Rezension

Cover: Das Zeichen

Das Zeichen

Erscheinungstermin:

Rezension von

Die D, Rezensent*in

Von Zeichen und Schlangenträgern

Ein neuer Fall für den sympathischen und etwas schrulligen Kryptoanalytiker Arne Stiller. In Dresden wird ein Mann tot aufgefunden. Das Besondere an der Leiche ist, dass dem Mann das Gesicht weggeschnitten wurde. Und dann ist da noch dieses Zeichen an der Wand … Arne Stiller beginnt zu ermitteln. Es bleibt nicht bei dem einen Mordfall.

Cover und Schreibstil:

„Das Zeichen“ ist bereits der dritte Fall für den Kryptologen Arne Stiller. Man muss die anderen Bände nicht zwangsläufig gelesen haben, um gut in den Fall hineinzukommen. Da es in dem Buch einige Rückbezüge auf die vorherigen Bände gibt, ist es jedoch von Vorteil, auch diese zu kennen.

Das Cover des Buches ist einfach nur krass. Ich musste zweimal hingucken, um zu erkennen, was da genau dargestellt ist, aber die Erkenntnis führte bei mir zu einer richtigen Gänsehaut.

Elias Haller schreibt wie gewohnt flüssig. Die kurzen Kapitel sind lesefreundlich und tragen zum Spannungsaufbau bei. Ich persönlich habe beim Lesen keinerlei Längen wahrgenommen. Besonders interessant fand ich das Nachwort zum Buch. Also: Bitte nicht überblättern, sondern genießen!

Fazit und Leseempfehlung:

Mein Fazit und meine Leseempfehlung möchte ich dieses Mal mit einer Warnung beginnen: Wo Elias Haller draufsteht, ist auch Elias Haller drin. Ich habe bereits mehrere Bücher von diesem Autor gelesen, und so war ich von der Brutalität des ersten Falles, der gleich zu Beginn des Buches geschieht, nicht überrascht. Für empfindliche Lesende sind die Tatortbeschreibungen jedoch definitiv nicht geeignet!

„Das Zeichen“ ist von vorne bis hinten spannend und gut durchdacht und glänzt mit vielen Wendungen und mehreren Verdächtigen. Durch die nicht ganz einfache Materie der Kryptologie, auf deren Basis Arne Stiller ermittelt, ist man als Lesende/r stets gefordert, mitzudenken, wobei ich mir noch mehr Infos zu den Zeichen bzw. noch mehr Einbindung der Zeichen in die Ermittlungsarbeit gewünscht hätte. Aber ich habe dieses Mal leider noch ein wenig mehr Kritik anzubringen: Ich kann es bald nicht mehr ertragen: Eine versaute Jugend – und man wird zum Psychopathen … Bitte, bitte, liebe AutorenInnen, lasst das sein. Es ist einfach zu abgegriffen, und es gibt inzwischen genug AutorInnen, die diese Thematik weitaus geschickter verpacken.

Und: Elias Haller versucht allerdings scheinbar, die Brutalität und Komplexität der Fälle durch ein wenig Humor und einer Art Liebelei des ermittelnden Kommissars mit einer Gerichtsmedizinerin aufzulockern. Eine solche Vorgehensweise kann meiner Meinung nach leicht schiefgehen, denn sie kann dazu führen, das Niveau eines so intelligent geschriebenen Thrillers zu senken. Die Grenze zu einem „Tatort-Fall“ ist da leider fließend.  Bei „Das Zeichen“ hat Elias Haller jedoch diesbezüglich gerade noch die Kurve gekriegt, finde ich. Und auch das überraschende Ende hat mich einigermaßen versöhnt.

Aufgrund der obigen Kritikpunkte kann ich für diesen Thriller leider nur vier Sterne vergeben.  Ich empfehle „Das Zeichen“ allen Elias Haller-Fans und natürlich allen Thriller-Fans, unter Beachtung der obigen Warnung.

Die Dauerleserin

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