Rezension

Es war die Nachtigall und nicht die Lerche...

Matilde, Sayer und Æsa leben in einem goldenen Käfig. Tagsüber sind sie die (Zieh-)Töchter aus gutem Hause, während sie nachts ihre magischen Gaben an die gut zahlende Bevölkerung weitergeben – mit einem Kuss. Da Magie in Simta verboten ist, sind sie ein gut gehütetes Geheimnis. Doch dann wird Matilde übermütig und sie verplappert sich - leider bei der falschen Person - und schon sind die drei auf der Flucht. Doch die geheime Unterwelt ist genauso ein Gefängnis für die magisch begabten jungen Frauen, wie es das Herrenhaus von Matildes Eltern es war. Und leider auch genauso wenig sicher.

Bald müssen sie schon wieder fliehen, und durch die Strapazen werden sie getrennt und teilweise gefangen genommen. Die Lage spitzt sich immer mehr zu, doch dann erhalten sie ein Angebot, dass zu gut ist, um wahr zu sein. Jetzt müssen sie sich nur noch die Frage stellen: Wie hoch darf der Preis sein, den sie bereit sind, für ihre Freiheit und Sicherheit zu bezahlen?

Ich hab mich selten so schwer getan, ein Buch fertig zu lesen. Der Anfang war schon schwierig und zog sich extrem. Auch der Schreibstil war ein wenig langwierig und ausschweifend.
Wenn ich das Buch nicht als Rezensionsexemplar erhalten hätte, hätte ich es zur Seite gelegt. Nach etwa der Hälfte wurde es ein wenig besser, bzw. endlich spannender, aber das hat mich für den Anfang nicht wirklich entschädigt.
Irritierend waren auch die vielen POVs. Ich hatte jedes Mal Probleme, herauszufinden, aus welcher Sicht gerade erzählt wurde.

Interessant fand ich dafür das Magiesystem an sich und auch den Aufbau der Welt, in der die Geschichte spielt. Die Unterdrückung der Frauen durch das Patriarchat und dass sich die magisch begabten Frauen verstecken und bedeckt halten müssen, hatte viele Parallelen zu unserer Welt. Die fast komplette Auslöschung der fehlgeleiteten und verblendeten Kirchenmänner erinnert sehr an die Inquisition und Hexenverbrennung im Mittelalter.

Bei den LoveInterests der jungen Frauen bin ich mich nicht so ganz sicher, was sich daraus entwickelt. Da werden wir auf Band 2 warten müssen, um dieser Frage, wer denn nun mit wem anbandelt, abschließend klären zu können.

3,5 von 5 Einhörner (aufgerundet auf 4)