Rezension

Cover: Foxglove – Das Begehren des Todes (Belladonna 2)

Foxglove – Das Begehren des Todes (Belladonna 2)

Erscheinungstermin:

Rezension von

Wiebke G, Bibliothekar*in

Puh, ein Buch, dass mich irgendwie unschlüssig zurücklässt. Einerseits habe ich mich tatsächlich auf die Fortsetzung der Geschichte um Signa Farrow und Ihre Freunde gefreut, andererseits war ich mir nicht sicher, ob es einer Fortsetzung überhaupt bedarf. Die Stimmung und Atmosphäre im Buch sind wieder wirklich schön. Nicht ganz so düster wie der erste Teil, liegt dies bestimmt auch im Auftreten des Schicksals in Form eines jungen, attraktiven und quasi strahlenden Mannes. Dieser versucht, immer auf der Suche nach seiner verlorenen Liebe, Signa von sich zu überzeugen. Das gefällt dem Tod (und auch Signa) gar nicht. Immer im Hintergrund dieser etwas monotonen Dreiecksbeziehung (Schicksal legt sich ins Zeug, Signa schmollt, Tod grollt in einer beliebigen Ecke des Hauses) dümmpelt die eigentliche „Mordsgeschichte“ vor sich hin. Das Buch beginnt nämlich eigentlich mit dem Tod eines Partygastes auf Thorngrove, schnell wird Onkel Elias der Hauptverdächtige und Signa möchte zusammen mit ihrer Cousine des wahren Mörders finden. Diese simpel gestrickte Kriminalhandlung soll zwar der Aufhänger der Geschichte sein, spielt aber im weiten Verlauf des Buches eine eher ungeordnete Rolle. Und da komme ich schon zu meiner Hauptkritik: Das Buch will viel, schafft aber wenig. Wie auch bei Band eins ist die Grundidee wirklich schön, die Stimmung (meistens) düster-atmosphärisch…aber…das war es auch schon. Durch den sehr gestellten Mord mit doch etwas abstruser „Lösung“ und die überdrehte Liebesgeschichte zwischen Schicksal, Tod und Signa…ach ja und Blythe…schwankt man zwischenzeitlich zwischen unangenehmen Fremdschämen und schierer Fassungslosigkeit. So geschickt die Stimmung gewoben ist, so dümmlich scheint der Inhalt zusammengeklöppelt. Das spiegelt sich sich auch bei den Protagonisten wieder, die durch Fehlentscheidungen und nicht nach vollziehbare Handlungen glänzen. Atemberaubend unkoordiniert scheint die Suche nach dem wahren Mörder, die Lösung gibt es zum Schluss nur durch Zufall. Emotionale Aussetzer der Protagonisten lassen eher an eine Klassenfahrt der 8. Klasse denken, als an zwar junge, aber dennoch erwachsene Frauen und (ich betone!) jahrhundertealte "Männer/Geistwesen/Schattengestalten".
Alles in allem hat das Buch tolle Ansätze, die leider durch die nicht ausgereifte Handlung zu Nichte gemacht werden. Ich befürchte, der dritte Teil wird ebenso werden. Sehr schade!

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