Welten auseinander

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Erscheinungstermin 29.03.2023 | Archivierungsdatum 29.05.2023

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Zum Inhalt

Das Mädchen wird in Ostberlin geboren. Julia ist acht, als ihre Mutter sie und die Schwestern in den Westen, erst ins Notaufnahmelager Marienfelde und dann nach Schleswig-Holstein mitnimmt. In dem chaotischen Bauernhaus kann die Dreizehnjährige nicht länger bleiben und zieht aus, nach Westberlin. Neben der Sozialhilfe verdient die Schülerin Geld mit Putzen, sie lernt ihren Vater kennen und verliert ihn unmittelbar, macht ihr Abitur und begegnet Stephan, ihrer großen Liebe. Wenn sie sich erinnert, ist es Gegenwart.

»Welten auseinander« ist Julia Francks bewegende Erzählung einer ungewöhnlichen Jugend voller Brüche und Unsicherheiten; ein schmerzhaft-schönes Buch der Selbstbehauptung, das von Scham und Trauer so genau erzählt wie von Tod und Liebe. Schreiben und Literatur erweisen sich als Instrumente des Bleibens, vorerst.

Das Mädchen wird in Ostberlin geboren. Julia ist acht, als ihre Mutter sie und die Schwestern in den Westen, erst ins Notaufnahmelager Marienfelde und dann nach Schleswig-Holstein mitnimmt. In dem...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783596033997
PREIS 14,00 € (EUR)
SEITEN 368

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Faszinierend, wie Julia Franck über ihre Kindheit und Jugend schreibt, wie sie Sprache nutzt, um Dinge zu sagen, die an sich unaussprechlich sind. Wie sie von ihrem Leben als Zwilling erzählt, von den Kinderjahren in der DDR, der starken Großmutter Inge, einer Bildhauerin, die alles andere als eine warmherzige und liebevolle Frau ist. Wie sie von der Ausweisung in den Westen spricht, dem Auffanglager und dem heruntergekommenen Bauernhof in Schleswig-Holstein, auf dem sie bis zu ihrem dreizehnten Lebensjahr mit der exzentrischen Mutter Anna und den drei Schwestern lebt, bevor sie sich nach Berlin absetzen kann und nach und nach ein selbstbestimmtes Leben führt.
Ihr Schreiben wird zur verlässlichsten Komponente in einem Leben ohne Halt. Immer mehr zieht sie sich zurück und versucht in eine Welt zu finden, in der sie leben kann. Von ihren Jugendjahren spricht sie passagenweise nur in einer personalen Erzählform, die die Distanz zu sich selbst am ehesten widerspiegelt.
Spannend und sehr gut gemacht, wie hier Zeitgeschichte und Familiengeschichte ineinanderfließen. Eine wirklich großartige und lesenswerte Autorin!

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Lebensgeschichte

Die Schriftstellerin Julia Franck beschreibt in dem Buch Welten auseinander, ihre eigene spannende Lebensgeschichte.
Die ist ziemlich bedrückend.
Ihre Mutter reißt die Kinder aus der Familie, der Großmutter und der Urgroßmutter und den Freunden.
Mit 8 Jahren in die BRD übersiedeln ist ja in Ordnung, aber ihre Töchter sind viel auf sich gestellt.
Das die Icherzählerin dann doch entrinnt, ist ihre Willensstärke und ihrem Fleiß zu begründen.
Die Geschichte geht oft etwas hin und her, aber so ist das eben, mit den Erinnerungen.

Ich mochte das Buch gerne lesen, obwohl ich immer erschüttert war.

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Julia Franck schreibt eine ungeschminkt ehrliche Autobiografie über ihre Familie, beginnend bei der Urgroßmutter Lotte, die im Berlin der Jahrhundert zu den großbürgerlichen jüdischen Familien Berlins gehörte, ihrer roßmutter Inge, eine Bildhauerin mit einem sehr freien, selbstbewußten Lebenssti. Sie flieht vor den Nazis mit ihrem Lebensgefährten (der sie nicht heiraten darf, weil sie Jüdin ist) nach Sizilien, schließlich in ein vermeintlich sicheres Versteck im Schwarzwald, bis ihr Lebensgefährte wenige Wochen vor Kriegsende einen Einrufungsbescheid an die schon eigentlich nict mehr bestehende Ostfront erhält und dort sofort fällt. Nach dem Krieg geht sie aus ideologischer Überzeugung zurück nach (Ost-)Berlin. Von nun an führt sie ein ganz der Kunst (und dem Kommunismus) gewidmetem Leben, daß sie sich auch durch gute Kontakte zu Führungsrige und Stasi erkauft. In dieser wenig liebevollen, aber viel Freiraum für ie eigene Entwicklung bietenden Umgebung wächst ihre Tochter Anna, Julias Mutter, zusammen mit ihrem Bruder auf.

Anna wird schließlich mit 4 Kindern einen Ausreiseantrag stellen und schließlich in Schleswig-Holstein am Nord-Ostsee-Kanal eine Bleibe finden. Völlig überfordert mit den Kindern und (meistens) ohne Arbeit (eigentlich ist sie Schauspielerinerin) verschwindet sie in ihrer eigeneen Welt, hält sich lieber draußen in der Natur auf und bei den Tieren im Stall. Die Kinder wachsen meist auf sich gestellt und in verwahrlosten Umständen auf. Bis Julia schließlich mit 13 eine Chance bekommt in nach Berlin bei Freunden unterkommt, und dort ohre Schullaufbahn weiterführen kann.

Dort lernt sie Stephan kennen und, sie lassen sich viel Zeit, so sehr lieben, daß er für sie ein neues Leben bedeutet.
Julia hat schon mehrere Romane geschrieben, die mehr oder weniger verschlüsselt Teile ihrer Familiengeschichte enthielten. Dieses Buch ist nun nur noch Autobiografie. Es geht um ihr Leben und die Tragödie, die nur sie alleine betrifft. Dennoch lernt der Leser die gesamte Lebenslinie von vier extrem ungewöhnlichen Frauen kennen. Die Autorin springt ohne Kapitel Absatz zwischen den Generationen und Zeiten herum. Dies verdeutlich vielleicht auch, daß dies einfach die Innere Gegenwart der Autorin ist, aus der heraus sich ganz allmählich eine eigene Lebensgeschichte und Persönlichkeit herausbildet. Was für eine Kraftanstrengung dies bedeutet hat, kann der Leser nur erahnen. Der letzte Teil des Buches gehört nur noch Julia und Stephan. Der Schreibstil ändert sich, der vorher faszinierte, fassungslose, vielleicht aber auch verwirrte Leser wird nun Zeuge von dem ganz eigenen persönlichen Schicksal der Autorin.

Ein Buch, daß nicht ganz einfach zu lesen und zu verarbeiten ist. Den Leser begleiten eine Vielfalt von Emotionen und vor allem riesige Sympathie und Bewundrung für die Autorin. Aber Julia Franck schafft es auch,allen Frauenfiguren immer auch eine Authentizität zu verleihen, die erklärlich macht, daß sie einfach so sein mußten, wie sie eben waren. Und nicht zuletzt erfährt der Leser ein breites Spektrum deutscher Geschichte, daß ihm/ihr bisher möglicherweise noch nicht so bekannt war.

Ein Buch, daß lange in einem nachklingt.

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Was für eine Kindheit - und was für ein Unterfangen, dieses Leben tagebuchartig aufzubereiten, öffentlich zu machen. Überflüssig, darüber nachzudenken, was tatsächlich autobiografisch ist. Ich war gefesselt von Julia Francks feinen Beobachtungen, der Analyse der Kindheit, der Distanz und doch Nähe zu ihrer Familie, die sie so ohne Verurteilung schildert. Eine sehr berührende Biografie, aus der ich noch einiges mir unbekanntes zum Leben in Ostberlin erfahren habe

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Ein sehr berührendes Buch das einen nachdenklich zurück lässt.
Die Autorin verarbeitet in ihrem Roman ihre eigene Kindheit und Jugend.
Nichts für schwache Nerven-sehr bedrückend- aber großartig

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