Martha und die Ihren

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Erscheinungstermin 24.04.2024 | Archivierungsdatum 26.06.2024

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Zum Inhalt

Martha ist eine beeindruckende Frau, die es aus ärmsten Verhältnissen zu bescheidenem Wohlstand gebracht hat. Aber die Erinnerung an die Entbehrungen ihrer Kindheit als »Verdingkind« bei einer Bauernfamilie im Berner Umland lässt sie nie los: Keine Schwäche zeigen. Arbeiten ohne Unterlass. Hart sein zu sich und anderen. Das prägt auch ihre Söhne, die es in der Nachkriegszeit unbedingt zu etwas bringen wollen. Und ihre Enkel, die dagegen rebellieren und es erstmals wagen, sich ein anderes, ein freieres Leben zu erträumen.

Martha ist eine beeindruckende Frau, die es aus ärmsten Verhältnissen zu bescheidenem Wohlstand gebracht hat. Aber die Erinnerung an die Entbehrungen ihrer Kindheit als »Verdingkind« bei einer...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783257072730
PREIS 25,70 € (EUR)
SEITEN 272

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Ein echter Hartmann - im wahrsten Sinne des Wortes

Ich liebe die Geschichten von Lukas Hartmann und bin ein großer Fan seiner Erzählstimme - mal leise, mal laut, mal präzise, mal angedeutet. Und auch diesmal hat er meine Erwartungen mehr als erfüllt, mehr als das. "Martha und die Ihren" erzählt die Geschichte einer Frau, die sich im Leben alles hat erkämpfen müssen und es nie leicht gehabt hat. Viel zu früh haben Martha und ihre Geschwister den Vater verloren und gingen als so genannte Verdingkinder in fremde Familien, da die Mutter zu arm und mittellos war uns sich nicht kümmern konnte. Weggezerrt von den Geschwistern und voller Trauer ob der Verluste, muss Martha lernen für sich selbst einzustehen und bloß keine Schwäche zu zeigen. Fataler Weise verinnerlicht sie aber auch, daß Liebe Verlust und somit Schmerz bedeutet. Schmerz zieht sich fortan durch die Lebensgeschichte der jungen Frau, die wir durch alle Etappen des Lebens begleiten und immer und immer wieder Zeuge werden, wie sie aus ihrer Haut möchte aber nicht kann. Als ihr Erstgeborener selbst eine Familie gründet und Vater wird, verschiebt sich der Fokus der Erzählung auf "die ihren" und so lernen wir auch ihre Nachfahren kennen und lieben.

Hartmann erzählt ohne Sentimentalität und gleichzeitig mit sehr viel Feingefühl eine Familiengeschichte, die einen so schnell nicht loslässt und, wie ich finde, auch sehr deutlich macht, dass eben jeder von uns eine Geschichte in sich trägt, die nicht einfach so abzuschütteln ist.

Ich hätte noch viele, viele Seiten weiterlesen können und bin ein bisschen traurig, dass es schon wieder vorbei ist.

Ganz wichtig: Lest das Nachwort! Und natürlich: Lest Martha!

Von mir eine unbedingte Empfehlung und ein großes Lob für das tolle Cover 💛

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Die Schweizer 'Verdingkinder'
Martha stammt aus ärmsten Verhältnissen in der Schweiz. Nach dem Tod des Vaters kann die Mutter den Hof nicht mehr halten, die Kinder nicht mehr ernähren, und bekommt daher von der Verwaltung eine Stelle in einer Wäscherei zugewiesen, die Kinder werden von den Behörden als Verdingkinder auf Bauernhöfen verteilt. Die kleine Martha sieht ihre Geschwister nie wieder, sie bekommt zwar nicht den schlechtesten Platz bei einer gläubigen Familie, wird jedoch sehr lieblos und karg aufgezogen. Liebe, Zuwendung und Unterstützung bekommt sie nicht, sie wird immer die Andere aus ärmlichen Verhältnissen bleiben. Doch die Kleine ist stark und schlägt sich durch. Auch im weiteren Lebensweg erträgt sie alle Rückschläge, heiratet zweimal und stellt ihre Zähigkeit unter Beweis. Sie kann sich einen kleinen bescheidenem Wohlstand erarbeiten und ihre Söhne gut aufziehen. Nur ...dieses Leben hat sie hart gemacht, sie hat nie gelernt Liebe, zu zeigen, schwach zu sein und Verständnis zu geben. Die Kinder werden erwachsen, die Schwiegertöchter kommen dazu, Enkel werden geboren, und nunmehr ändern sich auch die Zeiten nach dem Krieg, der auch der neutralen Schweiz viel Armut gebracht hat. Dies birgt generationsübergreifend viel Konfliktpotential, welches Lukas Hartmann anhand dieses Lebensweges dieser Familie und Martha (übrigens eine reale Figur in diesem Familienepos, nämlich seine Großmutter), sehr schön aber sachlich zeichnet. Weiterhin sind auch noch generationenübergreifend die Spuren der seelischen Verletzungen und der Armut eines Verdingkindes bei den Nachkommen zu spüren, die, ähnlich wie bei den sogenannten Nachkriegsenkeln, unbewusst weitergegeben wurden. Der Schreibstil ist einfach gehalten, jedoch alles in allem sehr liebevoll und behutsam zeichnend. Dieses Leben dieser Kinder damals war hart, sehr hart, heutzutage nicht mehr vorstellbar. Der Autor bringt uns dieses jedoch mit soviel Feingefühl nah, dass es nicht zu unerträglich wird, jedoch niemals im Kitsch verfällt. Dies empfinde ich als gut gelungen, auch die überhaupt ganz eigenen gesellschaftlichen Bedingungen der jeweiligen Epochen sind gut aufgezeigt und mit unseren Lebensumständen überhaupt nicht mehr vorstellbar, gerade für Frauen. Es ist ein rührender, bewegender Roman, die lieblose Kargheit der Welt dieser Kinder hat mich tief berührt. Ich persönlich hätte gerne noch mehr über die Zeiten und Gegebenheiten der Verdingkinder erfahren, aber wahrscheinlich habe ich auch den Klappentext falsch interpretiert. Der Schreibstil und die Abhandlung des Romans war mir persönlich jedoch insgesamt ein wenig zu! einfach und dröge, es hat mich nicht so gepackt, wie die Geschichte Potenzial hätte. Nichtsdestotrotz hat mir die Geschichte ansich und die nicht einfache und vielschichtige Person der Martha sehr imponiert und gerührt, ja Martha hat mich wirklich sehr angefasst, gerade ihr doch einsames Ende nach diesem Leben hat mich sehr ergriffen, und sie ist mir auch im gesamten Roman persönlich sogar doch etwas zu kurz gekommen, ich hätte sehr gerne mehr von ihr erfahren. Bewegt hat mich das Thema der Verdingkinder und ihrer Nachfahren auf jeden Fall, es ist ein nicht sehr beliebtes aber sehr wichtiges Thema und ich finde es sehr gut, dass uns der Autor dieses anhand des beeindruckenden Lebend seiner Großmutter aufgezeigt hat. Insgesamt und gerade vom Thema her hätte ich gerne 4* oder 5* vergeben, aber da mir die Umsetzung irgendwie nicht 100 Prozent gefiel und es keine 3.5* gibt, habe ich mich doch nach einigem Ringen mit mir selber zu lieb gemeinten 4* entschieden (dank Martha, gerade am Anfang des Buches). Die Ausführung ging mir einfach zu sehr ins einfache,chronologische Abhandeln eines Aufsatzes und auch mit zu vielen Abweichungen oder Sprüngen ins Nebensächliche, wodurch die Chance auf ausführlichere Aufklärung von wichtigeren, zwischenmenschlichen Aspekte verloren ging. Die weiteren Protagonisten waren mir auch zu stereotyp gehalten, es konnte mich nicht so richtig packen und mitnehmen, wie es möglich gewesen wäre. Mir fehlte einfach eine gewisse Tiefe, was jedoch meine eigene ganz persönliche Meinung ist. Trotzdem mochte ich diese Familiengeschichte selbst auf jeden Fall schon sehr und Marthas Leben hat mich wirklich berührt.

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Lukas Hartmann erzählt in seinem neuen Roman, "Martha und die Ihren", nicht nur ein Stück eigene Familiengeschichte, sondern widmet sich auch dem Schicksal der Verdingkinder.
Martha wird siebenjährig zur Halbwaise und ebenso, wie ihre fünf Geschwister, auf einem Bauernhof in der Umgebung untergebracht. Dort muss sie hart arbeiten und sich den Platz am Tisch der Familie erkämpfen. Voller Entbehrungen und Demütigungen besteht ihr Leben, aus dem sie sich mit eigener Kraft und Zähigkeit von ganz unten hocharbeitet. Ihr Credo: ihre beiden Söhne sollen es einmal besser haben als sie. Toni und Peter gelingt, was die Mutter für sie erhofft hat: sie arbeiten sich nach oben und bringen es zu gewissem Wohlstand und Absicherung. Erst Tonis Söhne Bastian und Ferdi beginnen gegen die starren Strukturen aufzubegehren und nach einem selbstbestimmten Weg und persönlicher Freiheit zu streben.
Geradlinig und schnörkellos erzählt Hartmann diese Familiengeschichte über drei Generationen. Erzählt von Elend, Einsamkeit, Entbehrung und dem starken Willen einer zarten Frau, die es vom Verdingkind zu einer Geschäftsfrau bringt. Daneben macht er die gesellschaftlichen und sozialen Strukturen der Schweizer Nachkriegsjahre anschaulich und liefert mit der Beschreibung von Tonis Ehe und Familienleben ein plastisches Beispiel für die patriarchalen Verhältnisse in dieser Zeit.
Ein sehr lesenswertes Buch!

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Verdingtes Mädchen und ihre Nachkommen.

Martha und die Ihren, ist eine gute Familiengeschichte von dem Schweizer Schriftsteller Lukas Hartmann.
Es ist für mich der erste Roman von dem Autor.
Er schreibt wie arme Leute es doch schaffen in den Mittelstand zu kommen.

Als Mathas Vater stirbt, werden der Mutter die 6 Kinder weggenommen und verdingt. Die Geschwistern sahen sich nicht wieder.
Martha wurde zu einer harten Frau und als ihre Söhne älter wurden waren sie auch von der Vergangenheit geprägt worden. Die Geschichte geht dann mit dem ältesten Sohn Toni und seiner Familie weiter. Toni hatte den Ehrgeiz im Beruf immer weiter zu kommen, auch wenn es seine Gesundheit gefährdet.

Solche Familiengeschichten lese ich immer wieder gern. Es ist ein spannender Roman, der die Wirklichkeit mehrerer Personen zeichnet.
Der Autor hat alles gekonnt in einen Roman verfasst.
Dieser Roman hat mich gut unterhalten.

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Die autofiktionale Familiengeschichte von Lukas Hartmann zieht sich über vier Generationen. Im Zentrum steht zunächst das kleine Mädchen Martha, das, als ihr Vater stirbt und die fast mittellose Mutter die Kinderschar nicht durchbringen kann, als Verdingkind auf einen Hof kommt. Die blitzgescheite Martha hat es nicht leicht, aber verfolgt von nun an ihr Ziel, es einmal besser zu haben als ihre Eltern.
Dieser Wunsch zieht sich auch durch ihre Nachkommen, die der Leser im weiteren Verlauf des Buches begleiten darf.
Ein bewegendes Familienpsychogramm, das die Beziehungen der einzelnen Mitglieder untereinander herausarbeitet.
Hartmann versteht es mit leisen Worten eine große Wucht zu entfachen und den Charakter jedes Protagonisten schon alleine in seiner Erzählweise entstehen zu lassen. Ganz große Literatur!

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Lukas Hartmann zählt zu den beliebtesten und meistgelesenen Schriftstellern der Schweiz. Und das hat einen Grund. Lukas Hartmann ist einfach ein wahnsinnsguter Erzähler. Die Geschichte von Martha und ihrer Familie hat mich sehr berührt. Nachdem Marthas Vater früh stirbt, wird Martha bei einer Bauernfamilie untergeberacht, getrennt von ihren Schwestern und ihrer Mutter. Es sind harte Jahre, aber Martha gibt nie auf. Weiss immer genau was sie will und getraut sich auch, dafür einzustehen. Ein tolles Buch.

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Roman oder Autofiktion? Hartmann würdigt das Leben seiner Großmutter und damit seine Herkunftsfamilie sehr fein. In den Beschreibungen, Beobachten scheint durch, mit welch psychologisch geschultem Auge er betrachtet, er arbeitet die Zusammenhänge zwischen Martha und Anton so behutsam heraus, dass es eine Freude und Erleichterung ist, zu sehen, wie diese Familie heilen kann. Eine Hommage an "kleine, harte Lebensläufe", denen doch so Unglaubliches gelingt!

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Wie kann man die eigenen Glaubenssätze überlisten und mit welchen Mitteln gelingt es, gegen die Dämonen der Vergangenheit erfolgreich anzutreten? Der Kampf für ein selbstbestimmtes Leben und gegen die Armut wird ohne gefühlig zu werden von diesem Autor ganz wunderbar beschrieben.

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Eine teils biographisch, teils historische Familiengeschichte die den Leser in die Schweiz Anfang der 20er Jahre führt.
Martha verliert früh ihren Vater und die Mutter kann die vielen Kinder nicht ernähren, daher werden alle Geschwister als "Verdingkinder" im Land verteilt. Ein hartes Leben voller Entbehrungen lässt Martha verbissen und hart gegen sich und auch ihre Kinder und Enkel werden.
Unbeirrt arbeitet sie, um es einmal besser zu haben und erwartet das auch von ihren Söhnen. Niemals zufrieden scheint zumindest einer
ihrer Söhne und ist entsprechend herrisch und unbarmherzig wiederum mit seinen Kindern. Lässt sich Martha's Schicksal als Verdingkind abschütteln oder bleibt es wie ein schweres Erbe in der Familie?

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Das Buch hat mich sehr berührt, weil sich das Trauma von Martha auch auf die folgenden Generationen ausgewirkt hat. Aber es schwingt auch die Hoffnung mit, dass das Trauma geheilt werden kann, wenn auch nicht für alle Beteiligten…

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Ich lese seit Jahren gerne Bücher aus dem Diogenes Verlag, und dieses Buch weckte sofort mein Interesse.
Die Geschichte von Martha, die sich über etwas mehr als 300 Seiten erstreckt, ist durch einen angenehmen und gut verständlichen Schreibstil geschrieben. Es fokussiert sich auf Marthas Leben von ihrer Zeit als Verdingkind bis ins hohe Alter, einschließlich der Erlebnisse ihrer Kinder und Enkelkinder.
Während das Leben von Martha faszinierend ist, hätte ich mir gewünscht, dass ihr Leben als Verdingkind im Buch ausführlicher behandelt worden wäre. Auch die Geschichten ihrer Nachkommen, die ebenfalls von Schicksalsschlägen geprägt sind, werden erzählt.
Obwohl das Buch interessante Einblicke bietet, hätte ich mir gewünscht, dass es etwas länger wäre, um einzelne Lebensabschnitte detaillierter zu beleuchten. Dennoch war es eine kurzweilige Lektüre, die definitiv mein Interesse an den anderen Werken des Autors geweckt hat.

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Eine berührende Familiengeschichte

Lukas Hartmann schreibt in dieser Biografie die Geschichte seiner Großmutter Martha, sowie die ihrer Kinder und Enkel.
Nach dem Tod des Vaters kommen die aus allerärmsten Verhältnissen stammende kleine Martha und ihre 5 Geschwister getrennt als "Verdingkinder" zu fremden Leuten, um dort für ihren Unterhalt zu arbeiten. Martha wird bei einer Bauernfamilie untergebracht. Ohne Pause muss sie arbeiten und darf keine Schwäche zeigen. Dieses wird ihr ganzes Leben prägen und auch auf ihre Kinder übergehen. Nur ihre Enkel werden sich später dagegen aufbäumen. Sie schafft es als Erwachsene zu einem kleinen Wohlstand zu gelangen. Doch ihr Leben wird stets ein Kampf bleiben.
Der Autor beschreibt einfühlsam die Schicksale der Protagonistin und ihrer Nachfahren. Detailliert und lebensecht hat er die verschiedenen Charaktere gezeichnet. Dabei ist mir besonders Marthas Geschichte zu Herzen gegangen. Mit ihr habe ich gelitten und gehofft, gebangt und mich auch gefreut. Sie lebte ein Leben voller Zwänge. Das einzige, was ihr in der neutralen Schweiz erspart blieb, waren die Kriege.
Diese fesselnde Biografie mit ihren dramatischen Wendungen hat mich sehr berührt. Sie ist sehr unterhaltsam geschrieben und machte mich zeitweise sehr nachdenklich. Gerne empfehle ich sie weiter. 4 Sterne.

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Martha und ihre Geschwister erleben in der Nähe von Bern eine Kindheit in höchster Not. Der Vater stirbt einige Zeit nach einer Explosion während eines Brunnenbaus und die Mutter versucht die sechs Kinder (3 Mädchen und 3 Jungen) zunächst irgendwie durchzubringen. Anfang des 20.Jahrhunderts gestaltet sich dies als sehr schwierig und Marthas Mutter muss zusehen, wie alle sechs Kinder auf verschiedene Bauernhöfe verteilt werden. Die Verdingkinder, wie sie damals genannt wurden, müssen auf den Höfen wie Erwachsene Tiere versorgen und sehen ihre anderen Geschwister nicht mehr. Martha inzwischen acht Jahre alt, darf zwar in die Schule gehen, dort zieht sie aber sofort den Neid der Töchter aus der Familie Bürgli zu, weil sie schon lesen kann. Nach der Schule muss sie sich um den geistig behinderten Sohn der Familie Bürgli kümmern, der mit seinen vierzehn Jahren größer und stärker ist als sie.
Martha verbringt eine harte Zeit bei den Bürglis, bis sie in einer Strickfabrik anfängt und vergisst bald ihre Familie vom Finsterboden, lernt den Schumacher Jakob kennen und heiratet ihn. Es werden weiterhin schwierige Jahre für sie, aber sie ist ehrgeizig. Sie bekommt zwei Söhne und beißt sich durch. Der älteste Sohn weiß am ehesten, welche Entbehrungen seine Mutter erlitten haben muss.
Es ist eine Geschichte aus Zeiten, in denen viele Kinder keine Nähe und wenig Zuneigung von ihren Müttern erfahren haben. So ist auch Martha großgeworden und hat bis zu ihrem Lebensende nichts als Arbeit gekannt.
Martha, eine beeindruckende Persönlichkeit und die Ihren wurde von Lucas Hartmann sehr eindrucksvoll beschrieben.

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Zum Inhalt:
Martha hat es geschafft aus den ärmsten Verhältnissen zu bescheidenem Wohnstand zu kommen, Natürlich hat sie die Entbehrungen ihrer Kindheit nie vergessen, besonders die Zeit als "Verdingkind" bleibt in Erinnerung. Hier hat sie gelernt keine Schwäche zu zeigen, zu arbeiten ohne Unterlass, hart zu sich und den anderen zu sein. Das vermittelt sie auch ihren Söhnen, die es zu etwas bringen sollen. Erst ihre Enkel lehnen sich dagegen auf, um ein fr3eieres Leben zu leben.
Meine Meinung:
Mir war nicht bewusst, dass der Autor auch ein Stück seiner Familiengeschichte erzählt, das machte es im Nachgang beim Nachwort nochmal intensiver vom Empfinden. Es ist bewundernswert, wie Martha sich durchs Leben gekämpft hat, wobei sie im zweiten Teil nicht mehr so ein große Rolle im Buch spielt, da es dort dann doch mehr um die Kinder und Enkelkinder ging. Mir hat das Buch gut gefallen, denn der Autor bringt die Lebensverhältnisse und die Erwartungen der Protagonisten gut rüber. Der Schreibstil ist angenehm und liest sich sehr gut.
Fazit:
Hat mir gefallen

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Mein erstes Buch von Lukas Hartmann und ich bin sehr angetan. Die Geschichte von Martha und ihrer nachfolgenden Familie hat mich sehr berührt und Tag für Tag habe ich mich auf die Lektüre gefreut, auch wenn nicht sehr viel passiert. Aber die Stimmung, die Figuren, die Situationen sind sehr eindrucksvoll geschildert.

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Der neue Roman von Lukas Hartmann handelt von Martha, einer starken Frau, welche nur das Beste für die folgenden Generationen möchte und ohne Unterlass dafür kämpft.

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In seinem autofiktionalen Roman schildert der Schweizer Autor Lukas Hartmann die Geschichte seiner Großmutter Martha und ihrer Nachkommen. Martha stammte aus ärmlichsten Verhältnissen und kam schon als junges Mädchen nach dem frühen Tod ihres Vaters als sogenanntes Verdingkind zu einer Bauernfamilie, wo ihre Arbeitskraft zählte, sie als Mensch jedoch nie Liebe erfahren durfte. Das Gefühl der Fremdheit und der unbedingte Wunsch, finanziell abgesichert zu sein und nie wieder Not leiden zu müssen, blieben ein Leben lang in ihr, ebenso wie ihr unermüdlicher Arbeitsdrang, der ihre Unabhängigkeit sichern sollte. Das Buch zeigt eindrucksvoll, wie Marthas Erfahrungen auch die nachfolgenden Generationen prägen, und wie schwer es auch ihren Söhnen und Enkeln fällt, Nähe zuzulassen. Es hat mich zudem überrascht, wie sehr sich die familiären Konflikte und die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen in der Nachkriegszeit in der Schweiz und Deutschland ähneln, obwohl die Schweiz im Zweiten Weltkrieg neutral geblieben war.
Leider konnte mich der Schreibstil nicht richtig fesseln. Er wirkte eher eintönig und uninspiriert, und eine echte Nähe zu den Figuren stellte sich bei mir nicht ein. Hierzu trugen auch die hin und wieder etwas abrupten Zeitsprünge bei. Als etwas unglücklich empfand ich auch die Kapitelüberschriften, die oft schon wesentliche Inhalte vorwegnahmen und so zusätzlich dazu beitrugen, dass keine richtige Spannung aufkam.
Insgesamt fand ich insbesondere Marthas Erlebnisse als Verdingkind sehr interessant und hätte speziell über diese Zeit gerne noch mehr erfahren.

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Ein wundervoller Generationenroman aus der Schweiz. Lustig,schön, traurig und ungeschönt wie das Leben ist. Meine absolute Empfehlung!

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Die Geschichte von Martha und ihren Kindern und Enkeln hat mich sehr beeindruckt und berührt. Der Autor hat es sehr gut verstanden, die Lebensumstände der Protagonisten in der Zeit in der sie lebten, zu beschreiben. Toller Schreibstil, klar und ausdrucksstark.

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!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Martha ist eine beeindruckende Frau, die es aus ärmsten Verhältnissen zu bescheidenem Wohlstand gebracht hat. Aber die Erinnerung an die Entbehrungen ihrer Kindheit als »Verdingkind« bei einer Bauernfamilie im Berner Umland lässt sie nie los: Keine Schwäche zeigen. Arbeiten ohne Unterlass. Hart sein zu sich und anderen. Das prägt auch ihre Söhne, die es in der Nachkriegszeit unbedingt zu etwas bringen wollen. Und ihre Enkel, die dagegen rebellieren und es erstmals wagen, sich ein anderes, ein freieres Leben zu erträumen.“



Lukas Hartmann hat mich mit seinem Roman „Martha und die anderen“ komplett begeistert. Da ich gern über Bergregionen Geschichten lese und wie dort die Menschen wohl leb(t)en, war dieses Buch genau das Richtige. Zudem wird sich hier jeder Hobbyanalytiker und vermeintliche Menschenkenner an der Geschichte erfreuen dürfen. Wir befinden uns in der Schweiz und erlesen Marthas Lebensgeschichte. Wer damit noch nie Berührung hatte, könnte meinen, Hartmann zeichnet viel zu hart, zu drastisch, aber aus meiner Leseerfahrung kann ich klar sagen, Hartmann trifft hier in den wunden Kern, der nur aus Wahrheit besteht. Auf Grund der Lebensumstände wird Martha hart. Innen wie außen baut sich eine imaginäre harte Schale um sie auf. Das Leben hat sie hart gemacht. Man wird unterkühlt dadurch, Gefühle sind nicht weiter erwähnenswert und Liebe ist ja eh nur ein Wort. Klingt hart aber Martha hat es nie anders kennengelernt. Und so gibt sie das an ihre Kinder weiter. Wenn man so aufwächst, fragt man nicht danach ob das alles so richtig ist oder nicht, man nimmt es einfach so hin. Bis zu einem gewissen Punkt. Hartmann lässt uns hier an einer Art „Generationengespräch“ teilhaben. „Konflikt“ finde ich dafür unpassend, denn schlussendlich werden eher Fragen gestellt und auf Antworten gehofft als sich eben typisch konfliktmäßig zu streiten. Marthas Enkel haben Fragen zu ihrer Einstellung, ihrer Art, die sie so weiter gegeben hat und wollen Antworten. Keine leichte Thematik aber Autor Lukas Hartmann schafft das alles brillant zu erzählen. Die Geschichte hallt in allen Themen stark nach. Hier und da gibt es schöne lyrische Momente, dann wieder philosophische, nachdenkliche. In den Lesepausen kommt man nicht drumherum Martha zu analysieren, darüber nachzudenken warum sie nicht eher aus ihrem eisernen Käfig ausgebrochen ist. Warum hat Martha alles so hingenommen? Es waren anderen Zeiten damals. Die Uhren tickten anders und dies heute zu beurteilen wäre einfach vermessen. Als Leser verfolgt man diese Generationendiskussion gespannt und ist auf die Ergebnisse gespannt. Hartmanns Schreibstil ist jedenfalls stets der Situation sehr gut angepasst und eben einnehmend. Fest steht, wer sich mal in seiner Familie genauer umschaut, wird vielleicht ebenfalls so eine „Martha“ finden. 5 Sterne für diese tolle Werk!

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Die Nydeggers sind arm. Und seit der Vater nicht mehr arbeiten kann, reicht es nicht einmal, um satt zu werden. Dann stirbt der Vater und die Kinder müssen weg von Zuhause. Martha, die Kleinste und Zarteste, kommt zu einer Bauernfamilie. Als „Verdingkind“. Sie denkt: „Ja, verdingt. Wir sind zu Dingen geworden.“ Anfangs muss sie sich um den behinderten Sohn der Familie kümmern. Nie hört sie ein Lob und weiß, dass sie nur durch Mehrarbeit und Missachtung der eigenen Wünsche, zum wertvollen Mitglied der Gesellschaft wird.

Obwohl Martha intelligent und fleißig ist, sie darf keine höhere Schule besuchen. Auch andere Ziele, die ihr ein leichteres Leben brächten, werden ihr verwehrt. All die schlechten Erlebnisse und Schicksalsschläge vermittelt sie ihren beiden Söhnen. Das Buch erinnert mich an etliche Werke, die alle mit dem Thema Erziehung und indirekten Traumata zu tun haben. #MarthaunddieIhren ist ein Highlight.

Ein Buch, das mich berührte und mitnahm auf eine Reise in die Vergangenheit. Zu den Verdingkindern und ihren Nachkommen. Bis heute ertragen sie die Folgen der Erlebnisse ihrer Vorfahren. Es wundert daher nicht, dass auch sie unter mangelndem Selbstbewusstsein leiden. Das kompensieren sie dann zuweilen mit Strenge gegenüber Untergebenen oder ihrem eigenen Nachwuchs. Es ist ein Teufelskreis.

Die Sprache ist schlicht, also perfekt zum Thema passend und anschaulich. Der Autor beschrieb die Geschichte seiner Großmutter. Auch sie war hart gegen sich selbst und duldete keine Schwäche. Das Cover ist, wie bei allen Büchern aus dem Verlag Diogenes, perfekt gewählt. Es stammt aus dem Jahr 1913 und wurde von Leo Pütz gemalt. Es trägt den Namen „Wintersonne“. Einen Sternenregen sowie die klare Empfehlung gibt es von mir für diesen eindrucksvollen Blick in die Vergangenheit. #NetGalleyDE

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Meine Rezension auf Netgalley:
Der bekannte Schweizer Schriftsteller hat kein rein autofiktionales Buch geschrieben, aber dennoch seine Großmutter väterlicherseits, Martha, ins Zentrum seines Romans gerückt.
In klarer und nüchterner, aber immer einfühlsamer Sprache erzählt er vom Leben einer Frau, die schon als kleines Mädchen der Geborgenheit der eigenen Familie entrissen wird. Nach dem frühen Tod des geliebten Vaters bleibt der verarmten Mutter nichts anderes üb-rig, als ihre sechs Kinder zu bäuerlichen Pflegefamilien zu geben – als „Verdingkinder“, die gegen Mitarbeit am Hof Kost und Logis erhalten. Martha, die jüngste Tochter, wird ihre Ge-schwister nie mehr wiedersehen. Sie ist außergewöhnlich klug und tüchtig, was bald auch dem Lehrer in der Schule auffällt. Als „Verdingkind“ gehört sie in der Bauersfamilie jedoch nie wirklich dazu; oft werden ihr Arbeiten übertragen – wie die Betreuung eines beeinträch-tigten Jungen – die sie körperlich und seelisch überfordern. Dennoch wächst zu einer star-ken, unabhängigen und widerstandsfähigen Frau heran, sie findet eine bezahlte Arbeitsstelle in einer Fabrik, kauft sich ein Fahrrad, findet einen Ehemann. Doch die prägenden Kind-heitserfahrung haben sie auch zu einer harten Frau werden lassen. Ihre beiden Söhne Toni und Peter bekommen das auf je eigene Weise zu spüren und übernehmen vieles vom zä-hen, aber auch freudlosen Überlebenskampf und Überlebenswillen der Mutter.
Erst der Enkel Bastian – das Alter Ego des Autors – findet irgendwann einen Zugang zu dieser unnahbaren Großmutter, bringt sie zum Erzählen. Das hilft ihm später dabei, die eigene Familiengeschichte, das eigene Geworden-Sein deuten zu können.
Ein interessanter Familienroman und zugleich eine spannende und kluge Sozialgeschichte, die einzelne Charaktere und ihre durch Milieu und Erfahrungen entwickelten Persönlichkei-ten beschreibt und verständlich macht. Die ländliche Schweiz von der Jahrhundertwende bis in die 1960er Jahre stehen dabei im Mittelpunkt, ebenso wie die unterschiedlichen Rol-lenerwartungen und Lebenswelten von Frauen und Männern – doch die Geschichte vom Kampf um soziale Anerkennung, zähen Überlebenswillen und unbedingten Aufstiegsdrang hat zugleich auch etwas Zeitloses.

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Mit "Martha und die Ihren" entführt uns der Schweizer Autor Lukas Hartmann in die bewegende Familiengeschichte seiner Großmutter Martha und ihrer Nachkommen. Hartmann, bekannt für seine Romane für Kinder und Erwachsene, präsentiert hier eine fesselnde Erzählung, die sowohl persönliche als auch historische Elemente gekonnt miteinander verwebt.

Martha, eine beeindruckende Frau, die aus ärmsten Verhältnissen zu bescheidenem Wohlstand aufstieg, wird von den Erinnerungen an ihre harte Kindheit als "Verdingkind" geprägt. Ihr Lebensweg beeinflusst nicht nur ihre eigenen Söhne, sondern auch ihre rebellischen Enkel, die nach einem freieren Leben streben.

Das Buch ist quasi in zwei Teilen aufgeteilt. Der erste Teil dreht sich mehr um Martha, im zweiten Teil geht es um die (Enkel-)Kinder. Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibung von Marthas Erlebnissen als Verdingkind - davon hätte ich gerne noch mehr gelesen, auch wenn die Zeiten wahrlich nicht leicht waren. Auch ihre (Enkel-)Kinder haben mit einigen Schicksalsschlägen zu kämpfen. Im zweiten Teil hätte ich mir gewünscht, dass die Figuren ebenso gut gezeichnet werden, wie Martha. Dem Autor gelingt es meiner Meinung nach sehr gut, die Lebensrealitäten der "damaligen" Zeit zu schildern - insbesondere die Erziehung von Kindern, die wenig von Liebe geprägt war. Auch wenn das für mich oder uns heute nicht mehr vorstellbar ist und man Martha das ein oder andere Mal wachrütteln möchte. Ist aber natürlich aus heutiger Sicht immer leicht gesagt. Der Schreibstil des Romans konnte mich leider nicht ganz so sehr fesseln. Ich hatte Mühe mit den Zeitsprüngen und die Kapitelüberschriften verraten meiner Meinung nach zu viel, was die Spannung beeinflusst. Ich lass mich da lieber überraschen. Mir ist auch erst am Schluss klar geworden, dass der Autor ein Stückweit seine eigene Familiengeschichte "verschreibt". Mich hat das Buch dazu angeregt, selbst noch meine Großeltern und Eltern nach ihrer Kindheit zu fragen, da uns das ja doch auch über Generationen mitprägt.

Alles in allem gebe ich dem Buch 3 von 5 Sternen. Obwohl das Buch einiges an Potenzial verschenkt, hat mich die Geschichte insgesamt dennoch berührt und zum Nachdenken angeregt.

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