Die stille Tochter

Thriller

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Erscheinungstermin 31.05.2019 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

Wer ist Freund und wer ist Feind?



Wer ist Freund und wer ist Feind?




Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783471360026
PREIS 14,99 € (EUR)
SEITEN 368

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Im Jahr 2016 findet ein Angler Reste einer Frauenleiche. Handelt es sich um die sterblichen Überreste der vor 34 Jahren spurlos verschwundenen Christel Heinze? Heinze war ehemalige DDR-Bürgerin und KGB-Agentin. Sie war außerdem sehr gut mit Arvid Storholt, einem bekannten Doppel-Agenten, befreundet. Als dieser kurz nach dem Auffinden der Frauenleiche ermordet wird, beginnt Tommy Bergmann für den norwegischen Geheimdienst zu ermitteln. Bergmann stößt auf ein altes Geheimnis und schon bald weiß er nicht mehr, wem er eigentlich vertrauen kann.

"Die stille Tochter" ist bereits der vierte Band der Reihe um Tommy Bergmann. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann man dem Geschehen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. Wenn man allerdings an den beruflichen und privaten Weiterentwicklungen der Hauptcharaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

Beim Einstieg in diesen Thriller sollte man konzentriert lesen, um die unterschiedlichen Perspektiven, die zeitlichen Wechsel und die Vielzahl der Charaktere, der jeweiligen Handlungsstränge, richtig zuzuordnen und miteinander in Verbindung zu bringen. Im aktuellen Geschehen in der Gegenwart, beobachtet man Tommy Bergmann bei seinen Nachforschungen. Schon bald ahnt man, dass er einem alten Geheimnis auf der Spur ist und dass es auf keinen Fall ans Tageslicht kommen soll. Dabei weiß man schon bald nicht mehr, wem Tommy glauben und vertrauen kann. Diese Ungewissheit sorgt dafür, dass sich die Spannung recht früh einstellt. Diese Perspektive wird regelmäßig durch Rückblicke in die Vergangenheit unterbrochen. In diesen Rückblicken beobachtet man Christel Heinze, der als junge Sportlerin die Flucht aus der DDR gelang. Wenn Christel Heinze vorher geahnt hätte, welche Auswirkungen diese Flucht auf ihr Leben nehmen wird, hätte sie wahrscheinlich länger darüber nachgedacht. Man beobachtet fasziniert, wie sie in die Fänge des KGB gerät und durch ihre in der DDR verbliebene Familie erpressbar wird. Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant und verknüpfen sich im Verlauf der Handlung.

Die Atmosphäre dieses Agenten-Thrillers ist schon beinahe typisch für skandinavische Autoren. Denn sie wirkt düster, unheilvoll und etwas schwermütig. Doch diese Atmosphäre passt hervorragend zum Geschehen und erhöht den Reiz dieses Thrillers. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man sie beim Lesen sofort vor Augen hat und dadurch ganz in das spannende Katz- und Mausspiel der Geheimdienste eintauchen kann. Allerdings sollte man beim Lesen durchgehend konzentriert bleiben, da es sonst passieren kann, dass man den roten Faden verliert.

Ich habe diesen skandinavischen Agenten-Thriller innerhalb eines Tages verschlungen. Denn die düstere und bedrohliche Atmosphäre hat dafür gesorgt, dass ich früh in den Sog der Ereignisse geraten bin. Die Ungewissheit, wer zu den Guten oder Bösen gehört und wem man eigentlich glauben oder vertrauen kann, hat diesen Sog-Effekt bei mir noch unterstützt. Obwohl ich bisher keinen Band der Reihe gelesen habe, hatte ich nicht das Gefühl, dass mir Vorkenntnisse fehlen.

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Tommy Bergmann – Band 4

Das Cover passt sehr gut zur Reihe um Tommy Bergmann von Gard Sveen und auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht auf seinen 4. Fall. Die ersten drei Bücher haben mir gut gefallen und so war ich gespannt auf den nächsten Fall.

Klappentext:
Wer ist Freund und wer ist Feind?

Oslo, 1982: An einem eiskalten Dezembertag verschwindet die ehemalige DDR-Bürgerin und KGB-Agentin Christel Heinze. Hat ihre große Liebe Arvid Storholt, ein berühmt berüchtigter Doppelagent, damit zu tun? War es wirklich wahre Liebe oder nur eine Gelegenheit zum Verrat? Oslo, 2016: In einem See werden die Überreste einer Frauenleiche gefunden. Kurz darauf wird Arvid Storholt ermordet. Tommy Bergmann, selbstzerstörerischer Ex-Polizist, ermittelt für den norwegischen Geheimdienst. Gibt es eine Verbindung zwischen der toten Unbekannten und dem ermordeten Sowjetagenten? Tommy Bergmann stößt auf einen alten Skandal, der auch ihm selbst gefährlich werden kann.

Der Schreibstil ist, wie schon in den vorherigen Büchern, flüssig und ich war direkt in der Geschichte drin, auch wenn ich mich am Anfang konzentrieren musste, um alles zu verstehen. Die Personen konnte ich mir, wie auch die Handlungsorte, dank der detaillierten Beschreibung, gut vorstellen, was sicherlich auch daran lag, dass ich die ersten drei Bücher schon kenne. Ich würde auch empfehlen, die Bücher in der erschienene Reihenfolge zu lesen, da man dann die Hintergründe besser verstehen kann und zum Teil auch die Handlungen von Tommy Bergmann. Der Spannungsbogen ist sehr hoch und passt fast eher zu einem Thriller, wie zu einem Krimi. Dennoch hat mich das Buch überzeugt und ich konnte es kaum aus der Hand legen.

Von mir 4 Sterne für den 4. Fall von Tommy Bergmann von Gard Sveen, aber man sollte die Bücher auf jeden Fall in der erschienenen Reihenfolge lesen um alles zu verstehen.

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Gard Sveen – Die stille Tochter

Tommy Bergmann wird zu einem Tatort gerufen. In einem Teich wird eine Frauenleiche gefunden. Sehr schnell gibt es Spekulationen, wer diese Leiche sein könnte, denn offensichtlich liegt sie schon länger in dem See. Christel Heinze war beim KGB, wohnte in der ehemaligen DDR und konnte fliehen. Als Doppelagentin war sie mit Arvid Storholt liiert, der kurzerhand entführt und befragt wird. Allerdings nicht von Tommy. Wer ist die Frauenleiche? Warum wurde sie ermordet? Und wird Tommy Bergmann, obwohl der Fall nach einiger Zeit eingestellt wird, ihn trotzdem aufklären? Und dann gibt es da noch weitere Fragen, zum Beispiel wer ist der Spion namens Bär?

„Die stille Tochter“ ist der vierte Fall von Tommy Bergmann, dem etwas eigenwilligen Ermittler mit Ecken und Kanten, der für die Gerechtigkeit alles tun würde und der jeden Fall löst, selbst wenn es ihn an den Rand des Wahnsinns bringt und die Konsequenzen sind ihm dabei egal. Obwohl der Fall eigenständig gelesen werden kann, sollte man vielleicht mindestens ein Buch von den Vorgängern kennen, um zu verstehen wie Tommy tickt. In diesem Band wirkt er nicht unbedingt sympathisch, ja er wirkt fast schon distanziert und zielgerichtet ohne Rücksicht auf Verluste, auch wenn ihn jedes Schicksal mitnimmt und er hinter all die Lösungen kommen will bzw. muss. Dabei geht er manchmal gnadenlos vor, sich selbst gegenüber aber auch anderen gegenüber. Nun ja, man muss den Ermittler mögen, ich mag ihn, weil ich seine Art Fälle zu lösen fesselnd und spannend finde.
Zu den übrigen Charakteren will ich gar nicht so viel erzählen, zum einen weil hier niemand der ist, der er zu sein scheint, zum anderen weil ich stellenweise Probleme hatte, den einen oder anderen auseinander zu halten, da die Vielzahl der Namen hier zu mancher Verwirrung führt.
Die Story selbst ist gut, größtenteils fesselnd und mitreißend, auch wenn es zu manch langatmiger Szene kommt und die Spannung dann über mehrere Kapitel lang zum erliegen kommt.
Der Erzählstil ist unverkennbar und der Autor bleibt sich diesem treu, zum einen gibt es Perspektivwechsel die Schlag auf Schlag folgen und zum anderen springt die Geschichte in der Zeit (1982, 2016) immer wieder herum, auch da sind die Übergänge manchmal zu flott.
Dennoch habe ich mich alles im allem gut unterhalten gefühlt, konnte der Story folgen, auch wenn es ein paar Überraschungen gab, Irrwege alles etwas interessanter gestaltet haben, fand ich dieses Band schwächer, als die beiden Vorgänger.
Die Schauplätze sind allerdings anschaulich und bildhaft beschrieben, sodass ich mir Oslo zu jeder Zeit vorstellen konnte. Die Tatorte sind detailliert.
Die Atmosphäre des Buches ist eher düster und beklemmend, stelleweise sogar erdrückend. Die Emotionen werden gut auf den Leser transportiert.

Das Cover passt zur Reihe, auch hier überwiegen die Farben schwarz und rot.

Fazit: guter Thriller mit einigen Längen. Tommy konnte mich auch diesmal wieder überzeugen. 3,5 Sterne.

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Mit seinem aktuellen Thriller „Die stille Tochter“, dem 4. Band aus der Reihe um den Osloer Ermittler Thommy Bergmann, begibt sich Gard Sveen ein Stück zurück zu seinen Wurzeln. Der Autor, der lange als Berater im norwegischen Verteidigungsministerium tätig war, kennt sich aus in der Welt des Spionage- und Geheimdienstes, was sich schon in seinem erfolgreichen Debüt „Der letzte Pilger“ deutlich gezeigt hat.
Die aktuelle Geschichte reicht zurück in die Zeit des kalten Kriegs und beginnt mit der Ermordung des als Spion verurteilten Arvid Storholt. Dessen Geschichte erinnert stark an die des in den 80er Jahren in Norwegen überführten Spions Arne Treholt, wobei dieser Bezug in Deutschland vermutlich wenig bekannt sein wird.
Thommy Bergmann wird durch einen anderen Fall auf Arvid Storholt aufmerksam. Einige Zeit vor dessen Tod wird in einem See die Leiche einer jungen Frau gefunden mit unbekannter Identität. Jan Amundsen vom norwegischen Geheimdienst ist überzeugt, dass es sich bei der Toten um Christel Heinze handelt, eine ehemalige DDR-Bürgerin, die nach ihrer Flucht in den Westen in Norwegen gelebt hat und von Arvid Storholt für den KGB angeworben wurde. Amundsen weiß von Thommy Bergmanns Spürsinn und Hartnäckigkeit in seinen Ermittlungen, so dass er diesen von allen anderen Verpflichtungen befreit und auf diesen Fall ansetzt.
Der Fall ist komplex, der Leser erfährt in Rückblenden aus der Sicht Christel Heinzes viel über die Praktiken des KGBs aber auch des westlichen Geheimdienstes.
Thommy Bergmann wird schnell klar, dass einige Personen Teile der Wahrheit zu verschleiern versuchen, es ist seinem Spürsinn und seiner Respektlosigkeit vor Restriktionen zu verdanken, dass er die Fäden im Verlauf der Geschichte entwirrt.
Der Roman beginnt langsam, es fällt mir schwer, von einem Thriller zu sprechen, ein Spannungsbogen baut sich erst gegen Ende des Buches auf. Die Geschichte ist komplex, sie konnte mich jedoch nicht so in den Bann ziehen wie „Der letzte Pilger“. Die Figuren bleiben seltsam blass, Christel Heinze als eine der zentralen Figuren wirkt in ihren Emotionen zu sehr wie betäubt, als dass ihre Geschichte mich hätte bewegen können. Die wechselnden Zeitebenen und Erzählperspektiven lockern die Geschichte auf, anfangs gibt es jedoch viele Erklärungen, Gedanken und Gespräche, so dass man etwas Durchhaltevermögen braucht, bevor der Roman Fahrt aufnimmt. Insgesamt gefällt mir der sprachliche Stil Gard Sveens weiterhin gut ebenso wie seine Hauptfigur Thommy Bergmann mit seinen intelligenten Ermittlungsansätzen und seinem manchmal unorthodoxen Handeln. Ich hoffe, dass der Autor wieder zu der Intensität und Erzähldichte seines Debüts zurückfindet.

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Nachdem mich der letzte Band der Serie überhaupt nicht begeistern konnte, war ich doch sehr überrascht, dass dies dem Autor, zumindest bei mir, dieses Mal besser gelang. Mir haben die beiden Zeitebenen sehr gut gefallen. Sehr schlüssig fand ich die Aufklärung und die Hintergründe des Verschwindens von Christel. Beide Handlungsstränge fand ich dieses Mal gleichermaßen spannend. Außerdem fand ich es super, dass sich der Fall auf die Aufklärung beschränkt und dies kein Thriller der blutigen Art war. Ich fand das Buch sehr flüssig und spannend geschrieben, so dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Der Plot um den KGB, Stasi, das damalige Leben in der DDR und das Agieren der Geheimdienste ergab genug Zündstoff um so einen tollen Agententhriller zu schreiben. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe mich super unterhalten gefühlt.

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Der Bär

Vor vielen Jahren hat sich eine junge Frau aus einer Sportmannschaft bei einem Aufenthalt in Oslo in den Westen abgesetzt. Sie ist am Ziel ihrer Träume und wird doch nicht glücklich. Und irgendwann ist sie nur noch eine vermisste Person. Als im Jahr 2016 in einem See eine Frauenleiche gefunden wird, ist es Tommy Bergmann, der versucht etwas über die Identität der Toten herauszufinden. Noch nach der langen Zeit ist erkennbar, dass die Frau keines natürlichen Todes gestorben ist. Und so wird aus einem Leichenfund unversehens eine Mordermittlung, in die bald auch der Geheimdienst eingreift.

Der kalte Krieg, lange vorbei, so glaubt man wenigstens, und doch bietet er einen fesselnden Hintergrund zu diesem packenden Kriminalroman. Tommy Bergmann hat sich gefangen, bleibt aber doch er selbst. Mit Ecken und Kanten und nicht immer im Sinne seines Vorgesetzten handelnd, so kennt man ihn. Zum Teil wird seine Art genutzt, um zweifelhafte Aktionen auszuführen, dann wieder wird sie ihm vorgehalten, um ihm mit Jobverlust zu drohen. Gerade so wie es passt. Tommy Bergmann bleibt am Ball, ihm geht es um die Wahrheit und nicht um die Produktion eines Ergebnisses, das manchen gut in den Kram passen würde.

Ist der kalte Krieg überhaupt jemals zu Ende gewesen? Jedenfalls wirkt er in die Gegenwart nach und hat manche Menschen nie losgelassen. In den 1970ern und 80ern war manchmal nicht mehr klar, wer Freund und wer Feind ist. Jeder spionierte gegen jeden und eine junge Frau gerät zwischen die Fronten. Durch die Flucht hat sie jeglichen Kontakt zu ihrer Familie verloren, allein muss sie ihre Entscheidungen treffen. Man könnte meinen Tommy Bergmann ist in einer ähnlichen Situation, ein Einzelgänger, der manchmal keine Rücksicht auf Verluste nimmt. Mit fein ziselierten Worten schildert der Autor wie Bergmann bei seinen Ermittlungen vorgeht. Stück für Stück deckt er die Strukturen auf, die die junge Frau damals umgaben und letztlich zu ihrem Tod führten. Durch den Wechsel zwischen Rückblende und Gegenwart wird der Leser langsam in immer größer werdende Anspannung versetzt. Welches Bild wird sich am Ende ergeben. Die gekonnte Mischung aus Politthriller und Mordermittlung ist sehr überzeugend. In diesem Fall ist nichts so wie es scheint.

4,5 Sterne

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#diestilletochter von #gardsveen ist Teil 4 der Tommy Bergmann-Reihe. Vorweg: ich kannte Teil 3 #teufelskälte und nun auch den 4. Teil. Teil 3 habe ich am Flughafen vor meinem Flug nach Oslo gekauft u. in Norwegen 🇳🇴 gelesen. Teil 4 nun kurz nach dem 🇳🇴Urlaub - es ist so schön wenn man von Straßen oder Orten liest, die man gesehen hat. 💛


Die Stille Tochter:

Anlässlich eines Sportwettkampfes in Oslo gelingt Christel im Jahr 1973 über die westdeutsche Botschaft die Flucht in die Freiheit. Im Westen hält man sie für einen Stasispitzel u. daher kehrt Christel als Studentin nach Oslo zurück u. gerät bald in die Fänge des KGB. Man benutzt ihre Familie in Ostberlin als Druckmittel und zwingt Christel zur Spionage für Russland.

Oslo, 1982:
Christel Heinze verschwindet an einem eiskalten Dezembertag.

Oslo 2016:
Überreste einer Frauenleiche werden in einem See gefunden. Arvid Storholt, ein Doppelagent und Christels ehemalige Liebe, wird kurz darauf ermordet.
Wer ist die tote Unbekannte und gibt es zum ermordeten Sowjetagenten eine Verbindung? Was haben die Vorkommnisse aus dem Jahr 1982 mit 2016 zu tun?

Tommy Bergmann, Ex-Polizist, ermittelt für den norwegischen Geheimdienst. Der Fall wird ihn zum größten Spion führen, den Norwegen je gehabt hat, dem Mann, der davon gekommen ist: der Bär.
Gard Sveen wechselt oft zwischen den Jahrzehnten und es gelingt ihm sehr gut, die komplexe Handlung spannend zu halten.

Ich werde sicher noch Teil 1 und Teil 2 lesen. Man muss aber keinen der vorherigen Bände gelesen haben, um sich zurechtzufinden.

Wer Krimis gerne liest, ist bei Gard Sveen sehr gut aufgehoben. 🇳🇴⚓️

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Ein Polizist mit Hang zur Selbstzerstörung, ein brutal ermordeter Ex-Politiker und Spion, der Fund einer Frauenleiche, die als ehemalige KGB-Agentin identifiziert wird:In dem Spionagethriller "Die stille Tochter" lässt Gard Sveen noch einmal die Zeit des Kalten Kriegs aufleben und schafft es dabei, den Fall trotzdem nicht wie aus der Mottenkiste der Geschichte gezogen erscheinen zu lassen.

Denn auch wenn das Ende der Sowjetunion die Bedrohungslage für Norwegen verändert hat, obwohl Meisterspion "Sascha" mittlerweile seine Erkenntnisse an die einstigen Feinde verkauft hat und als "Berater" im Westen lebt, schweigt der einstige Leiter der KGB-Station in Oslo und Führunngsoffizier mehrerer Agenten über einige wesentliche Details von einst.

Als ein Angler in einem See die skelettierte Leiche der einstigen DDR-Bürgerin Christel Heinze entdeckt, wird plötzlich die Vergangenheit wieder aufgerollt. Kurz nach dem Fund der Leiche wird der einstige Doppelagent Arvid Storholt ermordet aufgefunden. Er war es, der sich mit Christel nach ihrer Flucht aus der DDR an der Osloer Uni anfreundete, der sie mit einem ziemlich miesen Trick in die Welt der Spionage brachte. Hängt der Tod Storholts mit dem Fund von Heinze zusammen? Welche Rolle spielte er bei ihrem Verschwinden? Und wer ist Bjorn, genannt "Der Bär" - Christel Heinzes große Liebe, ebenfalls verflochten in das Ost-West-Spionagenetz von Lügen, Verrat und doppeltem Spiel?

Der zu Depressionen und Selbstzerstörung neigende Polizist Tommy Bergmann ermittelt zu Storholts Tod, doch bald beauftragt ihn sein Chef mit ganz anderen Ermittlungen eher konspirativer Art. Bergmann kann sich dabei als Spielball des Sicherheitsapparates fühlen und merkt, dass in diesem Fall eine Büchse der Pandora geöffnet wurde. Wem kann er trauen, wer spielt ein doppeltes Spiel? Schnell ahnt er, dass dieser Fall seine berufliche Karierre zerstören kann und ein falsches Wort zur falschen Person schwere Konsequenzen haben kann.

Auf einer anderen Erzählebene wird Christel Heinzes Geschichte erzählt, von der der Leser weiß, das sie letztlich tragisch enden wird. Spannend bleibt es dennoch, denn Christel zappelt wie eine Marionette an den Fäden ihrer Führungsoffiziere, sucht verzweifelt nach einem Ausweg und nach einem Wiedersehen mit ihrer Familie. Ähnlich wie in den Romanen von John Le Carré spielen Verrat und Enttäuschungen eine große Rolle, ist ein glücklicher Ausgang ausgechlossen. Doch hier geht es ncht um die Masterminds der Spionage wie George Smiley und den legendären "Karla", sondern um das schmutzige Spiel der Täuschung auf der Ebene der Spione vor Ort, um den Verrat von Geheimnissen und Gefühlen, aber auch um das, was das für Menschen wie Heinze und ihr Leben bedeutet.

Die Spannung und das Rätselraten halten bis zum Ende des Buches an. Auf jeden Fall empfehlenswert für alle Anhänger intelligenter Spannung.

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1973 schafft es die Schwimmerin Christel Heinze aus der DDR zu fliehen. Doch verschwindet sie 1982 spurlos.
2016 entdeckt ein Angler ihre Leiche und als kurz darauf ein sowjetischer Doppelagent umgebracht wird, wird Tommy Bergmann, der wiederum für den norwegischen Geheimdienst arbeitet, mit den Ermittlungen beauftragt und gerät selbst in Gefahr.

Die ersten Kapitel fand ich sehr anstrengend. Die vielen skandinavischen Namen, die Zeitensprünge und die vielen Personen musste ich erstmal zuordnen können.
Nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten erfasste mich aber doch die Neugierde auf diesen komplexen Agententhriller.
Der Autor schafft es geschickt DDR Geschichte und Geheimdienstoperationen authentisch in die Geschichte zu verpacken.
Hier merkt man sicher den Einfluss seines Berufswissens.
Für mich war es allerdings zu anspruchsvoll in diesem Thema. Ich hatte mehr Thriller erwartet. Das ist aber reine Geschmackssache.

Fazit: Eine sehr gut konstruierte Geschichte, die sich lückenlos ineinander fügt. Wer sich für Spionage interessiert, macht mit diesem Buch nichts verkehrt.

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Oslo, 1982: An einem eiskalten Dezembertag verschwindet die ehemalige DDR-Bürgerin und KGB-Agentin Christel Heinze. Hat ihre grosse Liebe Arvid Storholt, ein berühmt berüchtigter Doppelagent, damit zu tun? War es wirklich wahre Liebe oder nur eine Gelegenheit zum Verrat? Oslo, 2016: In einem See werden die Überreste einer Frauenleiche gefunden. Kurz darauf wird Arvid Storholt ermordet. Tommy Bergmann, selbstzerstörerischer Ex-Polizist, ermittelt für den norwegischen Geheimdienst. Beide Handlungsstränge sind sehr spannend und es ist interessant zu sehen, wie sie ineinander verlaufen. Besonders spannend sind die Ereignisse um Christel Heinze. Man kommt sich manchmal wie in einem Spionageroman vor und man kann irgendwann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Aber auch die Ereignisse in der Gegenwart (bzw. 2016) sind sehr spannend und der Ermittler Tommy Bergmann kommt einen von Anfang an sympathisch vor, obwohl es für mich zuerst schwierig war eine richtige Bindung zu ihm aufzubauen. Norwegen ist ein wirklich toller und authentischer Handlungsort für Kriminalromane und generell lese ich immer wieder gerne Skandinavien Krimis. Ein rundum gelungener und atmosphärischer Kriminalroman, denn ich vor allem jeden Skandinavien Fan empfehlen kann.

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