Rezension

Cover: Der neunte Arm des Oktopus

Der neunte Arm des Oktopus

Erscheinungstermin:

Rezension von

Die D, Rezensent*in

Es ist nicht 5 vor sondern bereits 5 nach 12!

Unsere Erde steuert auf eine Klimakatastrophe zu. Wenn nicht alle zusammenhalten und über ihren Schatten springen, werden wir am Ende die Verlierer sein! Dirk Rossmann hat dieses Thema in einem Umwelt-Thriller verarbeitet. Ohne allzu viel zur Story an sich spoilern zu wollen: Das Buch beginnt damit, dass die USA, China und Russland sich der drohenden Klimakatastrophe bewusst sind und realisieren, dass sie es nur schaffen können, wenn sie sich dem Problem gemeinsam stellen. Ihr Plan einer Allianz der Weltmächte stößt jedoch nicht überall auf Begeisterung. Die Politiker müssen an verschiedenen Fronten kämpfen. Am Ende gibt es Unterstützung, wo man sie nicht vermutet hätte. Lässt sich die globale Klimakatastrophe noch aufhalten? Wo stehen wir im Jahr 2100?

Cover, Schreibstil, etc.

Das Cover von „Der neunte Arm des Oktopus“  ist bedrückend. Man muss zweimal hinschauen, aber dann erkennt man die Oktopus-Arme. Sehr genial. (Recht am Einbandmotiv liegt bei Plainpicture/ NOI Pictures/ Dominic Blewett).

Dirk Rossmanns Schreibstil ist kurz und prägnant. Die Sprünge zwischen den einzelnen Orten der Handlung und zwischen den verschiedenen Zeiten fand ich am Anfang eher anstrengend, aber genau diese Sprünge passen zum Konzept des Buches – eine Beleuchtung der Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven heraus. Man merkt an vielen Stellen die gute Recherchearbeit.

"Rendevouz mit einem Oktopus"

Apropos Konzept: Dirk Rossmann hat sich beim Schreiben dieses Buches von „Rendevouz mit einem Oktopus“ von der US-amerikanischen Autorin Sy Montgomery inspirieren lassen. Er ist sogar nach Amerika geflogen, um Oktopusse hautnah kennen zu lernen. Genau hier ist auch der Bezug zum Titel zu finden: alle (die verschiedenen Länder = Arme) müssen zusammenarbeiten genau wie die Arme eines Oktopus. Nur ein Arm allein schafft nichts. Und für die Menschen ist es gut, noch einen neunten Arm als Reserve zu haben. Dirk Rossmann verarbeitet die Infos über Oktopusse sehr geschickt in seinem Thriller, ohne dass es aufdringlich wirkt. Ich hatte vor einiger Zeit „Rendevouz mit einem Oktopus“ auch gelesen und finde, dass Dirk Rossmann es ganz wunderbar geschafft hat, die wichtigsten Infos aus dem Buch in seinem Thriller zu integrieren,

So heißt es am Ende des Buches auch:

"Die Oktopoden brauchen keinen neunten Arm. Wir Menschen hingegen müssen unsere Demut vor der Natur wiederfinden, dann ist vieles, vielleicht sogar alles möglich."

Fazit:

„Der neunte Arm des Oktopus“ wurde im Winter 2020/21 sehr oft im TV beworben und war auch in verschiedenen Talkshows Thema, weswegen ich dieses Buch auch unbedingt lesen musste, um mir selbst ein Bild davon machen zu können. Die Thematik dieses Buches ist erschreckend aktuell, denn am Umgang mit Corona bekommen wir tagtäglich vorgeführt wie wichtig die Kooperation zwischen verschiedenen Ländern ist.

Kann ein erfolgreicher Unternehmer auch ein guter Schriftsteller sein?

Meiner Meinung nach hat das Buch durchaus das Potenzial zu polarisieren, was man auch an den höchste unterschiedlichen Rezensionen bei Amazon sieht. Berührt „Der neunte Arm des Oktopus“ doch unter anderem konfliktreiche Themen wie: die drohende weltweite Klimakatastrophe, Visonen wie man die Erde noch retten könnte, Machtspiele, Intrigen, usw.  Wenn man jedoch die Aspekte, die bei all den eher negativen Rezensionen, die im Netz unterwegs sind, ausblendet, kann man so wie ich zu der Bewertung kommen, dass Dirk Rossmann mit : „Der neunte Arm des Oktopus“ etwas ganz Großartiges geschaffen hat. Ich hatte ein paar Anlaufschwierigkeiten, aber dann wollte ich einfach nur noch wissen, wie das Buch ausgeht. Dirk Rossmann will uns aus der allgemeinen Lethargie herausholen, uns aufwecken. Denn noch kann man durchaus einiges retten.

Das Buch ist nicht unbedingt durchgehend spannend, aber dafür überaus interessant und gut recherchiert. Auch der Blick in unsere nähere Zukunft ist gut gemacht. Man könnte sich vielleicht fragen, ob es sich bei diesem Buch tatsächlich um einen Thriller handelt. Ich finde ja, denn die Wahrheit kann bedrohlicher sein als jede fiktive Geschichte. Dirk Rossmann zeigt die Probleme, die die Welt und wir haben, nicht nur auf, sondern er stellt auch mögliche Lösungen auf, auch wenn diese vermutlich eine Fiktion bleiben werden. Dabei schafft der Autor dies alles ohne den sprichwörtlichen erhobenen Zeigefinger.

Ich vergebe vier Sterne. Für fünf Sterne war mir das Buch einfach nicht spannend genug, zumal auch das Ende nicht voll meine Erwartungen erfüllen konnte. Aber ich nehme den noch einiges zum Nachdenken aus dem Buch mit. Jeder Mensch kann sich im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringen, um die Chancen zu erhöhen, dass wir die endgültige Klimakatastrophe noch abwenden können.

Leseempfehlung:

Ich empfehle „Der neunte Arm des Oktopus“ allen, die sich zum einen auf einen sogenannten Umwelt-Thriller einlassen wollen, zum anderen allen, die sich für die literarische Meisterleistung des Autors interessieren.

Die Dauerleserin

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