Das Jahrhundertversprechen

Historischer Roman

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Erscheinungstermin 08.06.2018 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

Berlin in den Zwanziger Jahren: Der atemlose Tanz auf dem Vulkan

Die Weimarer Republik 1921: Der erste Weltkrieg ist seit drei Jahren zu Ende und wirft dennoch lange Schatten, auch auf die Familie von Briest. Otto und Hermine von Briest stehen kurz vor dem Bankrott. Ihre Tochter Luisa hofft auf eine Karriere beim Film. Trotz Inflation und Wirtschaftskrise strömen die Menschen in die Varietés, die Lichtspielhäuser und auf die neu entstandenen Autorennstrecken. Dort versucht sich Max Brandow zu beweisen, der Ziehsohn der Briests. Otto und Hermine haben ihn vor einem Ende in der Gosse bewahrt. Max bindet ein Versprechen an die Briests und vor allem an Luisa, dem er alles unterordnet – auch sein persönliches Glück. Den Rausch der Geschwindigkeit sucht auch Sigurd von Cramm, dessen Familie mit den Briests seit Generationen verfeindet ist. In den extremen politischen Strömungen der Zeit findet er eine neue Heimat – und eine Möglichkeit, den Untergang der Briest voranzutreiben.

Der fulminante Höhepunkt von Richard Dübells "Jahrhundertsturm"-Trilogie

 

Berlin in den Zwanziger Jahren: Der atemlose Tanz auf dem Vulkan

Die Weimarer Republik 1921: Der erste Weltkrieg ist seit drei Jahren zu Ende und wirft dennoch lange Schatten, auch auf die Familie von...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783548289663
PREIS 13,00 € (EUR)
SEITEN 656

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Richard Dübell – Das Jahrhundertversprechen
Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Berlin 1921: Der erste Weltkrieg ist seit drei Jahren zu Ende und wirft dennoch lange Schatten, auch auf die Familie von Briest. Otto und Hermine von Briest stehen kurz vor dem Bankrott. Alle Hoffnungen liegen nun auf Tochter Luisa, die beim Film Karriere machen soll. Trotz Inflation und Wirtschaftskrise strömen die Menschen in die Varietés, die Lichtspielhäuser und auf die neu entstandenen Autorennstrecken. Auch Luisa von Briest ist dem Rausch der Geschwindigkeit verfallen. Sie hat sich in einen erfolgreichen Rennfahrer verliebt. Doch ein Rausch birgt auch Gefahren - nicht nur in der Liebe: Am Horizont ziehen bereits die dunklen Wolken des Nationalsozialismus auf, und die Familie von Briest sieht einer ungewissen Zukunft entgegen.

Autor (Quelle: Verlagsseite)
Richard Dübell, geboren 1962, lebt mit der Liebe seines Lebens in Landshut. Er zählt zu den beliebtesten deutschsprachigen Autoren historischer Romane, schreibt aber auch Krimis. Seine Bücher standen mehrfach auf der Spiegels-Bestsellerliste und wurden in vierzehn Sprachen übersetzt. Er ist Kulturpreisträger seiner Heimatstadt.

Allgemeines
Band 3 der Jahrhundertsturm-Trilogie
Erscheinungstermin: 8.Juni 2018 bei Ullstein, TB mit 656 Seiten
Gliederung: Prolog – Vier Bücher, jeweils mit nummerierten Kapiteln – Epilog – Quellen – Danksagung
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
Handlungsort und -zeit: Berlin und Gut Briest, 1918 bis 1934

Inhalt
Der Erste Weltkrieg ist vorbei, doch auch in den Zwanzigerjahren ist das Leben für die deutsche Bevölkerung vor dem Hintergrund instabiler politischer Verhältnisse und der Inflation nicht leicht. Das betrifft nicht nur die kleinen Leute, sondern auch alte preußische – ehemals gutsituierte - Adelsfamilien wie die von Briests.
Otto und Hermine von Briest stehen aufgrund ihrer finanziellen Situation kurz vor dem Verkauf ihres Guts, Saatgut ist nahezu unbezahlbar, die Pächterfamilien finden kein Auskommen mehr und verlassen das Gut und auch durch ihre Detektei haben sie fast keine Einkünfte mehr. Ihre Tochter Luisa träumt davon, Filmschauspielerin zu werden, doch als sie die Chance erhält, bei dem berühmten Fritz Lang vorzusprechen, muss sie feststellen, dass die glitzernde Welt des Films nicht das bietet, was sie sich davon erhofft hat. Max von Brandow, ein „Gossenkind“, das die Briests an Sohnes statt aufgenommen haben, nachdem er Luisa das Leben gerettet hat, möchte Rennfahrer werden. Er ist talentiert, aber eine Karriere als Rennfahrer reicht zu dieser Zeit nicht aus, um den Lebensunterhalt zu sichern. Er arbeitet als Automechaniker, um die Briests in bescheidenem Umfang finanziell zu unterstützen.
Max hat sich die unversöhnliche Feindschaft des arroganten Rennfahrerkonkurrenten Sigurd von Cramm zugezogen, eine Feindschaft, die die Familien von Briest und von Cramm schon seit der Urgroßelterngeneration verbindet. Als Sigurd, der in der persönlichen Konfrontation immer äußerst feige ist, sich der SA anschließt, sieht er die Chance gekommen, sich mithilfe seiner Schlägertruppe an Max und den von Briests zu rächen…

Beurteilung
„Das Jahrhundertversprechen“ setzt die in den beiden Vorgängerbänden begonnene Geschichte um die preußische Adelsfamilie von Briest fort. Wie zuvor ist auch hier das Schicksal der fiktiven Familie in einen gründlich recherchierten historischen Kontext eingebunden. Dieser Kontext umfasst einerseits die politischen Entwicklungen der Zeit, die von häufigen Regierungswechseln und dem zunächst schleichenden, dann aber rasantem Aufstieg des Nationalsozialismus geprägt ist. Schockierend eindringlich werden die Umtriebe der ebenso dummen wie brutalen SA-Gruppen beschrieben, die sich weder um Gesetz noch um Moral scheren und Menschen, die ihr Missfallen erregen – das sind vor allem Juden, Kommunisten und Homosexuelle – zusammenschlagen. Andererseits zeichnet der Autor ein faszinierendes Panorama der gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen der Zwanzigerjahre. Dabei wird die aufblühende Filmindustrie ebenso thematisiert wie das Aufkommen des Automobil- Rennsports und die Entwicklung des Automobils als Transportmittel für immer mehr Menschen, um Mobilität auch jenseits des Schienenverkehrs zu gewährleisten.
Der Roman lässt sich unabhängig von den beiden vorherigen Bänden lesen, wegen des übergeordneten Zusammenhangs im Bereich technischer Entwicklungen (Band 1: Einführung der Eisenbahn, Band 2: Frühzeit der Fliegerei, Band 3: Entwicklung fortschrittlicher Automobile, Rennsport) ist es aber auf jeden Fall reizvoll, alle drei Romane (in der richtigen Reihenfolge) zu lesen.
Der Autor entwickelt die Charaktere seiner Romanfiguren sehr detailliert, größtenteils glaubwürdig und verleiht ihnen viel Leben, im Falle von Sigurd von Cramm und seiner Mutter Magda schießt er allerdings in Bezug auf die „Schwarzmalerei“ ein wenig über das Ziel hinaus.
Im Anhang befindet sich ein Quellenverzeichnis, das dem interessierten Leser Anregungen zur vertiefenden Lektüre gibt.

Fazit
Ein gelungener Abschluss einer insgesamt sehr lesenswerten Trilogie: gründlich recherchiert, informativ und sehr fesselnd geschrieben! 4,5 Sterne

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Dies ist der 3. Roman der Jahrhundertsturm- Saga und bildet dem Abschluss. leider habe ich die anderen Teile nicht gelesen. Somit nur mein Fazit für diesen Roman.
Er spielt in der Weimarer Republik , kurz nach Ende des I. Weltkrieges. Es ist die Geschichte der Familie von Brest, dem Ziehsohn Max Brandow und den Erzfeind Sigurd von Cramm. Sigurd versucht mit allen Mitteln der Familie Brest zu schaden. Der aufziehende Nationalsozialismus kommt ihm daher ganz recht als Mittel für seine Zwecke. Max versucht natürlich der Familie zu helfen, zumal er sich in die Tochter Louisa verliebt hat und beide ein gemeinsame Zukunft für sich sehen.
Gute Beschreibung der historischen Begebenheiten, spannende und unterhaltsame Lesestunden.

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Das Jahrhundertversprechen von Richard Dübell

Erscheinungsdatum 08.06.2018, gelesen dank netgalley als ebook im Juni 2018 (Kindle)

Genre: Historischer Roman - Letzter Teil einer Trilogie

Die Geschicht läßt sich ohne Kenntnis der Vorromane lesen!

Kurzvorstellung bei Netgalley: Berlin in den Zwanziger Jahren: Der atemlose Tanz auf dem Vulkan

Die Weimarer Republik 1921: Der erste Weltkrieg ist seit drei Jahren zu Ende und wirft dennoch lange Schatten, auch auf die Familie von Briest. Otto und Hermine von Briest stehen kurz vor dem Bankrott. Ihre Tochter Luisa hofft auf eine Karriere beim Film. Trotz Inflation und Wirtschaftskrise strömen die Menschen in die Varietés, die Lichtspielhäuser und auf die neu entstandenen Autorennstrecken. Dort versucht sich Max Brandow zu beweisen, der Ziehsohn der Briests. Otto und Hermine haben ihn vor einem Ende in der Gosse bewahrt. Max bindet ein Versprechen an die Briests und vor allem an Luisa, dem er alles unterordnet – auch sein persönliches Glück. Den Rausch der Geschwindigkeit sucht auch Sigurd von Cramm, dessen Familie mit den Briests seit Generationen verfeindet ist. In den extremen politischen Strömungen der Zeit findet er eine neue Heimat – und eine Möglichkeit, den Untergang der Briest voranzutreiben.

Bücher, die in der Anfangszeit des 3.Reichs spielen, habe ich einige gelesen, die Zeit zwischen den Weltkriegen ist für mich eher weniger bekannt, da diese auch damals im Geschichtsunterricht wegfiel.

1921 Unruhen, Angriffe auf offener Straße bis hin zu Schüssen auf Kinder, die Situation wird eindringlich geschildert und erklärt, warum der Berliner-Straßenjunge Max in die Adels- und Detektivfamilie von Briest aufgenommen wird. Einige Jahre später, Max ist Mechaniker geworden und träumt vom Rennsport, Familie von Briest steht kurz vor dem Bankrott und Verlust des Familiengutes, kommt es zur Konfrontation mit Sigurd von Cramm, Rennfahrer und Nachkomme einer verfeindeten Familie.

Der Erzähler schafft es gut anhand der fiktiven Charaktere und der erfundenen Adelsfamilie die Situation Deutschlands an den Zwanzigerjahren darzustellen. Persönliche Feindschaften verschieben sich auf die politische Ebene, Rennsport ist lebensgefährlich, leidenschaftlich und kann doch die Fahrer nicht ernähren.

Das Buch erfreut mit vielen kleinen Details, interessanten Personen, die liebevoll ausgearbeitet sind, auch wenn sie im Einzelfall ein wenig SchwarzWeiß dargestellt werden.

So weit ich es überprüfen kann, sind die Fakten gut recherchiert, die Situation politisch und persönlich gut dargestellt und die Geschichte ist definitiv überzeugend und spannend.

Leseempfehlung für Geschichtsfans, die die Themen hautnah aufbereitet mögen, besonders im Bereich Rennsportgeschichte und natürlich deutsche Geschichte der Zeit ab 1921.
#DasJahrhundertversprechen #NetGalleyDE #RichardDübell #KathrinliebtLesen #REzension

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Auch wenn der Erste Weltkrieg seit 3 Jahren vorbei ist, herrscht noch Not und Elend vor. So auch bei Familie Briest, die tatsächlich kurz vor dem Ruin stehen. Während Luisa noch von einer Karriere in der schillernden Welt des Films träumt, wissen ihre Eltern nicht, wie sie das Geld aufbringen könne, um ihr Überleben zu sichern. Ziehsohn Max lebt seine Leidenschaft als Rennfahrer aus, sichert jedoch nicht das notwendige Geld, um die Briests retten zu können. Als Dann auch noch Erzfeind Siegfried sich der SA anschließt, gerät die ohnehin erschütterte Welt ins wanken...




"Das Jahrhundertversprechen" ist der grandiose Abschluß der Jahrhundertsturm-Trilogie und hat mich von der ersten Seite an per Zeitmaschine in die Zeit der früher 1920er Jahre katapultiert. Die fiktive Geschichte der Familie Briest glänzt durch hervorragende Recherche, die sowohl die politische Seite als auch den Verfall des Geldes sehr gut wieder gibt. Die Charaktere sind allesamt sehr lebhaft ausgearbeitet und es fällt mir unendlich leicht, in ihre Rollen zu schlüpfen und so ein Teil der Geschichte zu werden. Dem Autor gelingt es, den Spagat zwischen Fiktion und Wahrheit mit tollen Szenen zu verbinden, die mich berühren, meinen Unmut hervorrufen und mitfühlen lassen. Es ist fast so, als würde man in einem Kinofilm mitspielen und als Passant an der Hausecke stehen und die Szenen ziehen an mir vorüber. Die Erzählweise ist atmosphärisch sehr dicht und gibt mit persönlich die Möglichkeit, sehr tief in den Roman einzutauchen und so zum einen den technischen Fortschritt mitzuerleben und zum anderen die Schergen der SA zu verabscheuen, die immer mehr Einfluss auf das politische Geschehen nehmen. Für mich ein lesenswerter Abschluss der Trilogie, die in jeden Bücherschrank gehört .


Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Rezi-Exemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

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Mit dem Buch Das Jahrhundertversprechen schließt der Autor Richard Dübell seine Jahrhundertsturm Trilogie ab. Die Familie von Briest hat den ersten Weltkrieg überstanden aber das Gut steht kurz vor dem Bankrott. Sie durchleben die Zeit der Weimarer Republik und das Aufkommen der Nationalsozialisten. Max Brandow wird von den von Briest vor einem Leben in der Gosse bewahrt und ihn bindet ein Versprechen an die von Briests, so sind die Schicksale aller miteinander verwoben und auch die alte Feinschaft mit der Familie von Cramm erlebt einen neuen Höhepunkt.

Dem Autor ist es gelungen den Zeitgeist gut einzufangen und das Erstarken der Personen rund um die Nationalsozialisten glaubhaft darzustellen. Die Charaktere der Hauptpersonen wachsen an ihren Aufgaben und persönlichen Niederlagen und Triumphe. Da man als Leser Einblick in die Gedankengänge der Protagonisten erhält, werden viele Handlungen verständlich und die Geschichte gewinnt an Tiefe.


Die Rennszene der damaligen Zeit nimmt einen Teil der Geschichte ein und ist interessant mit eingebaut, einige geschichtliche Personen sind mit eingewoben und geben dem Roman einen persönlichen Anstrich und ich habe mehrfach nach Informationen zu diesen Charakteren gesucht.

Der Erzählstil ist interessant und flüssig und ich habe mich an keine Stelle gelangweilt, sondern war animiert weiter zu lesen. Selbst wer die beiden Vorgängerbände nicht kennt, wird gut in die Geschichte finden, da es immer wieder kleine Informationen zur Vorgeschichte gibt, die aber nicht ausufern und Kenner der beiden ersten Bände langweilen würden.

Interessant und informativ fand ich auch die kleinen geschichtlichen Erklärungen der jeweiligen Situation und die Auswirkungen die einige Ereignisse hatten. Dabei ist es dem Autor gelungen in knappen Worten die damalige politische Lage zu umreißen und den Leser an die Lage der Bevölkerung heranzuführen.

Insgesamt ist Das Jahrhundertversprechen ein gelungener Ausflug in die Zeit von ca. 1920 bis 1930.

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Die Familie von Briest kämpft in den Zeiten der Weimarer Republik ums Überleben. In den Jahren zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg müssen die Deutschen gegen Inflation, Hungersnot und den aufkommenden Nationalsozialismus kämpfen. Otto und Hermine lassen sich davon aber nicht unterkriegen.
„Das Jahrhundertversprechen“ ist der dritte Teil der Reihe von Richard Dübells historischen Romanen rund um die Familie von Briest. Trotzdem lässt er sich auch wunderbar lesen, ohne die Vorgängerbände zu kennen. Otto und Hermine von Briest sind die neue Generation auf Gut Briest, und obwohl wir sie schon im zweiten Band kennen gelernt haben, werden ihre Charakterzüge im dritten Band ausreichend deutlich. Ich mag die beiden besonders gern, weil die Beziehung, die sie zueinander haben, so wunderbar ist. Gemeinsam versuchen sie, Gut Briest vor dem Untergang zu bewahren und ihrer Tochter eine Zukunft zu geben.
Richard Dübell ist einer meiner Lieblingsautoren im Bereich der historischen Romane. Trotz der über 600 Seiten war es wieder keine Sekunde langweilig. Die Seiten fliegen nur so dahin, wenn Max auf der Rennstrecke mit dem Dino sein Bestes gibt oder Luisa versucht, das Vorsprechen im Theater zu meistern. Die Geschichte hat auch viele tolle Nebencharaktere zu bieten, allen voran die verfeindete Familie von Cramm, deren Sohn man so richtig schön fies finden kann.
Auch die Handlung schreitet stetig voran und bringt neue Wendungen. Besonders schön finde ich bei diesem Roman, dass ich mich so richtig in die Zeit der Weimarer Republik hineinversetzt gefühlt habe. Dübell vermittelt hier sehr viel Hintergrundwissen und lässt auch immer wieder historische Personen zu Wort kommen, die diese Zeit geprägt haben. Das finde ich total interessant, vor allem gerade in dieser Zeit, wenn man besser verstehen möchte, wie sich der Nationalsozialismus überhaupt erst so weit entwickeln konnte.
Zum Schluss gibt es noch einen sehr spannenden Showdown, bei dem ich das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Für alle, die gerne historische Romane lesen, kann ich „Das Jahrhundertversprechen“ sowie überhaupt die ganze Reihe sehr empfehlen. Sehr schade, dass dies nun der letzte Band der Trilogie ist, ich hätte die nächste Generation noch sehr gerne weiterverfolgt!

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Wieder einmal ein superspannendes, sehr authentisch geschriebener historischer Roman von Richard Dübell. Nichts anderes hätte ich erwartet. Wie immer tolle Geschichte, tolle Protagonisten und schönes historisches Setting.

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MIt "Das Jahrhundertverprechen" hat Richard Dübell ein überaus gelungenen Abschluss seiner Trilogie verfasst.
Das Buch spielt in der spannenden Zwischenkriegszeit der Weimarer Republik. Auch die Unternehmerfamilie von Briest leidet unter den hohen Anforderungen.
Die seit Generationen gelebte Feindschaft zwischen den von Briests und der Familie von Cramm besteht weiterhin fort.
Neben den gut erläuterten und in die Geschichte des Romans eingebundenen politischen und wirtschaftlichen Themen - ohne jedoch den Leser zu überfordern und zu vergessen, dass es sich hier um einen Roman und kein Geschichtsbuch handelt - nimmt der Motorsport, eine ganz neue Sportart, großen Raum ein und hat mich fesseln können.
Der Schreibstil und die Recherchearbeiten sind gewohnt gut und ich habe diesen dicken "Schmöker" sehr gerne gelesen.

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1921 Berlin. Auch, wenn der erste Weltkrieg mittlerweile drei Jahre zurück liegt, liegt die Wirtschaft im Land am Boden und vielen Familien geht es mehr schlecht als recht. Familie von Briest haben geschäftliche Schwierigkeiten und stehen kurz vor dem Bankrott, was Otto und Hermine sehr belastet, wissen sie doch nicht, wie sie überleben und ihr Familiengut und die Detektei halten sollen. Auch die alte Feindschaft mit der Nachbarsfamilie von Cramm hält die Familie in Atem. Tochter Luisa träumt von einem Leben als Filmstar und bemüht sich um eine Rolle beim Theater, denn die Menschen treibt es in Massen in die Varietés und Lichtspielhäuser, um ihre Sorgen für eine kurze Zeit zu vergessen. „Straßenkind“ Max Brandow wird von den Briests als Ziehsohn aufgenommen, verbindet sie doch eine gemeinsame Vergangenheit. Max ist ein begnadeter Mechaniker geworden und sieht seine Zukunft im Rennsport, wo er mit seinem Dino die Rennstrecken erobern möchte. Diese Passion teilt er mit dem verfeindeten Sigurd von Cramm, der sich als erbitterter Rivale beim Sport entpuppt und mit seinem Eintritt in die SA gleichzeitig zur Gefahr für die von Briest wird…
Richard Dübell hat mit seinem Buch „Das Jahrhundertversprechen“ den Abschlussband seiner Jahrhundertsturm-Trilogie vorgelegt, der den Vorgängerromanen an Historie, Spannung und Unterhaltung in nichts nachsteht. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, der Leser taucht direkt ein in die damaligen 20er Jahre des letzten Jahrhunderts und darf am Familienleben der von Briest hautnah teilnehmen. Der Autor hat exzellente Historienrecherche betrieben und diese als Hintergrundkulisse für seine Geschichte über die fiktive Familie von Briest sehr geschickt mit der Handlung verwoben. Der Leser erlebt die Wirtschaftskrise in der Weimarer Republik und die Inflation ebenso mit wie die politische Entwicklung und den langsamen Aufstieg der Nationalsozialisten, den Kampf und die Hoffnungslosigkeit der Menschen und das Aufstreben des Rennsportes mit und hat das Gefühl, regelrecht mit dabei zu sein. Der Spannungsbogen hält sich auf konstantem Niveau und lässt den Leser das Buch kaum aus der Hand legen, so sehr weiß der Autor zu fesseln.
Die Charaktere sind sehr detailreich und individuell ausgearbeitet. Durch ihre persönlichen Eigenheiten wirken sie durchweg sehr authentisch und lebendig. Wer die Vorgängerbände bereits gelesen hat, konnte auch die jeweils persönliche Entwicklung der einzelnen Protagonisten mitverfolgen, die auch hier weiter voranschreitet. Otto und Hermine von Briest sind zwei wunderbare Charaktere, die sich ergänzen und deren Beziehung ein sehr festes Band ist, das sich nicht zerschlagen lässt. Sie halten immer zusammen, können sich aufeinander verlassen und kämpfen gemeinsam um den Erhalt des Gutes und der Detektei. Luise ist eine Träumerin, noch etwas naiv und grün hinter den Ohren, aber sie besitzt auch Begeisterungsfähigkeit und Optimismus, um sich ihre Träume erfüllen zu können. Max ist ein fleißiger junger Mann, der seine Fähigkeiten ausprobiert und mit Mut und Tatkraft Risiken eingeht, auch wenn sie ihn finanziell nicht weit bringen. Sigurd von Cramm ist ein hinterhältiger Charakter, dessen Gedanken sich um Rache drehen und nur dieser ihn vorantreibt. Auch die Nebendarsteller geben mit ihrem Erscheinen eine gute Bereicherung der Handlung ab und machen diese rund.
„Das Jahrhundertversprechen“ ist ein würdiger und fesselnder Abschluss der Trilogie, der dem Leser sowohl die fiktive Familiengeschichte der von Briest sehr ans Herz wachsen lässt als auch den historischen Hintergrund der Weimarer Republik mit all seinen Schattenseiten näher bringt. Absolute Leseempfehlung für ein Highlight!

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Nun ist er gelesen, der letzte Band der Jahrhundert-Trilogie rund um die Familie von Briest. Wie schon in den ersten beiden Bänden „Jahrhunderttraum“ und Jahrhundertsturm“ spielt eine wichtige technische Errungenschaft eine große Rolle: Zuerst die Eisenbahn und Flugzeug, ist diesmal das Auto der rote Faden durch das Buch.

Doch kurz zusammengefasst:

Drei Jahre nach dem Ende des Großen Krieges, wie der Erste Weltkrieg damals genannt wurde, liegen Deutschlands Moral und Wirtschaft darnieder. Die Kriegsschäden und Reparationszahlungen verlangen den Menschen alles ab. Auch vormals Vermögende wie die Familie von Briest stehen vor dem Bankrott. Über ihren privaten Sorgen, nämlich ob sie das Gut Briest verlieren werden oder nicht, verkennen sie beinahe die heraufziehende politische Lage. Und, als wäre die Weimarer Republik, die Inflation und die hohe Arbeitslosigkeit nicht genug, haben Otto von Briest und seine Familie nach wie vor gegen Magda von Schramm und ihren Sohn Sigurd zu kämpfen. Die seit mehreren Generationen schwelende Konflikt zwischen den Familien scheint nun endgültig zu eskalieren, als Magda Gut Briest zu einem Bruchteil seines Wertes kaufen will.

Doch nicht nur der drohende Verlust des Gutes überschattet das Leben derer von Briest. Max Brandow, der Ende des zweiten Bandes der kleinen Luisa von Briest das Leben gerettet hat, und seitdem in die Familie aufgenommen worden ist, obwohl er aus der Berliner Unterschicht stammt, hat so seine liebe Not mit Sigurd von Cramm. Max teilt mit dem verwöhnten Bengel Sigurd die Leidenschaft für Autorennen. Nur, dass Sigurd mit fiesen Tricks seine Konkurrenten von der Rennstrecke befördert.


Meine Meinung:

Ein gut gelungener Abschluss der Trilogie bei dem die Geschichte der Jahre zwischen 1921 und 1928 den Lesern nähergebracht wird. Doch so subtil und unaufgeregt, dass niemand merkt, dass hier Geschichtsunterricht passiert.
Wegen des roten Fadens Automobil begegnen wir Rennsportgrößen wie Christian Riecken, Fritz von Opel, Rudolf Caracciola und Clänore Stinnes, der Tochter des AVUS-Mitbegründer Hugo Stinnes, die selbst Rennen gefahren ist.

Doch wir machen auch Bekanntschaft mit Politikern der Zwischenkriegszeit wie Walter Rathenau, der wie einige andere bemüht war, die Einschränkungen und Reparationszahlungen zu vermindern. Die Schuld der wirtschaftlichen Katastrophe wird sofort den Juden zugeschrieben. Dem aufkeimenden Nationalsozialismus fallen Rathenau und andere den Attentaten der SA-Sturmtruppen zum Opfer. Diese gespenstische Stimmung fängt Richard Dübell sehr elegant ein, in dem sich auch Sigurd von Cramm, der eigentlich ein Feigling und Versager ist, wohl fühlt.

Da die Menschen in dieser Zeit, um den tristen Alltag zu vergessen, für Vergnügungen aller Art sehr empfänglich sind, darf auch die Zeit der großen Stummfilme nicht fehlen. So begleiten wir Luisa, die gerne Schauspielerin werden möchte in die Anfänge der UfA. Dort treffen wir Fritz Lang, der Unsummen für seinen Film „Metropolis“ ausgibt, der letztlich ein Misserfolg wird.

Ich persönlich hätte mir ja noch ein bisschen mehr Automobilgeschichte, technische Details usw. gewünscht. Ich hätte noch gerne ein bisschen länger mit Max unter dem Auto gelegen und an dem Chassis herumgeschraubt. Aber, das ist nur eine kleine persönliche Anmerkung.

Der Schreibstil ist, wie wir es von Richard Dübell gewöhnt sind, opulent, wortgewaltig und penibel recherchiert. Das Einflechten der „Berliner Schnauze“, die sowohl Max als auch Hermine von Briest perfekt beherrschen.

Fazit:

Ein gelungener Abschluss der Familien-Saga. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

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Der Erste Weltkrieg ist zwar schon seit drei Jahren vorbei, aber die Wirtschaftskrise hat Deutschland voll im Griff. Die politische Lage ist nicht stabil, die Inflation hoch. Auch die ehemals vermögende Familie von Briest steht kurz vor dem Bankrott. Werden sie ihr Gut behalten können? Die von Cramms haben jedenfalls schon ein Auge auf das Gut geworfen und wollen es unter Wert übernehmen. Trotz oder gerade deshalb gehen die Menschen ihren Vergnügungen nach, denn sie wollen das Elend vergessen. Tochter Luisa erhofft sich daher eine Karriere beim Film. Der Ziehsohn der Briests, Max Brandow, hat eine Leidenschaft für Autorennen und will dort sein Glück machen. Aber mit Sigurd von Cramm gibt es Probleme, denn der agiert mit unfairen Mitteln.
Obwohl ich die Vorgängerbände nicht gelesen habe, habe ich mich an dieses Buch herangewagt und kann sagen, dass es trotzdem problemlos gelesen werden kann. Das Cover ist einfach toll. Der Schreibstil von Richard Dübell ist wortgewaltig und sehr angenehm zu lesen. Die Berliner Atmosphäre ist gut eingefangen. Die Protagonisten sind sehr gut und vielschichtig dargestellt.
Neben der Familiengeschichte der von Briests, erfahren wir eine ganze Menge über das Leben der Menschen in jener Zeit, über den Motorsport und über die politischen Verhältnisse. Schon jetzt schiebt man die Schuld an der schwierigen wirtschaftlichen Situation den Juden in die Schuhe und der Nationalsozialismus beginnt um sich zu greifen. In diesen Kreisen fühlt sich Sigurd von Cramm wohl. Schon sehr lange gibt es eine Fehde zwischen den Familien. Jetzt sieht Sigurd die Chance, den von Briests nachhaltig zu schaden.
Ich fühlte mich richtig in die Geschichte hineingezogen und habe es ein wenig bedauert, die Vorgängerbände nicht gelesen zu haben, doch das werde ich nachholen.
Ich kann diese interessante und spannende Familiengeschichte nur empfehlen.

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Die 20iger Jahre, zwischen Liebe und Hoffnung

Der erste Weltkrieg ist zu Ende, doch ein wirkliches Ende ist nicht in Sicht. Es ist das Jahr 1921 und die Politiker versuchen das Land wieder aufzubauen. Aber die Menschen verstehen die Welt nicht mehr, selbst denen den es bisher immer gut ging, stehen nun vor dem Bankrott. So ist auch die Familie von Briest nicht verschont geblieben. Dem kleinen Gut von Hermine und Otto von Briest droht die Versteigerung. Während ihre Tochter Luisa auf eine Karriere beim neu entstandenen Film hofft. Und dann ist da noch der Ziehsohn der von Briests, Max Brandow. Er will sein Versprechen unbedingt halten, für die Familie alles zugeben, zur Not auch sein Leben. Er sucht sein Glück im Motorsport und trifft gerade da auf den wohl größten Feind der Familie. Sigurd von Cramm ist der Sproß einer Familie, die schon seit Generationen mit den Briests verfeindet sind. Dies zieht sich auch in dieser Generation weiter.

Dies ist nun der 3. Band der Jahrhundertsturm-Reihe von Richard Dübell. Spannend erzählt er aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts weiter. Dübell versteht es Spannung aufzubauen und so ist auch dieser Teil wieder spannend und informativ. Dabei bleibt der Autor seinem roten Faden treu, auch diesmal gibt es wieder technische Neuheiten zu bestaunen. Während in den Vorgängerbänden die Eisenbahn und das Fliegen Thema waren, so ist es nun der neu entdeckte Motorsport. Die Schwierigkeiten, die damit einhergingen, hat der Autor wunderbar ausgearbeitet. Ich konnte das Dröhnen der Motoren regelrecht hören, hatte den Geruch nach Benzin in der Nase.

Dübell hat es aber gleichzeitig auch verstanden, die Ängste und Nöte der Menschen wiederzugeben. Die Inflation, der Hunger, die Armut und die Überlebensängste, die auch vor den Adelshäusern nicht haltgemacht haben, sind unter anderem Thema in dieser Geschichte. Geschickt hat der Autor das Schicksal der fiktiven Familie von Briest mit den politischen Ereignissen der Zeit verwoben. Entstanden ist dabei ein stimmiges Bild dieser Zeit. Geprägt von starken Protagonisten, die mich überzeugt haben. Ich konnte dieses Buch nur schwer aus der Hand legen, musste immer weiter lesen und erfahren, wie sich das Schicksal der Familie weiterentwickeln würde.

Hier handelt es sich zwar um einen dritten Teil, man könnte ihn aber auch einzeln lesen. Es ist ja wieder eine neue Generation und einige kleine Rückblenden sorgen dafür, dass man auf dem Laufenden bleibt, was die vorherigen Geschichten betrifft. Allerdings würden einem gut erzählte historische Begebenheiten entgehen. Von der spannenden Familiengeschichte der von Briest mal ganz abgesehen. Ich für meinen Teil kann diese Reihe nur empfehlen. Es macht Spaß hier zu lesen und so ganz nebenbei erfährt man eben auch viel über die Geschichte aus dem Zeitraum ab 1840 bis 1928, wenn man den alle drei Teile gelesen hat.

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Mit dem historischen Roman „Das Jahrhundertversprechen“ hat der deutsche Autor Richard Dübell nun den dritten Band und zugleich sehr gelungener Abschluss seiner grandiosen Jahrhundertsturm-Trilogie herausgebracht.
Die anspruchsvolle, sehr unterhaltsame Handlung seines mitreißende Familienepos rund um die Familie von Briest ist diesmal in der Weimarer Republik drei Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs in den 1920er Jahren angesiedelt. Auch ohne die beiden ebenfalls sehr empfehlenswerten Vorgängerbände zu kennen, ist ein problemloser Einstieg in die Geschichte möglich, da die wenigen zum Verständnis wichtigen Informationen durch Rückblenden eingefügt wurden. Zum besonderen Lesevergnügen trägt natürlich das Wiederbegegnen mit manchen bekannten, liebgewonnenen Figuren bei. Und natürlich darf auch die Fortführung der seit Generationen währenden Familienfehde zu den von Cramms in Gestalt des arroganten Rennfahrers Sigurd von Cramm nicht fehlen.
Erneut ist es dem Autor hervorragend gelungen, dem Leser viele politische Hintergründe und Stimmungen in der Bevölkerung näher zu bringen, durch anschauliche Schilderungen eine authentisch wirkende Berliner Atmosphäre zu erzeugen und uns in den turbulenten Alltag der Menschen damals abtauchen zu lassen. An den informativen, geschickt platzierten Details merkt man die akribische Recherche des Autors. Die vielfältigen, fiktiven Verwicklungen der Hauptfiguren werden geschickt mit historisch verbürgten Geschehnissen und Personen der damaligen Zeitepoche verwoben wie beispielsweise den Beginn der verheerenden Inflation, Wirtschaftskrise und Verelendung der Menschen, dem Aufkommen des Antisemitismus und der nationalsozialistischen Strömungen im Land.
Trotz der vielen historischen Hintergrundinformationen ist der Roman sehr spannend, lebendig und abwechslungsreich erzählt. Als interessante Rahmenhandlung hat der Autor diesmal als bedeutsame technische Neuerung den neu aufgekommenen Automobilsport mit den bekannten Rennsportlegenden Christian Riecken oder Fritz von Opel ausgewählt sowie das Aufblühen der Filmindustrie und die Anfänge der UfA mit Stummfilmregisseur Fritz Lang und Drehbuchautorin Thea von Harbou.
Dübell versteht es, durch den Wechsel zwischen verschiedenen Handlungssträngen rasch Spannung aufzubauen und diese behutsam immer mehr zu steigern.
Der angenehme, anschauliche und mitreißende Schreibstil von Dübell wird sehr gekonnt durch einige, herrlich frische mundartliche Dialoge in der berühmten „Berliner Schnauze“ aufgelockert.
Die zahlreichen sympathischen Protagonisten sind sehr vielschichtig und einfühlsam charakterisiert, so dass man sich sehr gut in ihre Gedankenwelt und Handlungsweisen hineinversetzen kann. Sehr schön herausgearbeitet ist vor allem der junge ehemalige Gossenjunge Max Brandow, der als etwas hitzköpfiger, aber sehr loyaler Ziehsohn der von Briests für so manche ungewollte Überraschung sorgt, und den ich schon bald in mein Herz geschlossen habe.
FAZIT
Ein äußerst gelungener Abschluss der grandiosen Jahrhundertsturm-Romantrilogie – mitreißend geschrieben und gut recherchiert!
Eine unterhaltsame, lehrreiche und lesenswerte Geschichtsstunde mit einer glaubwürdigen Handlung und sympathischen Charakteren!

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Klappentext:
Die Weimarer Republik 1921: Der erste Weltkrieg ist seit drei Jahren zu Ende und wirft dennoch lange Schatten, auch auf die Familie von Briest. Otto und Hermine von Briest stehen kurz vor dem Bankrott. Ihre Tochter Luisa hofft auf eine Karriere beim Film. Trotz Inflation und Wirtschaftskrise strömen die Menschen in die Varietés, die Lichtspielhäuser und auf die neu entstandenen Autorennstrecken. Dort versucht sich Max Brandow zu beweisen, der Ziehsohn der Briests. Otto und Hermine haben ihn vor einem Ende in der Gosse bewahrt. Max bindet ein Versprechen an die Briests und vor allem an Luisa, dem er alles unterordnet – auch sein persönliches Glück. Den Rausch der Geschwindigkeit sucht auch Sigurd von Cramm, dessen Familie mit den Briests seit Generationen verfeindet ist. In den extremen politischen Strömungen der Zeit findet er eine neue Heimat – und eine Möglichkeit, den Untergang der Briest voranzutreiben.

Autor:
Richard Dübell wurde 1962 geboren und ist schon für einige historische Romane bekannt. Sein erster Roman „Die Tuchhändler“ wird seit seinem Erscheinen 1997, immer noch erfolgreich verkauft. Dübell schreibt ebenfalls Kinderbücher mit historisch-fantastischem Hintergrund. 2017 wurde ihm der goldene Homer, ein Literaturpreis für historische Romane, verliehen.


Allgemeines:
Erscheinungsdatum: 8. Juni 2018
Seitenanzahl: 656
Verlag: Ullstein Taschenbuch

Eigene Meinung:
Mich begeistert immer wieder, wie leicht der Autor den historischen Kontext mit der fiktiven Familie von Briest verknüpft und dem Leser Wissen der jeweiligen Zeit anzueignen vermag. Mit viel Lokalkolorit, was sich zum Beispiel in der „Berliner Schnauze“ bemerkbar macht, nimmt uns Dübell mit auf eine Reise, die ein ganzes Jahrhundert umfasst.

Im Vordergrund der Geschichten steht eigentlich immer die neueste Entwicklung der jeweiligen Zeit, sei es die Eisenbahn, der Zeppelin oder jetzt das Automobil. Jedoch hat Dübell penibel recherchiert und leitet uns durch das Leben seiner sympathischen und unsympathischen Protagonisten, sowie die politischen Umbrüche jener Zeit.

Die Protagonisten sind authentisch und jeder hat seine Ecken und Kanten, seine Zweifel und Sorgen, aber auch seinen Traum und seine Liebe.
So wachsen einem die Charaktere während der Reise durch das Jahrhundert ans Herz und der Abschied fällt mir persönlich sehr schwer.

Spannend und unterhaltsam geschriebene Geschichte wird hier zum Leben erweckt!

Fazit: Gelungener Abschluss einer Trilogie, die mich begeistern konnte!

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Ich war sehr gespannt auf diesen dritten und somit letzten Teil der Trilogie um die Familie von Briest. Von den ersten beiden Teilen war ich schon begeistert und hatte daher hohe Erwartungen an den Abschluss. Nun, was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Im letzten Teil der Saga geht es weiter mit Otto und Hermine von Briest, die sich mit ihrer Detektivagentur durch die Wirtschaftskrise Ende der 20er Jahre schlagen. Die Detektei steht kurz vor dem Bankrott, die Familie hoch verschuldet und es kann eigentlich nur noch ein Wunder helfen, damit das Gut im Familienbesitz bleiben kann.
Doch wie man es aus den letzten Teilen kennt, geht es in einem Band nie um nur eine Generation. Luisa, die Tochter der Briests, wächst heran. Ihr großer Traum ist die Schauspielerei, doch die Ausbildung ist für die finanziell fast ruinierte Familie so gut wie unerreichbar. Ziehsohn Max Brandow zieht es zu den Automobilien, deren Entwicklung in diesen Jahren so richtig Fahrt aufnimmt. Er wird Rennfahrer und Mechaniker und träumt von einer eigenen Tankstelle.

So haben alle Familienmitglieder ihren eigenen Traum in einer Zeit, die immer beängstigender und unsicherer wird. Doch umso mehr stärkt sich ihr Zusammengehörigkeitsgefühl, wofür ich diese Familie bewundere.

Der Schreibstil von Richard Dübell ist gewohnt gut, flüssig und bis aufs letzte Detail recherchiert. Ich mag seine Bücher sehr, da sie einen wirklich gut in die entsprechende Zeit entführen, in der seine Bücher spielen. Mit vielen kleinen Details wird die Geschichte realistisch und sehr interessant. Es gelingt ihm sehr, die Atmosphäre dieser dunklen, beängstigenden Zeit einzufangen. Daher finde ich es schade, dass die Trilogie hiermit seinen Abschluss genommen hat. Nach mehr als einem Jahrhundert, in der ich als Leser viel über die Geschichte gelernt habe, heißt es Abschied nehmen. Ich hoffe aber darauf, dass dies nicht Dübells letzter historischer Roman sein wird.

Das Buch ist gut, doch einen Punkt muss ich leider abziehen, weil mich die Familiengeschichte in diesem Band nicht ganz so sehr gepackt hat wie in den beiden letzten. Ich kann nicht genau sagen, woran es gelegen hat. Ich bin einfach nicht ganz so gut warm geworden mit diesem Buch. Dennoch würde ich es auf jeden Fall weiterempfehlen, denn es geht hier ja nicht nur um die Familie von Briest.

Wer geschichtlich interessiert ist, wird damit auf jeden Fall glücklich werden, denn die Präzision und Detailtreue, mit der die Atmosphäre der damaligen Zeit neu erschaffen wird, ist einfach unschlagbar.

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Das Jahrhundertversprechen ist der letzte Teil der Jahrhundert-Trilogie von Richard Dübell.
Diesmal begleiten wir Otto von Briest und seine Familie durch die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Der erste Weltkrieg ist zwar vorbei, aber Deutschland leidet unter den Forderungen der alliierten Siegermächte. Die Wirtschaft liegt am Boden, das Geld ist nichts mehr wert. Auch die Familie von Briest hat massiv mit Geldproblemen zu kämpfen. Die Detektivagentur von Hermine und Otto bekommt keine Aufträge mehr und das Gut bringt auch zu wenig Erträge.
Louisa, die Tochter von Otto und Hermine, kann zwar eine Schauspielausbildung bei Max Reinhardt machen und Ziehsohn Max Brandow ist ein hoffnungsvoller Mechaniker und Rennfahrer, aber trotzdem reicht das Geld hinten und vorne nicht.

Dazu kommt noch die Fehde mit der Familie von Cramm, die zwischen Max und Sigurd unerbittlich weitergeführt wird.

Richard Dübell gelingt es die Zeit der Weimarer Republik lebendig werden zu lassen. Er nimmt uns mit zum Eröffnungsrennen der AVUS in Berlin, den Dreharbeiten zu Fritz Langs legendären Filmen und zeigt uns das Erstarken der rechtsnationalen Bewegung.
Wir erleben die wechselnden Regierungen, den Tod Walther Rathenaus, die Inflation und den nachfolgenden wirtschaftlichen Aufschwung.
Ich war vollkommen gefangen von diesem Roman, auch wenn mir gerade die Abschnitte in der rechten Szene teilweise fast Übelkeit bereitet haben.
Von daher war es vielleicht gut, das Buch bereits 1928 enden zu lassen und mit einem Epilog kurz das weitere Schicksal der Briests und Brandows nur noch anzudeuten.

Die Figuren waren durchwegs glaubwürdig, auch wenn es schwerfallen mag, die Handlungen von Sigurd und Magda von Cramm nachzuvollziehen. Schön die Auftritte der historisch verbürgten Figuren wie Joseph Wirth, Walther Rathenau, Fritz Lang, Christian Riecken und ein wenig versteckt Ernst Gennat. Die Szenen auf der Avus oder den Filmpremieren waren so toll beschrieben, dass das Kopfkino sofort lief. Mir war gar nicht bewusst, dass ein Autorennen auch in geschriebener Form extrem spannend sein kann.

Von mir gibt es daher eine volle Leseempfehlung für dieses spannende, historisch interessante Buch.

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Im dritten Teil der Jahrhundert-Trilogie begleiten wir Otto und Hermine von Briest auf ihrem Weg nach dem 1. Weltkrieg durch das gebeutelte Deutschland, das hart an den Reparationszahlungen zu leiden hat. Fast jeder leidet Armut und muss ums Überleben kämpfen. Weder das Gut noch die Detektei der von Briests werfen genug Ertrag ab. So scheint es fast unglaublich, dass parallel Filme gedreht werden, die Millionen verschlingen oder Autorennen laufen, bei denen die Entwickler aus dem Vollen schöpfen.

Luisa ist inzwischen Teenager und auch Max, der Ziehsohn der von Briests ist dabei, erwachsen werden und auf seine Weise der einzigen Famlie, die er je hatte, durch die schweren Zeiten zu helfen, wobei er fast ums Leben gekommen wäre bei dem Versuch, Luisa zu retten, doch er beweist, dass er über seine Ganovenzeit hinausgewachsen ist und sich Rechtschaffenheit und Ehrlichkeit auszahlt.

Der Roman ist spannend geschrieben und wieder schafft es Richard Dübell, mich mit einem Thema zu begeistern, dass mich eigentlich nur wenig interessiert, nämlich der Geschchte der Autorennen. Anschaulich schildert er die Strapazen und die Gefahren der Rennen. Dabei macht es Freude, Personen wie Clärenore Stinnes zu begegnen, die außergewöhnlich gewesen sein muss, hat sie doch als erste Frau in einem Auto die Welt umrundet.

Doch auch die Geschichte des Films ist interessant. Luise macht eine Schauspielausbildung bei dem berühmten Max Reinhardt und begegnet dem damaligen Superstar des Films Fritz Lang, der Metropolis gedreht hat.

Was mich sehr bedrückt hat, war die politische Entwicklung, die sehr bedrückend beschrieben ist. Der Mord an Rathenau ist dabei den echten Vorfällen nachempfunden, als wäre man dabei gewesen.
Sigurd von Cramm, dessen Familie eine alte Feindschaft mit derer von Briests verbindet, ist hier der Bösewicht, der Intrigen spinnt und sich geschickt im Hintergrund hält, während seine Gefolgsleute seine Befehle ausführen. Wahnsinn, wie durchtrieben er ist. Der Judenhass dringt durch und anhand persönlicher Schicksale wird es noch grausamer, wie schrecklich das Leid gewesen sein muss, was bereits vor der Naziherrschaft verbreitet wurde.

Ein wirklich sehr spannender Roman, der für mich nur einige Längen hatte, doch ansonsten absolut empfehlenswert ist. Anschaulich historische Ereignisse mit fiktiven Personen zu verbinden, das ist dem Autor wirklich vortrefflich gelungen.

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Ein wunderbarer Roman ... und der perfekte Abschluss dieser Trilogie, den man aber auch lesen und genießen kann, ohne "Der Jahrhundertsturm" und "Der Jahrhunderttraum" zu kennen. Er besticht durch eine unglaubliche Dichte an historischen Fakten, die weit über das politische Leben in der Weimarer Republik hinausreichen. Dabei gelingt es Richard Dübell mit seinem wortgewandten Schreibstil scheinbar mühelos, diesen geschichtlichen Hintergrund (Wahrheit) in seine Geschichte (Fiktion) zu integrieren und zieht den Leser in seinen Bann. Und so habe ich nicht nur so manches über die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg erfahren, das ich bisher noch nicht wusste, sondern auch mit den Charakteren mitgefiebert und mitgelitten.

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Die Verpackung war gelungen und auch der Humor kam nicht zu kurz. Die Stärke des Romans ist die gelungene Verbindung von realer und fiktiver Welt.

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gelungener Abschluss der Trilogie, interessante Begebenheiten mit spannenden Charakteren über die Reihe hinweg.
Über einen Zeitraum von 90 Jahren und die 3. Generation der Briests habe ich jetzt die Jahrhunderttrilogie von Richard Dübell verfolgt und genossen.
Von Anfang an konnte ich mich wieder auf dieses Buch einlassen und war mittendrin.

Was mir gut gefallen hat das die Zeitebenen sichtbar abgesetzt sind.
Auch die Kapitellängen konnten mich überzeugen.

Der Schreibstil ist sehr komplex aber angenehm zu lesen.
Der Erzählstil ist informativ und versteht dabei zu unterhalten.
Die geschichtlichen Aspekte fühlen sich gut recherchiert und dadurch authentisch in den Plot eingefügt an.
Die Fakten werden mit der Romanerzählung zu einer homogenen Mischung und lassen keine Langeweile aufkommen.
Viele Buchseiten in denen immer wieder verschiedene Situationen passieren lassen einen mitfiebern, leiden oder freuen.
Richard Dübell nimmt sich in diesem Buch viele Themen vor und lässt sie effektvoll in den Plot einfliessen.
Um nur Beispiele zu nennen wäre da Autobegeisterung mit Autorennen gepaart, Weltwirtschaftskrise durch den verlorenen 1. Weltkrieg, Der Aufstieg der NSDAP und deren Folgen, usw.

Auch die Charaktere sind farbig gezeichnet, glaubwürdig und daher leicht zu mögen oder eben auch nicht.
Hermine und Otto mit ihrer Tochter müssen viel durchstehen und machen dieses Buch zu einem Lesevergnügen.
Auch andere wichtige Persönlichkeiten bekommen eine Rolle im letzten Teil der Trilogie.

Man kann Jahrhundertversprechen unabhängig zu den Vorgängern lesen.
Zum besseren Verständnis und Lesevergnügen würde ich uneingeschränkt alle 3 Teile der Saga lesen.

Von mir gibt es 5 Sterne, eine dicke Leseempfehlung für dieses Buch und die anderen Teile.
Ich werde immer wieder Richard Dübell lesen.

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Der dritte Teil der Jahrhundert-Serie, der Erste Weltkrieg ist vorbei, wir befinden uns nun in den "goldenen 20er Jahren". Man kann den dritten Band unabhängig lesen, es ist aber natürlich schöner, wenn man die Figuren schon aus den Vorgängern kennt.
Der Schreibstil ist gewohnt gut zu lesen und unterhaltsam.

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Zeitgeschichte unterhaltsam verpackt

Leider kannte ich die beiden Vorgängerbände dieser Trilogie bislang nicht, was ich im Nachhinein sehr bedauere. Dennoch konnte ich mich sofort gut in diesem dritten Band mit seinen Personen zurechtfinden. Dem Autor ist es gut gelungen, auch „Neulesern“ den Einstieg problemlos zu ermöglichen.

Es geht um die Familie Briest in der Zeit der Weimarer Republik 1921. Obwohl der erste Weltkrieg bereits seit 3 Jahren zu Ende ist, herrschen Not und Elend. Hohe Reparationszahlungen zwingen das Land in die Knie. Hunger ist Alltag. Wirre politische Strömungen schaffen Angst und Unsicherheit. Otto und Hermine Briest stehen kurz vor dem Bankrott, die Tochter Luise hofft auf eine Filmkarriere. Die Menschen suchen Ablenkung von ihrer Not, und so boomt alles, was kurzzeitig Vergnügen bereitet, Filmtheater, Varietés und Autorennen. Max, der Ziehsohn der Familie Briest, der einst Luisa das Leben gerettet hatte, versucht sich als Rennfahrer zu beweisen, doch ein Erzfeind der Familie von Briest nutzt die Politik der Zeit, um den Untergang der Familie von Briest voranzutreiben.

Vom Buchumfang von mehr als 650 Seiten zu Anfang etwas verschreckt, nahm mich die Geschichte jedoch nach kurzem Einlesen restlos gefangen, und ich las mich mit großer Freude und kurzweilig unterhalten durch die Zeit von 1921 bis 1928. Richard Dübell versteht es meisterhaft, eine Zeitspanne lebendig werden zu lassen, deren Schattenseiten mir bislang in dieser geschilderten Eindrücklichkeit nicht bewusst waren. Die Zwanziger Jahre waren mir als Zeit der überschäumenden Lust an Ablenkung, an Unterhaltung, an Tanz und Champagner im Gedächtnis. Die unendliche Not, der zu entfliehen die Menschen versuchten, wurde mir erst durch dieses Buch augenfällig, nachspürbar, erschreckend nah. Dem Autor gelingt es auf großartige Weise, politisches, gut recherchiertes Hintergrundwissen so mit der erzählten Handlung zu verweben, dass man keinen Moment der Langeweile erlebt, aber dennoch diese gespenstisch anmutende Zeit der Tristesse, der Orientierungslosigkeit, des aufkommenden Nationalsozialismus und all der damit verbundenen Ängste stets als leise Drohung im Hintergrund grollen hört. Bedeutende Namen lernen wir kennen wie Fritz Lang, den Stummfilm-Regisseur, oder den Politiker Walter Rathenau, der als Reichsaußenminister einem Attentat zum Opfer fiel. Die anständige Familie von Briest und Max mit seiner liebenswerten Berliner Schnauze sind mir im Buch ans Herz gewachsen, und so beende ich diesen dritten Band der Trilogie etwas traurig, insgesamt jedoch bereichert und mit einer unbedingten Leseempfehlung.

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Ein lesenswerter Roman, der mir gut gefallen hat, auch ohne Vorkenntnisse der bereits erschienenen Bücher. Wieder ein Stück Geschichte an den Leser gebracht.

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Mit Pferdestärken in die Zukunft

Der erste Weltkrieg ist zu Ende und Otto von Briest betreibt zusammen mit seiner Ehefrau Hermine in Berlin eine Detektei. Der Wirtschaft geht es nicht gut und das merken auch die Gutsleute. Als Otto von der Filmindustrie angesprochen wird, einen Kriminalfilm auf Fehler zu untersuchen, nimmt er das Angebot gerne an. Auch seine Tochter Luisa hofft auf eine Rolle beim Film. Der ehemalige Gassenjunge Max ist nach einem Ereignis, das Luisa das Leben rettete, als Ziehsohn bei den von Briests aufgenommen. Max entdeckt seine Leidenschaft für Autorennen. Dort macht er Bekanntschaft mit Sigurd von Cramm, dem Sohn des benachbarten Guts. Zwischen ihnen entsteht eine gefährliche Rivalität, die sich in den unsicheren Zeiten der Politik nochmals zuspitzt. Durch die regional gefärbten Dialekte bekommen die Dialoge obendrein den Flair der pulsierenden Reichshauptstadt.

Der Abschluss der Jahrhundert-Trilogie um die Adelsfamilie von Briest verknüpft Richard Dübell mit den Anfängen des Motorsports. Zwischen den Kriegen wurden aus Transportfahrzeugen private Automobile, die der Bequemlichkeit dienten und eben auch einen Geschwindigkeitsrausch hervorriefen. Max ist ein begabter Fahrer und so lernt der Leser nach und nach alle Modelle und die neu eröffnete Rennstrecke AVUS kennen. Platziert wurde dieser Teil der Handlung vor den Wirren der Weimarer Republik, die anfangs nach Lösungen für den Neuaufbau Deutschlands suchte und dann nach und nach von den Nationalsozialisten überschattet wurden. Die Figuren wurden dabei strategisch gut platziert, sodass man immer einen bekannten Namen hatte, mit dem man die Gedanken plausibel verfolgen konnte. Dübell stellt die Vorgänge so dar, wie sie tatsächlich passiert sein können, obwohl seine Hauptfiguren fiktiv sind. Er berichtet von der Ermordung Rathenaus, dessen Personenschutz eigentlich Otto gehabt hätte. Aber natürlich trafen die Schüsse an seinem freien Tag ins Ziel.

Bereits in den beiden Vorgängern hatte ich die ausdrucksstarke Erzählweise gelobt. Hier steigerte sie sich noch. Die rund 650 Seiten lesen sich im Nu und viel zu schnell musste ich das Berlin der 20er Jahre wieder verlassen. Alle aufgenommenen Fäden wurden nach fast einem Jahrhundert verknotet. Ein wenig freut man sich, dass die jahrzehntelange Familienfehde nun endlich vorbei ist, aber gleichzeitig weiß man ja auch, was in naher Zukunft mit eben diesen Gutshöfen passiert. Schnelle Wechsel zwischen den Handlungssträngen lassen das Erzähltempo ansteigen. Eigentlich darf das bei einem solchen Thema auch nicht anders sein, wo auch der Motorsport durch den Einsatz von Kompressoren ungeahnte Geschwindigkeitsrekorde feiert. Die Feierlaune wird allerdings immer wieder mit dem Auftauchen der SA gebremst. Die Zeit zwischen Weihnachten 1918 bis 1928 wird ungeschönt wiedergegeben. Erst der Epilog lässt erahnen, was bis 1934 noch geschieht.

Mehr hätte es für mich auch nicht sein müssen. Alle wichtigen Ereignisse des Jahrhunderts sind zwischen Otto von Bismarck und der Machtübernahme der NSDAP zu einer wunderschön lesbaren Familiengeschichte verpackt worden. Kenntnisse der bereits erwähnten Vorgänger „Der Jahrhundertsturm“ und „Der Jahrhundertraum“ sind nicht zwingend erforderlich. Wer sie bereits gelesen hat, hat lediglich ein umfangreicheres Wissen um die Familiengeschichte, was meines Erachtens aber den Lesespaß erhöht. Historisch exakt recherchiert und spannend aufbereitet, gehört diese Trilogie schon jetzt zu meinen Lieblingsbüchern.

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Grandioser Abschluss der Jahrhundertsturm-Trilogie!
Natürlich spielt auch wieder der technische Fortschritt dieser Zeit eine Rolle. Nach Eisenbahn und Flugzeug (Band 1+2) ist es diesmal das Auto sowie die Rennszene, was uns durch das Buch begleitet.
Wieder einmal schafft es Richard Dübell uns die Geschichte der Weimarer Republik spielend - mit seinen facettenreich und glaubwürdig ausgearbeiteten Charakteren und der hervorragenden Recherchearbeit - näherzubringen.
Das Buch kann man auch einzeln lesen - jedoch macht es meiner Meinung nach mehr Spaß, die komplette Trilogie von Beginn an zu lesen.

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habe mich schon Teil 1 und 2 dieser Saga gefesselt, so hat mich der dritte Band absolut überzeugt. Die Zwanziger mit all ihren Auswüchsen.
Familie Briest kämpft, gegen den Bankrott und für die Familie.
Fesselnd wie alles aus der Feder von Richard Dübel. Diese Saga kann sich ohne weiteres mit anderen hochgelobten Serien a´la Ken Follet messen.

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