Rezension

Cover: Die Fremde - Du darfst nicht leben

Die Fremde - Du darfst nicht leben

Erscheinungstermin:

Rezension von

Die D, Rezensent*in

Nicht alles ist so wie es scheint, und nicht alle sind so wie sie scheinen

Die Hauptprotagonistin Klara Kallenbach wacht in einem Bett im Krankenhaus auf. Sie ist schockiert, als sie erfährt, dass sie und ihre Familie zu Hause Opfer eines brutalen Überfalls wurden, bei dem ihre Eltern zu Tode kamen und sie und ihre jüngere Schwester Louisa angeschossen wurden. Louisa liegt in einem anderen Zimmer im gleichen Krankenhaus. Klara ist durch ihre Verletzungen an ihr Bett gefesselt, und immer wieder kommen neue Leute in ihr Zimmer, um sie zu verhören. Doch nicht nur die ermittelnde Polizei verhält sich merkwürdig, auch eine der Schwestern scheint es nicht nur gut mit Klara zu meinen. Und Louisa reagiert auf Klara auch nicht so, wie sie es eigentlich erwartet hätte.

Nach und nach realisiert Klara, dass ihre Familie doch nicht so perfekt war, wie es für sie den Anschein hatte. Sie wird zunehmend verzweifelter und hilfloser, bis sie am Ende gar nicht mehr weiß, wem sie überhaupt noch vertrauen kann. Und der Mörder ist noch nicht gefasst.

Cover und Schreibstil
Das Cover ist relativ düster. Es zeigt eine Frau, die im Wald vor irgend etwas wegläuft. Das Cover wäre mir im Buchladen mit Sicherheit aufgefallen.

Die Autorin Leslie Kerr schreibt im Präsens und in der Ich-Perspektive, also aus der Sicht von Klara. Dadurch wird die Handlung sehr lebendig und auch sehr bedrohlich. Klaras Ängste und Zweifel sowie ihre inneren Konflikte können durch die gewählte Erzähltechnik besonders gut nachempfunden werden. Abgesehen davon ist Leslie Kerrs Schreibstil sehr flüssig, und die einzelnen Kapitel sind angenehm kurz und damit lesefreundlich.

Fazit und Leseempfehlung
Ich kannte die Autorin bis jetzt noch nicht, aber ich bin begeistert und werde wohl ein Fan von Leslie Kerr werden. Obwohl das gesamte Buch quasi nur in einem Raum, nämlich in Klaras Zimmer im Krankenhaus, spielt, ist die Handlung so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Wer schon einmal selbst im Krankenhaus lag, noch dazu in einem Einzelzimmer, kann gut nachempfinden, wie man an einem solchen Ort merkwürdige Gedanken bekommen und sich in etwas hineinsteigern kann. Insofern ist die Handlung von „Die Fremde“ auch so perfide.

Am Anfang kam mir die Geschichte ein wenig zu konstruiert vor, aber schon nach wenigen Seiten war ich einfach nur noch fasziniert, von der Handlung und von Klara. Man fiebert mit Klara mit, macht sich Sorgen um sie und möchte am Ende einfach nur noch wissen, wer der Mörder ist.
Das Ende von „Die Fremde“ ist überraschend, wenn auch nicht ganz so spektakulär wie das restliche Buch mit seinen ganzen Wendungen und Verwirrspielen. Ich vergebe 4 Sterne und empfehle „Die Fremde“ allen Fans von Psychothrillern. Aber, Achtung: Dieses Buch ist nicht für Zartbesaitete, hier werden auf brutale Art und Weise Urängste adressiert!

Die Dauerleserin

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