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Die Chinesen
Psychogramm einer Weltmacht
von Stefan Baron; Guangyan Yin-Baron
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Erscheinungstermin 09.02.2018 | Archivierungsdatum N/A
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Zum Inhalt
Ausgezeichnet als Wirtschaftsbuch des Jahres
"Ein spannendes und außerordentlich lehrreiches Buch." Sigmar Gabriel; ehemaliger Außenminister
"Differenziert und faktenreich" Bundeszentrale für politische Bildung
Auf der Bestenliste „Sachbücher des Monats Mai 2018“ von DIE WELT, NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, WDR 5, ÖSTERREICH 1 und TELEPOLIS
Mit seinem ebenso tiefschürfenden wie hochaktuellen Porträt des Volkes, das wie kein anderes die Welt von morgen prägen wird, legt das deutsch-chinesische Autorenpaar ein unverzichtbares Standardwerk zum Verständnis der Chinesen vor.
"Ein mutiges Buch. Ein Psychogramm einer ganzen Nation von 1,4 Milliarden Menschen zu erstellen, ist keine leichte Aufgabe. Die Autoren meistern sie mit beeindruckender Kenntnis und dem Mut, auch sicher geglaubte Einschätzungen kräftig gegen den Strich zu bürsten". Eberhard Sandschneider; Professor für Politik Chinas und internationale Beziehungen, FU Berlin
"Dieses Buch ist für alle, die in China Geschäfte machen wollen, eine lehrreiche, aber auch spannende Lektüre und die umfassendste Darstellung von Land und Leuten, die ich kenne." Heinrich von Pierer; langjähriger Vorstandsvorsitzender von Siemens
"Ein Buch, das für kontroverse und fruchtbare Diskussionen sorgen kann." Jörg Wuttke; langjähriger Präsident der Europäischen Handelskammer in China
Ausgezeichnet als Wirtschaftsbuch des Jahres
"Ein spannendes und außerordentlich lehrreiches Buch." Sigmar Gabriel; ehemaliger Außenminister
"Differenziert und faktenreich" Bundeszentrale für...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783430202411 |
PREIS | 25,00 € (EUR) |
SEITEN | 448 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Die Chinesen ist ein interessantes Sachbuch, dass einen ganzheitlichen Ansatz besitzt. Somit werden die unterschiedlichsten Themen über die Chinesen und ihre Eigenschaften und Verhaltensweisen in verschiedenen Bereichen des Lebens gezeigt.
Mich persönlich interessierte erst einmal der wirtschaftliche Aspekt am meisten und da der Journalist Stefan Baron Spezialist gerade im Bereich Wirtschaft ist, gibt es einiges Substantielles darüber zu lesen. Neben Fakten, die dem Leser bekannt sein dürften oder wo sich der Effekt des erwartendes und bestätigenden ergibt, sind auch einige Überraschungen dabei.
Zweifellos werden einige Bereiche der Thematik durch Stefan Barons Co-Autorin und Ehefrau Guangyan Yin-Baron bereichert.
Das Lesen reflektiert eigene Erfahrungen, die sicher manche Leser mit Chinesen als Kunden, Lieferanten oder Kollegen haben. Im privaten Leben wird es schon etwas seltener.
Das Buch wirkt dadurch erhellend, dass einem klar wird, das man nur Teilaspekte der Chinesen erkennt, es einen kulturellen, sozialen Background gibt, der einem ohne entsprechende Erfahrungen fremd bleibt. Einige Klischees lassen sich besser einordnen, wenn man die Hintergründe kennt, die jeweils dazu führen können.
Manche Passagen sind auch langweilig, aber das betrifft hauptsächlichen Abschnitte mit Themen, die mich weniger beschäftigen.
Die gefühlte Fremdheit kann einem das Buch aber auch nicht nehmen. Trotz Sympathien für China glaube ich nicht, das ich hinreisen könnte, ohne mich verloren zu fühlen.
Das Buch bleibt durchgehend und zu vielen Themen gut verständlich und schafft den Spagat zwischen kulturwissenschaftlichen und unterhaltenden Text.
Die Situation könnte nicht brisanter ein, in der Barons und Yin-Barons Psychogramm der Chinesen erscheint. In aller kulturellen Überheblichkeit sind die USA offensichtlich dabei einen Handelskrieg mit China anzuzetteln. Gerade die Annahme, andere Kulturen würden den USA (oder auch Deutschland) als wirtschaftlich und moralisch überlegenem System nacheifern wollen, um selbst zu werden wie der bewunderte große Bruder, entlarvt das Autoren-Paar als hochmütigen Irrglauben. Ihr Buch besteht aus einem Wissensteil, der interkulturelle Kompetenzen für den privaten oder geschäftlichen Umgang mit Chinesen vermittelt, und aus einer höchst aktuellen Analyse der Weltlage nach der Trump-Wahl. Ob China die Vorherrschaft in Asien anstrebt und wie der geopolitische Konflikt im Südchinesischen Meer einzuordnen ist, gehört zu den drängendsten Fragen der Weltpolitik.
Während deutsche Medien über den Handelspartner China zurückhaltend und berichten und dabei häufig Klischees bedienen, hat sich das Reich der Mitte längst zum finanzstarken Handelspartner entwickelt. Die Bewertung chinesischer Investitionen aus deutscher Sicht wiederum zeigt häufig, dass China in deutschen Lehrplänen nur eine Randrolle spielt und bis in die Spitzen unserer Gesellschaft simpelste Kenntnisse über das Land fehlen. Das Bild der blauen Ameisen Maos scheint nur schwer auszurotten sein und die daraus folgenden Fehlschlüsse sind für all die Westler atal, die in China arbeiten oder in interkulturellen Teams mit Asiaten. So simpel wie wirkungsvoll ist der Blick über den eigenen Tellerrand, den „Die Chinesen“ seinen Lesern liefert. Das Autoren-Duo berichtet anschaulich, mit welchem Blick auf seine Umwelt ein chinesisches Kleinkind aufwächst, welche Art von Intelligenz nötig ist, um eine Schrift mit tausenden von Schriftzeichen zu lernen und schließlich, welche Werte eine Gesellschaft vermittelt, die langfristig zu denken gelernt hat. Die Sprache definiert das Denken und die chinesische Sprache und Schrift fördern offenbar besonders das mathematische Denken. Zum Blick über den eigenen europäischen Tellerrand gehört unbedingt ein Perspektivwechsel in Chinas Geschichte, der vermittelt, warum das Land sich für den Mittelpunkt der Welt hält, warum Handelsbeziehungen nicht zwangsläufig zur Demokratisierung anderer Staaten führen oder auch, welche westlichen Gepflogenheiten ein Chinese für Chaos oder für die Dekadenz einer im Abstieg befindlichen Kultur werten würde.
Der Wissensteil des Buches vermittelt Allgemeinwissen über die konfuzianisch geprägte Kultur Chinas und analysiert die Psyche des Landes aus seiner Geschichte heraus. Östliches und westliches Denken und fühlen ließe sich in Tabellenform gegenüberstellen; das Wissen über die Unterschiede hält Amerikanern und Europäern wirkungsvoll den Spiegel entgegen. Das Autoren-Team zitiert Klassiker wie Kissingers „On China“, Fukuyama, klassische und zeitgenössische chinesische Romane und natürlich auch Einsichten, die eine chinesische Mutter ihrem Kind mit auf den Weg geben würde, das zum Studium ins Ausland aufbricht.
Die reinen Fakten unterscheiden sich kaum vom interkulturellen Wissen, das Oskar Weggel bereits vor fast 40 Jahren lehrte und das unverändert gilt. Barons Fakten sind jedoch knackig formuliert und richten sich damit an breite Leserschichten. Interessant wäre höchstens die Frage, warum Deutschland als Handelspartner so lange braucht, um von vorherigen Generationen zu lernen … Interessant wird es im analytischen Teil, der sich mit der rasanten technischen Entwicklung Chinas befasst, mit dem Urteil der Bevölkerung über ihren Staat und mit der aktuellen politischen Situation auf dem Stand von 2017. Insgesamt ein Kompendium, das knackig formuliert ist, sich flott lesen lässt – und Allgemeinwissen vermittelt, das in deutsche Lehrpläne gehörte.