Rezension
Rezension von
RoXXie S, Rezensent*in
Rezension zu "Vergessene Sterne" von Anna Herzel – 2,5 Sterne
Nachdem mich der erste Band der „Lichter unter London“-Reihe, Verlorene Städte, eher enttäuscht zurückgelassen hatte, war ich gespannt, ob Vergessene Sterne eine Steigerung bringen würde. Tatsächlich empfand ich die Fortsetzung stellenweise spannender und abwechslungsreicher – dennoch blieb das Buch für mich hinter seinen Möglichkeiten zurück und hinterließ erneut gemischte Gefühle.
Positiv hervorheben möchte ich gleich zu Beginn, dass die Handlung im zweiten Band mehr Fahrt aufnimmt. Im Gegensatz zum zähen Einstieg des Vorgängers wird man hier schneller mit Konflikten und neuen Gegenspielern konfrontiert. Diese Gegenspieler sind nicht einfach schwarz-weiß gezeichnet, sondern zeigen interessante Graustufen: Manche von ihnen stellen sich teilweise auf die Seite von Maeve und Blaise, was für kurze Momente unvorhersehbar und packend wirkte. Gerade diese Ambivalenz hätte viel Potenzial gehabt, das leider nicht vollständig ausgeschöpft wurde.
Zwischen Maeve und Blaise bleibt die Beziehung weiterhin von Geheimnissen geprägt. Statt einer harmonischen Verbundenheit steht immer wieder die Frage im Raum, wie weit sie einander überhaupt vertrauen können. Das sorgt zwar für Reibung und einige spannende Szenen, allerdings wirkte es auf mich manchmal etwas erzwungen. Ich hätte mir mehr nachvollziehbare innere Konflikte oder eine differenziertere Darstellung ihrer Dynamik gewünscht, anstatt dass Geheimnisse eher als reiner Plotmotor dienen.
Ein großer Schwachpunkt war für mich die Szene um Maeves Rettung. Der Klappentext deutet ein Wettlauf gegen die Zeit und große Gefahren an – doch die eigentliche Rettung wurde viel zu schnell und fast beiläufig abgehandelt. Gerade hier hätte ich mir mehr Dramatik, mehr innere Zerrissenheit und auch mehr Konsequenzen für die Figuren gewünscht. Stattdessen wirkte es auf mich, als sei das Problem im Eiltempo vom Tisch gewischt worden, damit die Handlung weitergehen kann.
Auch der „Aufstieg“ aus den Katakomben – oder besser gesagt den „Höhlenwelten“, wie ich sie bezeichnen würde, da sie eher fantastische unterirdische Landschaften als enge Gänge sind – bot viel Drama, das für mich letztlich aber um nichts geführt hat. Der ganze Abschnitt war überfrachtet mit Pathos und Gefahrenszenarien, die am Ende wenig greifbare Bedeutung für die Geschichte hatten. An dieser Stelle hatte ich das Gefühl, dass künstlich Spannung erzeugt wurde, ohne dass ein echter erzählerischer Mehrwert dahinterstand.
Und wieder bleibt das Problem, das mich schon im ersten Band gestört hat: die Figuren. Weder Maeve noch Blaise haben für mich in diesem zweiten Teil nennenswerte Entwicklung durchgemacht. Gerade Maeve bleibt weiterhin blass, oft naiv und wenig reflektiert, was für jemanden in ihrer Position schwer nachvollziehbar ist. Auch die Nebenfiguren, die im Verlauf der Handlung eingeführt werden, hätten mehr Tiefe verdient. Sie sind zwar entscheidend für das Vorankommen der Geschichte, bleiben aber eindimensionale Stichwortgeber, anstatt dass man sie als echte Persönlichkeiten erlebt.
Unterm Strich kann ich sagen: Vergessene Sterne ist für mich ein leichter Fortschritt gegenüber Verlorene Städte, da die Handlung dynamischer ist und einige überraschende Wendungen bereithält. Gleichzeitig bleiben die größten Probleme bestehen – mangelnde Figurenentwicklung, zu schnelle Auflösungen wichtiger Konflikte und ein Hang zu unnötigem Drama.
Das wunderschöne Cover, das mich schon beim ersten Band begeisterte, ist auch diesmal wieder ein Blickfang. Am meisten bin ich jedoch froh, dass die Dilogie mit diesem zweiten Band abgeschlossen ist – denn auch wenn Vergessene Sterne stellenweise etwas mehr Spannung bot, reicht es für mich nicht, um den Wunsch nach einem weiteren Teil aufkommen zu lassen.
Nachdem mich der erste Band der „Lichter unter London“-Reihe, Verlorene Städte, eher enttäuscht zurückgelassen hatte, war ich gespannt, ob Vergessene Sterne eine Steigerung bringen würde. Tatsächlich empfand ich die Fortsetzung stellenweise spannender und abwechslungsreicher – dennoch blieb das Buch für mich hinter seinen Möglichkeiten zurück und hinterließ erneut gemischte Gefühle.
Positiv hervorheben möchte ich gleich zu Beginn, dass die Handlung im zweiten Band mehr Fahrt aufnimmt. Im Gegensatz zum zähen Einstieg des Vorgängers wird man hier schneller mit Konflikten und neuen Gegenspielern konfrontiert. Diese Gegenspieler sind nicht einfach schwarz-weiß gezeichnet, sondern zeigen interessante Graustufen: Manche von ihnen stellen sich teilweise auf die Seite von Maeve und Blaise, was für kurze Momente unvorhersehbar und packend wirkte. Gerade diese Ambivalenz hätte viel Potenzial gehabt, das leider nicht vollständig ausgeschöpft wurde.
Zwischen Maeve und Blaise bleibt die Beziehung weiterhin von Geheimnissen geprägt. Statt einer harmonischen Verbundenheit steht immer wieder die Frage im Raum, wie weit sie einander überhaupt vertrauen können. Das sorgt zwar für Reibung und einige spannende Szenen, allerdings wirkte es auf mich manchmal etwas erzwungen. Ich hätte mir mehr nachvollziehbare innere Konflikte oder eine differenziertere Darstellung ihrer Dynamik gewünscht, anstatt dass Geheimnisse eher als reiner Plotmotor dienen.
Ein großer Schwachpunkt war für mich die Szene um Maeves Rettung. Der Klappentext deutet ein Wettlauf gegen die Zeit und große Gefahren an – doch die eigentliche Rettung wurde viel zu schnell und fast beiläufig abgehandelt. Gerade hier hätte ich mir mehr Dramatik, mehr innere Zerrissenheit und auch mehr Konsequenzen für die Figuren gewünscht. Stattdessen wirkte es auf mich, als sei das Problem im Eiltempo vom Tisch gewischt worden, damit die Handlung weitergehen kann.
Auch der „Aufstieg“ aus den Katakomben – oder besser gesagt den „Höhlenwelten“, wie ich sie bezeichnen würde, da sie eher fantastische unterirdische Landschaften als enge Gänge sind – bot viel Drama, das für mich letztlich aber um nichts geführt hat. Der ganze Abschnitt war überfrachtet mit Pathos und Gefahrenszenarien, die am Ende wenig greifbare Bedeutung für die Geschichte hatten. An dieser Stelle hatte ich das Gefühl, dass künstlich Spannung erzeugt wurde, ohne dass ein echter erzählerischer Mehrwert dahinterstand.
Und wieder bleibt das Problem, das mich schon im ersten Band gestört hat: die Figuren. Weder Maeve noch Blaise haben für mich in diesem zweiten Teil nennenswerte Entwicklung durchgemacht. Gerade Maeve bleibt weiterhin blass, oft naiv und wenig reflektiert, was für jemanden in ihrer Position schwer nachvollziehbar ist. Auch die Nebenfiguren, die im Verlauf der Handlung eingeführt werden, hätten mehr Tiefe verdient. Sie sind zwar entscheidend für das Vorankommen der Geschichte, bleiben aber eindimensionale Stichwortgeber, anstatt dass man sie als echte Persönlichkeiten erlebt.
Unterm Strich kann ich sagen: Vergessene Sterne ist für mich ein leichter Fortschritt gegenüber Verlorene Städte, da die Handlung dynamischer ist und einige überraschende Wendungen bereithält. Gleichzeitig bleiben die größten Probleme bestehen – mangelnde Figurenentwicklung, zu schnelle Auflösungen wichtiger Konflikte und ein Hang zu unnötigem Drama.
Das wunderschöne Cover, das mich schon beim ersten Band begeisterte, ist auch diesmal wieder ein Blickfang. Am meisten bin ich jedoch froh, dass die Dilogie mit diesem zweiten Band abgeschlossen ist – denn auch wenn Vergessene Sterne stellenweise etwas mehr Spannung bot, reicht es für mich nicht, um den Wunsch nach einem weiteren Teil aufkommen zu lassen.