Rezension

Cover: Ein unendlich kurzer Sommer

Ein unendlich kurzer Sommer

Erscheinungstermin:

Rezension von

RoXXie S, Rezensent*in

Ein unendlich kurzer Sommer ♦ Kristina Pfister | Rezension

Ein unendlich kurzer Sommer hat mir mit einem ruhigen Setting mitten in der Pampa irgendwo in Deutschland eine kurze Pause aus der Wirklichkeit ermöglicht. Das Buch, aus der Feder von Kristina Pfister, ist tiefgründig und voller Emotionen. Und doch war es nach anfänglichen kleinen Schwierigkeiten eine kurzweilige, leicht zu lesende Lektüre.

Ein unendlich kurzer Sommer ♦ Kristina Pfister | Rezension
Synopsis
Von der ersten Seite an wurde ich in die Handlung geworfen und zusammen mit Lale, unserer Hauptprotagonistin, flüchteten wir ans Ende der Welt. Jedenfalls landen wir irgendwo in der Pampa. Lale hat erst vor kurzem einen tiefgreifenden Verlust erlebt, mit dem sie nicht klarkommt und um den Emotionen und Gedanken zu entkommen setzt sie sich in den Zug nach nirgendwo. Dort trifft sie auf, ihre Weise einzigartige Menschen, denen sie nach und nach ihr Herz öffnet.
Wir hätten da den griesgrämigen Gustav, auf dessen Campingplatz sie unterkommt. Zwischen Lale und Gustav entwickelt sich eine skurrile Freundschaft, die unausgesprochen darauf beruht, den anderen in Ruhe zu lassen und möglichst wenig miteinander zu reden.
Dann wären da noch Gustavs Nachbarn, Flo und seine Mutter Monika, die sich rührend aber auch versteckt um Gustav kümmern.
Und dann haben wir noch Christophe, der im Gegensatz zu Lale nicht unbedingt auf der Suche nach sich selbst, sondern vielmehr nach seinem biologischen Vater ist.
Die Wege, all dieser wirklich überaus real dargestellten Menschen, treffen sich auf Gustavs Campingplatz.

Meinung
Ein unendlich kurzer Sommer ist ein stimmungsvolles Buch, mit Charakteren, wie sie nur noch das Leben besser schreiben kann.
Diese kleine Gruppe wurde im Laufe der Geschichte wie eine dysfunktionale Familie, die einander unterstützen und helfen, ganz gleich welche Widrigkeiten den einzelnen Personen im Weg liegen. Ich wurde Zeugin, wie die einzelnen Figuren sich in dem kurzen Zeitraum eines Sommers weiterentwickeln.
Wenn wir auf Lale und Christophe schauen, dann mag die Story hier ein wenig gefühlsduselig wirken, doch ihre Beziehung zueinander ist in sich stimmig und wundervoll zu lesen.

In meinen Augen macht Lale den größten Wandel durch. Denn in der Abgeschiedenheit des Campingplatzes, mit all diesen wundervollen Menschen, muss sie erkennen, dass sie alles loslassen muss, um in ihrem Leben weitermachen zu können. Das berühmte burning bridges findet statt und die anderen Figuren haben die Streichhölzer.

Während mich die Veränderungen der Figuren emotional teils auf eine Achterbahnfahrt mitgenommen haben, konnte mich die Nebengeschichte, um eine mehr schlechte als rechte Ausgrabung alter Tonscherben, ordentlich zum Schmunzeln bringen. Aber auch James, bisher hier unerwähnt und ein alter Freund von Gustav peppt die Geschichte immer wieder auf. Denn James ist ein wenig auf dem Hippie-Trip hängen geblieben, was aber sehr liebevoll dargestellt wurde.

Cover: ★★★★☆ 4/5
Plot: ★★★★★ 5/5
Charaktere: ★★★★★ 5/5
Tempo: ★★★★☆ 4/5
Schreibstil: ★★★★★ 5/5
Gesamt: ★★★★★ 4,6/5


Fazit
⭐⭐⭐⭐⭐

Ein unendlich kurzer Sommer ist ein kurzweiliges Buch, mit vielen Emotionen, einem ganz eigenen Witz und einer kleinen Gemeinschaft, die stärker zusammenwächst, als anfangs vermutet. Es ist ein Buch vom Sich-Selbst-Finden, Erwachsenwerden, Zusammenhalt und der Freude am Leben, ganz egal, welche Steine uns im Weg liegen.

Ich danke dem Fischer Verlag und NetGalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplar.

Diese Rezension wurde zuerst auf theartofreading.de veröffentlicht.

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