Ein Sommer am Gardasee

Ausgerechnet an dem Tag, an dem Barbara ihr Brautkleid aussuchen will, erwischt sie ihren Verlobten (wieder einmal) mit einer anderen. Ihre Tante verfrachtet sie an den Gardasee, wo sie einige Wochen Auszeit nehmen soll, um auf andere Gedanken zu kommen. Glücklicherweise macht auch ihr Chef dabei mit.
Am Gardasee angekommen, trifft Barbara auf Claudio, einen charmanten jungen Italiener, der ihr die Umgebung zeigen möchte. Und nur wenig später lernt sie Christian kennen, einen Schriftsteller, der derzeit an einer Schreibblockade leidet, und der ebenfalls Interesse an Barbara zeigt. Doch ist sie überhaupt schon bereit für etwas Neues?
Der Roman liest sich flott weg, er ist mit viel Lokalkolorit versehen und man kann sich wunderbar in den Beschreibungen verlieren. Aber auch die Charaktere sind gut gezeichnet und man kann sich gut in die Gefühlswelt der einzelnen Personen einfühlen. Eine nette Geschichte für zwischendurch.

Ausgerechnet in dem Moment, als Barbara ihr Brautkleid anprobiert, sieht sie auf der anderen Straßenseite, wie ihr zukünftiger Mann eine andere Frau küsst. Schock und Enttäuschung sind groß. Kurzerhand schickt ihre Tante Karoline sie zu ihrer Freundin Antonia an den Gardasee, den Johanna Nellon als Kulisse für ihren Roman gewählt hat. Antonias windiger Neffe Claudio, der einem schon nach wenigen Seiten suspekt vorkommt, zeigt Barbara alle Sehenswürdigkeiten der schönen Umgebung und auch die, abseits der touristischen Pfade.

Barbara, die zwischenzeitig in einem Café als Kellnerin aushilft, lernt dort Christian Wagner kennen. Schnell knistert es zwischen den beiden. Doch Barbara wird aus ihm nicht schlau; mal ist er ihr gegenüber aufmerksam und liebevoll und dann wieder abweisend. Er scheint ein Geheimnis mit sich herumzutragen, welches ihm schwer zu schaffen macht. Erst als er sich Barbara gegenüber geöffnet und ihr erzählt hat, was ihn so sehr belastet, steht ihrer Liebe nichts mehr im Wege.

Eigentlich wäre der Liebesroman hier, nach etwas mehr als der Hälfte, zu Ende. Aber da ist ja noch Claudio, bei dem man schnell den Verdacht hatte, dass er in illegale Geschäfte verwickelt ist. Jetzt kommt in der bis dahein unterhaltsamen Liebesgeschichte Spannung auf, denn Claudio zieht die gutmütige und nichtsahnende Barbara in seine dunklen Machenschaften mit hinein, und bringt sie damit in große Gefahr.

Die Autorin vermittelt uns die Schönheit des Gardasees und der Stadt Verona durch die beiden Protagonisten Claudio und Christian, die wie Reiseleiter, Barbara alle interessanten Sehenswürdigkeiten zeigen, was mir sehr gut gefallen hat. So bekommt der Leser nicht nur eine sehr ausführliche und bildhafte Beschreibung der vielen malerischen Orte mit den historischen Gebäuden, sondern auch einen Einblick in die Geschichte der Region.

Am Schluß hat die Autorin noch eine überraschende Episode, in Form von Christians Ex-Frau, eingebaut.
Die kurzweilige, leichte und romantische Liebesgeschichte, mit einem Abstecher in Richtung Krimi, hat mich gut unterhalten. Ein schöner Sommerroman, der mit den sympatischen, gut ausgearbeiteten und lebendigen Charakteren, der wunderschönen Location und dem südländischen Flair Lust auf Urlaub in Italien macht.
Vielleicht sogar an den Gardasee, denn der Roman gibt viele Anregungen zu interessanten Ausflügen.

Barbara ist seit einiger Zeit mit Sven zusammen. Während der Beziehung hat er sie schon zwei Mal betrogen und ihr versichert, es käme nie wieder vor. Eines Tages macht er ihr einen Heiratsantrag. Als Barbara gerade ein Hochzeitskleid aussucht, sieht sie ihn durch das Schaufenster mit einer anderen. Sie ist am Boden zerstört und endgültig fertig mit ihm. Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person geschrieben. Der Plot hat mir gefallen, allerdings muss ich sagen, dass ich mir teilweise vorkam, wie beim Geschichtsunterricht. Die Dialoge bei den Ausflügen von Barbara und Christian drehten sich nur um Sehenswürdigkeiten. Teilweise fand ich die das Buch ein bisschen schnulzig. Christian hat viel zu schnell von Liebe gesprochen. Nachdem sich die beiden nur wenige Male gesehen hatten, verhielt er sich so, als wären sie schon eine Ewigkeit zusammen. Gern hätte ich noch ein bisschen mehr über die beiden Hauptfiguren erfahren. Barbaras Freundin Annette mochte ich auch, über sie läuft nebenher ihre eigene Geschichte, auch sie lernt jemanden kennen.

Barbara ist im Glück - ihr langjähriger Freund Sven macht ihr einen Heiratsantrag. Doch bereits wenige Tage später sieht sie ihn aus dem Fenster der Brautmodengeschäfts mit einen anderen. Und das nicht zum erste Mal....
Mit Hilfe ihrer Tante findet sie sich kurze Zeit später am Gardasee wieder, findet dort sich selbst wie auch die Liebe...

Das Buch ist locker flockig geschrieben, die Geschichte ist nicht neu aber dennoch mit netten Protagonisten und einer idyllischen Szenerie am Gardasee gut umgesetzt - und schon haben wir einen unterhaltsamen, kurzweiligen Sommerroman für zwischendurch.

Ein wunderschöner Roman in der wunderbaren Umgebung Italiens. Wir begleiten eine junge Frau auf ihrem Weg, wie sie sich selbst findet. Perfekt für den Liegestuhl!