gräfin Katharina von Württemberg. Dort möchte sie als Zofe arbeiten und erhofft sich gleichzeitig Unterstützung für Bertram. Doch die Gräfin hat eigene Probleme und dann kommt auch noch die Pest in die Stadt…
Silvia Stolzenburg hat mit ihrem Buch „Die Launen des Teufels“ einen sehr spannenden und unterhaltsamen historischen Debütroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und durchgehend fesselnd. Der Leser taucht mit Beginn der Geschichte ein in eine vergangene Zeit, um hautnah mitzuerleben, wie die Menschen damals gelebt haben und die Pest wütete. Die Autorin hat gut recherchiert und lässt im Geiste des Lesers die alte Reichsstadt Ulm des 14. Jahrhunderts aufleben, zeigt die verschiedenen gesellschaftlichen Strukturen auf und lässt den Leser auch an den unterschiedlichen Machtansprüche und politischen Gedanken teilhaben. Der historische Hintergrund wurde sehr schön mit der Handlung verwoben, so dass man als Leser das Gefühl hat, Geschichte während der Lektüre live zu erleben. Damals hatten Frauen keinerlei Rechte und mussten sich den Männern unterwerfen. Gewalt war oftmals an der Tagesordnung, Frauen wurden in jedweder Art und Weise gezüchtigt. Der Ausbruch der Pest, deren Auswirkungen und die zügige Verbreitung werden ebenso anschaulich wie düster beschrieben und zeigen deutlich, wie eingeschränkt die damaligen Möglichkeiten in Bezug auf die Behandlung waren.
Die Charaktere sind detailliert und lebhaft ausgearbeitet, wirken aufgrund ihrer individuellen Eigenschaften sehr real und authentisch. Anabel ist eine sehr sympathische junge Frau, die offen und ehrlich durchs Leben geht. Sie ist fleißig, hilfsbereit und unterstützt die Schwachen und Kranken. Dabei hat Anabel es selbst nicht leicht, denn ihr Vater ist ein Despot und greift streng durch. Conrad ist ein sehr harter und skrupelloser Mann, der sich selbst der Nächste ist. Egoistisch und oftmals schon sadistisch quält er nicht nur seine Angestellten in der Gießerei, sondern vor allem seine eigene Familie. Ihm geht es hauptsächlich um Macht und dafür ist ihm jedes Mittel recht. Bertram ist ein netter junger Mann, der bereits einen Schicksalsschlag erfahren musste. Er wurde vom eigenen Vater verkauft und muss sich nun als Leibeigener verdingen. Bertram ist ehrlich, und gerade das bringt ihn in Schwierigkeiten. Gräfin Katharina ist eine sympathische Frau, die sich, obwohl verheiratet, auf eine Liebelei eingelassen hat und nun die Folgen tragen muss. Die Gefahr vor Entdeckung durch den Ehemann schwebt ständig über ihr. Auch die übrigen Protagonisten steuern durch ihre eigenen kleinen Episoden zur Steigerung der Spannung bei und machen die Geschichte rund.
„Die Launen des Teufels“ ist ein sehr gelungener spannender Roman, der von der ersten bis zur letzten Seite wunderbar unterhält und Geschichte bei der Lektüre regelrecht lebendig werden lässt. Absolute Leseempfehlung für alle Histo-Fans!

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