Rezension

Cover: Pasta Criminale

Pasta Criminale

Erscheinungstermin:

Rezension von

Die D, Rezensent*in

„Geheimrezept des Hauses. Du verstehst?“ (Kindle-Position 1823)

Jedes Jahr gibt es ein großes Fest am südlichen Ende des Gardasees – das Tortellinifest. Die Köchin Doro Ritter reist mit ihrem Freund Vincent („Vinc“) hin, um vor Ort für Doros Vater, einem Koch und Restaurantbesitzer, für eine Fernsehreportage zu recherchieren.
Doch statt eines chilligen Gratisurlaubs stecken Doro und Vinc auf einmal in einer brisanten polizeilichen Ermittlung. Denn kurz vor dem Beginn des Festes werden gleich mehrere Personen vergiftet. Die Ermittlungen müssen schnell über die Bühne gehen, weil das Fest in Kürze beginnen soll, und erste Gäste reisen bereits ab, aus Angst, selbst vergiftet zu werden.
Auf einmal sind Doro und Vinc mehr in die Ereignisse verwickelt als ihnen lieb ist. Die Ereignisse lassen ihnen einfach keine Ruhe:
„…, die Sache mit den Vergiftungen stinkt zum Himmel. Ich meine, so kurz vor dem Fest zwei Unfälle mit Rattengift … Glaubst du da an Zufall?“ (Kindle-Position 912)

Cover und Schreibstil:
Das Cover von „Pasta Criminale“ zeigt ein Stück vom Gardasee, im Hintergrund die Berge und im Vordergrund ein paar kleinere Boote. Das Cover hat für mich einen 70er-Jahre-Touch, was natürlich nicht unbedingt negativ auszulegen ist. Abgesehen davon gefällt mir beim Cover die Farbgebung. Ein Cover mit Tortellinis oder auch ein Bild vom Fest hätte allerdings besser zum Inhalt gepasst.

Das Buch beginnt mit einer Auflistung der wichtigsten Protagonisten. Ich finde eine solche Auflistung eigentlich immer ein wenig suspekt. Meiner Meinung nach braucht ein gutes Buch eine solche Auflistung nämlich nicht. Tatsächlich machte es mir bei diesem Buch jedoch Spaß, die Auflistung der Personen nach dem Lesen des Buches noch einmal zu überfliegen, und zwar wegen der teilweise recht witzigen Formulierungen.
Gut gefallen haben mir auch die Übersichtskarte (Kindle-Position 62) und die Rezepte. Dies sind für mich wichtige Komponenten eines gelungenen kulinarischen Krimis.

Jedes Kapitel hat eine Überschrift auf Italienisch, gefolgt von der deutschen Übersetzung. Auch tauchen immer wieder italienische Phrasen im Text auf. Oha, ich hatte eigentlich keinen Italienisch-Kurs gebucht! Zum Glück nimmt das mit den italienischen Phrasen im Verlauf des Buches deutlich ab.
Die 21 Kapitel sind mir persönlich für einen Krimi dieser Art etwas zu lang. Abgesehen davon gefällt mir Gudrun Grägels Schreibstil aber sehr gut. Das Buch lässt sich flüssig lesen, und es ist logisch aufgebaut.


Fazit und Leseempfehlung:
„Pasta Criminale“ ist bereits der dritte Fall für die Köchin Doro Ritter. Man muss die beiden Vorgängerbände („Limoncellolügen“ und „Proseccolügen“) nicht gelesen haben, um in den Fall gut hineinzukommen.

Es wird ein ganz schöner Kult um die besonderen Tortellini (Nodi d’Amore) aus dieser Gegend betrieben. Ganz nebenbei erfährt man in diesem Krimi auch Einiges über die Herstellung und Vermarktung. Auch die Stimmung und die Aufregung in diesem Dorf werden in „Pasta Criminale“ thematisiert. So kurz vor dem wichtigsten Fest des Jahres sind alle gestresst, und alle wollen, dass das Fest gut über die Bühne geht:
„Mach keine Witze, Alfredo, das ist verdammt ernst. Wenn erst die Presse Wind davon bekommt, was meinst du, wie die sich freuen, wenn’s mal was außer Nudeln, Wein und Touristenmassen vom Tortellinifest zu berichten gibt, …“ (Kindle-Position 426)

„Pasta Criminale“ ist ein kulinarischer Krimi, weswegen das Thema Kochen und alles, was damit zu tun hat, eine große Rolle spielt. Die Hauptprotagonistin Doro ist ja auch selbst Köchin. Vielleicht sollte sie auch lieber beim Kochen bleiben, denn weil sie sich in die Ermittlungen einmischt, wird es Verlauf des Buches ein paar Mal richtig gefährlich für Doro.
Außerdem eckt Doro auch bei der örtlichen Polizei an. So bekommt sie unter anderem zu hören: „, aber das ist kein Krimidinner hier.“ (Kindle-Position 3484)
Alles in allem ist die Handlung in diesem Buch eine runde Sache.

Ich empfehle „Pasta Criminale“ allen, die Krimis mit italienischem Flair mögen. Mir persönlich war das Buch ein wenig zu cosy. Wegen der guten Qualität des Schreibstils, der liebevollen Entwicklung der Charaktere und der wirklich überraschenden Auflösung der Fälle am Ende kann ich dennoch mit gutem Gewissen vier Sterne für diesen Krimi vergeben.

„Basta e finito …“ (Kindle-Position 3365)

Die Dauerleserin

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